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Thema: Welpe und Huehner- wie vermeide ich ein Massaker?

  1. #1
    Avatar von walaskjalf
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    Welpe und Huehner- wie vermeide ich ein Massaker?

    Wir haben einen inzwischen 14 Wochen alten Welpen bei uns zuhause, der im Idealfall später zwischen den Huehnern spazierengehen soll, ohne fuer ein Blutbad zu sorgen. Bei unserem ersten Hund klappte das nicht, da kamen die Huehner nach ihm und er jagt Gefluegel fuer sein Leben gern. Und tötet auch, wenn es klappt. Macht er auch bei Mäusen, Ratten, Mardern- und letztens bei einem grossen Dachs. Also Hopfen und Malz verloren wahrscheinlich.

    Nun der Welpe. Ich gehe mit ihr schon regelmässig mit Leine ins Huehnergehege, stelle aber fest, dass sie gerne jagen möchte. Darf sie aber natuerlich nicht.

    Habt Ihr Anregungen fuer mich, wie ich hier die Kurve kriege? Wir haben auch noch Enten, von denen sie fasziniert ist, die sich aber ueberwiegend auf dem Wasser befinden.

    Ich dachte schon an ein Sprayhalsband mit Citronella. Was haltet Ihr davon?

  2. #2
    Avatar von anja66
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    hallöchen,

    welche rasse ist denn dein welpe?

    diesen spielerischen jagdtrieb haben eigentlich alle welpen, mal mehr mal weniger. ich habe meine dogge immer mit ins gehege genommen solange an der leine bis sie sehr gut horchte. heute mit 1 1/2 jahren ist sie immer mit dabei, teilweise verschaffte sie sich auch alleine zugang zum gehege, ihr lieblingspiel ist den hühnern das trockene brot zu klauen, schmeckt anscheinend doppelt sogut wenn es von dort kommt.
    Folge immer deinem Instinkt!
    Auch wenn es keinen vernünftigen Grund dafür gibt!

  3. #3
    Avatar von walaskjalf
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    Themenstarter
    Es handelt sich um eine Mischung aus Samojede und weissem Schäferhund. Sie wird also relativ gross werden. Nicht so gross wie unser anderer, aber immerhin...

    Schade, dass die Hähne ihr nicht zeigen, wo es langgeht, noch hätten sie Einfluss auf sie, glaube ich. Schnabel an Nase standen sie schon, war spannend, das zu beobachten!

    Und Huehnerka^^e schmeckt genauso gut wie Katzenka^^e.

  4. #4
    Avatar von anja66
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    gegen das kacke fressen hilft ein ganz einfaches mittel, so richtig richtig stinkender käse, pansen oder auch mal fleisch das für unseren magen nicht mehr zugelassen ist. meine bekommen das ab und an und siehe da, kacka ist uninteressant.

    wenn ein hahn deinem welpen zeigt wo es lang geht, das kann ein schuss nach hinten werden. sobald dein hund älter ist, ist es möglich das er sich dann rächen will. also besser gehorsam und die welpenspielzeit abwarten.

    gruss anja
    Folge immer deinem Instinkt!
    Auch wenn es keinen vernünftigen Grund dafür gibt!

  5. #5
    Wontolla Fanclub ;) Avatar von carasophie
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    Also, am besten beschäftigst Du Dich mit Hundeerziehung im allgemeinen - denn immer wieder wirst Du das Problem haben, daß Dein Hund etwas macht, was er nicht soll... und du solltest grundsätzliche Strategien parat haben. Hast Du doch bestimmt - gelle - . Es ist wie mit allem hier bei den Hühnern auch:

    Im Welpenalter: ablenken von nicht erwünschtem Verhalten - belohnen von erwünschtem. Ignorieren geht ja auch gut im Welpenalter, aber nicht bei den Hühnern

    Also: wenn er die Hühner ignoriert - leise loben bzw. bestätigen; wenn er sie angeht, "nein" - sein Kopfdrehen sofort belohnen mit Spiel/Leckerli...


    Und es ja nicht zu einem "Spielkampf" kommen lassen: also immer mit Leine dort hin, sie kann ja schleifen. Denn das wäre ein sich selbst bestätigendes Verhalten - denn es macht Spaß. Und wird dann mit Sicherheit wieder vorkommen. Besonders wenn Du es "aus Versehen" noch mit viel Action belohnst - herumschreien, hinterherrennen etc.
    Grüssle aus dem wilden Süden, Bärbel

  6. #6
    Wontolla Fanclub ;) Avatar von carasophie
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    Und bitte niemals so ein Halsband benutzen! Du machst alles schlimmer damit.... Du hast einen Herdenschutzhund - was interessiert den so ein Spray... er wird lernen, damit umzugehen und es auszutricksen!!!

    Kannst Du schwedisch? Oder norwegisch?
    Dann suche Dir mal Bücher von Turid Rugaas - wirklich die beste Hundetrainerin der Welt. (gibts aber auch auf Deutsch, aber vermutl. nicht in Schweden)

    Es gibt auch tolle Herdenschutzhundeforen. Einfach mal googlen.
    Grüssle aus dem wilden Süden, Bärbel

  7. #7
    Wontolla Fanclub ;) Avatar von carasophie
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    zum Beispiel:

    "På Talefot med Hunden - De dempende signalene" von Turid Rugaas, Norwegen 2000, ISBN 82-92189-00-9, Turid Rugaas & Canis Forlag 2000

    und hier noch ein tolles Welpenbuch:

    WELPEN Anschaffung, Erziehung und Pflege” von Clarissa v. Reinhardt, erschienen im Animal-Learn-Verlag (ISBN: 978-3-936188-26-4)


    Viel Glück und eine gute Hand mit der Erziehung - ihr habt da einen nicht einfachen Mix, der bei richtiger Behandlung ein Superhund werden kann
    Grüssle aus dem wilden Süden, Bärbel

  8. #8
    Avatar von Cassandra
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    hallo

    ich kann carasophie tips nur voll und ganz unterstützen..arbeit und beschäftigung mit dem welpen..lob und tadel..aber keine strafe und nie so ein blödes halsband..sind die zauberworte..ich hab 6 golden..jagdthunde wie man weiss..und durch meine unachtsamkeit kamen bis dato 2 federtiere zu schaden als die hunde welpen waren..allerdings heute sind sie alle bereits über 15 monate alt und ich kann sie sogar zusammen bedenkenlos alleine bei den federn lassen..kein zaun..sie sehen sie kaum an..uns wenn dann neugierig aber mit respekt..sie wissen das sie zum rudel gehören und grade die enten wären trotzdem soooo spannend...aber inzwischen klappt es gut und problemlos..war aber schweineviel arbeit bis dahin

    grüsse
    Tina
    *Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. Kinder wissen um deren Existenz. Märchen erzählen Kinder, dass man Drachen töten kann.*
    Gilbert Keith Chesterton

  9. #9
    Wontolla Fanclub ;) Avatar von carasophie
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    Hab hier noch den Text gefunden:

    Erlaubnis zum Zitat und Weiterverbreitung am Schluß!

    Köpfchen statt Knöpfchen... ...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns Hundenanny Katja Geb-Mann allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz.
    Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund „gar nicht schlimm“ sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?! Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich, so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes „Zischhhh“ mit etwas feucht-kalter Luft. „Ja“, bestätigt der überzeugte Hundehalter, „das war gar nicht schlimm.“ Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann – ohne die Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten!
    Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr Probleme:
    Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!
    Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut – und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter sind dann ratlos, weil ihr Hund „plötzlich“ kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein Rhodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan! Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte, empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn man Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht – oder es packt einen einfach nur die Wut.
    ups, zu lang - der Rest im nächsten Beitrag
    Grüssle aus dem wilden Süden, Bärbel

  10. #10
    Wontolla Fanclub ;) Avatar von carasophie
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    Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell, wie Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen einer kohlesäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte – trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem „Flaschentest“ auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte. Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese „unerwünschten Nebenwirkungen“ nicht aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei. Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist...
    Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens. Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des Verhaltens) kommt.
    Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren – und ihren verzweifelten Haltern – zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen Ängsten wieder herausholt.
    Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/ die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

    © Clarissa v. Reinhardt
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    P.S.: Hiermit lade ich alle Hundefreunde ein, bei der Verbreitung dieses Textes zu helfen. Ich erlaube als Autorin ausdrücklich, ihn (vollständig und unverändert und unter Nennung der Quelle) auf anderen Homepages zu veröffentlichen, auszudrucken und zu verteilen oder auf ihn hinzuweisen. Je mehr Menschen um die Tücken und Gefahren des Sprühhalsbandes wissen, je mehr Hunden bleibt dessen Anwendung – hoffentlich – erspart. Ein herzliches DANKE an jeden, der diesen Text weiter gibt.
    Grüssle aus dem wilden Süden, Bärbel

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