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Thema: Sind Blätter der dicken Bohne giftig?

  1. #11

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    Ja Berthe, Du hast ja so recht. Man was bin ich heute wieder leichtfertig, tztztz. Wenn er er/sie/es in einem Pferdeforum gefragt hätte, hätte ich auch gesagt - buhhh bloß nicht. Aber ich denke doch eher, dass die Frage nur auf Hühner bezogen war.

    Grüsserchen
    Claudia

  2. #12

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    Hi Claudja,

    es ist ziemlich schietegal, in was für einem öffentlichen Forum gefragt wird. Ich möchte dich erleben, wenn ein Kind aus deiner Verwandschaft hier liest, daß Bohnenblätter ungiftig sind und sich einen Salat draus bastelt...

    Manche Leute scheinen wirklich nicht in der Lage zu sein, nachzudenken, bevor sie sich äußern.

    Das Nette an Saubohnen ist im Übrigen, daß sie zwar schwächer giftig sind, als Feuer- oder Gartenbohnen, dafür dennoch Monate nach dem Genuß zu tödlichem Leberversagen führen können, wenn davon zuviel aufgenommen wurde. Die Schäden sind irreversibel auch wenn sie nicht zum Tod führen, will heißen der Leberschaden bleibt auf jeden Fall.

    Wenn die Lektine der Robinie für alle Nutztiere inkl. Geflügel giftig sind, dann zweifle ich sehr daran, daß die starke Aufnahme von Phasin aus Saubohnen für Hühner restlos harmlos ist.
    Liebe Grüße


    Berthe

  3. #13

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    Wäre es möglich, dass Tiere bei genügend Futter-Auswahl das für sie giftige Futter meiden? Müssten nicht sonst die ganzen Wildtiere ausgestorben sein, wenn sie nicht auswählen könnten?

    Beispiel: Angaben aus dem Internet was Meerschweinchen fressen dürfen und was nicht. Wenn man sich die Zeit nimmt und alles dazu durchliest, findet man heraus, dass zu jedem Futter angegeben ist, dass es ungeeignet ist und auf anderen Seiten als geeignet aufgeführt wird.
    Ich frage einfach die Schweinchen. Sie sind sehr wählerisch und sie sind schon recht alt dabei geworden.

    Die Hühner fallen auch nicht über jedes Futter her. Wir haben auch giftigen Efeu im Garten und die Hühner fressen es nicht. Es ist doch oft so, dass die Hühner etwas in den Schnabel nehmen und testen und dann fressen oder fallen lassen. Sie sind nicht leichtfertig bei der Auswahl des Futters.

  4. #14

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    Hi Vihuni,

    das kommt auf die Herkunft der Tiere und die Herkunft der Giftpflanzen an, und auf eine intakte natürliche Aufzucht der Jungtiere durch ein Muttertier, das ihnen auch zeigt, was gut und was nicht so gut ist. Natürlich muß ein Tier auch jung sein, denn im Alter lassen Geruch und Geschmack nach.

    Es gibt je Tierart, inkl. Mensch, nur ganz bestimmte Geschmacks-/Geruchsrichtungen, die jeweils als besonders widerlich (also schädlich) wahrgenommen werden. Beim Menschen ist dies zB verrottendes Fleisch und direkt danach folgt Kot. Beides würde uns schaden, wenn gegessen, wir haben dafür keine Verdauungsmöglichkeit. Geier jedoch stehen auf gasig-grünes Fleisch und Hunde fressen jedweden (auch den eigenen) Kot ohne Schaden.

    Bei den Giftpflanzen aber ist die Sache nicht so einfach. Zuerst einmal haben hiesige Tierrassen keine genetisch verankerte "Kenntnis" dessen, was im Ausland giftig ist, die Bohne ist wie viele Giftpflanzen ursprünglich nicht in Europa beheimatet. Das funktioniert auch umgekehrt, so manche Tierart, die relativ rezent (+/- 100-200 Jahre) auf einem anderen Kontinent in der Natur selektiert wurde, frißt hier ohne zu zögern heimische europäische Giftpflanzen.

    Durch Züchtung und fehlende Erziehung (durch naturnahe Muttertiere) werden diese Instinkte noch zusätzlich stark gemindert, aber auch unsere Fütterung kann sie ausschalten. So ist zB für viele Grasfresser "bitter" etwas, was sie meiden. Wird diesen Tieren durch uns Bitteres gefüttert, werden sie umkonditioniert.

    Vergiftungen bei frei im Grünen gehaltenen Weidetieren kommen überall auf der Welt regelmäßig vor, der Klassiker zB das Locoweed in den USA, das trotz Einheimischkeit alle, vom Mustang bis zum Hauspferd, immer mal wieder fressen. Wer hier stöbert, findet auch Vergiftungen von Hühnern an hiesigen Giftpflanzen und Hühner, die dabei gesehen werden, wie sie für sich Giftiges fressen (Hühnersterben).

    Daß nicht wesentlich mehr passiert, liegt daran, daß die meisten Pflanzengifte nicht sehr stark giftig sind, bzw. nicht letale Schäden verursachen. Jene Pflanzen wiederum, die extrem giftig sind, versuchen die meisten Tierhalter aus der Umgebung der Tiere zu entfernen.

    Und jene, die sich auf Instinkte der Tiere verlassen (sind übrigens eher selten die Bauern und Profis), können ein böses Erwachen erfahren. So sind zB bei Isländern (ein extremst naturnahes Pferd, intensiv auf Weiden gehalten) Vergiftungen mit Kreuzkraut jedes Jahr zu beobachten. Es ist bekannt, daß Dülmener auch schon bei der Aufnahme von Herbstzeitlosen beobachtet wurden, mit entsprechenden Folgen. Hunde fressen Süßliches und Fettiges, das für sie tödlich enden kann, wie Schokolade, Zwiebeln, Avocados oder Weintrauben. Reptilien und Vögel naschen an Zimmerpflanzen wie Gummibäumen oder Birkenfeigen und krepieren daran. Man muß halt wissen, obs einem was ausmacht, wenn eins der eigenen Tiere aufgrund wissentlich belassener Giftpflanzen eingeht oder Schäden erleidet.
    Liebe Grüße


    Berthe

  5. #15

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    Oje, ich wollte jetzt keine streitähnliche Diskussion verursachen! Dennoch danke für Eure Einschätzungen. Ich werde die abgeernteten Bohnen fortan lieber anderweitig entsorgen und hoffe inständig, dass die bereits abgefutterten Blätter (und das waren keine geringen Mengen, zumindest auf unsere 4 Hühner verteilt) keinen Schaden angerichtet haben!!! Wird sich also in ein paar Wochen zeigen.

    Ich glaube, ich werde nächstes Jahr keine Bohnen mehr anbauen, wenn man das mit der Giftigkeit liest. Ich kann sie zukünftig gar nicht mehr genießen. Da stellt sich mir die Frage, ob die Bohnen, die wir verzehren, denn nun wirklich ungiftig sind oder auch noch Restgift enthalten. Soll heißen, ob ich sie bislang lange genug gekocht habe, um jegliches enthaltene Phasin zu zerstören. Schließlich baue ich ja Gemüse an, um mich gesund zu ernähren und nicht nach und nach zu vergiften.
    meer2000

  6. #16

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    Hi Meer2000,

    Phasin wird beim Kochen praktisch sofort zerstört, denn es ist ja ein Eiweiß. Wenn die Bohnen durch sind, ist es bereits schon lange abgebaut.

    Ich pflanze übrigens auch Bohnen an, obwohl ich nicht nur auf die Pferde, sondern auch die Hunde aufpassen muss, damit sie nicht davon naschen. Ergo ist mein Garten immer völlig abgetrennt vom Bewegungsraum der Tiere. Es sind ja noch viel mehr rohe Gemüsesorten giftig, nicht nur die Bohne.

    Ich würde das Kraut einfach irgendwo wo die Tiere nicht drankommen zwischenlagern und nach dem Trocken verbrennen, das auf den Kompost gibt super Dünger.

    Und eben aufpassen, daß niemand von den rohen Bohnen, ob frisch oder getrocknet, naschen kann.

    Deinen Hühnern drücke ich die Daumen, aber kann mir nicht vorstellen, daß es so schlimm wird. Saubohnen sind am wenigsten giftig von allen Bohnenarten und die alten Blätter enthalten ja wirklich nur noch sehr wenig Phasin. Solange du sie nicht wochenlang davon futtern läßt, sollte es keine negativen Folgen haben.
    Liebe Grüße


    Berthe

  7. #17

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    Pflanzenteile sollten nie verbrannt werden, (außer mit schlimmen übertragbaren Krankheiten behaftet - ist aber doch eher selten). Sonst gibt es für minderschwere Krankheiten die graue Tonne. Verbrennen ist allgemein eher eine Sauerei.

    Wegen der Knöllchenbakterien, die bodenverbessernd sind, sollten die Wurzeln von Bohnen im Boden verbleiben (natürlicher Stickstofflieferant). Die oberen Pflanzenteile gehören auf den abgedeckten Kompost.

  8. #18

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    Hi Vihuni,

    Pflanzenteile sollten nie verbrannt werden, (außer mit schlimmen übertragbaren Krankheiten behaftet - ist aber doch eher selten). Sonst gibt es für minderschwere Krankheiten die graue Tonne. Verbrennen ist allgemein eher eine Sauerei.
    Da wird dir mein Kachelofen was anderes erzählen, der hat noch nie was anderes verbrannt als Holz.

    Davon ab ist das Blödsinn, sorry. Es gibt zig Pflanzen, die du sogar per Dekret Umwelt- und Ordnungsamt verbrennen mußt (zB Ambrosia, jap. Knöterich, Riesenbärenklau, Kreuzkraut) und an und ab ein bischen Pflanzenasche tut jedem organischen Kompost gut.

    Der Tip war für meer2000, weil sie offenbar ihren Kompost nicht abdecken und von den Hühnern trennen kann, sonst hätte sie das bereits getan. Sie brennt keinen Regenwald ab, sondern ein paar Schubkarren mit Bohnenblättern und -stengeln.
    Liebe Grüße


    Berthe

  9. #19
    Avatar von kajosche
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    holdrio

    ich schmeiße alles auf den kompost welchen die hühner ständig umwühlen.auch abgeerntete bohnenstauden und die noch daran hängenden grünen bohnen. davon habe ich jedes jahr viele da wir uns ausschließlich von selbstangebautem gemüse ernähren.
    anscheinend wissen meine hühner, schon immer und egal welche rasse, was giftig ist. denn vergiftungserscheinungen hatte ich in den 11 jahren meiner hühnerhaltung noch nie.

    also theorie und praxis...ist wie immer nicht unbedigt vollgerichtig.

    grüße
    verkaufe Altsteirer Bruteier, viele verschiedene Farben.

  10. #20

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    Vielen Dank für eure Mühe.
    Die Hühner sind zum Gück noch munter wie eh und je und ich hoffe, dass sie das auch nach ein paar Wochen noch sein werden, aber ich bin inzwischen zuversichtlich.
    Aber in Zukunft denke ich doch vorher mehr nach, was ich auf den Kompost werfe. Die Hühner scheinen dies ja nicht zu tun.
    meer2000

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