Hallo,
ich habe mit viel Mühe das web durchsucht, aber leider nur allgemeine Aussagen und Bruchstücke gefunden; vielleicht gibt es hier ja fundierteres Wissen
Mein Ziel ist es hobbymäßig japanische Legewachteln zu züchten und dies auf möglichst "faire/natürliche" Art, aber ohne Kuscheltierallüren (wie bspw. 2 Wachteln auf 10qm und tägliche Ansprache mit Handfütterung . Dies nur als Basis, wer möchte soll seine Wachteln gern so halten, ist nicht als Kritik gemeint!
So, zum Thema. Wissen würde ich gern, wie ich diese Zucht aufbauen sollte um keine Inzuchtprobleme zu bekommen. Mein momentaner Eindruck ist, dass in Deutschland Wachteln wohl fast ausschließlich planlos vermehrt werden und zur Vermeidung von Inzucht halt hin und wieder Frischblut zugekauft wird. Hier stellt sich natürlich die Frage, ob das vermeintliche Frischblut überhaupt welches ist, denn wer weiß schon, woher die Tiere kommen und wenn nicht gleich schwere optische Inzuchtschäden auftreten bekommt man es ja nicht mit. Sooo viele Wachtelhalter gibt es in Deutschland ja nicht, dass in den letzten Jahren nicht alles zu einem Gen-Einheitsbrei gemixt worden sein könnte. Seh ich das zu schwarz
Oder kann man durch innerartliche Mutationen (nichtsichtbar) davon ausgehen, dass nach x Generationen von selbst wieder Genvielfalt entsteht?
Ich denke hierzu könnten auch die Hühnerzüchter gut Ihr Wissen einbringen.
Gehen wir mal davon aus, dass man durch Bezug von Wachteln unterschiedlicher Züchter genügend Genvielfalt herstellen kann, wie geht es dann weiter? Sprich wieviele Linien sollte man mindestens aufbauen und wie diese idealerweise weiter züchten ohne Inzucht zu betreiben? Hier gibt es ja auch den Inzuchtfaktor, der z.B. bei einer ja Sinn machenden Sohn/Mutter-Paarung in der 2. Generation schon bei 25% steht; was sagen mir denn die 25%? Schon kritisch?
Ich finde den Aufbau eines Zuchtplans mit Ahnenhistorie schon wichtig, sonst hat man ja schnell aus mehreren Linien wieder Gengleichheit. Ideal wäre für mich eine Art Baumstruktur nach Generationen, aus der hervorgeht wie und wann eine Linie eingekreuzt wird und wann Fremdblut erforderlich ist.
Natürlich macht es zu viel Aufwand mehr als 4 Linien eines Wachtelfarbschlags zu halten (für mein Budget), wenn 2 oder 3 reichen umso besser. Ich denke hier einen Zuchtplan für Wachteln auszuarbeiten könnte für viele ernsthafte Züchter erstrebenswert sein und die Situation dahingehend verbessern, dass man Wachteln mit Stammbaum weitergeben kann. So wird einerseits Lege- und Fleischleistung erhalten und andererseits
werden die Tiere vor Gendefekten geschützt, auf lange Sicht wird vielleicht nur so diese schöne Vogelart in Ihrer ursprünglichen Form erhalten.
In diesem Zusammenhang wäre natürlich auch eine Beschreibung der Idealform der einzelnen Japan-Wachtelfarbschläge/-unterarten super. (Größe, Gewicht, Färbung, Gefieder, Eigröße, Befruchtungsrate, Verhalten), aber vielleicht will ich da zuviel auf einmal
Vielen Dank vorab an alle, die durch Ihr Wissen beitragen möchten und können.
PS: Gibt es hierzu nicht irgendwo eine Dissertationoder ähnliches zum runterladen? Das Thema müßte doch für alle gewerblichen Hühnerzüchter immens wichtig sein und der Weg zur Wachtel sollte dann eher klein sein.
Lesezeichen