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Thema: Wildvögel und H5N1

  1. #11
    Avatar von Wontolla
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    Mich stört nicht die Tatsache, dass Übersetzungen von gsgs manchmal funny sind und Wandervögel Menschen (Jugendgruppen) sind,

    Wandervogel (aus Wikipedia und nach meinem Verständnis)
    Als Wandervogel wird eine in ihren Anfängen 1896 entstandene Bewegung bürgerlicher Jugendlicher und junger Erwachsener bezeichnet, die angeregt durch die Ideale der Romantik vor dem autoritären Druck der Gesellschaft in die Natur flüchteten, um dort mehr nach ihren eigenen Überzeugungen zu leben.
    während migrate zwar auch mit wandern übersetzt werden kann, bezogen auf Vögel aber bedeutet: "move from one region to another in a group; resettle seasonally". Solche Vögel (migratory birds) nennt man auch in neudeutsch noch Zugvögel.

    Das ist es, was mir Wissenschaft so wertlos macht:

    Aus dem Link von gsgs
    Copyright © 2006 by the National Academy of Sciences

    We show that 9 of 21 of H5N1 introductions to countries in Asia were most likely through poultry, and 3 of 21 were most likely through migrating birds. In contrast, spread to most (20/23) countries in Europe was most likely through migratory birds. Spread in Africa was likely partly by poultry (2/8 introductions) and partly by migrating birds (3/8 ). Our analyses predict that H5N1 is more likely to be introduced into the Western Hemisphere through infected poultry and into the mainland United States by subsequent movement of migrating birds from neighboring countries, rather than from eastern Siberia.
    Da heißt es: Wir zeigen, dass 9 von 21 H5N1-Ausbrüchen in asiatischen Ländern sehr wahrscheinlich durch Geflügel und 3 von 21 sehr wahrscheinlich durch Zugvögel ausgelöst wurden.
    Im Gegensatz dazu geschah die Verbreitung in europäischen Ländern in 20 von 23 Fällen sehr wahrscheinlich durch Zugvögel.
    Die Verbreitung in Afrika geschah vermutlich teilweise durch Geflügel (2 von 8 Ausbrüchen) und teilweise durch Zugvögel (3 von 8 ).
    usw.

    Das gsgs in seinem Beitrag die Kennzeichen sehr wahrscheinlich und vermutlich ignoriert, wirft ein bezeichnendes Licht auf seine Intentionen und verzerrt die wissenschaftlichen "Erkenntnisse".
    "Vermutlich" und "wahrscheinlich" beweisen doch nichts, denn sie schließen auch das Gegenteil nicht aus. Das ist nichts als Augenwischerei und kennzeichnet unwissenschaftliche Publikationen, die man auch als Verschwörungstheorie bezeichen könnte oder der Welt überhaupt ersparen sollte. Sie wegzulassen macht die "Erkenntnisse" oder "Beweise" auch nicht wertvoll, im Gegenteil.
    L. G.
    Wontolla

  2. #12

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    Die Missverständnisse kommen in erster Linie durch maschinelle Übersetzung, was eher zur allgemeinen Erheiterung als zu Information führt.

    Noch eine Bemerkung zu Übersetzung und Urheberrecht: Zitieren eines Originaltextes ist eine Sache, eine, vom Autor nicht genehmigte , "eigenmächtige" Übersetzung die andere. Letzteres stellt eigentlich eine Urheberrechtsverletzung dar, und wird äusserst ungern gesehen, da der Autor keinen Einfluss auf Text- und Wortwahl sowie evtll Sinnveränderungen hat.

    Für mich einer der Gründe, (eher) Originaltexte einzustellen.

    Die zitierte Arbeit ist u.a. bei DcWilliams eingehend diskutiert worden. Imho haben solch spekulative Aussagen nur begrenzten Wert, hieran ändert auch der Versuch einer differenzierten Wortwahl nichts.

    Tatsache ist, dass es bisher für die WV These nur molekularbiologische Daten gibt, dies aber durch andere Methoden, Biomonitoring oder Vogelzugforschung nicht bestätigt wird. Umgekehrt erhärtet es die Befunde immer in besonderem Mass, wenn unterschiedliche, unabhängige Verfahren zum selben Ergebnis führen. Beispiel Radiokarbonmethode in der Archäologie oder Genetik in der Antroplogie.

    Aber niemand ist gehindert, und sich eine Meinung zu bilden, auch wenn die Daten etwas widersprüchlich sind.

  3. #13

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    keine maschinelle Uebersetzung, ich kam nur im Moment nicht auf das Wort.
    Ich liebe die kurzen praegnanten Zusammenfassungen - dann braucht man nicht die langen
    Originaltexte lesen. Keine Urheberrechtsverletzung bei eigener Wortwahl - im Gegenteil.
    Ausserdem war ein Link zum Original angefuegt.
    Doc Williams lese ich nicht, ist das empfehlenswert ?
    Kaum etwas ist 100prozentig, auch Vermutungen und Abschaetzungen
    sind hilfreich. Ich trete dafuer ein in diesen Faellen eine subjektive Wahrscheinlichkeit mit anzugeben.

  4. #14

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    hier ein Versuch den Vogelzug anhand von ökologischen
    Satellitendaten nachzuvollziehen:
    http://www.jwildlifedis.org/cgi/cont...Supplement/S40
    Uebersetzer gesucht !

  5. #15

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    Ich liebe die kurzen praegnanten Zusammenfassungen - dann braucht man nicht die langen Originaltexte lesen. Keine Urheberrechtsverletzung bei eigener Wortwahl - im Gegenteil.
    Dafür gibt es Abstracts. Im übrigen ging es um die Frage, Artikel in Übersetzung einzustellen.

    Kaum etwas ist 100prozentig, auch Vermutungen und Abschaetzungen sind hilfreich.
    Vermuten und abschätzen kann man immer. Nur soll man damit andere möglichst nicht allzu sehr behelligen. Der Punkt ist doch, diese "Vermutungen" & Co durch Fakten zu unterlegen, sonst kann ich keinen Sinn darin sehen. Und an dem Punkt ist die Debatte momentan am toten Punkt. Jedenfalls wenn man die Daten zugrunde legt, die öffentlich zugänglich sind. Aber vielleicht weiss das FLI ja mehr, und hält die Informationen zurück.

    Ich trete dafuer ein in diesen Faellen eine subjektive Wahrscheinlichkeit mit anzugeben.
    Abgesehen davon , dass ich nicht genau weiss, was das sein soll und wie es zustandekommt, nützen Wahrscheinlichkeiten dem Indivuum meistens herzlich wenig, wenn es selber betroffen ist. Wenn es lediglich bedeuten soll, dass jeder eine perrsönliche Bewertung vornimmt, ist das eine Banalität, denn das ist jeden von uns tägliche Übung.

    Wenn Du ein Krankheit bekommst, die nur 1: 1000000 vorkommt. Was ändert dies für Dich?

  6. #16

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    In the fall, the traveling wave of first frost shows a distinct spatial gradient from the Western Siberian Lowlands to the Mediterranean region (Fig. 2a). Populations of wild waterfowl are composed of individuals of different ages likely to have different capacities for tolerance of cold temperature and thus different response strategies to frost. Part of the Western Siberian Lowlands experienced frost in July, and frost is generally considered as one of the triggers to initiate migration of young wild birds to their moulting sites south of the Western Siberian Lowlands. By late September to early October, most of the Western Siberian Lowlands experienced the first frost, and it is likely that most migratory waterfowl started to move out of their breeding sites and begin their long journey to wintering sites in the south.
    Der Fehler der Ornithologen und Steiof ist u.a., dass sie die zeitliche Verzögerung zwischen Eintrag und Ausbruch unterschätzen. Das kann durchaus Monate dauern. Ein schnelles Auftreten von grösseren, unübersehbaren Outbreaks ist im wild life eher unwahrscheinlich. Wenn durch den Herbstzug Viren nach Europa gelangen, können sie im Winter monatelang in den kalten Wasserschichten überleben. Erst mit der Winterzirkulation gelangen sie dann in Schichten, die Wasservögeln zugänglich sind, und die Infektion setzt sich nach und nach fort. Das ist ein Zeithorizont von Monaten.


    Spatial distributions of HPAI H5N1 outbreaks in ducks and chickens in 2004 agreed well with those of free-range ducks and multiple-cropping areas in Thailand (Fig. 3). Similar geospatial associations between the paddy rice production system and free-range duck production system are expected in other affected countries in Southeast Asia. In other words, agricultural land-use intensification (multiple cropping) provides necessary habitats and food resources for domestic ducks and wild migratory waterfowl to interact and potentially transfer infection during the fall/winter months.

    This can be combined with both in situ observations and satellite telemetry tracking data of bird migration for studying spatial patterns, temporal dynamics, behavior, and ecology of wild waterbirds. Satellite imagery also can be used to track the temporal dynamics of water temperature, a factor in the survival rate of H5N1 virus in water bodies (Stallknecht et al., 1990). Therefore, the geospatial data derived from satellite remote sensing, once incorporated into HPAI epidemiological models and decision support systems, will substantially improve their functionality and effectiveness. Geospatial technology, such as the emerging Global Earth Observation System of Systems (GEOSS), that will encompass a variety of remote sensors can play an important role in identifying likely hot spots (location-varying risk) and hot times (time-varying risk) for efficient and intelligent deployment of limited resources for surveillance, risk assessment, and early warning.
    Der Zusammenhang zwischen lokaler Wassertemperaturentwicklung und AI Outbreaks ist m.W. kaum systematisch untersucht.

    Interessant ist nicht die reine Temperatur, sondern der Zeitpunkt des Einsetzen der Winterzirkulation, das Verhalten der Vögel, Sammeln an den Abfluplätzen, Brutverhalten, Art der Futtersuche etc. zu diesem Zeitpunkt.

  7. #17

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    die Abstracts sind mir meist zu lang und die Ueberschriften zu kurz.
    Ich moechte gern mit Abschaetzungen behelligt werden.Es muss nur angegeben werden
    wie aussagekraeftig die sind. Subjektiver Erwartungswert reicht meist oder mit
    subjektiver Varianz = durchschnittlich erwartete Abweichung des Schaetzers bei
    spaeterer Befragung. Ziel ist es diese durch mehr Daten und Ueberlegungen
    zu verringern.

    Wenn ich die Krankheit schon hab aendert es natuerlich nichts.
    Aber wenn ich mich auf Krankheiten vorbereite und vorbeugende Medikamente
    nehme, versuche ich doch die Krankheiten zu addressieren
    die ich fuer wahrscheinlich halte

  8. #18

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    du glaubst, der 2006er Virus von Ruegen,Bodensee war bereits
    in 2005 in Europa ?

  9. #19

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    Ist das Reservoir abiogen ?

    Zumindest Niman und es gibt nichts, was dagegen spricht.

    Die Ro bezogene kurve müsste sich auch ungefähr berechnen oder zumindest abschätzen lassen, wenn man davon ausgeht, dass max 0,1 % der Vögel infiziert ist, und die durchschnittliche Zahl der Vögel im gleichen Gewässer unter Berücksichtigung von Gewässergrösse und Gewässertyp abschätzt. Nimmt man das Infektionsrisiko pro Tag, kann man daraus abgeleitet die Infektionswahrscheinlichkeit pro tag berechnen. Die Schätzungen kann man dann mit dem frog leap szenario in Beziehung setzen.

    Alles nur unverbindliche Schätzungen. Aber von der Grössenordnung her da kommst Du schnell zu einem Zeithorizont von Monaten.

    Eine direkte Infektion, wie man sie von Geflügelbeständen kennt, ist im wild life ziemlich unwahrscheinlich. Einfach weil wegen der anderen Populationsdichte der direkte Kontakt fehlt. Außerdem ist die Immunlage anders, das haben wir anderswo besprochen. Der Virus würde also in der WV nach kurzen blind ens Durchläufen immer wieder absterben, wenn er nicht in kalten Gewässern konserviert würde, und nicht, witterungs- und temperatur- und zufallsbedingt immer wieder neu in den "Kreislauf" eingehen würde. Die Annahme einer fortlaufenden Epidemie mit längerdauernder Reservoirbildung in Vögeln ist einfach nicht mit den Daten in Übereinstimmung zu bringen. Ich glaube daher immer weniger daran.

    Das eigentliche Reservoir ist wahrscheinlich abiogen und führt immer wieder zu Infektionen mit kleinen Durchlaufzyklen. Das ist auch konsistent mit der kleinräumigen Clusterbildung mit Identitäten im 99, 7 % Bereich

    Man sollte mal gezielt nachsehen, ob es Survey Untersuchungen in den tieferen Wasserschichten gibt.

    Was sagt denn Soddemann dazu?

  10. #20

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    RE: Ist das Reservoir abiogen ?

    dagegen spricht, dass kein H5N1 gefunden wurde
    bevor Mitte Februar 2006.

    dagegen spricht, dass alle Viren ziemlich aehnlich sind - eine vorherige monatelange Evolution sollte verschiedene Mutationen hervorbringen.

    dagegen spricht der Verlauf im Februar 2006:
    Viren gefunden in Griechenland,Italien,Slowenien,Oesterreich,
    dann Bayern,Ruegen.

    Kaelteeinbruch 25.Januar

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