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Ja, eine Nacht reicht.
Wir schlachten immer morgens solange es noch richtig dunkel ist. Da bekommen die Tiere kaum was mit.
Ich hole sie mit minimalem Licht nacheinander aus dem Stall und sie werden sofort betäubt und dann getötet.
Alle anderen schlafen einfach weiter.
Die Hühner sind es gewöhnt, dass ich auch mal im Dunkeln in den Stall komme. Das kennen sie und bleiben ruhig.
Ich komme mir dann zwar wie ein Verräter vor, aber damit kann ich leben, wenn es den Stress für die Hähne reduziert.
Das war bei unseren Schafböcken, das gleiche. Die sind ganz ruhig mit ins Schlachthaus gegangen ....
Ich hab jedesmal hinterher Rotz und Wasser geheult.
....... Die Frau Werwolf sagt: "Des g'höööööööööört so !".......__________________________________________________ __________________________
Ein nicht ganz einfaches Thema.
Grundsätzlich versuche ich ja meine Hähne gut unter zu bringen.
Meist klappt das, manchmal sind es doch zu viele oder der zukünftige Platz wäre mir nicht ganz geheuer und bevor es ihnen nicht gut geht...
Tatsächlich tut es mir auch immer Leid, egal ob das nun mal sein muss oder auch der Lauf des Lebens ist, ein gesundes Leben bewusst aus zu löschen behagt mir nicht, wird es auch nie.
Einen größeren Lachshahn habe ich damals mal mit einem alten Handtuch vorsichtig umwickelt, so ließ er sich gut mit einer Hand halten.
Hier hat sich die "Tütchen-Methode" bewährt. (Hatte ich schon mal irgendwo beschrieben glaub ich)
Generell werden die Hähnchen abends in der Dämmerung geschlachtet.
Da sind sie mMn am ruhigsten und auf´s Schlafen eingestellt, egal ob Kropf oder Magen voll sind.
Ich persönlich finde sie dürfen noch einen schönen Tag verbringen, bekommen sogar extra Leckerlis - den Respekt zoll ich ihnen.
Hundekackbeutel, idealerweise blaue, ist hier mit der "Tütchen-Methode" gemeint.
Nicht so ideal für Anfänger weil man genau wissen muss wo die Schläge hin gehen.
Der Schlachtkandidat wird fast schlafend vorsichtig im nahezu dunklen Stall von der Stange genommen und das Hundetütchen wird locker über den Kopf gezogen, es wird noch etwas mit ihm beruhigend gequatscht.
Keine zehn Meter weiter wurde vorher von mir alles vorbereitet, ein Hackklotz aufgestellt, daneben ein tieferes Loch mit dem Spaten ausgehoben, (scharfes!) Beil sowie Schlagholz liegt parat und ein alter Futtersack.
Nun halte ich den Hahn mit der einen Hand gut fest, mit der anderen wird der Betäubungsschlag zügig und ordentlich ausgeführt.
Zwei Sekunden danach auf dem Hackklotz mit einem Schlag der Kopf abgetrennt.
Idealerweise fällt der Kopf in und samt Tütchen.
Der Schlachtkörper wird zum Ausbluten gut über dem Erdloch festgehalten bis keinerlei Regung mehr zu spüren ist.
Da das alles dauert und ich da sehr akribisch bin wurden nie mehr als drei geschlachtet.
Dann gibt´s nen Schnaps auf die Jungs und ich wünsch ihnen gute Reise.
Ja - ziemliches aufwendiges "Zeremoniell" aber das ist bei mir nun mal so wenn ich einem Tier das Leben nehme.
Das ist auch nach mehr als zwanzig Jahren Hühnerhaltung immer noch emotional.
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