Ja, es handelt sich um das selbe Gen 'mottling' (mo). Es verzögert die Melaninbildung und erzeugt die weisse Federspitze, dahinter ein schwarzes Band (sofern Eumelanin vorhanden) und darauf folgt die normale Grundfarbe, d.h. auf schwarzem Grund ergibt sich die Scheckung (weiss>schwarz>schwarz), auf rotem/goldenem Grund die Dreifarbigkeit (weiss>schwarz>rot/gold).Original von altsteirer.at
Mich würde interessieren, ob die schwarz-weiß-gescheckten und die porzellanfarbigen genetisch einen Konnex haben, weil bei beiden die Deckfedern diese typische weiße Spitze haben.
Bsp.: Diese beiden Tiere sind Vollgeschwister. Vater war ein porzellanfarbiger Orpington-Hahn, die Mutter eine offenbar nicht reinerbige Maranshenne, die sowohl heterozygot für 'mottling' ist als auch am Genort E spalterbig, vermutlich E^R/e^wh (birkenfarbig/weizenfarbig).
Die Lauffarbe ist recht kompliziert, da mehrere Gene eine Rolle spielen, nämlich erstmalHast Du auch eine Ahnung, wie sich bei den schwarzen Italienern die gelben Läufe genetisch determiniert sind, denn bei anderen schwarzen Rassen sind diese meist schwarz.
* der Genort W (Oberhaut W = dominant weiss oder w = rezessiv gelb) und
* der Genort Id (Inhibitor des dermalen Melanins, also ein Gen, dass schwarze Farbstoffbildung in der Lederhaut hemmt; Id = Melaninbildung gehemmt, id = Melaninbildung nicht gehemmt).
Daraus ergeben sich folgende Kombinationen:
Dann kommt noch dazu, dass eine Reihe von anderen Genen einen Einfluss ausüben:
Schwarze Lauffarbe wird aufgehellt von:
Blau (Bl/bl), Splash (Bl/Bl), rezessiv Weiss (c/c), Mottling (mo/mo), dominant Weiss (I/I), Verdünner von Gold (Di/Di), Sperberung (B/B)
Schwarze Lauffarbe wird intensiviert von:
Ausdehnung von Schwarz (E/E), Birkenfarbig (ER/ER)
Somit dürften die schwarzen Italiener genotypisch w/w, Id/Id sein. Am Genort E sind sie so weit ich weiss eb/eb. (s. Beiträge in 'The Coop' )
Kein Problem. Das Lernen hört nie auf.Über Populationsgenetik und relat. Inzuchtsteigerung darfst Du Dich noch schlauer machen. Ich bin überzeugt, dass Du mit Deiner Genetik noch lange arbeiten könntest, so Du alle sehr guten Hähne einsetzen kannst. Du holst Dir nach meiner Einschätzung immer wieder Fremdblut, das Du eigentlich gar nicht brauchen würdest.
Freilich tut jeder das, was er für richtig hält. Doch habe ich mir mal diese persönliche Mitteilung erlaubt und ersuche um das nötige Verständnis, bzw. Nachicht.... ;-)
Viele Grüße aus Wien
Ohne Zweifel könnte ich noch mit einigen Tieren etliche Jahre weiterarbeiten. Aufgrund meiner räumlichen Möglichkeiten (und weil ich nicht das Herz habe, alte Hennen zu schlachten) kann ich allerdings nicht immer unbedingt so verpaaren, wie ich gerne möchte. Z.B. habe ich versucht, zwei Hähne in benachbarten Ausläufen zu tauschen. Leider wollte einer der beiden das aber nicht und flog beständig zu 'seinen' Damen zurück und legte sich massivst mit dem neuen Herrn des Hauses an. Was theoretisch sinnvoll ist und was praktisch machbar ist, passt nicht immer zusammen.
Die Belgier brauche ich nicht wirklich, aber ich hätte sie gerne, allein um zu sehen, wie der britische und holländische Standard (gesäumte Brust vs. schwarze Brust beim Hahn) sich untereinander verhalten. Ich werde, so denn alles klappt wahrscheinlich nur 2 Hennen behalten und die restlichen Tiere an andere Leute abgeben.
Wenn ich die Gruppen zusammenstelle, berechne ich (mittels einer Software für Hundezüchter) den Inzuchtkoeffizienten der jeweiligen Nachzucht, wobei ich, wenn ich mir nur des Vaters sicher bin, vom "schlimmsten" denkbaren Fall, d.h. vom höchst möglichen I.k. ausgehe. Wenn ich dann versuche, nicht über 25% I.k. zu gehen, wird es an einigen Stellen schon eng. Da braucht mir nur ein Hahn zu sterben oder zu alt werden und schon wäre der Engpass vorprogrammiert. Zumal mir von den Ausgangslinien nur noch 1 Hahn und eine Henne zur Verfügung stehen (beide jetzt 4 Jahre alt) und von der deutschen Linie mangels Fruchtbarkeit nicht viel geblieben ist (2 'Halbblut'-Hennen). So wie die Tiere jetzt gruppiert sind, bewegt sich der I.k. der Nachzucht zwischen 0% und 14% und in einem Fall 25%. In der Pferdezucht wird 30% als Grenzwert betrachtet. Man sagt ja, dass Hühner inzuchtresistenter sind, aber um wieviel inzuchtresistenter? Gibt es da Werte? Du schreibst ja selbst auch, dass Du maximal entfernt verwandt verpaarst? Nimmst Du da einen solchen Wert als Vorgabe? Was würdest Du als grenzwertig ansehen?
LG,
Ute
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