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Thema: Rasseporträt der Fränkischen Landgänse

  1. #1
    Avatar von greenhorn
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    Rasseporträt der Fränkischen Landgänse

    Hallo liebe Forum Mitglieder ,
    in diesem Thread möchten wir (Philipp G.,Gänsehirte und meiner Wenigkeit) und allen andere Halter bzw Züchter sind ebenfalls willkommen ,ein Rasseporträt der Fränkischen Landgans erstellen.Hier werden Fotos,interessante Links und Erfahrungsberichte bei der Haltung, Brut und Aufzucht gepostet.

    mfg Patrick

  2. #2
    Avatar von greenhorn
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    Themenstarter
    also hier nochmal die Enstehungsgeschichte dieser Rasse

    Diese Rasse gibt es wahrscheinlich schon lange,nur hat man sie nie als rasse gezüchtet.Doch Ernst Mensinger hatte einen Kennerblick für die verschieden gefärbten Gänse die in seiner fränkischen Heimat in den Auen und auf den Flussinseln des Mains lebten.Man könnte denken das sie dort über Jahrzehnte fast wild lebten,aber doch hatten die angrenzenden Bauern immer ein Auge auf sie und suchten zum Martinstag und vor dem Weihnachtsfest Tiere aus ,die geschlachtet werden sollten.Gute Zuchttiere,die ihre Jungen aufmerksam behüteten wurden über die Jahre geschont.Ich glaube sogar,diese Bauern waren die besseren Züchter mit ihrer Auswahl und der natunahen Zucht.Zur Zucht wurden nur die Tiere verwendet,die am vitalsten waren,oft wurden sie über mehrere Jahre behalten.Wenn so eine Gans im Jahr ihre 12 Gössel aufzog,hatte sie ihr Zubrot auch im Winter verdient.Denn wenn der Winter streng war wurde abends etwas zugefüttert.

    Wie alles begann

    Aus diesen Landgänsen suchten Ernst Mensinger und sein Mitarbeiter Martin Wirsching mit Kennerblick zielgerichtet Tiere aus,verpaarten diese und konnten erste ausgesuchte Nachzuchttiere 2002 in Hannover in beeindruckender Qualität im Sichtungsverfahren präsentieren.Da die Qualität überzeugte,kamen sie schon im nächsten Jahr ins Zulassungsverfahren.So stellte Ernst Mensinger zur Dt. Junggeflügelschau 2003 10 Tiere aus,darunter 1,2 alt und erreicht 4x sg,eine 0,1 jung erhielt sogar 95 Punkte.damit stand einer Anerkennung als Rasse nichts mehr im Wege.
    Da der Ernst Mensinger sofort für Verbreitung sorgte ,wurden schon im ersten Jahr nach der Anerkennung von 3 Züchtern 16 Tiere in Hannover gezeigt.Es verbreitete sich schnell ,dass sie eine Rass sind,die eine schöne Portionsgrösse für eine Familie hat und vor allem selbst brütet und die Gössel vorzüglich aufzieht,so das 2005 in Hannover von 6 Ausstellern stolze 30 Tiere gezeigt wurden.Der Erzüchter Ernst Mensinger konnte dabei auf eine Gans die Höchstnote erreichen.
    So einen steilen Aufstieg hat meines Wissens noch keine, neu anerkannte Gänserasse erlebt.Heute sind die Fränkischen Landgänse schon so verbreitet,dass auf fast jeder Schau,mit grösseren Kollektionen an Wassergeflügel,auch Fränkische Landgänse gezeigt werden.Das ist ein Zeichen der guten Verbreitung,aber leider müssen wir auch feststellen ,dass eine Tendenz zu immer leichteren Tieren unübersehbar ist,was auch Wägungen ergeben haben.Wenn auch vorwiegend feinste Formtiere mit prima Farbe vorgestellt werden,so sollte man die Tiere ,die unter dem Standardgewicht liegen nicht hoch auszeichnen.Der Bundes-Zuchtausschuss hat die Gewichte der Tiere während der Anerkennung erfasst und danach das Standardgewicht von 5 bis 6 kg für den Ganter und 4 bis 5 kg für die Gans festgelegt.Heute ergeben Gewichtskontrollen leider oft das die Tiere bis zu 1,5 kg zu leicht sind.Dabei bedauere ich besonders das unsere Preisrichter das nicht sehen und in die Kritik einfließen lassen.Wenn das gefordete Gewicht nicht vorhanden ist,kann ein tier niemals mit hohen Noten rechnen.Wir wollen keine blauen Elsässer!! Immerhin sieht der Standard für zu kleine Tiere dies als groben Fehler vor.

    Brut und Aufzucht

    Wer eine nicht zu große Brutgans sucht,für den ist diese Rasse das richtige.Die Gänse legen meist 12 bis 15 Eier und brüten sie auch selbst aus,darauf sind sie schon lange selektiert worden und das sollte man auch in Zukunft beibehalten.Dennoch sollte es den Gösseln in den ersten 6 Wochen nicht an Zusatzfutter fehlen,da hilft die beste Weide mit der Mutter nicht,um entsprechend wachsen zu können.Bei einer guten Weide sind sie zwar gesund und munter ,aber das Wachstum fehlt,wenn man nicht entsprechend zufüttert.Hier sind mehrere kleine Mahlzeiten immer besser als eine große.Dabei sind Mineralstoffe sehr wichtig ,die Vitmine kommen übers Grün,wenn es eine gute Weide ist.Zudem sollte man wenigstens eine gewisse Menge an Kraftfutter gleich was,mit zufüttern,nur so ist das Endgewicht zu erreichen.Wenn die Züchter das und die entsprechenden Endgewichte beachten,wird auch diese schöne Gans weiterhin ihren weg gehen.

    (Quelle Fritz Schöne Geflügelzeitung 24/2008 )

    lg Patrick
    Es ist des Menschen würdig, was im Laufe der Natur liegt, auch natürlich zu nehmen.

    Wilhelm Freiherr von Humboldt

  3. #3
    Avatar von Gänsehirte
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    Hallo
    ich habe da mal ein paar Bilder von meinen Gänsen als ich sie bekommen habe.
    Gruß Manuel
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  4. #4
    Avatar von Gänsehirte
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    Hier sind Lisel und Gustav mit ihren drei Pommerngösseln, die sie super angenommen hatten.
    Gruß Manuel
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  5. #5
    Avatar von Gänsehirte
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    Hallo
    Die Fränkische Landgans ist eine alte bodenständige, sicher brütende Gänserasse.
    Früher wurde sie vorwiegend entlang des Mains und der Saalegegend gehalten.
    Ernst Mensinger brachte diese Rasse zur Anerkennung und sorgte für eine rasche Verbreitung.
    Leider sind auf vielen Schauen zu kleine Tiere zu sehen und dies wird oftmals nicht von den Preisrichtern erkannt. Ich selbst habe diese Erfahrung gemacht.

    Das nächste muss ich leider aus dem Internet kopieren.

    Rumpf: Mittellang, breit, gut gerundet; möglichst waagerechte oder nur geringfügig abfallende Körperhaltung.
    Rücken: Mittellang, verhältnismässig breit mit gut eingebauten Schultern.
    Brust: Breit, voll ausgerundet, leicht angehoben getragen.
    Bauch: Gut ausgeprägt, glatt oder mit kleiner Einfachwamme.
    Kopf: Relativ kurz, mit leichtem Stirnansatz; Oberkopf gerundet, Kehle ausgerundet.
    Schnabel: Kurz, nicht allzu kräftig, orangefarbig mit heller Bohne.
    Auge: Goldbraun, oranger Auzgenrand.
    Hals: Mittellang, kräftig, nahezu gerade oder nut wenig gebogen.
    Flügel: Gut anliegend, nicht über das Schwanzende hinausragend; nicht oder nur leicht kreuzend.
    Schwanz: Relativ kurz, gut geschlossen und mit dem Rücken eine gerade Linie bildend.
    Schenkel: Wenig sichtbar, muskulös und gut entwickelt.
    Läufe: Kräftig, knapp mittellang, orange, Krallen hellhornfarbig.
    Gefieder: Straff, dicht, fest anliegend.
    Quelle: meiertanja.com


    Schalenfarben: weiß
    Bruteier Mindestgewicht: 140g
    Gewicht Ganter: 5-6kg
    Gans: 4-5kg
    Ringgröße beide Geschlechter: 22

    Gruß Manuel
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  6. #6
    Avatar von greenhorn
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    Super geschrieben Manuel,

    was noch zu Ergänzen wäre ist das diese Rasse für die Kunstbrut nicht geeignet ist.Sie wurde (Ausgangsform=Bauerngänse) Jahrzehnte lang auf die zuverlässige Ausbrütung ihrer Gelege selektiert.Die Eier die in der Bruma erbrütet werden entwickeln sich sehr schlecht bzw gar nicht und diejenigen die sich dennoch entwickeln schlüpfen meistens nicht.Desweiteren sollte vermerkt werden das sogar wenn welche schlüpfen sollten diese dann keine Aussage über die sonst so charakteristischen sicheren Brüter mehr machen können und die Gefahr dann bestünde diese Eigenschaft abzuschwächen, oder gar ganz zu verlieren.Meines Erachtens sollten Leute die Gänse nur per Kunstbrut erbrüten, sich für eine andere kleine Rasse entscheiden und den ohnehin nicht großen Genpool durch schwache Tiere, noch weiter zu schmälern. Oder mit diesen uncharakteristische Eigenschaften anderen seriösen Haltern oder Züchtern evtl jahrelange harter Arbeit zunichte machen.

    mfg Patrick
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    Wilhelm Freiherr von Humboldt

  7. #7
    Avatar von Philipp G.
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    Hier der Link zum SV der deutschen Gänsezüchter
    Die fränkische Landgans gibt es auch noch in blauhals und gelbschimmel.Früher,als sie noch halbwild lebte gab es viele Farbvarianten.Die Mutation blauhals beruht auf einem eigenständigem Gen.Zu späterem Zeitpunkt,wenn der blaue Farbschlag durchgezüchtet ist,wäre es schön wenn blauhals oder gelbschimmel gezüchtet und anerkannt würden,schließlich ist die Farbenvielfalt ein Charakteristikum der Fränkischen.
    Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.


    Aristoteles

  8. #8
    Avatar von Philipp G.
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    Die Fränkische Landgans hat in der ersten Jahren seit der anerkennung viele Liebhaber gefunden,nur leider beschäftigen sich zu Wenige ernsthaft mir Ihr!
    Es wäre schön wenn sich einige neue Interessierte finden würden.
    Kontakadresse zum Zuchtwart kann bei mir per PN angefordert werden.

    Zuchtwartbrief 2007
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    Aristoteles

  9. #9
    Avatar von greenhorn
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    Der Bericht über Befruchtung und Schlupf deckt sich absolut mit meinen Erfahrungen,nur die Eizahl ist bei mir etwas höher.Sie beträgt in der Regel
    14 st pro Gelege.

    mfg Patrick
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    Wilhelm Freiherr von Humboldt

  10. #10
    Avatar von Gänsehirte
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    Am 26.-27.09.2009 findet in Langenselbold die 1. Bundesoffene Vergleichschau derFränkischen Landgänse statt.
    Dort werde ich meine Tiere auch ausstellen, da es nur eine halbe Stunde von mir entfernt ist.
    Mehr Informationen findet ihr auf der Seite des Gänse SV.
    Gruß Manuel
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