Gaby, Wontolla hat recht, man ist nie 100% sicher...
aber man kann schon ziemlich sicher, wie "das Virus" zu Anfang aussah.
Ich nehm jetzt mal das Qinghai Virus, alles gefundene hochpathogene H5N1
westlich China stammt vermutlich ab von einem Virus das in einem
einzigen Wirt (Gans?) entstand durch eine der seltenen Genvermischungen (Reassortment).
Das war die Geburtsstunde des (Ur-)Qinghai-Virus, vermutlich ca. Februar 2005
in Mittel-China.
Von hier ausgehend gab es viele Nachkommen, die sich langsam (aber schneller als die meisten
anderen Viren )veraendern, etwa. 50 Mutationen bei 13500 Nukleotiden pro Jahr.
Die meisten dieser Nachkommen starben irgendwann aus.
Wenn von 20 Mutationen seit Ur-Qinghai 15 uebereinstimmen kann man "raten"
dass es einen gemeinsamen Ursprung gibt weniger als ein Jahr zurueck.
Die Statistik kann dann sagen wie wahrscheinlich das ist.
Hinzu kommen Kenntnisse ueber Vogelflug, Viren in anderen Gegenden
Laborexperimente etc. Alles geraten. Aber oft ist man ziemlich
sicher, hohe Wahrscheinlichkeit.
Wie im normalen Leben auch. Wenn Du jemanden triffst den Du kennst, bist Du
auch nicht 100% sicher. Selbst bei naechsten Angehoerigen ist's nur ca
99.999%.... Die Sprache macht dann daraus sinnvollerweise "sicher".
Aber "geraten" waere auch richtig. m.E. sollte man dann immer Zahlen mit angeben
fuer die Wahrscheinlichkeitsabschaetzung.
"hypothetisch" in obiger Graphik bedeutet, dass dieser Virus so
nicht isoliert worden ist, sondern dass seine Existenz
aus anderen aehnlichen Viren schlussgefolgert wurde.
Angegeben sind nur die Positionen wo Veraenderungen
zu Ur-Qinghai sind, von insgesamt ca. 1700 Positionen
in HA und ca. 1300 Positionen in NA
. : Uebereinstimmung
- : nicht verfuegbar
A,C,G,T : Nukleotide, 3 Nukleotide formen eine Aminosaeure
die Nummerierung der Positionen kann abweichen von anderswo
benutzten Nummerierungen
Mutationen an Stelle 3 im Codon (blank in der Grafik) sind stille
Mutationen, dadurch veraendern sich die Eigenschaften des Virus
kaum.
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