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Thema: Marek oder nicht?

  1. #1
    Avatar von Jelena
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    Marek oder nicht?

    Hallo ihr Lieben,
    meine jüngste Henne ( ca. 3 Monate alt) hat
    Lähmungserscheinungen in den Beinen, die Füße dreht sie zum
    Teil nach hinten und läuft auf den Gelenken.
    Mein TA ist sich nicht sicher ob es Marek ist oder durch
    ein Trauma verursacht worden sein kann, da diese kleine "Terrorhenne"
    ständig die großen Hühner vermöbelt und ziemich heftig
    auf den Kopf gepickt wurde.
    Die sichtbaren Symptome begannen vor einer Woche,
    haben sich schnell verschlechtert und scheinen jetzt aber nachzulassen.
    Die Henne wird mit Antibiotikum und Vitamin B12 behandelt.
    Sie frießt und trinkt, hat(te) nicht die typische Beinstellung von Marek
    (ein Bein nach hinten gestreckt), keine hängenden Flügel oder Augenlider und scheint auch sonst
    schmerzfrei und fidel zu sein. Sie ist isoliert,
    schon damit die Kopfwunde abheilen kann.
    Wäre alles nicht so schlimm, wenn nicht gerade Küken
    schlüpfen würden.
    Ich komm nicht an Impfstoff gegen Marek auf die Schnelle,
    weil ich nur einen sehr kleinen Bestand habe und die große Abpackung
    viel zu teuer ist für mich .

    Wie wahrscheinlich haltet ihr bei dem beschriebenen Verlauf,
    dass es sich tatsächlich um Marek handelt?

    Sind die Küken sehr gefärdet oder nur "normal", wenn man
    davon ausgeht, dass es eh die meisten Hühner in sich tragen?

    Bin für jeden Tipp dankbar.

    Lieber Gruß!

    Jelena
    Enten machen Spaß, können einen aber auch in den Wahnsinn treiben

  2. #2

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    RE: Marek oder nicht?

    Hallo,

    habe vor vielen Jahren mal 100 Küken Kennfarbiger Italiener gekauft, die, wie sich später herausstellte, mit Marek verseucht waren.

    Die Krankheit trat mit etwa 10 Wochen bei den ersten Jungtieren auf und setzte sich bis zur Legereife und weiter fort. Zum Schluss hatte ich noch 1 Hahn und 17 Hennen.

    Marek wird als Küken infiziert, bereits über nicht desinfizierte Bruteier (Staub im Hühnerstall) kann dieses geschehen. Wirksam ist wohl nur die Impfung innerhalb der ersten zwei Tage. Später ist da nichts zu machen.

    Ich habe von diesen oben erwähnten 1,17 gebrütet unter völliger Trennung (auch personeller) von Legetieren und Aufzucht bei täglicher Desinfektion der Bruteier und weiterer Desinfekionen im Brutapparat. In Großbeständen sind diese Desinfektionen Standard, trotzdem werden die Küken zur Aufzucht noch alle geimpft.

    Mir gelang es damals, marekfreie Küken ohne Impfung aufzuziehen. Das Ende wurde durch die Erkrankung des Hahnes gesetzt. Dann war das Experiment am Ende.

    Gruß Bachstelze
    Freundliche Grüße Bachstelze

  3. #3
    Avatar von Jelena
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    Themenstarter

    RE: Marek oder nicht?

    Danke Bachstelze!

    Ich habe weiter versucht mir Wissen anzulesen,
    aber es bleiben noch Fragen offen!

    Wie kann ich denn herausfinden, ob meine kleine Henne
    überhaupt Marek hat? Sie ist nämlich eindeutig
    auf dem Wege der Besserung und ich würde sie
    ungerne einschläfern lassen, nur um sicher zu gehen.
    Wie bekomme ich heraus, ob meine erwachsenen Hühner
    sich eventuell bereits angesteckt haben?
    Davon Mal abgesehen, dass meine brütende Henne,
    die heute stolze Mama von bisher
    drei sehr süßen Kükis ist, auch die Mutter der kranken
    Henne ist und die kranke Henne bis zur Isolierung
    ständig bei ihr war .

    Ich hab so das böse Gefühl ich kann nur hoffen, dass es eben
    kein Marek ist, sonst haben meine Hühner keine echte Chance, oder?

    Lieber Gruß!

    Jelena
    Enten machen Spaß, können einen aber auch in den Wahnsinn treiben

  4. #4
    Avatar von MonaLisa
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    Erwachsene Hühner erkranken nicht mehr.
    Je jünger, um so empfindlicher sind sie gegen Marek. Später erkranken sie nicht mehr. Halte die Küken möglichst lange in einem vorher möglichst hühnerfreien Areal. Die Ansteckung ist anhängig von der Anzahl der Marekerreger, mit denen sie im zarten Alter von bis zu ca 6 Wochen konfrontiert werden. Mit nur wenigen werden sie meist ohne Probleme fertig.

    Das die kleine Henne wirklich Marek hat, ist nicht wahrscheinlich (aber natürlich möglich). Eher würde ich aufgrund der Kopfverletzungen auf eine Gehirnschädigung tippen. Da sie sich jetzt bereits bessert, ist es wohl nichts von Dauer. Die Behandlung sollte da ausreichen.

    Die Untersuchung auf Marek ist leider zweifelhaft. Da ja fast jedes Huhn mit Marek infiziert ist, sagt das oft nichts aus.

    Mach dir nicht zu viele Sorgen, auch die Impfung schützt bei bis ca 30 % der Küken nicht vor einer Erkrankung...

    Gruß Petra
    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Francis Picabia
    Ein Tropfen Hilfe ist wertvoller, als ein Ozean voller Sympathie. Verfasser unbekannt

  5. #5
    Avatar von Jelena
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    Danke Petra,
    die Antwort beruhigt mich ein wenig.
    Leider ist das mit der Trennung und Haltung
    auf hühnerfreiem Areal bei mir nicht so einfach.
    Du kennst meine Bedingungen, ich hab halt nur den
    einen Stall.
    Ich hab den Stall gründlich desinfiziert. Die
    Küken haben mit der Glucke ein abgesperrtes Abteil.
    Die kranke Henne halte ich nachts in einem Kleintierkäfig,
    der weit weg steht vom Kükenabteil und täglich gereinigt
    und desinfiziert wird.
    Tagsüber ist sie draußen in einem Auslauf.
    Die Verbesserung tritt schleppend ein, aber der Henne
    gehts trotzdem weiter gut, sie ist frech, trinkt und
    frißt normal verfressen. Die Lähmung sieht mal besser,
    mal wieder schlimmer aus, vorallem abends ist es nicht so toll.
    Aber sie hat keine Flügel - oder Kopflähmung, Augen
    sind unverändert und auch die Augenlider hängen nicht.
    Ich hoffe, dass das gute Zeichen sind?

    Lieber Gruß!
    Jelena
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  6. #6
    Avatar von MonaLisa
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    Hallo Jelena,
    hast du die Möglichkeit, das Gehege mit den Küken mittels einer frischen Bodenabdeckung zu verbessern? z. B. Rindenmulch oder eine Schicht neuen Boden (Sack Blumenerde)? Das würde schon helfen. Klar, gräbt die Glucke das dann irgendwann um, aber es verdünnt den Erreger, so dass die Küken auf jeden Fall bessere Chancen haben.

    Der kleinen Henne gib weiterhin B 12, das ist wichtig. Ansonsten kannst du unterstützend zum AB noch Schwarzkümmelöl geben. Das deckt auch den Viren-Teil etwas mit ab.

    Gruß Petra
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  7. #7
    Avatar von Jelena
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    Themenstarter
    Danke Petra,
    das mit der Blumenerde werde ich machen.
    Ich habe eben eine weitere mögliche Ursache gefunden!
    In meinem Stall sind rote Vogelmilben.
    Bis heute habe ich keine finden können, ich vermute,
    meine Desinfektionsaktion hat die Viecher aufgescheucht.
    Hälst Du es für möglich, dass die Mistviecher solche
    Lähmungserscheinungen verursachen können?
    Meine jüngste Ente humpelt auch, hab das bisher nicht
    im Zusammenhang gesehen, da sich meine dämlichen Enten
    öfter mal bei ihren ersten Flugversuchen die Beine vertreten.
    Ich bestell jetzt gleich Raubmilben.

    Lieber Gruß!

    Jelena
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  8. #8
    Avatar von MonaLisa
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    Blutverlust macht zumindest Erschöpfung und Schwäche. Wenn nun noch andere Faktoren zusammenkommen, so kann das schon mal dazu führen, ist aber nicht die Regel. Bei Jungtieren könnte das schon mal vorkommen, aber bei deiner Kopfverletzten denke ich eher an eine Gehirnerschütterung.
    Die Übertragung von Krankheiten durch die Milbe ist auch nicht zu unterschätzen.

    Viel Glück mit den Raubmilben
    Gruß Petra
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