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Thema: Schlachten - reden wir mal darüber

  1. #1
    genannt Kokido Avatar von Huhn von den Hühnern
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    Schlachten - reden wir mal darüber

    Warum dieser emotionale Faden?

    Irgendwann sieht jeder vor folgender Situation:

    (Schwer)verletzes Tier, wie erlösen?

    Man wollte Küken, und es sind viele Hähne geschlüpft, die nicht vermittelt werden können. Eine langfristige Unterbringung ist meist nicht möglich, und eine artgerechte Haltung sieht anders aus, als in einer Hahnengruppe, oder mit zu vielen Hähnen, die ständig die Hennen bedrängen.
    Man hat seine Traumrasse gefunden und will züchten. Hier muß entsprechend nach Standard selektiert werden und auch hier die Frage: "wohin mit den Hähnen".

    Das Schlachten der Hähne, um ein hochwertiges Lebensmittel zu erhalten, ist in den meisten Fällen die Lösung.
    Spoiler "von einfach ist hier nicht die Rede!"
    Also geht die Suche los:
    Andere Hühnerhalter fragen, im Verein fragen, Lohnschlachter suchen, etc. Nach gefühlten 20 Gesprächen hat man die Hähne immer noch und ist keinen Schritt weiter.

    Schlachten bedeutet das Töten eines Tieres, das einem am Herzen liegt. Die letzten Augenblicke sollten stressfrei und tierschutzgerecht sein, d.h. eine Betäubung hat (auch gemäß tierschutzrechtlicher Vorschriften!) vor der Tötung zu erfolgen.

    Die Hähne sind also immer noch da, weil Methoden wie "einfach Kopf ab ohne Betäubung, der stressige Transport zur Lohnschlachtung, und dann dort "aus den Augen, aus dem Sinn" suboptimal klingen. Man kann das WIE nicht mehr beeinflussen, für die Tiere, die man sorgfältig und liebevoll gezogen hat.

    Selber schlachten wäre eine Möglichkeit. Man bestimmt das Wann und das Wie, ist unabhängig von Terminen, also allzeit bereit, und die Tiere müssen nicht transportiert werden. Zumal bei jedem Hühnerhalter irgendwann die Notwendigkeit entsteht, erlösen zu müssen. Der Nachbar ist ja nicht immer da, oder der TA hat zu oder verlangt am Feiertag erstmal 50 € für die Begrüßung....

    Was tun?

    Es gibt die Möglichkeit, Schlachtvideos bei YouTube zu suchen. Ob man da ausreichend sieht, und das dann auch selbst umsetzen kann, steht auf einem anderen Blatt.

    Andere Hühnerhalter fragen? Diese verdrehen entweder die Augen, oder schlachten ausschließlich für sich alleine. Schließlich ist das Schlachten nicht so spaßig, daß man für Andere mit schlachten möchte!

    Ich gehe mit diesem emotionalen Thema sehr offen um. Ich will Küken und schlachte daher selber. Es liegt beides - das Leben und das Sterben - in meiner Verantwortung.

    Dieser Faden soll eine Hilfestellung zum Thema sein. Eure Erfahrungen dürft ihr gerne teilen. Das Thema ist mir wichtig, soll sachlich bleiben. Es geht nicht um "schlachten ja/nein", sondern dem Austausch von Erfahrungen.
    Hierzu noch ein Gedanke Das Wissen zu diesem Thema gehört geteilt und gerade "Suchende" sollte eine Möglichkeit finden, es richtig zu lernen.

    Vielleicht kann dieser Faden Mut machen, es kein Hexenwerk sondern es istblernbar.
    Kokido von den Hühnern
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  2. #2
    Avatar von Mantes
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    Da es mir auch sehr schwer fällt meine eigenen Tiere zu schlachten, hatte ich sie mal morgens zu einem Termin zum Lohnschlachter gefahren. Am Käfig sah ich dann, dass die Hähne stundenlang dem Schlachten anderer Vögel zuschauen durften und da wa bei mir Schluss damit. Ich schieße meine Hähne heute mit einem starken Luftgewehr genau auf die Ohrscheibe und sie fallen sofort zusammen, ohne dass es die Anderen überhaupt interessiert. Es ist ja eben nur der Moment des Tötens der schwer fällt und mit dem Gewehr hat man einen guten Abstand (feige) zur Tat. Den erschossenen Hahn nehme ich dann in einem großen Eimer mit zum Hackklotz und hacke dann den Kopf ab, damit er noch besser ausblutet.
    Ob dass legal oder illegal ist interessiert mich überhaupt nicht, da es besser, entspannter für die Tiere nicht geht. Ich beginne 14 Tage ca vor der ersten Schlachtung das Gewehr jeden Morgen mitzubringen und schieße einmal auf einen Holzklotz der im Auslauf steht.
    Dummheit hört sich gern auf große Trommeln schlagen (Max Goldt)

  3. #3
    Avatar von Angora-Angy
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    Guter Faden. Das erste Mal kostet unheimlich Überwindung. Gerade, wenn man nicht ganz aufgewachsen ist. Ich bin in der Stadt aufgewachsen, Platte, 3. Stock. Das Essen kam nett verpackt ausm Laden. Das erste Mal geschlachtet hab ich mit Anfang 30. Und dann stand ich nach dem betäuben mit dem Messer da und KONNTE nicht reinstechen... Spoiler: es wird leichter. Ganz wichtig sind dabei die richtigen Werkzeuge und die richtige Technik. Lasst euch nicht von Großmäulern verunsichern die moderne Hilfsmittel verlachen. Ich fühlte mich anfangs besser und sicherer mit dem Schussapparat, und es gibt nicht einen einzigen Grund, warum es damit nicht "richtig" sein sollte. Inzwischen hau ich auch beherzt mit dem Knüppel drauf, aber am Anfang hatte ich zu große Angst, nicht richtig zu treffen und falsch zu dosieren. Bei großen Hähnen nehme ich auch jetzt lieber den Apparat, auch weil ich die mit einer Hand schlechter halten kann als kleine, und so die richtige Position schlechter zu erreichen ist. Auch ein wirklich gutes Messer ist nicht zu unterschätzen. Hab mir im Dezember ein neues gegönnt, und es ist der helle Wahnsinn. Man spürt keinen Widerstand. Je einfacher es für den Schlachter ist, desto besser ist es auch fürs Tier.
    Auch die Investition in Schlachttrichter habe ich nicht bereut, oder in die Rupfmaschine. Alles Sachen, die die Angelegenheit so sehr erleichtern, dass es mir nicht vor der Arbeit graut.

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    Liebe Grüße, Angela

  4. #4
    Avatar von Veni76
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    Danke für diesen Faden, Kokido. Vieles, was Du so beschreibst, trifft zur Zeit auf mich zu. Hier müßte dringend ein, wenn nicht 2 Hähne geschlachtet werden. Bei Anschaffung der Hühner hat mein Mann versprochen, er macht das, er hatte das mal gelernt. Ausnehmen und rupfen, traue ich mir zu, im Notfall auch das töten, witzigerweise habe ich Angst vor der Betäubung, das ich nicht richtig treffe oder meine sehr großen Hähne nicht halten kann.
    Ich mußte schon ein paar mal Tiere töten, aber das waren Notsituationen, in denen ich gehandelt habe, ohne vorher lange zu planen.
    Leider gibt es auch im Netz kein gutes Video, oder ich habe es nicht gefunden, in denen man den Schlag richtig sieht. Bin da eher der visuelle Typ.
    Blöde Situation.
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  5. #5

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    Veni, Du meinst, mit dem Knüppel die richtige Stelle am Kopf treffen, um das Tier zu betäuben? Im Grunde kann man nicht wesendlich falsch treffen. Ein Schlag auf den Kopf geht immer auf Gehirn! Man muss allerdings die Kraft aufbringen können, den Schalg fest genug auszuführen. Das ist mein Problem, die Tötungshemmung zu überwinden.

    Auf der Jagd ist mir das nicht schwer gefallen. Der Körper ist voll Adrenalin. Jagd ist ein ganz archaischer Vorgang, das töten fällt leicht. Im Gegensatz zum Schlachten.
    Geändert von Bea65 (11.01.2025 um 23:31 Uhr)
    Grüße Bea

    P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  6. #6
    Avatar von purzel01
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    Auch ich habe das Problem, das ich im Herbst so ca 10 bis 20 Hähne zu viel habe die nach Sibirien umziehen müssen. Nur vor dem selber schlachten drücke ich mich immer da mir dafür der richtige raum fehlt und es mir zu zeitintensiv ist. wir fahren immer zur Mobile Geflügelschlachterei Dodenhoff das sind 50 km von uns. Die Tiere werden einzeln aus den Käfigen geholt und gleich im Häuschen betäubt und geschlachtet. Es dauert da ca 30 min bis die Tiere nackig in der Wanne liegen. Die Tiere sehen nicht im Vorfeld was auf sie zu kommt.
    Insgesamt dauert es ca 3 stunden von Abfahrt bis ich mit den geschlachteten Tieren wieder zu hause bin. mindestens genau so lange brauche ich dann aber auch bis ich die Tiere fertig vorbereitet in der Truhe zu liegen habe.

    Also mein Fazit ist die Mobile Geflügelschlachterei Dodenhoff arbeitet schnell sauber und zuverlässig und solange die noch schlachten werde ich mir zu hause die Arbeit nicht machen.
    grrrrrrrrrrrr muss noch bis zum 4.Mai Warten
    der unterbezahlte Dienstleister

  7. #7
    Moderator Avatar von zfranky
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    Zitat Zitat von Bea65 Beitrag anzeigen
    Im Grunde kann man nicht wesendlich falsch treffen. Ein Schlag auf den Kopf geht immer auf Gehirn! Man muss allerdings die Kraft aufbringen können, den Schalg fest genug auszuführen.
    Völlig falsch, so wie es da steht...

    Es muss eine Kraft ausgeübt werden, die zu einem sofortigen und ausreichenden Trauma des frontalen Cortex des Gehirns führt.

    NUR DANN ist das Bewusstsein ausgeschaltet.

    Das heißt konkret: Schlagrichtung, Schlagintensität und Schlagpunkt müssen stimmen.

    Du kannst einem Hahn z.B: mit dem Knüppel ordentlich auf den Kamm zimmern.. das wird ihn in nicht wirklich bewußtlos machen.

    Vorausgesetzt man nimmt keinen Riesen-Hammer, um ihm den Schädel zu zertrümmern. Aber selbst das muss man "können".

    Bei falschen Schlägen kann trotz erheblicher Traumatisierung und Verletzungen das Bewusstsein voll da sein und das Schmerzempfinden völlig funktionsfähig sein (von Panik, Angst, Erstickungsqualen mal ganz abgesehen..).

  8. #8
    Avatar von Veni76
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    Es ist nicht nur, das ich Angst habe, nicht die richtige Stelle zu treffen, ich denke, Bea hat schon recht mit der "Hemmung", mit Kraft zuzuschlagen. Und das nächste Problem ist, das ich unseren Althahn gar nicht mit einem Arm halten kann, der ist zu groß und zu massig (bzw ich zu klein ), weder meine Arm- noch meine Handspanne reicht dafür aus, vor allem, wenn ich unsicher bin.
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  9. #9

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    Dann musst du wirklich ensthaft mit deinem Mann reden.
    Grüße Bea

    P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  10. #10
    Avatar von Veni76
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    Der steht zur Zeit nicht fürs Schlachten zur Verfügung und da er ab diesem Jahr auch noch mind. 3 Tage die Woche unterwegs sein wird, muß ich das bei Notfällen ja auch alleine können.

    Ich spreche hier im Moment immer mal wieder andere Hühnerbesitzer an, ob ich da mal beim schlachten dabei sein darf. Leider sind die fast alle durch für diesen Winter.
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