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Thema: Kokzidiose KANN MAN KÜKEN IMPFEN

  1. #11
    Avatar von MonaLisa
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    Es kommt auf die Art der Impfung an. Es gibt die normale alle 3 Monate über das Trinkwasser und dann die zu spritzende Nobilis. Letztere reicht 1 Jahr, ist aber aufwändiger, da jedes Tier in die Hand genommen werden muss und gespritzt wird.
    Zu Kokzidiose kann ich nur immer wiederholen: es gibt Alternativen, die auch in einigen Großbetrieben durchgeführt werden. Sehr gute Erfolge werden mit der ständigen Verfütterung von Oregano beschrieben. Auch ich habe mit Oregano (als Tee und/oder als Frischpflanze) bisher keine Kokzidien-bedingten Ausfälle gehabt. Selbst erkrankte Tiere mit bereits blutigem Durchfall konnte ich damit schnell wieder fit kriegen. Meine Küken werden mit der Glucke zusammen in ein Extra-Gehege gesetzt, dass nur selten durch Hühner besetzt ist (verringert auch schon das Kokzidiose und Marek-Risiko erheblich). Dazu gibt es dann verdünnten Thymian-Oregano-Tee in der sensiblen Kükenphase und sollten sich irgendwelche Durchfälle zeigen, starken Oregano-Tee. Dazu vermehrt Oregano als Pflanze. Alle meine Glucken zeigen ihren Küken schnell, dass Oregano lecker ist. Mit dieser Haltung habe ich keine Problem und kann die Küken sofort ins Freie lassen und benötige kein Kokzidiostatika-haltiges Futter.
    Auch die Alttiere bekommen immer wieder mal Oregano zum Knabbern, bei Bedarf auch noch Tees.
    Was Marek angeht, finde ich, dass vermehrt auf resistente Linien gezüchtet werden sollte. Das wurde in der Vergangenheit vile gemacht, ging aber mit der Impfung dann unter.

    Gruß Petra
    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Francis Picabia
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  2. #12
    AlphaHenne Avatar von Melani
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    @ Lonox:

    hallo Tim, zu der Impfung mit ND Hitchner kann ich Dir folgendes sagen.

    Es gibt Newcastle Stämme mit unterschiedlicher Virulenz. ND Hitchner ist ein leicht virulenter Stamm, er wird zum "animpfen" der Küken (Grundimmunisierung) verwendet. ND LaSota ist ein mäßig virulenter Stamm, der, wenn schon angeimpft wurde, verwendet wird. Also 1. mal ND Hitchner, nach 4 Wochen noch einmal ND Hitchner und nach weiteren 9 Wochen ND LaSota.

    Nur der Impfstoff ND LaSota schützt effizient vor den Feldkeimen.
    Diese Impfung muß dann alle 3 Monate erfolgen, wenn sie über das Trinkwasser gegeben wird.

    Wie Petra schon geschrieben hat, gibt es auch einen Newcastle Impfstoff, der gespritzt wird, das ist eine ölige Suspension, dabei reicht einmal impfen im Jahr aus. Gibt es auch in Kombi mit anderen Impfen.
    Ich impfe aber über das Trinkwasser. Tut nicht weh, kostet nicht viel und geht schnell.

    Mir ist übrigens auch die Gesundheit meiner Tiere viel viel wichtiger als irgendein Ausstellungserfolg. Das war rein zufällig nur ein Nebeneffekt im letzten Jahr. So stellen wir jedes Tier nur einmal höchstens zwei mal in seinem Leben aus. Und 4000 m² Auslauf für unsere Hühner ist, denke ich mal, auch adäquat!!! Wenn Du mehr wissen möchtest, dann lade ich Dich gerne auf meine page ein, und wenn Du magst, kannst Du auch gerne alles mal "in Natura" ansehen kommen!!!

    @ MonaLisa:

    hallo Petra,

    Ich gebe Dir völlig Recht, daß Oregano gut gegen Kokzidien hilft. Auch ich verfüttere Oregano, und bin begeistert davon.
    Jedoch gibt es ein Problem bei der Kokzidienbehandlung mit Oregano.
    Wenn die Küken bzw. Jungtiere die Blinddarmform bekommen (es gibt ja 8 versch. pathogene Kokzidienarten beim Huhn) werden die Zotten im (relativ großen) Blinddarm unwiederruflich zerstört. Natürlich baut das Huhn eine Immunität nach der Infektion auf, und Oregano hilft bei der Bekämpfung der Kokzidien, jedoch sind diese Tiere in der Entwicklung immer retardiert. Sie müssen mehr fressen, um ihr Gewicht zu halten und um den Grundumsatz zu decken, da die Grundfläche der Darmschleimhaut durch den Verlust der Zotten im Blinddarm drastisch reduziert ist, und somit auch die Resorptionsfläche.
    Ich hatte das alles schon, daher impfe ich heute.
    Die Hühner blieben im allgemeinen kleiner und schwächer, gut, sie sind nicht gestorben. Aber dennoch waren sie bez. der Vitalität nicht so agil wie die, die nicht erkrankt sind.
    Ich habe es einmal erlebt, wie die ganzen Küken (ca. 12 - 16 Wochen alt) nur noch Blut abgesetzt haben, statt Kot, sie hatten ein gesträubtes Gefieder und es ging ihnen sehr sehr schlecht. Trotz Oreganofütterung. Und ich habe geklotzt nicht gekleckert.
    Da half dann at least nur noch Baycox (R) und da habe ich mir geschworen, niemals mehr nicht zu impfen. Dennoch füttere ich weiterhin Oregano. Doppelt hält besser.

    Aber wie gesagt, impfen ist ein Kostenfaktor und eine Einstellungsfrage.
    Wer es ablehnt soll es lasse. Jedoch ist ein chemisches Kokzidiostatikum, wie Monensin-Natrium, wie es im handelsüblichen Kükenfutter "mit" ist, nicht mein Ding. Ich bin gegen diese ganze Chemie, und finde daher die Impfung als wesentlich eleganter, da völlig nebenwirkunsfrei.
    Der Impfstoff besteht ja aus attenuierten (abgeschwächten) Oozyten, also die Erreger der Kokzidiose, und zwar alle 8 pathogenen Stämme, und bietet einen sehr zuverlässigen Schutz. Seit ich impfe, hatte ich nie wieder Kokzidienbefall bei meinen Tiere.
    Sie sind gesund, äußerst vital, und gedeihen prächtig. Und ich kann ein Futter meiner Wahl füttern.

    LG, Melani
    www.lachshuhnzucht-herne.com

  3. #13
    Avatar von MonaLisa
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    Hallo Melani,
    da es durch die sofort nach dem Schlüpfen gegebenen Oregano-Tees und Frischpflanzen bei meinen Küken bisher nicht mehr zur Infektion gekommen ist (was ich früher nicht mal mit Kokzidistatika erreichen konnte), kann ich auch keinen Unterschied bei meinen Tieren erkennen. Eine leichte Infektion erfolgt - wenn überhaupt - erst beim Umsetzen in die Altherde kurz vor dem ersten Ei. Diese Infektionen hatte ich dann aber auch durch die erhöhte Oregano-Gabe in 1-2 Tagen wieder komplett symptomlos, Kotprobe bestätigte das. In Biobetrieben wird deshalb auch die Oreganofütterung während der gesamten Legeperiode weitergeführt (hilft auch gegen diverse andere Darmerkrankungen).
    Wer heftige Kokzidien-Probleme hat, ist mit der Impfung nicht schlecht beraten, aber es ginge auch anders. Es erfordert nur mehr Arbeits-Aufwand.

    Gruß Petra
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  4. #14
    AlphaHenne Avatar von Melani
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    Hallo Petra,

    ich habe hier schon einen solchen Oregano-Aufwand betrieben, das glaubst Du gar nicht, den Tee haben meine schlichtweg verweigert... *ratlos guck*. Die wären eher verdurstet.

    Aber wir sind hier schon arg gebeutelt gewesen bez. Kokzidiose.
    Da ich Kokzidiostatika im Futter aus mehreren Gründen ablehne (1. Chemiekeule, 2. die Festlegung auf nur ein Futter, 3. Unzuverlässige Wirkung), impfe ich. Und seit ich impfe, hatte ich nicht mehr einen Fall von Kokzidiose!!! Die Tiere gedeihen prächtig.

    Ich gebe zu, das ist ein ganz schöner Kostenapparat, knapp 300 Euro pro 1.000 Impfdosen. Und da wir über einen langen Zeitraum Schlupftermine hatte, gleich mehrere Packungen...

    Für mich ist und bleibt Paracox 8 das Mittel der Wahl, um meinen Bestand vor Kokzidien zu schützen, ergänzt durch Oregano, das ist immer gut für den Darm, wie Du schon schreibst.
    Kann ich nur unterschreiben.

    LG, Melani
    www.lachshuhnzucht-herne.com

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