Da meine Glucke Ida (Mixhuhn mit Hedemorablut, aber eben nicht reinrassig) gerade dabei ist meine ersten Rasseküken aus zu brüten und ich etwas Ablenkung beim warten brauchte, 21 Tage können wirklich sehr lang werden , hab ich schnell mal eine Rassebeschreibung zusammengetragen.
Wie es scheint sind die skandinavischen Hühnerrassen eh etwas unterrepräsentiert im Forum und man weiß generell nicht so viel über sie in anderen Ländern, da es schon in Schweden nicht einfach ist an sie heran zu kommen. Vielleicht findet sich ja auf diesem Wege doch noch jemand der auch diese Hühner hält, sind ja einige Skandinavier unterwegs hier oder es läßt sich auf diesem Wege etwas mehr Interesse für diese robuste Hühnerrasse wecken.



Rassebeschreibung

Daten
Mittelgroße Rasse: Hennen 1.5-2 kg, Hähne 2-2.5kg manchmal etwas mehr
Legeleistung: 150 Eier/Jahr, 50-55g (oft jedoch auch leichter), Schale hell, leicht bräunlich manchmal mit dunkleren Sprenkeln, auch beinweiß bis beige kommt vor
Bestandszahlen der registrierten Erhaltungszüchter von 2007: Hennen 985, Hähne 224, Herden 119, Bestand abnehmend aber nicht gefährdet, eine gewisse Dunkelziffer nicht im Verein angemeldeter Bestände wird angenommen.

Geschichte und Herkunft
Die nördlichste der noch existierenden schwedischen Landhuhnrassen. Traditionell wurde jeder jungen Frau eine Henne mit Küken als Mitgift mitgegeben. Die Rasse existiert auf den Höfen rund um Hedemora so lange sich Menschen zurück erinnern und berichten können, sie waren damals ein alltäglicher Anblick in Dalarna und stellten einige Zeit die einzige so weit nördlich existierende Hühnerrasse Schwedens dar. Nach 1800 begann jedoch, mit der Einfuhr anderen Rassen und verbesserten Stallungen, der Niedergang dieser Landrasse. Letztendlich war sie in den 70er Jahren nahe daran vollständig aus zu sterben. Viele Höfe hatten ganz auf die Haltung moderner Legehybriden umgestellt oder kreuzten Hybriden und Hühner anderer Rassen in ihre alte Bestände ein.
Die heutigen Hedemora Hühner stammen aus dem Dorf Trollbo in Dalarna, in dem 1982 ein reinrassiger alter Bestand durch Viola Forsberg wieder entdeckt wurde. Alle heutigen Genbank-Tiere stammen aus diesem alten Bestand, der nun unveredelt von Mitgliedern des Schwedischen Landhühner Clubs bewahrt wird.

Eigenschaften und Charakter
Aufgrund ihres dichten und daunenreichen Federkleides handelt es sich bei Hedemoras um eine sehr wetterharte Rasse, die sich über Jahrhunderte an das Klima angepasst hat, die langen, kalten und dunklen Winter gut übersteht und nicht zu Kamm-Erfrierungen neigt. Sie sind ruhige und robuste Winterleger, die sich nur durch Futter aus ihrer behäbigen Art aufrütteln lassen und einem auf Schritt und Tritt über den Hof folgen. Etwa 30-40% der Hühner brütet, was auch durchaus erwünscht ist und durch ihre üppigen Federn können sie große Gelege ausbrüten. Sie sind gut führende Glucken, die relativ lange auf ihre Küken aufpassen. Gute Futtersucher, denen im Sommer bei genügendem Auslauf praktisch nicht zugefüttert werden muß. Sie haben dadurch allerdings einen relativ großen Platzbedarf und legen täglich bei der Nahrungssuche große Strecken zurück. Daher wenig geeignet für eine Haltung mit beschränktem Auslauf oder Tabuzonen, denn wenn Futter lockt und etwas den Weg zum gedeckten Tisch versperrt, dann wird auch mal hoch und weit geflogen.

Aussehen
Es sind praktisch alle Farbschläge an zu treffen, eine Beschränkungen bzw. Konzentration auf gewisse Farben ist nicht wünschenswert, da es immer eine bunte Rasse gewesen ist. Die am häufigsten auftretenden Farben sind: blau, schwarz (oft mit Einschlag anderer Farben in Hals- und Sattel-Gefieder), weiß oder nahezu weiß. Wild- und weizen-farbige Tiere sind schon etwas seltener, andere Farben sind kaum noch an zu treffen.
Die Tiere haben ein charakteristisches sehr dichtes und daunenreiches Federkleid, sind also gut an das nördliche Klima ihrer Ursprungsgegend Dalarna angepasst. Die sogenannten Bei-Daunen oder Bei-Federn (bidunet / bifjädern) sind eine besondere Anpassung an kalte Temperaturen. Unter jeder Feder ist eine dichte Lage Daunen, die dabei helfen die Körperwärme bei niedrigen Temperaturen besser zu halten. Sie bewirken das das Federkleid dicht und üppig ist und die Tiere größer und kräftiger aussehen als sie von ihrem Gewicht her sind. Dies macht die Jahrhunderte lange Anpassung an das kalte Klima besonders deutlich.
Ein Teil der Tiere besitzt Federn mit wolliger Struktur, diese können praktisch nicht fliegen sondern nur weit hüpfen. Den ´Federn´ dieser als Wollhühner bezeichneten Hedemoras fehlen die Haken um kompakte Federn zu bilden, ähnlich aber wohl nicht identisch zu Seidenhühnern.
Im Körperbau gibt es leicht unterschiedliche Typen, einige etwas massiger als andere, was auch durchaus zugelassen ist. Allen gemeinsam ist jedoch das die Beine in Proportion zum Körper relativ kurz sind. Zumeist glatt, aber auch leichte Befiederung an der Außenseite kommt vor. Die Oberschenkel sind sehr dicht und weit nach unten reichend mit Federn bedeckt, was ihnen den Eindruck verleiht große daunige Kniehosen zu tragen. Die Beine sind in der Regel grau, Mehrzehigkeit kann vorkommen.
Einschlag von schwarz oder bläulich in der Kammfarbe, den Kehllappen, am Schnabel und um die Augen ist üblich, auch braune Augen kommen vor. Die Kämme und Kehllappen sind kräftig aber auffallend niedrig, Kompaktbauweise sozusagen. Was eine weitere Anpassung an das kalte nördliche Klima darstellt und die Tiere weniger Anfällig für Erfrierungen macht.

Quellen und Seiten zum Bilder gucken
Svenska Lanthönsklubben
Wikipedia
Lantrasparken
Skansen
Pellbo
Feathersite
Lantrasgården
Gamlahytan

Voräufig nur Bilder von Hedemora Eiern und der Leihmutter Ida Kükenbilder sollte es aber Anfang Mai geben *auf Holz klopf*.