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Thema: Marekimpfung

  1. #1

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    Fragezeichen Marekimpfung

    Hallo wichtige Frage!
    Impft jemand gegen Marek. Wie und wo kann man den Impfstoff herbekommen?
    Ich bin Dankbar für jeden Tip.


    Hersteller des Impfstoffes "TAD Marek Vac forte ad us.vet." gibt in der Broduktbeschreibung folgende Hinweise.

    1.Bei geimpften Tieren die sich in den ersten 14 Tagen mit Feldviren infizieren können zum Teil erhebliche Marekverluste auftreten.

    2.Die Impfung von Zier und Rassegeflügel mit diesem Impfstoff ist nicht vorgesehen und sollte deshalb unterbleiben.

    Ist es trotzden sinnfoll zu Impfen und gibt es Alternativen zu diesem Impfstoff?

    Gruß Federlein
    federchen

  2. #2
    AlphaHenne Avatar von Melani
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    Hallo Federlein,

    dieses Jahr war nur Avi Pro MD Lyo von Lohmann auf dem Markt.
    Gibt es beim Tierarzt. 500 Dosen zu 0,2 ml kosten 33,10 €.
    Das ist ein Lösungsmittel und ein gefriergetrockneter Impfstoff.
    Die Tablette wird mit dem Lösungsmittel resuspendiert, in die Flasche mit dem Lösungsmittel überführt, und innerhalb von 2 Stunden müssen dann alle Küken geimpft werden. Der restliche Impfstoff ist zu entsorgen.

    Ja, es stimmt, Küken die sich innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung mit dem Feldviren infizieren, sterben.
    Daher impfe ich die Küken, und sie kommen erst frühestens nach 14 Tagen nach draußen in den Stall. Meistens halte ich sie bis zur 4. / 5. Woche im Haus im Kükenheim.

    Wenn sie innerhalb der 14 Tage nach der Impfung keinen Kontakt zu erwachsenen Tieren haben, oder in einen Stall kommen, in dem schon mal Hühner waren, passiert nichts.
    Ich hatte auch schon eine Glucke, da habe ich die Küken auch am 1. Tag geimpft, und natürlich bei der Glucke gelassen. Das ist zwar ein Risiko, aber es ist nichts passiert.
    Riskant ist, wenn schon einmal Marek in Deinem Bestand war.
    Dann solltest Du die Küken 14 Tage nach der Impfung noch im Haus behalten. Sicher ist sicher.

    In meinem Beipackzettel stand nichts davon, daß es nicht für Zier- und Rassegeflügel ist. Wäre ja auch unlogisch. Habe extra noch mal nachgesehen gerade. Es steht drin "für Hühnerküken".
    Also ist es explizit dafür auch geeignet.

    Ich kenne auch keinen verantwortungsvollen Hühnerzüchter, der NICHT impft!!! Im Gegenteil, wir Züchter impfen sogar zwei mal gegen Marek, am 1. Tag, und nach 14 Tagen noch mal, und nach 4 - 5 Wochen kommen die Küken dann erst raus.

    Eine Alternative zur Impfung gibt es nicht, außer: an Marek sterben.
    Kommt übrigens immer häufiger vor, daß die Leute das Geld für den Impfstoff sparen wollen, mit dem Spruch "passiert schon nichts" und dann, wenn keiner mehr damit rechnet, kommt es bei den Jungtieren kurz vor Legebeginn zum Massensterben. Und dann gucken alle ganz ratlos. Aber hören will ja vorher keiner was.

    Ich würde Dir daher empfehlen, zu impfen.

    LG, Melani
    www.lachshuhnzucht-herne.com

  3. #3

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    Themenstarter
    Danke für die Info. Leider für dieses Jahr zu spät, werd sie aber im nächsten Jahr berücksichtigen.

    mfg Federlein
    federchen

  4. #4

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    Hallo,

    tut mir leid, aber da muss ich dir massiv wiedersprechen. Ich finde es verantwortungslos, wenn man von vorne rein verbreitet, dass es ohne Impfung keine Chance auf lebende Nachzucht gibt! Es hat auch sehr viel mit der jeweiligen Rasse zu tun, so darf man das bitte nicht pauschalisieren!

    Ich hatte auch schon Verluste von fast 50% ohne Impfung, da ich damals noch nichts von Marek wusste und man mir als Jungzüchter Alttiere ohne diesen Hinweis verkauft hat.

    Dann habe ich die Tiere seperat von den Alttieren in nem extra Stall aufgezogen, zumindest die ersten 8 Wochen. VOn diesen Tieren und das waren gut 50 Stück ist nur eines an Marek erkrankt!! Obwohl die hälfte der Elterntiere geimpft war.

    Auch kenne ich einen ZÜchter der Ohikis hat. Damals hat er die Tiere aus Asien direkt besorgt und da war zunächst ohne Marek-Impfung nichts los.... doch von ihm habe ich den Tipp bekommen, mit der seperaten Aufzucht. Er hatte nach 3 oder 4 Jahren, komplett ohne Impfung, keinen einzigen Marek-Ausfall mehr!

    Daher finde ich es sehr inkorrekt zu verbreiten, dass es ohne Marek-Impfung nicht geht.

  5. #5
    Avatar von Philipp G.
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    Da kann ich Federfuß nur noch zustimmen.
    Einen eigenen Beitrag zu verfassen spar ich mir jetzt.



    mfg
    Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.


    Aristoteles

  6. #6

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    Ich hab letzes Jahr Marek verseuchte Küken bekommen. Hat sich erst im Januar rausgestellt, da sind die letzen gestorben ( Tumorform).
    Da Brahmas ja nun sehr brutwütig und nicht vom Nest zu kriegen sind hab ich in der Vogelklinik nachgefragt.
    Bei Naturbrut ist eine Marekimpfung bei mir sinnlos (lt Vogelklinik), da sich die Küken schon beim Schlupf infizieren würden.
    Ich hab das jetzt so gelöst, dass meine Mädels jetzt Perlhühner ausbrüten, die kriegen kein Marek ( lt Züchter).

  7. #7
    AlphaHenne Avatar von Melani
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    hallo,

    ich finde es immer wieder schön, wenn manche Leute wirklich alles wissen...

    Also noch mal extra und explizit für Federfuß und Philipp G.:

    Wenn man seine Tiere gegen Marek impft, bedeutet das NICHT, daß sie sich nicht mit dem Marek Virus infizieren. Denn das Virus ist UBIQUITÄR, sprich, überall vorhanden, selbst da, wo niemals Hühner waren, weil es auch von anderen Spezies wie Vögeln (wildlebende) verbreitet wird.
    Nur, und das ist jetzt das entscheidende: sie erkranken nicht!
    Jedoch bleiben sie weiterhin Überträger des Virus.
    In Deutschland ist praktisch jeder Stall Marek durchseucht.
    Das ist Fakt und nicht meine persönliche Meinung, das möchte ich jetzt nur noch einmal klarstellen.

    Und noch etwas: wenn man seine Küken von den Alttieren getrennt hält, dann sinkt mit jedem Tag die Infektionsgefahr. Denn am Empfänglichsten ist ein Küken am ersten Lebenstag. Mit jedem weiteren Tag sinkt die Empfänglichkeit.
    Und wenn man seine Küken, wie ich es tue, im Haus aufzieht wo kein Kontakt zu Alttieren herrscht, so könnte man sich die Impfung ja schenken, denken viele. Irrtum: über die Schuhe, die Kleidung, Hände, Haare überträgt man das Virus, ja selbst durch die Futtersäcke, die man ins Haus schleppt. Oder man mußte jedesmal in einer Schleuse seine ganze Kleidung ablegen, duschen und sich desinfizieren. (Ist jetzt mit Absicht übertrieben!!!)
    Natürlich sinkt bei einer solchen Aufzucht das Risiko drastisch.
    Dennoch würde ich auf den Impfschutz nicht verzichten.

    Natürlich KANN alles gut gehen, dann kann ich nur sagen: Glück gehabt.
    Und ein Impfschutz der Eltern mit Marek schützt in keinem Fall die Küken. Es verhindert nur den Ausbruch der Seuche, die Ausbildung von Tumoren etc. bei den Elterntieren.
    Ich habe auch schon die Küken meiner Glucke geimpft, und natürlich nicht der Glucke die Küken weggenommen, weil innerhalb der ersten 14 Tage nach der Impfung eine Infektion mit dem Feldvirus tödlich enden kann, sondern einfach die Glucke mit dem Küken in einem anderen Stall separiert. Aber das ist ein Risiko, aber das ganze Leben ist ein Risiko.

    Ich kenne einige, die so denken wie Ihr, und mich auch angegriffen haben. Aber 1. stehe ich über solchen Aussagen, und 2. haben gerade diese im letzten Jahr alle ihre Tiere durch Marek verloren.
    Und das waren keine Küken mehr. Die Tiere waren schon kurz vor der Legereife, und innerhalb kürzester Zeit waren alle Tod, bis auf die - geimpften - Elterntiere.
    Bei manchen hilft eben nur der brutale Weg, so daß sie erst lernen, wenn sie einmal selber betroffen waren.

    Nur weil Jahrelang ohne Impfung alles gut geht, heißt das nicht, daß es für immer so bleibt. Und das Marek Virus macht vor Rassen keinen Unterschied. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube, vor allem unter alten Züchtern. Fakt ist, je kleiner ein Genpool einer Rasse ist, desto schlechter ist das Immunsystem aufgrund von Inzucht, aber das heißt jetzt nicht, daß Hybriden kein Marek bekommen. Marek ist ja keine Pflichtimpfung, aber warum impfen denn die ganzen Großbrütereien dann gegen Marek, da haben die Küken doch gar keinen Kontakt zu Elterntieren?!?

    Preofessionelle Züchter (und auch schon viele Hobbyzüchter) impfen sogar zwei mal, um die erste Impfung zu boostern. Und die Impfen sogar mit dem über Stickstoff gelagerten Impfstoff gegen Marek, Stamm Rispens, da dieser einen noch höheren Schutzfaktor hat, als der "normale" Marek Impfstoff.

    Und ihr redet davon, daß "auch alles gut gehen kann" wenn man nicht impft.

    Es kann auch alles gut gehen, wenn ich zu Fuß mit verbundenen Augen eine Autobahn überquere... das ist einfach Ignoranz in meinen Augen.

    Es ist ja niemand gezwungen seine Tiere gegen Marek zu imfen, wir leben in einem freien Land, wo jeder selber entscheiden kann.

    Ihr könnt mir gerne und auch vehement widersprechen, aber deswegen habt ihr noch lange kein Recht.
    "Man kann Wissen nicht durch Dummheit ersetzen" hat mal ein berühmter Forscher gesagt!!! Dem schließe ich mich an.

    LG, Melani
    www.lachshuhnzucht-herne.com

  8. #8
    Avatar von piaf
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    Hi zusammen,

    so ganz richtig ist diese Eiinschätzung nicht, Melanie. Wir hatten in einem massgeblichen Institut für Tierbewertung in der Geflügelabteilung eine langfristige Untersuchung zur Effizienz von Marek-Impfungen bzw. der Stabilität eines Bestandes ohne Impfung. Hier hat sich gezeigt, dass auch sehr große Bestände marekfrei blieben.

    Ich bin für viele Impfmöglichkeiten dankbar, nur muss jede Impftstrategie laufend überprüft und neu bewertet werden, sonst erweist sie sich irgendwann als Bumerang.

    Auch in der Forschung finden Diskussionen statt, zum Teil auch dazu, dass Impfung der Hauptwachstumsfaktor der veterinärmedizinischen Pharmaindustrie ist.

    Sorry Melanie, ich bin Naturwissenschaftler, wir massen uns keine so endgültige Bewertung an wie Du es machst.

    Gruß piaf
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

  9. #9
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    Und wie sind diese sehr großen Bestande marekfrei geblieben?

    Ich vermute mal, dass es nur eine Alterskohorte gab, massive Hygienemassnahmen (die die Mehrheit hier für übertrieben und verweichlichend hält), und ein rigoroses In- and Out System.
    So läuft das aber in der Rassegeflügelzucht nicht ab.

    Demzufolge kann man die Bedingungen, und den Erfolg solcher Massnahmen von solchen Haltungssystem nur bedingt auf die Rassegeflügelzucht übertragen.
    Deshalb ist die Einschätzung von Melani ziemlich nahe an der Realität. Immerhin hat sie ja auch auf die zunehmenden Problematik der heterologen Impfstoffe hingewiesen. Der nachlassende Schutz dieser Impfstoffe ist auf immer aggressivere Virenstämme zurückzuführen, die durch rekombinierte Impf- und Wildviren entstanden sind. Deshalb liegt in der Impfstoffforschung der Schwerpunkt auch auf der Entwicklung von Impfstoffen ohne (mit reduzierter) Virenausscheidung.

  10. #10
    Avatar von piaf
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    weder noch redkap, es gab Auf- und Ausstallungen im Turnus der durchgeführten Untersuchungen, die meist zeitgleich wie eine Mast- oder Legehennenhaltung verliefen, Eintagsküken der gängigen Brütereien, keine gesonderten Hygienemassnahmen, Haltungen in dreidimensionalen Volieren bei optimierte Bestandsdichte mit verschiedenen Hybriden.
    Die Volieren waren zum Teil im Aussenbereich, sodass eine Keimbelastung ähnlich vieler Hobbyhaltungen vorlag.
    Die Marekkontrolle war zuerst mehr ein Nebenprodukt der zahlreichen verschiedenen Untersuchungen zu Haltungsbedingungen in Klein- und Großbetrieben. Damit ergab sich eine aber im Zeitverlauf die stabile Bilanz langjähriger Marekfreiheit.

    redcap mir gehts darum, dass die Wissenschaft viel mehr Offenheit gegenüber Strategien aufweist als hier in der Regel angenommen wird.
    Es ist nicht damit getan, eine zunächst erfolgreiche und auch sinnvolle Lösung dauerhaft weiterzuführen, wir sehen das bei dem Einsatz von Antibiotika.


    Gruß piaf
    Gruß piaf
    Vive la Paix!

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