Hi Günther,
Wenn Du damit meinst, dass es bei Hühnern nur 2 Pigmentfarben gibt, nämlich rot (Phäomelanin) und Schwarz (Eumelanin), dann stimme ich Dir zu. Wenn Du das anders meinst, würde mich eine Erklärung interessieren.Original von Günter Droste
Im übrigen ist zu bedenken, dass Hühner vom Grundsatz her stets wildfarbig sind.
Bei Seidis mag das sein, aber allgemein kann man das so nicht sagen. Mit den entsprechenden Genen (rezessiv Weiss oder dominant Weiss plus Silber, Blau etc.) kann man aus jedem Vogel einen weissen Vogel machen, auch aus rein schwarz.Die Farbe Weiß wird bei Hühnern (mit Ausnahme der Leghorn) rezessiv vererbt. D.h. nur weiß x weiß ergibt weiß. Weiß x farbig ergibt in der F1 nie weiß. Unter dem weißen Mäntelchen wird immer eine andere Farbe – in der Regel wildfarbig - weiter vererbt.
Schwarz erhält man, wenn am Genort E das dominante Allel für Schwarzausbreitung (extended black "E") liegt (wildfarbig wäre "e+" d.h. das Allel des Bankivahuhns = Wildtyp).Schwarz stellt (wenn ich es jetzt ohne Nachzuschlagen richtig in Erinnerung habe) die vollständige Verdrängung des in der Wildfarbe enthaltenen Goldfaktors dar.
Man kann aber auch mit reichlich "Schwärzern" (eumelanizers wie rezessiv Schwarz "rb", charcoal "cha" u.a. noch nicht genau identifizierten / formal beschriebenen Genen) aus einem andersfarbigen Vogel einen schwarzen machen, z.B. Schwarze Wyandotten tragen am Genort E das Allel e^b = rebhuhnfarbig braun, sind aber aufgrund der Akkumulation von 'Schwärzern' gänzlich schwarz mit gelben Beinen.
Bei den Seidis würde ich allerdings vom dominanten Gen E (Schwarz) ausgehen, was auch in der F1 phänotypsich schwarze Tiere hervorbringt.
LG
Ute
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