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Thema: Osterstress in der Seidenhuhngang

  1. #1

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    Osterstress in der Seidenhuhngang

    Hallo und erst mal allen ein frohes Osterfest und entspannte Feiertage

    Ich habe heute Nachmittag leider eine unschöne Entdeckung gemacht, kurz zur Vorgeschichte:

    Ich habe 3 Seidenhühner (es waren 4, doch im Januar haben wir eine Henne verloren) alle sind gemeinsam vor 1 Jahr eingezogen und stammen vom selben Züchter.
    Huhn 1 „die Schwarze“ eher kleinste und bis jetzt friedlichste von allen
    Huhn 2 „die Weiße“ größte der Hennen, denkt sie wär der Chef, teilt oft gegen „die Braune“ aus
    Huhn 3 „die Braune“ rundlichste und Rangniedrigste im Dreiergespann, friedlich gegenüber den anderen

    Von Anfang an teilte die Weiße gegen die Braune aus, oft pickt sie sie weg wenns ums Futter geht oder gibt ihr einfach mal nen Seitenhieb, auch kommt es manchmal zu Tritten.

    Die Braune hatte bis jetzt keine Verletzungen und hat sich mit ihrer Position in der Gruppe arrangiert, geht zB. erst später fressen wenn die Luft rein ist, macht einen Bogen um die Weiße oder geht schon in Deckung wenn diese zum Stänkern ansetzt.

    Sie tut mir aber schon ein wenig leid. Andererseits sitzen auch alle 3 dann wieder eng zusammen, dösen, putzen oder baden sich, auch wird oft ganz friedlich gemeinsam gefuttert und dann auf einmal wird wieder gegen die Braune ausgeteilt.

    Heute Nachmittag hab ich nach den Hühnern geschaut. Braun und Schwarz saßen im Stall und haben ein Ei gelegt. Als ich ca. 2 Stunden später wieder bei ihnen war, hab ich gesehen, dass das Braune Huhn eine ungefähr 20 Cent Stück große Kahle Stelle am Hinterkopf hat, frisch, da noch in den Poren minimal Blut zu sehen war. Das hat mich sehr erschrocken, denn so brutal wurde sie noch nie gepiesackt. Das Büschel Federn hab ich dann auch gefunden, also wurde es nicht gefressen. Außerdem ab ich danach beobachtet, dass auch die Schwarze Henne anfing sie zu picken ! Die war ihr sonst gegenüber noch nie auffällig und immer trifft es die Braune am Hinterkopf.

    Ich bin jetzt etwas beunruhigt, wie ich mit den Damen weiter umgehen soll und ob es noch schlimmer werden könnte. Ich hab auch hier im Forum schon nach Tipps gestöbert.

    Was würdet ihr denn raten ? Wird hier nur die Rangordnung deutlich gemacht ?
    Könnte vielleicht FedPick das Aggro Verhalten etwas mildern ?

    Ab wann sollte die Pickstelle behandelt werden und gibt es auch Hausmittel für über die Feiertage, falls sie weiter picken ?
    Ansonsten Blauspray besorgen ? Oder hat jemand Erfahrung mit Vetericyn Plus Geflügelpflegespray ?

    Eigentlich wollte ich in ein paar Wochen die Gruppe mit 2 Hennen aufstocken, aber das momentane Verhalten der 2 bestimmten Damen, schreckt mich etwas ab.

    Vielen Dank schon mal für Eure Antworten

  2. #2
    Moderator Avatar von sil
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    Ich würde die Braune Henne schnellstens separieren, damit die Wunde abheilen kann. Farbe und Geruch von Blut, bzw einer offenen Wunde ist für die anderen ein Grund, an der Wunde weiter zu picken. Solange das nicht vollständig zugeheilt ist, würde ich der abschreckenden Wirkung irgendwelcher Wundversorgesprays auf keinen Fall trauen. Wenn du mit Blauspray am Kopf sprühst, bitte unbedingt die Augen und Nasenlöcher des Huhns schützen.

    Evtl kommt mit mehr Hennen sogar mehr Ruhe in Deine Truppe.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #3

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    Pickspray hat bei mir gegen Agro-Verhalten nicht geholfen. Das funktioniert wohl wirklich nur bei Hühnern, die die Federn fressen, was ja auch bei dir nicht der Fall ist.
    Meine Einschätzung ist, eine so kleine Gruppe kann durch den Verlust eines Tieres schon deutlich im Verhalten wechseln, zum guten oder schlechten. Ich würde auch die Henne separieren, die Wunde muss verheilen. Deinen Plan mit weiteren Tieren würde ich umsetzen, sogar für die Re -Integration der Henne nutzen. Lass die eine mit Sichtkontakt zu den andern beiden sich erholen und lass sie dann wieder alle zusammen, wenn du die neuen Hennen holst. Dann verteilt sich das Gezicke und es gibt eine komplette neue Struktur in der Truppe. Zumindest höchstwahrscheinlich. Ich kenne deine Haltung nicht, sorge immer für ausreichend Deckung, Unterschlüpfe, mehrere Futter- und Wasserbehälter, die Hennen sollten sich immer aus dem Weg gehen können (aus dem Auge, aus dem Sinn). Enger Schlafstall ist bei sowas auch kontraproduktiv.
    Und natürlich kann so eine Zusammenführung auch schiefgehen, kann in noch mehr Gezicke enden. Aber ich würde den Versuch wagen, solange du das mit der Struktur im Auslauf gut hin kriegst.
    1.1 Homo sapiens, 1.1 Miezekatze, 0.3 Welsumer, 0.1 Rheinländer, 1.2 Araucanamix, 0.6 Mixe, 0.3 Italiener, 0.1 Bartzwerg, 0.1 Tuzo, 0.2 Zworpis, 1.1 Zwergbrahmis

  4. #4
    Avatar von chtjonas
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    Zitat Zitat von sil Beitrag anzeigen
    Ich würde die Braune Henne schnellstens separieren, damit die Wunde abheilen kann.
    ...
    Evtl kommt mit mehr Hennen sogar mehr Ruhe in Deine Truppe.
    Genau das waren meine spontanen Gedanken.

    Dreiergrüppchen is' immer bisschen doof.

    Man sagt ja: "Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte" - und ich denke, wenn zwei ein Paar sind, hat dann vielleicht der Dritte die A...karte.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass zwei weitere Hennen (wie alt wären die denn?) auf die Gruppendynamik einen positiven Effekt haben.
    "Rentnerpärchen" 1,1, gemischter Jungtrupp 3,8 und 4 Seidies (1,3) und 7 Küken - LG Christina

    "Life is what happens while you are busy making other plans." (John Lennon)

  5. #5

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    Die Hennen die dazu kommen würden wären ca. 20 Wochen alt. Hat jemand Erfahrung ob sich bei Seidenhühnern der Farbschlag auf den Charakter auswirkt ? Wenn ja würde ich nämlich versuchen eher braune Hennen zu bekommen und keine weißen, falls die auch so garstig werden, eher das die braunen in der Mehrzahl sind ?

    Heute lief es bis jetzt ohne größere Zwischenfälle, die Damen sind geschlossen unterwegs gewesen, haben gescharrt, sich gesonnt und gedöst. Ab und zu gabs dann doch wieder einen Hieb für die Braune von der Weißen. Aber nochmal zur Erklärung, eine offene Wunde hat sie nicht an der Stelle wo ihr das Büschel Federn ausgerissen wurde, nur eben diese kreisrunde kahle Stelle. Wäre die blutig gewesen, hätte ich sie sofort aus der Gruppe genommen.
    Ich hätte jetzt eher überlegt, die Weiße Stänkerin mal für ne Weile in Einzelhaft zu setzen ?

  6. #6

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    Also unsere weiße Seidenhenne ist sehr freundlich. Bei ihr hab ich noch nie auch nur einen Ansatz von " Stänkern" gesehen. Einzig gegen unseren Hahn, der als Jüngling noch recht ungestüm sie hopphopp besteigen wollte, hat sie damals in die Schranken gewiesen. Aber auch nicht mehr als nötig. Sie kann sich wehren, teilt aber selbst nicht aus. Wir haben allerdings nur diese eine weiße Seidenhenne.
    Viele Grüße von Familie Puschelzwerg

  7. #7

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    Zitat Zitat von Puschelzwerg Beitrag anzeigen
    Also unsere weiße Seidenhenne ist sehr freundlich.
    Na das hast du ja Glück das Exemplar hier ist manchmal vergleichbar mit einem Thyrannosaurusrex
    Hast du deiner schon mal die Kopffedern beschnitten ?
    Bei meiner musste ich das letztes Jahr machen, alles war mit Melonensaft und Deck verklebt, dass ließ sich auch nicht mehr rauswaschen, seitdem trägt sie einen sehr kurzen Pony und hat dadurch auch freie Sicht. Erst jetzt fangen wieder die Federn an zu wachsen, vielleicht lass ich ihr diesmal den Mob stehen, auch wenn das ihr Sehfeld einschränkt, aber vielleicht wäre das das gut, dann sieht sie vielleicht die braune Henne nicht mehr so gut und kann sie stänkern

  8. #8

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    Hier mal noch meine Beobachtungen vom heutigen Ostersonntag:
    Die Hühner hatten heute quasi den ganzen Tag begleiteten Freigang zur Beobachtung der Lage, außerdem war ja traumhaftes Wetter und man konnte einiges im Garten schaffen
    Es gab zumindest keinen größeren Angriff ! Ich weiß auch nicht was gestern dazu geführt hat ? Das Trüppchen ist wieder gemeinsam durch den Garten gezogen, es wurde fleißig gescharrt, in der Sonne gebadet, Gras gefuttert, gebadet und gesonnt. Alles wie immer, auch leider die kleineren Zwischenhiebe vom weißem Huhn auf das Braune.
    Wenn ich in der Nähe bin, versuche ich einzugreifen, in die Hände klatschen, lautes Rufen, oder das weiße Huhn wegschieben wenn es eine Attacke starten will. Das braune Huhn läßt sich durch die Hiebe aber auch nicht stören, sondern wackelt dem Weißen trotzdem hinterher und frisst auch neben ihr, jedoch immer wachsam. Sie wirkt von der Situation nicht verängstigt oder gestört. In den Ruhepausen zwischendurch saßen alle 3 wieder eng beisammen und haben gedöst.

    Wie läßt sich das denn erklären ? Gehört das immer noch zur Hackordnung ? Ist das quasi normal ? Ich dachte wenn die Rangordnung einmal hergestellt ist, wäre Ruhe und nicht das trotzdem immer das anscheinend Rangniedrigste Huhn gemaßregelt wird... und immer gibt es Hiebe auf die selbe Stelle am Hinterkopf ! Was kann man denn da machen ?

    Heute war die kahle Stelle fast gar nicht mehr zu sehen, da die Federn ringsum alles verdeckt haben. Ich bin mir deshalb gar nicht mehr so sicher, ob der Kahlschlag wirklich erst gestern komplett passiert ist, oder schon teilweise in letzter Zeit immer mal Federn gezupft wurden und mir das nur nicht aufgefallen ist, da das braune Huhn wirklich einen sehr runden fluffigen Puschel hat.
    Vorhin ist sie auch wieder als letzte in den Stall gewackelt und da die Hühner alle auf einem Haufen in der Ecke schlafen, musste sich erst mal einsortiert werden, da gab es dann wieder eins auf den Deckel bis jeder seinen Platz gefunden hatte.
    Mir kommts auch so vor, das es jetzt erst im Frühjahr schlimmer geworden ist, oder mir halt mehr auffällt, wegen längerem Tageslicht und mehr Zeit für die Hühner um sich zu piesacken
    Hat noch jemand einen Rat ?
    Hühner.jpg

  9. #9

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    Hm, also ich hoffe, das kam nun nicht doof von mir rüber. Dass unsere weiße so lieb ist,habe ich nur geschrieben, weil du gefragt hast, ob es wohl an der Farbe liegt, dass deine weiße ein kleiner Drachen ist. Sieht die Braune denn genug? Vielleicht sieht sie selbst zu wenig und reagiert darum nicht so, wie es laut Hackordnung von den anderen erwartet wird und wird darum immer und immer wieder gemaßregelt? Sehen süß aus deine Damen. Unsere weiße Seidenhenne ist die größte Dreckeltante, die ich je gesehen habe. Alles, aber auch wirklich alles muss umgegraben werden, selbst wenn sich im Beet gerade das Regenwasser sammelt. Doch, sie ist weiß, da bin ich ganz sicher. Jetzt bei dem Wetter sieht man es ganz genau. Ich schnippel nicht an ihr rum. Ab und an helf ich aber beim Saubermachen etwas nach.
    Geändert von Puschelzwerg (20.04.2025 um 22:52 Uhr)
    Viele Grüße von Familie Puschelzwerg

  10. #10

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    Zitat Zitat von Puschelzwerg Beitrag anzeigen
    Hm, also ich hoffe, das kam nun nicht doof von mir rüber. Dass unsere weiße so lieb ist,habe ich nur geschrieben, weil du gefragt hast, ob es wohl an der Farbe liegt, dass deine weiße ein kleiner Drachen ist. Sieht die Braune denn genug?
    Alles gut und gut zu wissen, dass es wohl nicht an der Farbe liegt.
    Der Braunen hab ich schon die Federn um die Augen gestutzt. Ich denke sie sieht jetzt wieder besser und ihre Augen sind auch zu sehen.

    Ich hab jetzt mal dieses Stallruhe-Spray bestellt, ausprobieren kann man es ja mal

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