Hallo zusammen
Ich bin mir zu 99% sicher, dass ein junger, neu zugezogener Kater unsere Barnefelder Zwerghühner nicht nur gejagt sondern auch getötet hat.
Wir konnten es selber uns nicht vorstellen und haben zu wenig auf den jungen, fremden Frechling reagiert, der unsere Hühner grob aufregte und rumscheuchte. Ich merkte zwar, dass meine Hühner wenig fressen und konnte mir keinen Reim machen.
Dann waren es eines abends zwei Hennen weniger im Stall - beziehungsweise, in der regnerischen Dunkelheit kamen lediglich zwei der fünf Hennen wieder zum Vorschein, als ich nach ihnen suchte. Mein Mann konnte später eines, das laut gackernd Alarm gegeben hatte, vor dem Kater retten: Es hatte sich in die Höhe gerettet, wo der Kater versuchte, es zu fangen.
Nachts habe ich dann eine der Unauffindbaren gefunden: Ohne Kopf und mit aufgerissener Brust. Ich brachte den Leichnahm in die 50m weit entfernte Hecke, weil ich verhindern wollte, dass ein Räuber im Hühnerhof Hühnerfleisch knabbert. Als ich von der Hecke zurück zum Hühnerhof gekommen bin, war dort der junge Kater und suchte anscheinend das erlegte Huhn.
Mit einer Lebendfalle des Tierschutzes konnte ich bereits in der nächsten Nacht den vorher nicht einfangbaren Kater festhalten und zum Tierarzt bringen. Er war gechippt und gehört einer sehr netten Familie ca. 800m weiter unten im Tal.
Wir konnten uns gut verständigen, doch das Problem ist noch aktuell. Wir hoffen auf die Lernfähigkeit beider Tierarten: Sowohl Zwerghühner wie auch Katze.
Den Hennen haben wir mit „Heinzen“ und Bohnenstangen versucht für Katzen unzugängliche Orte zu schaffen, wo erstere hinauffliegen können bei Gefahr. Auch haben wir alle Sackgassen aufgehoben u schliessen den Stall sofort beim Eindunkeln.
Wenn tagsÜber niemand von uns daheim ist, müssen die Hühnervögel in die Voliere und dürfen nicht mehr in den Hof.
Und den Kater verscheuchen wir mit Wasser aus dem Gartenschlauch und Händeklatschen. Die Besitzerin kommt ihn auch sofort abholen, wenn wir sie anrufen, ihr Kater mache wieder Unfug im Hühnerhof.
Erste Erfolge haben wir insofern, dass meine Barnefelder flugfreudiger werden und ich sie öfter auf den höheren Stangen auffinde. Doch brauchen sowohl wir wie auch die Katzenbesitzerin Geduld - ebenso wie die Tiere.
Wir hoffen sehr, dass sich die Situation wieder beruhigt, ohne dass wir wieder mehr Hühner uns anschaffen müssten oder gar neue Tierarten wie Hunde oder Gänse.
Unsere eigenen Katzen und auch regelmässiger Hundebesuch haben gelernt, dass die Hühner zu uns gehören und man sie in Ruhe zu lassen hat. Auch unsere Kücken haben sie in Ruhe gelassen. Allerdings hatten wir in der Zeit der Naturbrut damals auch wesentlich mehr Hennen und öfter auch mehrere Hähne. Ein Warnchor von 15-Gackhennen würde sicher auch dem jungen Kater Eindruck machen - jedoch wollen wir aus der Hühnerhaltung aussteigen langfristig gedacht und Aufstocken ist daher auch keine Option.
Jedenfalls: Nehmt es ernst, wenn jemand über Probleme mit Zwerghühner jagenden Katzen berichtet. Und wenn uns jemand noch einen weiteren Tipp hat wie wir unsere Hühner vor dem Kater schützen können, lassen wir uns gerne beraten.
Viele Grüsse
jdee
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