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Thema: Wie wichtig ist Sandbaden?

  1. #1
    Avatar von platanen
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    Wie wichtig ist Sandbaden?

    Hallo,

    meine Klara wurde ja vor 11 Tagen operiert und darf seitdem nicht mehr sandbaden, damit kein Dreck in die Wunde kommt.

    Da die Wunde sehr tief ist, wird es wohl auch noch lange dauern, bis Sandbaden wieder gestattet ist. Zur Zeit muss sie deswegen leider konsequent im Stall bleiben, der ausschließlich mit langem Stroh eingestreut ist (auf Teichplane).

    Damit das arme Huhn keinen Stallkkoller kriegt, hatte ich sie anfangs zu Spaziergängen rausgelassen. Leider geht es ihr mittlerweile überhaupt nicht mehr ums Grüne oder um Würmer und Co., sondern nur noch um's Sandbaden. Selbst auf grüner Wiese beginnt sie sofort zu scharren und schafft es in kürzester Zeit, sich eine Fläche freizuscharren. Oder sie gibt Gas und rast auf eine der ihr bekannten Sandplätze zu.

    Der gestrige Spaziergang war ein einziger Kampf. Ich konnte sie keine Sekunde unbeobachtet lassen, musste sie ständig aufnehmen, umsetzen... wieder hinterher. Hab sie nach 15 min. entnervt in den Stall gesetzt. Hatte so gar keinen Sinn.

    Jetzt frage ich mich, wie wichtig ist denn so ein Sandbad? Sie ist ja regelrecht versessen drauf. Milben habe ich eigentlich keine im Bestand. Soll ich sie mal mit Kieselgur einstäuben und wenn ja, wie macht man das auf dem Huhn?

    Oder ist es mehr eine psychische Sache, also, dass es ihr einfach Spass macht und sie Entzug hat?

    Bin etwas frustiert und sie tut mir leid. Vorallem, weil sie jetzt gar nicht mehr raus kann bzw. wir nur noch Stress miteinander haben, deswegen. :-(

    LG, Anja
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  2. #2
    Avatar von melachi
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    Sandbaden ist eines der Grundbedürfnisse der Hühner, sie denken tatsächlich an nichts anderes mehr, solange sie halbwegs satt und nicht durstig sind. Vor allem hast du das Problem, das Sandbaden nicht nur zum Wohlbefinden notwendig ist, sondern eben auch der Gesundheit dient. Dein verletztes Huhn möchte also instinktiv sandbaden, weil es für das Huhn die Methode der Wahl ist, sich vor Parasiten und äußerlichen Infektionen zu schützen.

    Ich hab jetzt keinen Überblick, wo oder wie das Huhn operiert wurde, wie groß die Wunde ist, ob sie noch offen ist, ob sie genäht ist. Bei der Wundheilung kommts zu jucken, Nähfäden werden als Fremdkörper empfunden, alles das will das Huhn durch das Sandbaden beheben. Das ist quasi so, als würdest du vor Juckreiz wahnsinnig werden, darfst dich aber nicht kratzen.

    Ich würde abhängig vom Heilungsprozeß und dem Zustand der Wunde darüber nachdenken, feinen Sand zu sterilisieren (im Backofen) und dem Huhn den sauberen Sand anbieten.
    Geändert von melachi (23.05.2016 um 14:21 Uhr)

  3. #3
    Avatar von platanen
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    Oh, danke für die Idee, mit dem sterilisierten Sand. Wäre ich nie drauf gekommen.

    Ich muss mal ein Foto von der Wunde machen... Es ist eine 4cm große Öffnung in der Haut, ursprünglich eine Tasche, nach OP am Oberschenkel großzügig geöffnet. D.h. Sand kommt oben rein und klemmt dann im Bereich dazwischen. Wir spülen wochentags 1xtgl. mit Rivanol, d.h. oben rein und unten am Oberschenkel läufts wieder raus (am WE 2xtgl.). Aber da nicht mit Druck gespült werden soll (damit sich das irgendwann mal schließt), würde man Schmutz nur schwer wieder rausbekommen.

    Verband bringt auch nix. Den hat sie ein, zwei, fix wieder "ausgezogen". Body hält nicht... außerdem wäre sandbaden mit Body wohl nur die halbe Miete.

    LG,
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  4. #4
    Avatar von LittleSwan
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    ich glaube auch, dass sie es vermisst, aber sie kommt wirklich ganz gut auch noch ein paar Tage ohne aus. Bis die Wunde groß zugewachsen ist, würde ich diese Spaziergänge einstellen. Wichtiger wäre Gesellschaft ...

  5. #5
    Selbermachenmüsser
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    Ich sehe das fehlende Sandbad auch nicht so dramatisch.
    Ich hätte eher bedenken, dass der Sand in die Wunde kommt, egal ob steril oder nicht, es wäre ein Fremdkörper.
    Musst du nochmal zur Kontrolle beim TA?
    Mein Tierarzt verwendet gerne Wundkleber, da ist die Wunde sofort zu und es kann kein Dreck rein.
    Grüße Chris

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  6. #6
    Avatar von melachi
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    ok das ist natürlich die schlechteste aller Varianten. Die Wunde sollte wirklich geschlossen sein, bevor man die Henne sandbaden lässt, denn wenn sich Sandkörner in die Wunde reinsetzen führt das zu noch mehr Irritationen und machen es der Henne sicher noch madiger.

    Kann aber sein, das die Henne andere Pläne mit der Situation hat, und mit einer Art Lehmpackung die Wunde trocken bekommen will. Mit diversen Breiumschlägen und Heilerden wurden in früheren Zeiten ja auch beim Menschen solche Wunden behandelt.

  7. #7
    Avatar von platanen
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    Zitat Zitat von LittleSwan Beitrag anzeigen
    ich glaube auch, dass sie es vermisst, aber sie kommt wirklich ganz gut auch noch ein paar Tage ohne aus. Bis die Wunde groß zugewachsen ist, würde ich diese Spaziergänge einstellen. Wichtiger wäre Gesellschaft ...
    Gesellschaft ist vorhanden. :-)
    Allerdings darf die Gesellschafterin jeden Tag mal 2 Stunden raus, um Huhn sein zu dürfen. Und wahrscheinlich berichtet sie nach ihrer Rückkehr auch noch genüßlich von ihren ausgedehnten Sandbädern. ;-)
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  8. #8
    Avatar von platanen
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    Zitat Zitat von majorlo Beitrag anzeigen
    Ich sehe das fehlende Sandbad auch nicht so dramatisch.
    Ich hätte eher bedenken, dass der Sand in die Wunde kommt, egal ob steril oder nicht, es wäre ein Fremdkörper.
    Musst du nochmal zur Kontrolle beim TA?
    Mein Tierarzt verwendet gerne Wundkleber, da ist die Wunde sofort zu und es kann kein Dreck rein.
    Der TA hatte keinen Kontrolltermin vorgeschlagen, aber ich werde wohl diese Woche noch mal mit ihr fahren, bevor das Baytril ausgeht. Ist mir lieber, er wirft noch mal einen Blick drauf.

    Leider ist es anfangs doof gelaufen, weil besagter TA in der Vergangenheit mal geäußert hat, sich mit Hühnern überhaupt nicht auszukennen. Deswegen hatte ich ihn auch nicht gleich in Erwägung gezogen. Der Not-TA hatte sich direkt geweigert, sich die Henne anzusehen. Darüber bin ich heute noch richtig sauer. Wäre die Wunde gleich getackert etc. worden plus AB, dann wäre die Sache heute längst Geschichte. So ist es nach vier Wochen aus dem Ruder gelaufen, weil sich alles total entzündet hatte und jede Menge Dreck in der Wunde war. Ohne OP hätte sie das Bein verloren. (s. Thread: Henne vom Hahn verletzt).

    Mal sehen, was er dazu sagt. Aber mit Kleben oder Zunähen etc. ist jetzt leider nichts mehr zu machen.
    Beim nächsten Mal (hoffe, dass kommt nicht so bald), habe ich dann aber gleich einen TA zur Hand. Er hat seine Sache, aus meiner Sicht, jedenfalls sehr gut gemacht. Hätte ich ihn mal früher aufgesucht.
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