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Thema: prägung - irreversibel???

  1. #1
    Avatar von tinki
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    prägung - irreversibel???

    Hallöchen...
    ich war zwar schon lange nicht mehr da, aber ich hab mitte letzten jahres schon einmal gefragt wegen tipps für meine facharbeit zum thema naturbrut und kunstbrut. dazu habe ich zweimal einen aufzuchtversuch durchgeführt und soweit hat auch alles geklappt. jetzt ist es bald an der zeit für die abgabe und ich würde mich freuen wenn mich noch jemand unterstützen könnte ...
    bei mir ist nämlich folgendes passiert: 7 küken sind im brutapparat geschlüpft und und die ersten zehn tage im haus aufgezogen worden. zur durchführung eines prägungsversuches setzte ich ihnen ein spielzeug in die kiste, und anfangs hat es auch geklappt und die küken reagierten auf das spielzeug. am zehnten tag setzte ich sie zu einer glucke, die gleichalte küken führte. damit wollte ich eigentlich zeigen, dass sich die küken jetzt nicht mehr auf die glucke prägen lassen, da die sensible phase längst vorbei ist. leider ist etwas komplett anderes herausgekommen... einige der kunstbrut-küken haben sich sofort der glucke angeschlossen und diese hat sie (bis auf ein hellgraues, von denen sie selbst keines führte) auch angenommen...
    tja, leider widerspricht sich das so ziemlich mit allem was in der fachliteratur (z.b. konrad lorenz) zu lesen ist...
    jetzt würde ich gerne wissen ob jemand von euch vielleicht schon ähnliche erfahrungen gemacht hat und mir hier weiterhelfen kann...

    lg und danke schonmal...

  2. #2
    Avatar von fly73
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    Hallo!
    Bei Hühnern kann ich Dir das eigentlich nur so bestätigen, wie Du es geschrieben hast. Unsere Kunstbrutkücken schließen sich problemlos auch noch mit 2 Wochen einer Glucke mit gleichalten Kücken an.
    Bei Gänsen sieht es da schon etwas anders aus.
    Unsere beiden Handaufzuchten, die sehr intensiv betreut wurden konnten nie wirklich was mit anderen Gänsen anfangen, aber Menschen fanden sie immer ganz prima.
    Gruß Marc

  3. #3
    Avatar von tinki
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    Themenstarter
    danke schonmal...
    das beruhigt mich zumindest, dass es bei anderen auch so ist.
    ich habe auch gelesen, dass die prägung bei wasservögeln stärker ausgeprägt ist als z.b. bei hühnern. aber auch bei gänsen haben wir letztes jahr die erfahrung gemacht, dass diese umgeprägt werden können, obwohl diese in den ersten lebenstagen sehr viel stärker auf uns geprägt wurden als die hühner...
    naja, ich möchte zwar hier nicht die erkenntnisse k.lorenz`für nichtig erklären, aber vielleicht wird sich ja doch irgendwann die offizielle meinung ändern, dass die prägung absolut irreversibel ist und ausschließlich (!) am ersten lebenstag erfolgen kann, wie uns erst letzte woche in der schule gelehrt wurde...
    lg

  4. #4
    Avatar von fly73
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    Hallo!
    Bei Wassergeflügel ist die Prägung meiner Meinung nach schon stärker als bei Hühnern.
    Kann zur Prägung bei Gänsen nur sagen, das unsere sich 10 Jahre lang nicht auf Gänse umprägen wollten, obwohl sie jeden Tag kontakt zu Ihnen hatten. Sie bevorzugten bis zum Lebensende eindeutig Menschen .
    Gruß Marc

  5. #5

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    Kopfschüttel, wie hast Du denn geprägt??

    Einmal Kopf reingehalten und gang gang gerufen?

    Ein richtig geprägtes Küken nimmt niemals eine andere Mutter an,wobei richtig..echt geprägt meint.

    Unrichtig geprägte Küken sind ungeprägt und neigen zu jeder lockenden Wärmequelle zu laufen.

    Hoffentlich machst Du nur Schularbeiten und keine Diplomarbeit...
    wünsche einen schönen Tag
    Ludger

  6. #6
    Avatar von tinki
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    Themenstarter
    natürlich hatte ich nicht erwartet, hier nur zustimmung zu bekommen, und zur allgemeinen beruhigung möchte ich auch feststellen, dass ich ebenfalls die möglichkeit einer unzureichend erfolgten prägung in betracht gezogen habe. leider ist es nicht möglich hier alles detalliert zu schildern, da dies den rahmen sprengen würde, aber ich habe mich bemüht, eine prägung durch ein sich bewegendes und laute von sich gebendes spielzeug herbeizuführen.
    trotzdem möchte ich daran festhalten, dass in fachbüchern oft eben nicht wie hier geschildert, die küken bei nichterfolgter prägung jeder wärmequelle etc. nachlaufen, sondern dass dies eben nur am ersten lebenstag möglich ist. und dehalb habe ich gehofft dazu einige stimmen zu hören, und wenn mir jemand ein buch empfehlen kann, in dem eben das steht, wäre ich sehr dankbar.
    ich habe ja auch nichts gegen kritik, aber es wäre schön wenn man dann wenigstens konstruktive kritik üben würde.

    @marc: ich bin auch der meinung, dass bei gänsen die prägung stärker ausgeprägt ist, sorry - kam nicht so rüber...ich wollte nur sagen dass es bei uns eben trotzdem anders war...

  7. #7
    Moderator Avatar von gaby
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    Meine Tochter hat mal ein einzelnes Küken mit der Hand aufgezogen. Da ist das mit der Prägung anders. Der kleine Hahn ist ihr immer hinterhergelaufen, war sie weg wurde sie gerufen. Das Tierchen geriet in absolute Verzweiflung wenn es sie nicht sehen konnte. Nach rd. 6 Wochen musste der Kleine dann mit in den Stall. Er stand am Zaun wenn meine Tochter von der Schule kam piepte (später krähte) er sie an. Trotz dieser recht engen Bindung (draußen sprang er ihr auf den Schoß wenn sie dort sass) hat er Kontakt zu den anderen Hühnern aufgenommen. Nach einigen Wochen war er zwar zahmer als die Anderen, aber er verhielt sich wie ein Hahn. Ich könnte nicht behaupten das er auffällig Menschen bevorzugte, eher das er einfach keine Angst hatte. Irgendwie scheint er immer gewusst zu haben das er *anders* ist.

    Unsere ersten eig. Hühner kamen als Küken zu uns. Da VG-zeit war und in den NL ausgebrochen war hatten wir Angst die Kleinen im Stall zu lassen. Wir verheimlichten also die Küken vor dem Rest der Welt und zogen die drinnen auf. Ich glaube unsere Bindung an die Tiere war ausgeprägter als umgekehrt. Die waren einfach froh raus zu kommen und draußen unter Artgenossen in Ruhe zu picken. Zahm ja, geprägt eher nicht.

    Eine solche Prägung von Hühnern wie man von Wassergeflügel kennt habe ich bisher noch nicht erlebt.

    gg
    Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist. Es wäre nur Deine Schuld wenn sie so bleibt.

    aus: *Deine Schuld* von den "ärzten"

  8. #8
    Avatar von Wontolla
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    Original von Ludger
    Ein richtig geprägtes Küken nimmt niemals eine andere Mutter an,wobei richtig..echt geprägt meint.
    Um an Cassandra ranzukommen, musst Du noch viel lernen. Vielleicht fehlts aber auch am Vermögen. Zynismus allein reicht nicht.
    Die Beobachtungen und Folgerungen von tinki sind absolut richtig und können von einem Heer an Geflügelhaltern bestätigt werden. Was wir alle wissen, Konrad Lorenz hat das Verhalten von Gänsen studiert. Seine Ergebnisse nun 1:1 auf alle anderen Vögel zu übertragen ist eindeutig eine unwissenschaftliche Fehlinterpretation.
    Solche "Irrtümer" sind mir in meiner Schülerphase gelegentlich auch aufgefallen. Ich hatte damals Briefwechsel mit Professoren, Autoren der Bücher, und wurde stets in meiner Sichtweise bestätigt.
    L. G.
    Wontolla

  9. #9
    Avatar von 2Rosen
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    So vor ca. 30 Jahren, als ich noch ein Bub war, besaßen meine Großeltern auch immer Wassergeflügel und Hühner.
    Ohne irgendwelche diesbezüglichen Bücher studiert zu haben bin ich bis heute der Meinung dass Hühner weit aus mehr nach ihrem Instinkt und angeborenem Verhaltensmuster handeln als Wassergeflügel.
    Das soll nicht heißen dass Hühner dümmer sind, als vielmehr dass Wassergeflügel mehr erlernt oder neue Situationen hinnimmt als Hühner.
    Tinkis "Studie" würde das belegen.
    Wassergeflügel prägt sich eher auf gegebene Situationen und erlernt das es vorteilhaft ist dort zu bleiben, egal wie Geräusche und Lockrufe sind.
    Hühnervögel "hören" auf ihren Instinkt und innere Vorgaben und werden sich sofort zur "richtigen" Glucke begeben sobald sie diese mit gluckigen Geräuschen anlockt.
    Das würde der These von Ludger widersprechen, dass ein "richtig" geprägtes Küken die Mutter nicht mehr annimmt.
    Wobei ich mir keinen Reim auf "richtig geprägt" machen kann.
    Wir hatten auch schon Einzelküken die wir in den ersten Stunden und Tagen echt verpäppelt hatten, die dann zu einer Glucke kamen und jedes mal sofort unter sie druntertauchten, sobald nur ein gluckiger Ton kam.

  10. #10
    Avatar von Sefina
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    Literatur

    Hallo Tinki,

    deine Beobachtungen bei der Aufzucht von Küken habe ich in dieser Weise auch festgestellt. Manche Glucke (nicht alle) nimmt Küken mit der gleichen Farbe bis zu 2 Wochen noch an. Im Gegensatz zu Gänsen lassen sich Hühner nicht so stark auf Menschen prägen und bevorzugen bei Geschlechtsreife Partner der eigenen Art.
    Literatur diesbezüglich findest du bei Irenäus Eible- Eibesfeld, Tinbergen und auch bei unserem Wissenschaftlichen Geflügelhof:
    http://wissenschaftlicher-gefluegelhof.de/
    Ich würde mit der Frau Dr.Inga Tiemann Kontakt aufnehmen.

    viel Erfolg
    sefina
    Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse sondern gut gemeint.
    Kurt Tucholsky

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