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Thema: Impfung: Neue Entwicklungen

  1. #1

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    Impfung: Neue Entwicklungen

    2.1 Entwicklung viraler Vektorvakzinen/Markervakzinen

    Zur Bekämpfung der Infektiösen Laryngotracheitis (ILT) und der „Newcastle Disease“ (ND) des Geflügels werden seit langem erfolgreich abgeschwächte ILT- bzw. ND-Lebendvirusimpfstoffe eingesetzt, die für eine Massenapplikation über Aerosol oder Trinkwasser geeignet sind. Es gelang uns bereits, die Hämaggluti nin-Gene hoch pathogener aviärer Influenzaviren (HPAIV) aus früheren Geflü gelpestausbrüchen in die Genome von ILTV und NDV zu inserieren und Hühner mit den erhaltenen H5- bzw. H7-exprimierenden Virusmutanten zuverlässig gegen experimentelle Belastungsinfektionen mit den entsprechenden HPAIV-Isolaten zu schützen. Darüber hinaus erlauben die Vektorvakzinen eine serologische Unter scheidung geimpfter und Influenzavirus-infizierter Tiere (DIVA-Prinzip).

    Da es nach bisherigen Erkenntnissen für einen optimalen Impfschutz gegen die Geflügelpest notwendig ist, Subtyp-spezifische Impfstoffe mit möglichst hoher Homologie zum Seuchenvirus einzusetzen, sollen die Gene der beiden Ober flächenproteine H5-Hämagglutinin und N1-Neuraminidase aus kürzlich gewon nenen deutschen HPAIV-Isolaten kloniert und sowohl einzeln als auch kombiniert in ILTV- und NDV-Vektoren exprimert werden.

    Um eine möglichst hohe Expressionsrate der Fremdproteine zu erreichen, sollen unterschiedliche Einbauorte innerhalb des NDV-Genoms bzw. verschiedene ILTV-spezifische und heterologe Promotoren getestet werden.

    Nach Immunisierung von Geflügel mit den erhaltenen Virusrekombinanten soll dann vergleichend untersucht werden, welche Vektoren und welche Antigene bzw. Antigenkombinationen die schnellste und zuverlässigsten Schutzwirkung gegen Belastungsinfektionen mit aktuellen HPAIV-Isolaten vermitteln. Daneben ist es wichtig zu prüfen, ob und in welchem Maße die geimpften Tiere noch Influenzavirus ausscheiden.

    [Da für die Protein-Expression in ILTV auch permanent aktive eukaryontische Promotoren in Betracht kommen, könnten die hierfür herzustellenden H5- und N1-Plasmide in parallelen Tierexperimenten auf ihre Eignung als DNS-Vakzinen getestet werden.]

    Im Rahmen des Projekts werden auch in Zusammenarbeit mit anderen wissen schaftlichen Einrichtungen (u.a. PEI) und Industrieunternehmen (u.a. Creatogen) neu entwickelte bzw. in der Entwicklung befindliche Markerimpfstoffe gegen HPAIV vergleichend mit den Eigenentwicklungen getestet. Das FLI ist derzeit die einzige Stelle in Deutschland, wo entsprechende Belastungsinfektionen mit HPAIV H5N1 Asia in relevanten Zielspezies (Huhn, Ente, Gans, Pute) durch geführt werden können.

    Dauer: 3 Jahre

    http://www.fli.bund.de/1212.html

  2. #2

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    Konventionelle Vollvirus Vakzinen, Evaluierung

    2.2 Pilotstudie zum Einsatz kommerziell erhältlicher AIV H5-Impfstoffe



    Derzeit sind inaktivierte H5-Vollvirusvakzinen die einzige kurzfristig zur Verfü gung stehende Möglichkeit zur Prophylaxe gegen H5N1-Infektionen beim Haus geflügel. Diese Vakzinen zeigen zwar im Experiment mit geringen Tierzahlen und bei Verwendung von SPF-Tieren eine akzeptable Wirksamkeit gegen Belastungsinfektionen. Erfahrungen aus dem Feld (z. B. Italien, Mexiko) lassen jedoch erhebliche Probleme beim Einsatz in großen Tierbeständen vermuten. Hierzu fehlen allerdings wissenschaftlich belegte Daten.

    Für eine umfassende Einschätzung der Wirksamkeit der vorhandenen, inaktivier ten Vollvirusvakzinen soll daher eine Pilotstudie in ausgewählten Betrieben mit Enten, Gänsen und Hühner durchgeführt werden. Das Projekt soll folgende Teil abschnitte umfassen:

    a) Auswahl von geeigneten Großbetrieben und zweimalige Impfung im Abstand von 21 Tagen mit einer handelsüblichen H5-Vakzine (z.B. H5N2). Blindver such mit Einteilung in Impftiere und Kontrolltiere.

    b) Statistisch gesicherte stichprobenartige Blutentnahme für die serologische Untersuchung auf H- und N-Antikörper.

    c) Statistisch gesicherte Stichprobenentnahme von Tieren (geimpfte Tiere und Kontrolltiere) für eine Belastungs-Infektion mit H5N1/Germany am FLI ca. an Tag 56 nach der zweiten Impfung.

    d) Auswertung der serologischen Untersuchungen sowie der Schutzexperimente und Ermittlung der Serokonversions- und Schutzrate.

    e) Validierung der NA-basierten Markerdiagnostik anhand der Proben von geimpften und testinfizierten Tieren.

    Die Pilotstudie stellt die Basis für eine weitere Bewertung der Impfung mit kon ventionellen inaktivierten AIV H5- und H7-Vakzinen dar. Diese Ergebnisse wer den durch Untersuchungen (Serologie und Virologie) an geimpften Zootieren (verschiedene Spezies, unterschiedliche Zeitpunkte nach der Impfung) ergänzt.

    Dauer: 2 Jahre

  3. #3

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    Sub/Vollvirusvakzine für Katzen

    2.3 Entwicklung einer Subunit- und inaktivierten Vollvirus-Vakzine zur Immunisierung von Katzen gegen eine Influenza H5N1-Infektion



    Katzen lassen sich mit HPAI H5N1 Asia infizieren. Aufgrund der nicht abseh baren Ausbreitung des Virus in Europa sowie der nicht abschätzbaren Dauer der potentiellen Exposition durch die Wildvogelpopulation ist die Entwicklung von Impfstoffen für Katzen eine Option. Neben dem Schutz der Katzen dient ein Impfstoff insbesondere der Minimierung des potentiellen Übertragungsrisikos des Virus von Katzen auf den Menschen.

    In einem Pilotversuch soll die grundsätzliche Möglichkeit einer Immunisierung von Katzen gegen eine H5N1-Infektion geprüft werden. Hierfür werden zwei Impfstoffe hergestellt und auf ihre Wirksamkeit getestet. Als Grundlage der her zustellenden H5N1-Vollvirus-Vakzine und der H5N1-Subunit-Vakzine soll das aus einer Katze isolierte hochpathogene aviäre H5N1-Virus verwendet werden. Zur sicheren Inaktivierung der Vollvirus-Vakzine wird Paraformaldehyd verwen det. Die Herstellung der Subunit-Vakzine erfolgt mittels säulenchromatographi scher Affinitätsreinigung der Influenzavirusantigene H5 und N1. Die Subunit-Vakzine wird vor dem Hintergrund einer möglichen Differenzierung von immuni sierten und infizierten Tieren entwickelt. In speziesunabhängigen, kompetitiven ELISA-Systemen können immunisierte und infizierte Tiere unterschieden werden. Drei Gruppen von je 5 Katzen (zwei Impfstoffpräparationen [Subunit, Vollvirus] plus negative Kontrollgruppe) werden in die Wirksamkeitsprüfung einbezogen. Eine weitere Gruppe nicht immunisierter Katzen wird für die Übertragungs experimente benötigt.

    Nach zweimaliger Immunisierung im Abstand von je drei Wochen wird die Wirk samkeit der Impfung durch Belastungsinfektion der Tiere mit dem hochpatho genen aviären H5N1-Virus getestet. Hierbei wird neben der Immunantwort und klinischen Symptomen insbesondere die Virusausscheidung quantitativ ermittelt. Darüber hinaus wird ebenfalls die Übertragung der Infektion von immunisierten Katzen nach Belastungsinfektion auf nicht infizierte Tiere untersucht.

    Dauer: 1 Jahr



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  4. #4

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    "bahnbrechender" neuer Impfstoff von Sanofi

    http://www.juraforum.de/jura/news/pr...109/id/187749/

    Sanofi Pasteurs Impfstoffkandidat zum Schutz gegen H5N1-Influenza erzielt hohe Immunreaktion bei niedriger Dosierung
    Lyon, Frankreich (ots/PRNewswire) -

    - Klinische Studie weist bahnbrechende Formulierung nach, diesparsam in der Dosierung ist, die Vorratskapazitäten erhöht sowie dasPotenzial der Produktionskapazitäten in einer pandemischen Situationauf Milliarden von Dosen erweitert

    Sanofi pasteur, der Geschäftsbereich für Impfstoffe dersanofi-aventis-Gruppe, veröffentlichte heute Daten, die zeigen, dasssein neuer Impfstoffkandidat zum Schutz gegen eineH5N1-Influenzapandemie, der ein firmeneigenes Adjuvans enthält, beider niedrigsten bislang gemeldeten Dosis des H5N1-Antigens eine hoheImmunreaktion erzielt hat.

    Der Impfstoff, der nur 1,9 Mikrogramm Antigen enthält, erzeugte ineinem klinischen Versuch bei über 70 Prozent der Teilnehmer einenhohen Grad an seroprotektiver Immunreaktion und der Impfstoff mit3,75 Mikrogramm Antigen führt in demselben klinischen Versuch beiüber 80 Prozent der Teilnehmer zu einem hohen Grad an seroprotektiverImmunreaktion.

    Ist dieser Impfstoff erst einmal vollständig entwickelt, würde ersanofi pasteur die Möglichkeit geben, in einer pandemischen SituationMilliarden Dosen bereitzustellen und seine Fähigkeit zur Produktionvon Impfstoffen für die Bildung eines Vorrats vor dem Eintreten einerPandemie ausserordentlich erhöhen. Das wäre für die öffentlicheGesundheit ein bedeutender Erfolg und für die Forschung undEntwicklung von präpandemischen und pandemischen Impfstoffen einDurchbruch, der völlig mit sanofi pasteurs früher Verpflichtung imEinklang steht, auf die weltweite Bedrohung, die die pandemischeInfluenza darstellt, Antworten zu erbringen.

    Die Ergebnisse basieren auf der Auswertung eines klinischenVersuchs, der in Belgien ausgeführt wurde. Der Versuch erfasste 266gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 40 Jahren. Der getesteteImpfstoff wurde aus dem inaktivierten H5N1-Virus gewonnen und enthältein neues, firmeneigenes Adjuvans, das auf die Stimulierung desImmunsystems abzielt, um die Reaktion auf den Impfstoff zu erhöhen.Den Versuchsteilnehmern wurden von jeder Formel zwei Dosenverabreicht. Es wurden vier Stufen von Antigendosierungen getestet,wobei 1,9 Mikrogramm die niedrigste Dosis war.

    Vorläufige Daten zeigen ebenfalls eine gute Kreuzreaktivität aufeinen unlängst zirkulierenden H5N1-Stamm. Eine weitere Bewertung derFähigkeit dieses Impfstoffs, einen Kreuzschutz für Varianten desH5N1-Stamms zu bieten, wird derzeit durchgeführt.
    ...

  5. #5

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    RE: "bahnbrechender" neuer Impfstoff von Sanofi

    Details zum Schweizer Impfplan hier:

    http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/wiss...in/821405.html

  6. #6

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    Wenn die Schweizer nun dann mal alle geimpft sind, dürfen die dann noch bei uns zu einer Geflügelausstellung?

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