Wir hatten im Sommer einen schlimmen Ausbruch von Coryza und ORT im Bestand. Dieser führte unter anderem dazu, dass manche Hühner Eiter in den Nebenhöhlen abgelagert hatten. Am schlimmsten betroffen war meine aktuell älteste Henne, Babette, eine Federfüßige Zwerghenne von 2014. Bei Babette war der ganze Kopfbereich so verstopft, dass am Ende sogar Eiter durch den Gaumen durchgebrochen ist. Wir dachten, sie sei verloren.
Zum Glück hat dann doch eine tägliche Schnabelreinigung, viel Metacam und ein passendes Antibiotikum dafür gesorgt, dass sich der Gaumen wieder geschlossen hat, der sichtbare Eiter weg war.
Allerdings war das ganze Gesicht angeschwollen, überall saß noch käsiger Eiter, an den wir nicht mehr herangekommenen sind. Es war klar, dass Babette ein OP benötigt. In der ersten Praxis sagte man mir, dass dies nur mit Vollnarkose ginge und sie dazu, gerade genesen und vor allem schon 10 Jahre alt, nicht stabil genug sei. Ich habe mir noch eine Zweitmeinung eingeholt und der zweite TA hat sich an die Sache ran gewagt. Leider habe ich vergessen, ein Bild von ganz vor der OP zu machen, ich habe nur eines, das nach der ersten Behandlung entstanden ist. Der beste TA auf Erden hat Babette nur mit örtlicher Betäubung (Vereisung) mit einem kleinen Schnitt zunächst eine Seite, später die andere Seite geöffnet, ausgeräumt und an einem weiteren Termin nachbehandelt. Genauso mit der zweiten Seite. Babette war also während der OPs bei vollem Bewusstsein, hat nicht gezappelt und alles tapfer über sich ergehen lassen.
Beide Seiten mussten zweimal behandelt werden, beim zweiten Mal wurde nochmal gespült und weiterer Eiter entfernt, das letzte Bild ist von heute, am Mittwoch hat sie einen Nachtermin, aber ich denke, die Sache ist abgeschlossen. Dass auf dem einen Bild das Auge so schlimm aussieht, lag daran, dass sich beim Spülen Eiter gelöst hatte, der dann quasi am Augapfel gekratzt hat.
Die Mengen, die auf beiden Seiten rausgekommen sind, waren riesig. Ich behaupte jetzt mal, dass es jeweils zumindest drei bis vier Stecknadelkopf große Brocken waren, die er mit dem scharfen Löffel entfernt hatte, die kleinen Brocken, die beim Spülen rauskamen, nicht mitgezählt.
Ich hatte übrigens eine andere Henne ein halbes Jahr früher mit ähnlicher (nicht so schlimmer) Symtomatik in einer Spezialklinik operieren lassen. Dort wollte man (und hat das auch) nur mit Vollnarkose arbeiten, die Henne, obwohl erst 2 Jahre alt, hat die OP fast nicht überlebt (sie hatte sehr große Probleme mit der Narkose) und hat sehr viel Blut verloren. Zudem hat sich die OP nicht gelohnt, die Backe ist weiterhin dick. Mit dem kleinen Schnitt von meinem anderen TA weiter unten musste zwar auf zweimal gearbeitet werden, aber die Henne benötigte keine Narkose und das Ergebnis ist besser, es musste nichts genäht werden und es gab kaum Blutung. Es war natürlich auch wesentlich günstiger (pro Seite 45 Euro gesamt).
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