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Thema: Maden in Wunde

  1. #1

    Maden in Wunde

    Hallo Leute,

    ich habe ein etwas unappetitliches Thema. Bei meinem Lieblingshuhn
    habe ich heute zwei wahrscheinlich ältere Wunden direkt neben und unter der Kloake entdeckt. Sie war heute etwas apathisch und stand ziemich aufgeplustert in einer Ecke und schien ständig zu versuchen zu
    kacken. Unter der Kloake war das ganze Gefieder total verklebt. Bei näheren Untersuchen fand ich dann erst eine flache Wunde, welche allerdings sogenannte Taschen bildete. Beim Versuch das alles sauber zu machen kamen mir dann unter dem verklebten Gefieder unterhalb der Kloake Maden entgegen. Das war wahrlich kein schöner Anblick.

    Erst nach einem Sitzbad in lauwarmen Wasser und nachdem ich den größten Teil des verklebten Gefieders entfernt habe, konnte ich sehen, dass noch eine größere und tiefere Wunde unter der Kloake war, welche buchstäblich mit Maden voll war.

    Ich kann mir nicht erklären, wie diese Wunden entstanden sind. Zumal das Huhn bis gestern fit war! Und das weiss ich genau, denn unser Federvieh hat wirklich direkten Familienanschluß und ich habe es fast den ganzen Tag um mich herum oder kann es vom Küchenfenster beobachten.

    Klar war mein erster Gedanke ein Tierarzt, obwohl ich nun schon mehrfach festgestellt habe, das die meisten Tierärzte entweder keine Ahnung von Hühnern habe, oder keine Lust ein solches zu behandeln.

    Angerufen habe ich aber trotzdem und den Fall geschildert. Deswegen bin ich auch so stinksauer, denn ich hatte das Gefühl belächelt zu werden. "Was er denn bitte daran machen sollte, wenn bereits Maden in der Wunde wären, könnte er doch wohl höchstens das Tier erlösen. Ich hätte die Wunde eher behandeln müssen."

    Wenn ich etwas gemerkt hätte, hätte ich das sofort getan!!

    Ich habe mich dann für das tolle Engagement bedankt und aufgelegt.

    Nun habe ich nochmals ein Sitzbad mit einer Rivanollösung gemacht und natürlich alle (hoffentlich) Maden entfernt. Meine Rosi hat sich das alles super lieb gefallen lassen.

    Nachdem ich dann in alten Forenbeiträgen gestöbert habe, habe ich ihr diese Wunden nun mit einer Ivomecpaste (Pferdewurmkur) eingeschmiert, da das evtl. vorhande Maden abtöten soll.

    Mein Hühnchen sitzt nun in Einzelhaft in einem Karton in der Waschküche auf einem sauberen Handtuch (na ja, sauber, weil ich es alle halbe Stunde gewechselt habe). Das ganze ist nun ein paar Stunden her und ich kontrolliere ständig, ob noch Maden zu sehen sind.
    Bis jetzt sieht es gut aus. Ein bischen fressen tut sie auch.

    Wenn ich den Eindruck hätte, dass sie sich quält, hätte ich sie natürlich sofort erlöst. Aber ich glaube wirklich, dass wir das schaffen können.

    Habt ihr vielleicht noch Tipps für mich?
    Da ich bereits mehrere Beiträge (etwas älter) hierzu gefunden habe, scheint das ja gar nicht so selten zu sein.

    Danke das es dieses Forum gibt, denn es hat mir schon ein paar Mal wirklich weiter geholfen. Denn bisher habe ich noch keinen kompetenten Tierarzt gefunden, den ich auch für mein Federvieh gebrauchen kann. Sind die Hühner denn wirklich so Wenigen etwas wert?

  2. #2
    Avatar von MonaLisa
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    Ob sie es übersteht, hängt von der Tiefe der Wunde ab und ob nun alle Maden entfernt sind oder schon im Körperinneren rumwandern.
    Du musst die Wunden wirklich gut sauber halten und verhindern, dass wieder neue Fliegeneier abgelegt werden. Die Ivomecpaste könnte dabei helfen. Die Wunde kannst du auch mit Wasserstoffperoxid ausspülen, das tötet Keime ab. Dann noch Heilsalbe drauf und zusehen, dass sie frißt und trinkt.
    Wenn alle Maden weg sind, die Wunde aber sich infiziert, hilft nur noch ein AB-Spritze vom anscheinend etwas unwilligen TA.
    Maden kommen sehr schnell bei Wärme in Wunden, die durch Bepicken der Kloake durch andere Hühner schnell entstehen können. Mein Vater hatte das unschöne Erlebnis während meines Urlaubs, dass sich ein Junghahn unglücklich im Draht verfangen hatte. Als er am Mittag das Tier dort hängen sah, hatten die anderen bereits die Kloake angepickt. Er hat das Tier extra gesetzt und es wurde plötzlich immer schwächer. Dann sah er die sich bereits in wenigen Stunden entwickelnden Maden in der tiefen Wunde, die sich wohl bis ins Innere zog. Er hat den kleinen Kerl gleich erlöst.

    Manchmal ist die Natur eben schneller.

    Viel Glück
    Petra
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  3. #3
    Avatar von Brackenlady
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    Bei Menschen benutzt man manchmal Maden (allerdings sterile), um infizierte Wunden zu säubern, sie fressen das abgestorbene Fleisch.
    Die Maden sind also nicht das Problem. Ich würde auch die Wunde spülen mit einer desinfizierenden Lösung (Braunol, Wasserstoffperoxyd, Oktenisept), auch die Taschen mit einer Knopfkanüle (gibts beim Tierarzt) spülen.
    Tierschädel und Skelette in meinem Onlineshop

  4. #4
    Avatar von Gaenseliesl
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    Vielen Dank für die schnellen Antworten. Die Wundreinigung kriege ich sicher hin, ob aber Maden ins Innere gewandert sind weiß ich nicht. Sicher meint ihr, dass sie in die Kloake wandern und anfangen den Darm etc. von innen anfressen!? Hilft da vielleicht eine orale Entwurmung? Oder sprechen die Maden auf Hühnerwurmmittel nicht an?

    Ich versuche es wohl doch noch mal bei einem anderen TA. Auch ein
    Antibiotika kann sicherlich nicht schaden, oder?

    Bis jetzt sehen die Wunden o.k. aus. Keine Maden mehr und auch kein Eiter o. ä. !?
    Das Huhn frißt und trinkt auch, aber nur sehr wenig.

    Ich halte Euch auf dem Laufenden.

  5. #5
    Avatar von piaf
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    Hi

    als ich meine 3 Schafe übernahm, hatten sie massiven Madenbefall.
    Neben der mechanischen Entfernung bekamen sie damal ein Antibiotikum und ein Antiparasitikum, beides innerlich. Eines hat es trotzdem nicht überstanden.

    Ivomec war damals das Mittel gegen den Madenbefall. Ausgewaschen wurden sie mit Sebacil-Lösung.

    Soweit ich weiss sind beide Mittel (in anderer Konzentration) auch bei Geflügel einsetzbar, mit Ivomec habe ich jedenfalls keine Probleme gehabt.

    Wichtig ist auch das Antbiotikum wegen Sekundärinfekten

    Gruß piaf
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  6. #6
    Katzenmama Avatar von Gizzy
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    Also, ich will jetzt hier nicht den Teufel an die Wand malen!!
    Ich habe vor ein paar Jahren ein Kaninchen mit Madenbefall einschläfern lassen müssen!!!!
    Eine Miniwunde reicht aus!!! Du kannst das nicht immer sehen. Ich habe es auch nicht gesehen, mich nur gewundert, das dieses extrem zutrauliche Tier immer struppiger wurde.
    Ich konnte leider nicht zum TA. Meine Nachbarin war mit meiner Coco beim Doc und sagte es sah echt schlimm aus. die Biester haben sie schon von innen aufgefressen! Das sind aber diese verdammten schillernden Schmeissfliegen!
    Man hätte evtl. noch operieren können, aber bitte wo hätte sie leben sollen? Was ist Fliegenfrei
    Ich bin jedenfalls froh, das meine kleine Coco nicht mehr länger leiden musste, nur weil ich Idiot nix gemerkt habe!

  7. #7
    Avatar von MonaLisa
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    In den Darm wandern die Maden nicht, sondern ins Körperinnere, wenn die Wunde bis dahin reicht.
    Solange es nur äußerlich wund ist, kannst du die Maden gut absammeln, Desinfektionsmittel rauf und dann noch Heilsalbe. Ein AB gegen Infektionen wäre nicht schlecht.

    MAden zur Wundreinigung sind nicht mit denen hier vergleichbar. Die ersten fressen nur totes Gewebe und die von den üblichen Schmeißfliegen etc. auch lebendes.

    Gruß PEtra
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  8. #8
    Avatar von Gaenseliesl
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    Themenstarter
    Hallo Gizzy,

    ich habe bis gestern ja auch nichts gemerkt. Um das zu merken, müßte ich jedes meiner 18 Hühner jeden Tag beim Schlaffitchen packen und es genau untersuchen. Ob sie dann noch so zahm wären, weiß ich nicht, wahrscheinlich wären sie dann vor mir nur noch auf der Flucht.

    Und mal ehrlich, wer macht das schon. Ich beobachte meine Tiere schon sehr genau und merke sofort, wenn eins sich anders verhält, aber
    da war es dann auch schon so fortgeschritten.

    Schlimmer ist, wenn man merkt das etwas nicht stimmt und dann nichts unternimmt.

    Und manchmal kann man eben wirklich nur noch erlösen.

    Meine Rosi macht auf jeden Fall heute einen munteren Eindruck und hat auch wieder einen guten Appetit. Sie hat mir die kleinen Leckereien gleich wieder aus der Hand gerissen. Die Wunde sieht gut aus (trocken und sauber) und von Maden keine Spur. Wir werden gleich wieder eine Wundbehandlung durchführen. Aber ich glaube sie wird es schaffen, vorausgesetzt ich passe genau auf, dass sich nicht wieder etwas einnistet. Raus kommt sie erst wieder wenn alles abgeheilt ist.

    LG
    Claudia

  9. #9
    Avatar von Gaenseliesl
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    Themenstarter
    Hallo Petra,

    das ist gut zu wissen, also brauche ich mir jetzt keine Gedanken machen, dass die Viecher über den Darm ins Huhn eindringen. Die Wunde ist zwar relativ tief, aber inzwischen madenfrei. Es sieht jedenfalls nicht so aus, dass sie so tief ist, das dort noch irgendwelche Nester verborgen sein könnten. Ich habe die Ivomec Paste so tief wie möglich reingedrückt und war auch nicht sparsam damit.

    Vielen Dank, hier kann man wirklich etwas lernen!!!

  10. #10
    Katzenmama Avatar von Gizzy
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    Halo Claudia,
    schön zu wissen das es Deiner Rosi wieder besser geht

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