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Thema: Wie machens denn die Asiaten?

  1. #1
    Avatar von Zwergseidi
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    Fragezeichen Wie machens denn die Asiaten?

    Hallo,

    Mich würde mal interessieren, wie die Asiaten ihre Hühner füttern (gefüttert haben).
    Also ich hätte gerne Erfahrungsberichte von Leuten aus den Ländern direkt, oder von Leuten die dort urlaub gemacht haben.
    Ursprünglich kommen die Hühner ja aus Asien und dort gab es doch (so weit ich weis) gar nicht die Getreide, die wir heute füttern.
    Eigentlich, wäre die perfekte Hühnerernährung ja dort zu finden…

  2. #2
    Avatar von Drachenreiter
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    Hallo Zwergseidi,

    ich denke das es nicht so einfach ist zu sagen, das die Hühner ursprünglich aus Asien kommen, dazu ist viel zu wenig bekannt aus der Geschichte!


    Gruß
    DR
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  3. #3
    Avatar von chook
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    Doch, da hat Zwergseidi schon Recht. Letztendlich kommen sie aus Asien.

    Norbert Benecke 1994: Der Mensch und seine Haustiere. Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung. (468S mit vielen sw Abb)

    Enthält ein Kapitel über Hühner, wo sehr detailliert über die Ausgangsrassen, den zeitlichen Verlauf der Domestizierung, die verschiedenen archäologischen Funde usw. berichtet wird.
    Das Buch ist sehr detailliert und extrem fundiert. Ein Glücksgriff. (von Zweitausendeins)

    Demnach begann die Domestizierung möglicherweise schon vor 8000 Jahren, mit Sicherheit aber im 3. Jahrtausend vor Christus in SO-Asien.
    Spätestens in der 2. Hälfte des 2. Jt v Chr war das Huhn in Mesopotamien angelangt.
    Von Ägypten / Persien gelangte es nach Griechenland, Spanien, zu den Römern (die es dann später z.B. nach GB brachten: Dorking). Verbreitung in Mitteleuropa so ab 7.-6. Jh v Chr. und von dort nach Skandinavien etc; eine weitere Route möglicherweise zur gleichen Zeit über die Ukraine.
    Die Mittelmeerrassen kamen mit den Europäern nach Amerika (z.B. Italiener -> Leghorn); dann Mitte d. 19. Jh kam die grosse Welle der Asien-Importe nach Europa und USA; aus den diversen Mischungen europäisch-amerikanischer bzw. rein europäischer Landrassen und asiatischer Rassen wurden dann viele der heute bekannten Rassen und Farbschläge ab Mitte d. 19. Jh. gezüchtet. Mit einem vertieften Verständnis der Genetik ab Anfang d. 20. Jh begann man gezielter zu selektieren und den Heterosiseffekt zu nutzen.
    Das ist die Kurzfassung. Im Buch wird das auf 10 S. detailliert abgehandelt.
    Barnevelder dgs. 3,23,7; Orpington porz. 2,8,1; Croad Langshans 0,1 andersfarbige Orps und Mixe (vorw. in Rtg. Braun-blau dgs Barnevelder und BarnevelderXCroad Langshan) 1,13,24

  4. #4
    Avatar von Drachenreiter
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    Also das kann man so und so sehen, nach der Annahme von Leuten aus den Jahren 1850-1950 wurden die lange gültigen und heute noch von vielen als gültig angesehenen Paradigmen der Ur- und Frühgeschichte festgelegt! ----> Plötzlich entstand aus dem Nichts die ersten Zentren der Geschichte an verschiedenen Stellen z.B. im 2 Stromland. Wenn man die ganzen "Plötzlichs" in den Geschichtsbüchern zusammenzählt dann ist das was heute wirklich von der Geschichte bekannt ist noch sehr wenig.

    Es wurden in den letzten Jahren wesentlich neue Funde zur Geschichte des Menschen entdeckt (z.B. eine ca. 26.000 Jahre alte Fabrik in Tschechien (Dolni Vestonice). Die früheste Besiedlung von Südamerika ist nachgewiesen für etwa 30000 v.Chr (v.a. Monte Verde, Chile).

    Also da momentan die Ur- u. frühgeschichtlichen Paradigmen gerade im Wandel sind, sollten wir auch über den Ursprung des Huhns nur Vermutungen anstellen.

    @chook daher stimmt zwar in etwa die neuere Wiederentdeckung des Huhns wie du Sie unten aufführst aber die Ürsprünge können so nicht zurückverfolgt werden.

    mfg
    DR
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  5. #5
    Avatar von chook
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    daher stimmt zwar in etwa die neuere Wiederentdeckung des Huhns wie du Sie unten aufführst aber die Ürsprünge können so nicht zurückverfolgt werden.
    Es gibt ohne Ende genetische Studien, die belegen, dass asiatische Gallus gallus Unterarten der Ausgangspunkt der Domestizierung waren. Die verschiedenen Unterarten kommen wild in Indochina, Java, Indien, Vietnam und Myanmar vor. Möglicherweise spielten auch Gallus lafayetii (Sri Lanka), Gallus sonneratii (Indien) und Gallus varius (Java) eine Rolle.
    Klar kann man in der Wissenschaft immer nur sagen: "nach heutigem Stand".
    Nach heutigem Stand der Wissenschaft liegt der Ursprung des Haushuhns Gallus Gallus domestica in Asien.


    Und nach heutigem Stand der Wissenschaft hat man in Europa vor c. 6000 Jahren gerade damit begonnen, Landwirtschaft zu betreiben. Wer hat denn da schon 20,000 Jahre früher, sprich mitten in der Weichsel-Eiszeit, eine "Fabrik" in Tschechien gebaut Schau mal nach: die haben Keramik gebrannt. Nicht mehr, nicht weniger.
    Barnevelder dgs. 3,23,7; Orpington porz. 2,8,1; Croad Langshans 0,1 andersfarbige Orps und Mixe (vorw. in Rtg. Braun-blau dgs Barnevelder und BarnevelderXCroad Langshan) 1,13,24

  6. #6

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    Hallo,

    um auf die Ursprungsfrage zurückzukehren, werden die Hühner in Asien - zumindest in den Ländern, in denen ich war- nicht oder nur sehr bedingt mit Abfällen der menschlichen Ernährung gefüttert.
    Ausnahmen sind die kampfhähne, die mit ungeschältem Reis und gesammelten Insekten speziell noch gepäppelt werden, manchmal auch mit gekochtem Quellreis.
    In den mastbetrieben, die mit unseren zumindest von den Tierzahlen und den Zuständen vergleichbar sind, wird Futter in Mehlform angeboten, vermutlich mit den gleichen Inhaltskomponenten wie bei uns auch, die Ausgangsprodukte sind auch dort unterschiedlich.
    In den Küstenregionen werden sehr viel Meeresprodukte gefüttert, die Stallungen stehen auch meist frei über Wasserflächen, der ganze Kot wird mit der Brandung weggespült.
    Hühnerzucht wie bei uns kann sich nur leisten, wer wirklich geld hat, die Normalbevölkerung sieht nur den Nutzen - auch Kampfhühner sind wegen der Wetten "Nutztiere" und ernähren manchmal die Familie -auffallend war dies besonders in Indonesien.

    mfg Peter

  7. #7
    Avatar von Sefina
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    RE: Wie machens denn die Asiaten?

    Beriberi, eine Erkrankung, die durch Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) hervorgerufen wird

    Beriberi tritt bei Menschen auf, deren Hauptnahrungsmittel polierter weißer Reis ist, der wenig bis gar kein Thiamin enthält. Daher ist die Krankheit vor allem unter der Bevölkerung Asiens verbreitet

    Man unterscheidet zwischen trockener und feuchter Beriberi. Feuchte Beriberi wirkt sich besonders schädigend auf das Herz aus. Sie verläuft in manchen Fällen tödlich, da sie eine Kombination aus Herzversagen und Schwächung der Kapillarwände verursacht, wodurch die peripheren Gewebe mit Wasser übersättigt sind. Trockene Beriberi führt zu Kräfteverfall und Lähmungen aufgrund der Schädigung des peripheren Nervensystems.

    Der Auslöser der Krankheit wurde in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts von dem holländischen Arzt Eijkman entdeckt. Er beobachtete, dass Hühner, die nur mit poliertem Reis gefüttert wurden, dieselben Symptome entwickelten wie seine Beriberi-Patienten. Die Hühner konnten jedoch geheilt werden, wenn man ihrem Futter die Hülsen der Reiskörner zugab, welche die thiaminreichen Keime enthielten.

    Nach meinen Infos von thailändischen Freunden bekommen die Hühner Reste bei der Herstellung der Mahlzeit und was danach übrig geblieben ist.
    Und das müssen die sich noch mit den Hunden teilen.

    Liebe Grüße sefina
    Das Gegenteil von Gut ist nicht Böse sondern gut gemeint.
    Kurt Tucholsky

  8. #8
    Avatar von chook
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    Es gibt da einen schönen Uni-Reader (Entwicklungsländerstudien/Geflügelproduktion), der u.a. auch Hühner in Asien erwähnt. Sehr viel zur Fütterung steht da nicht, aber es ist trotzdem sehr interessant.

    http://www.payer.de/entwicklung/entw08711.htm
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  9. #9
    Avatar von acer
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    Man kann wohl davon ausgehen, dass in früheren Kulturen ob in Asien oder anderswo Haustiere immer mit dem gefüttert wurden, was die Natur bot und was nicht direkt für die menschliche Ernährung geeignet war. Hühner liefen draußen herum und ernährten sich selbst. Am Haus hielt man sie, indem man ihnen Essensreste vorwarf und ihnen die Möglichkeit bot in den Exkrementen der Huftiere rumzukratzen.

  10. #10
    Avatar von Wontolla
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    RE: Wie machens denn die Asiaten?

    Original von Zwergseidi
    Ursprünglich kommen die Hühner ja aus Asien und dort gab es doch (so weit ich weis) gar nicht die Getreide, die wir heute füttern.
    Eigentlich, wäre die perfekte Hühnerernährung ja dort zu finden…
    Im Süden Thailands füttert man die Hühner mit Rohreis und unverdorbenen Küchenabfällen.

    Die Nahrung des Bankivahuhns habe ich mir mal notiert:
    Bambussprossen
    Pflanzensamen
    Beeren
    Crotonfrüchte
    Gras
    Blätter
    Wurzeln
    Insekten (Termiten, Maden)
    Schneckenschalen
    Kleine Kriechtiere

    Wieder gefunden bei Uni Kassel Fachgebiet Nutztierethologie und Tierhaltung
    Seite 6
    L. G.
    Wontolla

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