Bresse Gauloise

[cairdean]

Danke für die zahlreichen und aufschlussreichen Antworten.

Mit wieviel Wochen schlachtest Du, Lisa R.? Also wann treten die Frühbucher ihre Reise bei Dir an und wann die anderen?

[Lisa R.]

Hallo Jassi,

die Frühbucher stehen unter besonderer Beobachtung. Die werden geschlachtet wenn sie unerträglich werden. Das entscheide ich dann von heut auf morgen.

Normalerweise werden die Bresse-Hähne bei uns mit ca. 6 Monaten geschlachtet. Dann sind sie m.E. genau richtig. Außerdem haben sie dann meine Geduld (und die der anderen Hühner) lange genug strapaziert.

Ich habe allerdings nur die weißen BG aus Frankreich/franz. Linien. Ich glaube es gibt Unterschiede zu den farbigen Tieren in puncto Gewicht.

[maethy]

...Ich glaube es gibt Unterschiede zu den farbigen Tieren in puncto Gewicht.

Soweit ich mich an einen etwas länger zurückliegenden Filmbeitrag über das Bresse-Huhn erinnere, gibt es allein schon bei den weißen Bresse eine Mast- und eine Legelinie.

[Landleben]

Die Bresse sind dafür bekannt, das man sie problemlos in der Herde halten kann, auch viele Junghähne zusammen.

Ja, ja, mal wieder solche nachgeplapperten Wahrheiten.

Ich halte seit vielen Jahren Bresse und habe schon sehr viele Junghähne gehabt.

Die Hähne sind sehr frühreif und sehr früh sehr zänkisch untereinander. Das geht bei manchen schon mit 8 Wochen los. Die bekommen dann ein Frühbucherticket für den Sibirien-Express. Verletzungen kommen oft vor, Todesfälle nicht. Wer kein Blut sehen kann, der sollte andere Hähne halten.

Bei großem gut strukturiertem Auslauf kann man sie in der Gruppe halten. Friedlich sind sie nicht. Sie lernen sich aus dem Weg zu gehen und im großen und ganzen kommen sie miteinander aus. Problemlos ist was anderes.

Sie sind freundlich/respektvoll Menschen gegenüber. Da gab es mit den Bresse nie Ärger. Aber sie sind eine echte Belastung für die Hennen.

Zum Glück sind sie frohwüchsig und recht schnell "in Klein-Sibirien".

Unter dem Strich bestätigst du doch was ich schrieb. Du hältst diese Gruppen problemlos zusammen. Das Hähne kämpfen und auch mal dabei bluten ist klar, das kommt in unterschiedlich ausgeprägter Form bei jeder Hühnerrasse vor. Der Kampf stellt für Hühner eine natürliche Verhaltensweise dar. In Frankreich werden die Bresse in riesigen Gruppen im Freiland gehalten, nur darauf habe ich hingewiesen. Das was du "sie lernen sich aus dem Weg zu gehen" nennst, ist schlicht die Folge der Kämpfe. Die Installation einer Rangordnung. Vollkommen normal.

Hast du deine Bresse direkt aus Frankreich bezogen?

[cairdean]

Der von dem ich die Bruteier habe, hat die Elterntiere aus Bruteiern des Selektionscenters gezogen.

Und jetzt am Wochenende ist es für beide Jungs soweit, nach Sibirien zu ziehen. Da sind sie dann gerade mal 13 Wochen. Der größere vergewaltigt in der Althennenherde was das Zeug hält, hackt nach dem Tretakt die Hennen auf den Kopf und heute habe ich gesehen, wie er danach noch ca 5 Sekunden auf dem Hals der zeternden Henne mit einem Fuß stehen geblieben ist. Der andere, kleinere hackt in der Junghuhnherde die Schlupfgeschwister-Hennen so, dass er ganze Federbüschel ausreisst. Sowas rabiates im innerartlichen Umgang hatte ich noch nicht. Die jungen Hennen haben dem natürlich nichts entgegen zu setzen. Ausserdem hat er heute eine Seramahenne versucht zu treten.

Für nächstes Jahr bin ich gewappnet, sollte das Fleisch es wert sein. Da werde ich alles so organisieren, dass ich frühzeitig eine separate Hahnengruppe aufmache, dann können sie länger laufen. Das geht heuer aus privaten Gründen nicht.

[Lisa R.]

Na das hört sich sehr unschön an. Da haben die beiden ihre Tickets für den Sibirien-Express ja redlich verdient.

Geschmacklich und von der Fleischqualität bin ich von den Bresse überzeugt. Auch die Legeleistung der Hennen ist wirklich gut. Schöne Eier von guter Größe. Die Hennen sind sehr nett und zutraulich zu Menschen. Bei ihren Artgenossinnen behaupten sie ihren Platz und gehen Streitigkeiten nicht wirklich aus dem Weg. Falls sie brüten (tun sie selten) sind sie sehr gute Glucken.

[Coq de Bresse]

Der von dem ich die Bruteier habe, hat die Elterntiere aus Bruteiern des Selektionscenters gezogen.

Ich habe diese nicht aus Bruteiern gezogen, sondern aus Eintagsküken, welche ich direkt aus dem SC habe.

[cairdean]

Huhu! Achso, sorry, dann hab ich das missverstanden.

Der größere ist echt besonders. Am Liebsten springt er den Hennen aus einer erhöhten Position in den Rücken und beisst sich sofort im Nacken fest, so lange, bis er zum Zuge gekommen ist. Blöd ist er nicht, ich hab ja langbeinige Indios, da kommt er sonst nicht gut drauf. Danach hackt er nochmal kräftig zu. Das macht ihn besonders unsympathisch. Selbst die 2 Jahre älteren Hennen nehmen vor ihm reissaus. Morgen wird es mir nur darum leid tun, dass halt mit 13 Woche noch nicht wirklich viel dran ist.

[~Lucille~]

Meine Bresse-Bande ist heute genau 6 Wochen alt.

Heute gab es, wie jeden Sonntag die wöchentliche Fleischportion mit viel Gemüse, Kräutern, Zwiebeln, Knoblauch, Haferflocken, Kokosraspeln und Lebertran.







Sie wachsen und befiedern sehr gut und schnell.
Die Hähne sind jetzt schon dermaßen frech und selbstbewusst….

[cairdean]

@Lucille, gut sehen die aus . Ich drück die Daumen, dass Du keine zu argen Stinkstiefel dabei hast.

Meine Stinkstiefel haben ausgenommen und küchenfertig mit 13 Wochen 1,25kg und 1,35kg. Das werden Brathähnchen, filetieren hätte sich nicht wirklich gelohnt. Sehen aber weniger dürr aus, als ich in dem Alter befürchtet hatte. Ich bin gespannt, wie sie schmecken.