Hallo

Ich bin neu hier und gebe gerne zu, dass ich mit Federvieh bisher nicht viel Erfahrung habe. Mit Neemöl dagegen habe ich in Bezug auf Ungeziefer bisher immer gute Erfahrungen gemacht, zugegebenermaßen auf Pflanzen, aber es geht ja beim Aufsprühen darum, die Milben usw. zu treffen und da sehe ich keinen großen Unterschied zu Blattläusen usw. Am Ende sind es alles Parasiten aus dem Insektenreich.

Neemöl bewirkt hier, dass die Tierchen sich nicht mehr fortpflanzen können und dass die noch heranwachsenden Larven Deformationen bis hin zur Lebensunfähigkeit ausbilden. Es wirkt also auf längere Sicht und rottet nach und nach den Parasitenbestand aus, wobei einige der Tierchen auch sofort sterben. Wie gesagt, es reicht, dass die Parasiten mit dem Öl in Berührung kommen um diesen Effekt zu erhalten.

Neemöl verliert seine Wirkung nicht ab 30°C. Es wird sogar erst ab 25°C flüssig und somit verwendbar... wenigstens reines, ungelöstes Neemöl.

Für die Haut ist Neemöl gänzlich ungefährlich. Es wird sogar zur Haut- und Haarpflege eingesetzt. Teilweise auch zur inneren Anwendung. Das heisst, auch die Einnahme ist ungefährlich.

Zum Auftragen kann ich einen Tip geben, wie er bei mir im Garten wirkt. Ob er für eure Ställe und Hühner brauchbar ist, müsst ihr selbst entscheiden:

1 l lauwarmes Wasser
5 ml Neemöl
2 ml Rimulgan oder 5 ml Fluidlecithin (Emulgatoren)
Zutaten z.B. bei Spinnrad

Öl und Emulgator ins Wasser geben, gut schütteln und versprühen - im Stall bzw. aufsprühen auf die Hühner. - Wie gesagt, muss jeder selber wissen.

Je feiner der Sprühnebel ist, desto weiter kommt man mit der Mischung. Besonders gut geeignet sind Drucksprüher, da diese im Vergleich zu normalen Pumpzerstäubern einen viel feineren Nebel erzeugen.

Nach dem Auftragen der Mischung sollten Stall oder Hühner für 12 Stunden nicht naß werden, damit sich das Öl richtig festsetzen kann. Wenn das Wasser aus der Mischung noch nicht vollständig verdunstet ist, kann das Öl z.B. durch Regen abgespült werden.

Die innerliche Anwendung von Neemschrot könnte zwar gegen Würmer helfen (wenn diese das Schrot aufnehmen), aber das mit den saugenden Parasiten bezweifele ich.

Ein Tier ist eben keine Pflanze und bei Pflanzen wirkt das Prinzip Neemschrot in den Boden -> Parasiten (z.B. Blattläuse) sterben ab nur, weil die Pflanze die Wirkstoffe aus dem Neemschrot aufnimmt und mit ihrem Saft durch die ganze Pflanze transportiert... Insekten, die an einer solchen Pflanze Saugen (natürlich nicht Schmetterlinge oder so... Blütennektar ist ungefährlich), bekommen eine Giftdosis, also ob sie direkt an einem Neembaum gesaugt hätten.

Wie gesagt, bei Pflanzen geht das, aber ich möchte bezweifeln, dass das bei Tieren funktioniert. Gegen Würmer vielleicht, aber ich glaube nicht, dass die Wirkstoffe in die Blutbahn gelangen und so bei saugenden Parasiten Schaden anrichten können. Ich kann mich natürlich irren. Schließlich bin ich kein Wissenschaftler und habe keine Tests diesbezüglich gemacht. Es kommt mir nur recht unwahrscheinlich vor.

So, das war jetzt mein Senf zu diesem Thema. Vielleicht konnte ich trotz meiner Ahnungslosigkeit in Bezug auf Geflügel doch ein paar Anregungen geben. - Und falls nicht, wisst ihr wenigstens, wie ihr den Blattläusen in eurem Garten zu Leibe rücken könnt. *G*

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