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Thema: Untermieter

  1. #1

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    Untermieter

    Hallo ihr Lieben
    Könnte jemand mal klar darstellen was Flöhe, Milben, Federlinge usw sind. Dies ist eine große Bitte ans Hüfoteam. Wie unterscheide ich sie? Wie sehen sie aus? Welche Auswirkungen haben sie auf den Wirt Huhn?
    Habe meine Hühner ( 3 von ihnen ) vor 2 Tagen untersucht. Hatten zum Teil heftig Untermieter. Das erste Huhn hatte was ,was schnell durchs Gefieder lief und relativ groß war, mindestens 1 cm. Die anderen 2 ....da war der Viechkram in meinen Augen viel kleiner und saß relativ fest am Federkiel...waren auch mehr zu sehn. Aber vielleicht ist das auch nur subjektiv, weil ich mich beim ersten mal so erschrocken habe.
    Die Untersuchung erfolgte weil meine Hühner zur Zeit vermehrt Federn verlieren. Das eine Huhn, welches mir ein wenig schläfrig erschien, hatte das in meinen Augen schnell rennende Vieh auf sich.
    Ich such mir zur Zeit en Bär im Hühnerforum, um eine genaue Diagnose des Untermieters zu bekommen.
    Reinigung und Bekämpfung hab ich zu Hauf gelesen. Aber ich muss erst mal wissen, was es ist. Die Bilder, die ich gesehen habe sind shit. Meistens eine Mikroskopaufnahme. Mikroskop hab ich leider nicht.
    Ach so...ein sonst fideler Hahn hat zur Zeit teilweise bläuliche Kammspitzen.
    Stuhlgang der Hühnies auf einmal teiweise wässrig...aber auch fest, was ich auf die veränderte Nahrungsumstellung jetzt im Frühjahr geschoben habe.
    Heute abend hab ich erst mal Klebeband unter die Sitzstange geklebt.
    Aber ich kann doch nicht alle 11 Hühner zum Tierarzt bringen. Nehm ich eins...hat es dann alle Parasiten? Und die Frage ist doch welches Tier. Das was am zutraulichsten ist? Wird es dann nach Tierarztbesuch auch noch so sein? Fragen über Fragen.
    zauberin_1966@yahoo.de, 25 Hühner plus Hahn
    Mönchengladbach...Hühnerhaltung macht süchtig!

  2. #2

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    Hallo Zauberin,
    Milben
    gehören zu den Spinnentieren, haben daher 8 Beine und können wenige 100µm bis mehrere Zentimeter groß werden - je nach Art.
    Die beim Geflügel vorkommenden Arten werden jedoch nicht so groß.
    Gemeinsam haben die Milben, dass sie sich im Gefieder und vor allen Dingen direkt auf der Haut finden lassen und sich nur sehr langsam fortbewegen.
    Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae): 0,6-07mm lang, lebt tagsüber auf Sitzgelegenheiten und in Spalten und Ritzen der Unterkunft, geht nachts auf den Wirt über und saugt Blut.

    Nordische Vogelmilbe (Ornithonyssus sylviarum): 0,6-0,7mm lang, alle Entwicklungsstadien finden sich direkt auf dem Tier.

    Kalkbeinmilbe (Knemidocoptes mutans): 0,22-0,25mm mm lang, lebt direkt auf der Haut, gräbt dort Gänge und ernährt sich von Hautzellen; befällt die Beine.

    Zecken
    gehören ebenfalls zu den Spinnentieren, im Grunde sind es große Milben.
    Taubenzecke (Argas reflexus): befällt nicht nur Tauben, sondern auch anderes Geflügel; 0,5-1cm lang; in den meisten Entwicklungsstadien sind die Mundwerkzeuge nicht zu erkennen, da sie durch den vorgewölbten Körper verdeckt sind; bleibt tagsüber in der Umgebung der Schlafplätze verborgen.


    Federlinge
    Gehören zu den Läusen, sehr wirtsspezifisch (für fast jede Vogelart eine eigene Federlingart); Huhn: Menopon gallinae, ca. 1-6mm lang, sehr schmal, leben von Hautschuppen und Federn, teilweise auch von Blut, das aus Blutkielen gesaugt wird; bewegen sich zwischen den Federn oder setzten sich zwischen den Federfahnen fest; legen Eier in Klumpen an die Federkiele; leben auch tagsüber auf dem Tier; verursachen Juckreiz und Unruhe beim Tier.

    Lausfliegen
    Fliegen, mit abgeplattetem Leib und langen Beinen; bewegen sich sehr schnell im Gefieder; können schnell fliegen; Affinität zu Körperwärme; Verursachen Unruhe beim Tier durch häufiges Stechen zur Blutaufnahme; Nur schwer mit den Fingern zu zerdrücken.

    Hühnerfloh
    Ceratophyllus gallinae; nicht sehr wirtsspezifisch; flügelloses Insekt, hintere Extremitäten dienen als Sprungbeine; 1-3mm lang; auf dem Wirt oder in Nestern; schädigen den Wirt durch Blutentzug und schmerzhafte Stiche.

    Aufgrund Deiner Schilderungen hast Du einerseits wahrscheinlich eine Lausfliege gesehen und bei den beiden anderen Federlinge.
    Was noch vorhanden ist, solltest Du untersuchen.

    Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit Frontline-Spray gemacht. Aber bitte nur vorsichtig dosieren (jeweils ein kurzer Sprühstoß unter die Flügel und auf den Rücken), Handschuhe tragen und damit vorsichtig im Gefieder verteilen. Nicht in die Augen sprühen.

    An alle anderen: Falls ich oben was vergessen habe, bitte um Korrektur bzw. Ergänzung!
    Liebe Grüße,
    Anke

  3. #3

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    hallo zauberin,
    bei der bekaempfung von parasiten is es eigenlich egal,was es fuer einer ist,da die meissten gifte auf alle insekten und gliederfuesser toedlich wirken sollten.
    also,ein insektenpuder besorgen und alle huehner und den stall damit nach gebrauchsanleitung mindestens zwei mal behandeln.
    ich raeuchere meinen stall mehrfach im jahr mit weihrauch,salbei und lavendelblueten aus,den geruch moegen die schaedlinge gar nicht und der rauch zieht in alle ritzen und spalten ein.ne hand voll gluehende grillkohle auf einen mit erde gefuellten teller und reichlich raeucherwerk drauf schmeissen,in den stall damit und tuer und fenster zu.das muss richtig qualmen.ne halbe stunde mindestens nicht lueften und u.U. wiederholen.so hab ich das bei mir in den griff bekommen,allerding hatte ich keinen all zu starken milbenbefall.nur raeuchern bringt nix,die tiere muessen auf alle faelle auch behandelt werden
    duftende gruesse,
    smirre
    zweifeln wir an unserer power,powern wir nur unsere zweifel!

  4. #4

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    Hallo Anke

    Klasse Zusammenfassung. Vielen Dank für Deine Mühe. Auch Dir Smirre lieben Dank.
    Hab heute morgen auf dem Klebestreifen unter der Sitzstange keine Viecher gesehn.
    Ich denke, dass bei mir der Befall auf den Tieren stark ist und dass deshalb erst mal die Chemiekeule ran muss. Später werde ich mit Sicherheit vorbeugend arbeiten. Staubbäder haben die Hühnies mehr als genug..streu ich halt demnächst noch Kieselgur hinein. Stall werde ich mit dem Hochdruckreiniger bearbeiten und später abflammen und noch ein paar Umbaumassnahmen machen um mögliche Verstecke zu entfernen.
    Ich dachte ich nehm nun Frontline fürs Huhn und U5 für den Stall.
    Wäre eine gleichzeitige Entwurmung mit Flubendazol sinnvoll und möglich? Oder ist das dann doch zuviel für meine Chicken?
    Bei uns kommt täglich ein Huhn vom Nachbarn rüber und wird von dem Hahn auch getreten. Den muss ich ich ja dann wohl auch informieren.
    Ab wann sind die Eier nach diesen Massnahmen wieder essbar?

    LG Claudia
    zauberin_1966@yahoo.de, 25 Hühner plus Hahn
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  5. #5

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    Hallo Zauberin,
    U5 kenne ich nicht. Da würde ich tatsächlich aufpassen, ob das nicht zuviel ist. Außerdem ist es schon sinnvoll vorher zu prüfen, was Deine Hühner für Parasiten haben. Einerseits welche Ektoparasiten, denn wie gesagt nicht alle machen eine zusätzliche (chemische) Behandlung der Stallumgebung notwendig, andererseits welche Endoparasiten die Hühner tragen.
    Für letzteres würde ich eine Sammelkotprobe (nicht unbedingt 5kg , sondern möglichst viel Kot von 24h sammeln, zerkleinern, mischen und einen Teil davon abnehmen) an einen Tierarzt zur parasitologischen Untersuchung geben. Schließlich können auch Kokzidien mit von der Partie sein. Wenn Deine Huhnies aber nichts haben, solltest Du es ihnen auch nicht unnötig antun.
    Prinzipiell möglichst keine Medikamente gleichzeitig geben, sondern lieber nacheinander, wenn möglich.

    Bei Frontline muss ich noch dazu sagen, dass dafür sicherlich eine Wartezeit für die Eier einzuhalten ist. Bin mir über die Länge nicht sicher, da das Mittel nicht unbedingt für Legehennen zugelassen ist. Ich denke es gibt sicher auch Alternativen, die zugelassen sind.
    Bei meinen Junghühnern und anderen Vögeln habe ich Frontline allerdings immer ohne Bedenken angewendet.
    Liebe Grüße,
    Anke

  6. #6

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    Hallo Anke

    Zur Differenzialdiagnose werde ich dann morgen früh mit Berta zum TA gehen. Ich hoffe sie hat das dann in einer Woche vergessen. Zusätzlich nehm ich dann noch eine Probe der gesammelten Werke der Damen mit.
    Ich halte Dich auf dem Laufenden.

    LG Claudia
    zauberin_1966@yahoo.de, 25 Hühner plus Hahn
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  7. #7
    Avatar von MonaLisa
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    Bitte darauf achten: bei Frontline ist die therapeutische Breite bei Vögeln sehr gering, es kommt also schnell zu Vergiftungen am Huhn... Deshalb und wegen der Rückstände ist es auch für Hühner nicht zugelassen.

    Gruß Petra
    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Francis Picabia
    Ein Tropfen Hilfe ist wertvoller, als ein Ozean voller Sympathie. Verfasser unbekannt

  8. #8

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    Hallo Anke

    War gestern morgen beim TA. Sie hat bei Berta Milben und Federlinge festgestellt. Jetzt weiß ich endlich wie die Viecher am Huhn aussehn. Die Federlinge hab ich für Dreck gehalten. Sie sehen eher aus wie ein Strich. In meinen Augen haben sie diese auch schon letztes Jahr gehabt. Bzgl. der Milben meinte sie nur das sind ja Monster große Milben. Die schnelllaufenden Viecher haben wir nicht gesehen.
    Summa sumarum hatte ich das Gefühl , dass sie nicht sonderlich viel Ahnung hatte bzgl. Nutztierhaltung. Der Chef da ist Spezialist für Taubenhaltung, ist zur Zeit aber in Urlaub.
    Sie hat mir Frontline fürs Huhn ( ich hab nicht danach gefragt ) und die Sprechstundenhilfe hat mir Intermitox ( weil die Ärztin nicht wusste was) für den Stall gegeben.
    Eine Aussage zur Wartezeit bei Eiern konnte sie mir nicht geben. Sie meinte nur, dieses Mittel wird nicht über die Haut resorbiert und gelangt somit nicht in die Blutbahn. Sie selber würde die Eier essen.
    Für diese" spitzenmässig" medizinische Versorgung, 100 ml Intermitox und 100 ml Frontline hab ich 55 Euro gelöhnt. Ich hoffe mal die Stuhluntersuchung ist da mit drin. Befund steht noch aus. Mein Freund meinte...da musste aber viele Eier für verkaufen...lach

    Berta wurde schon in der Praxis mit 6 Sprühstößen Frontline versorgt.
    Ich habe lange nachgedacht und gezweifelt, was jetzt zu tun ist. Aufgrund der Infos hier im Net und des Beipackzettels hatte ich doch arge Zweifel, ob das das Richtige ist für meine Damen. Da Berta schon behandelt wurde, haben wir gestern abend alle mit 4 Sprühstößen versorgt. Je nach Größe ein wenig mehr oder weniger.

    Ich kenne Frontline von meinen Katzen her. Diese wurden alle 6 Wochen damit behandelt und sind alt geworden. Es hatte eine langanhaltende Wirkung. In meinen Augen wird dieses Medikament doch durch die Haut absorbiert. Deshalb dieser lange Wirkungszeitraum. Meine Frage deshalb...ist nun mal geschehen.

    OB UND WIE LANGE WARTEZEIT BEI DEN EIERN??

    Da ich die Chemiekeule so nicht mehr einsetzen möchte, WO BEKOMM ICH KIESELGUR, VERMINEX HER und INTERMITOX? Im Raiffeisen war es nicht zu bekommen. Kieselgur muss muss ja feinkörnig sein.

    LG Claudia
    zauberin_1966@yahoo.de, 25 Hühner plus Hahn
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  9. #9

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    Hallo Petra

    Was verstehst Du unter therapeutischer Breite? Ich versteh darunter das Wirkungsspektrum. In diesem Fall würde das heißen, gegen wieviel Parasiten dieses Mittel wirksam ist.

    "bei Frontline ist die therapeutische Breite bei Vögeln sehr gering, es kommt also schnell zu Vergiftungen am Huhn."

    heißt dass nun, dass Frontline NICHT die meisten Ektoparasiten beseitigt?
    Was hat die therapeutische Breite mit der Vergiftung des Huhns zu tun?

    Ich habe im Internet gesucht bzgl. Wirkungsmechanismus von Frontline. Ich weiß nun das dies ein Rezeptorenblocker ist, der zum Tod der Ektoparasiten führt. Was ich nicht gefunden habe,ist die genaue Biochemie, Resorbtion usw.
    bei Hühnern. Somit kann ich nicht beurteilen, wie genau die Auswirkungen auf das Tier Huhn sind.

    Über einen Link in dieser Sache wäre ich außerordentlich dankbar.

    LG Claudia
    zauberin_1966@yahoo.de, 25 Hühner plus Hahn
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  10. #10

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    Hallo Claudia,
    6 Sprühstöße sind wirklich viel. Ich wende das Mittel immer wesentlich vorsichtiger an.
    Ich würde auch eine Wartezeit einlegen. Über die Dauer bin mir aber auch im Unklaren. Vielleicht 3 Wochen?

    Was Mona Lisa meint, ist offensichtlich auf folgenden Link bezogen (habe ich gerade erst gefunden).
    http://www.vetpharm.uzh.ch/WIR/00012006/8373__F.htm
    Falls es kein Direktlink ist: Toxizität anklicken; siehe LD50-Werte.

    Ich persönlich habe bei meinen Tieren keine negativen Auswirkungen bemerken können, habe aber wie gesagt immer nur sparsam angewendet.
    Liebe Grüße,
    Anke

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