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Thema: Fünfjähriger Hahn mit Marek?

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  1. #1

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    Fünfjähriger Hahn mit Marek?

    Hallo, ich bin aktuell etwas ratlos. Mein fünfjähriger Wyandotten-Hahn konnte vorigen Samstag plötzlich nicht mehr laufen. Er rannte zwar mal unkoordiniert los, fiel dann aber nach ein paar Metern wieder um. Er war deutlich abgemagert und rote Vogelmilben liefen vereinzelt auf ihm rum. Also holte ich mir für den Hahn und seine sechs Mädels Exzolt. Ich habe ihn dann mit Wärmelampe in den Stall gebettet und versucht, ihn wieder aufzupäppeln. Er bekam auch Vitamin B Komplex. Da er wie seine sechs Mädels in der Mauser war, habe ich seit Wochen öfter Leckereien gefüttert und natürlich auch Bierhefe. Leider verlief die Päppelwoche mit dem Süßen sehr wechselhaft. Mal fraß er zumindest Sonnenblumenkerne und Bienenmaden richtig gut und trank gut, wenn ich ihn an die Tränke stellte, mal nahm er freiwillig kaum etwas und ich musste ihm Päppelkram in den Schnabel stecken und ihn so füttern. Ich habe ihm alles Erdenkliche angeboten. Er lag nur noch, meist auf der Seite und oft sichtlich unbequem, so dass ich ihm immer wieder in angenehmere Positionen verholfen habe. Gestern war ich dann echt verzweifelt und wusste mir keinen Rat mehr. Mein Mann ist dann mit ihm zu einer Geflügelspezialistin gefahren, die ihn mit der Diagnose „Marek“ eingeschläfert hat.
    Der Hahn hatte noch die Vorgeschichte, dass er schon seit dem Frühsommer plötzlich sehr unrund lief. Anfangs war er plötzlich so instabil, dass er bei schnellen Bewegungen umzufallen drohte. Ich konnte an den Knochen nichts fühlen, die Tierärztin, die auch Hühnerbestände betreut, konnte sich auch keinen Reim darauf machen. Sie sagte allerdings, für Marek sei er zu alt. Mit der Zeit besserte sich sein Zustand dann auch wieder, aber völlig normal lief er nie wieder.
    Ich bin mir sicher, dass die Entscheidung, ihn zu erlösen, richtig war, denn es ging ihm wirklich schlecht. Womit ich noch hadere, ist die Diagnose: Können bei einem fünfjährigen Hahn wirklich in diesem Alter noch Mareksymptome auftreten?
    Eines unserer vierjährigen Hühner (aus unserer einzigen eigenen Naturbrut) konnte ebenfalls im Sommer plötzlich nicht mehr laufen, hat sich aber mit viel Pflege, dem Verdacht auf Legedarmprobleme und Metacam wieder berappelt und läuft munter und etwas unrund mit der Herde im Garten und legt auch wieder.
    Ist es notwendig, den Hahn obduzieren zu lassen oder macht es Sinn, Federn irgendwo untersuchen zu lassen? Was bedeutet das für unsere anderen sechs Hühner?

  2. #2
    Avatar von Dylan
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    Hallo,
    aus meiner Sicht ist es nicht notwendig, den Hahn obduzieren zu lassen. Was würde es ändern? Der Hahn war relativ alt, hatte ein gutes Leben und Geflügel wird nun mal nicht uralt. Der Hahn kann 50 andere Krankheiten gehabt haben, an einer davon ist er halt gestorben bzw. ihr habt ihn erlöst. Ich würde mir absolut keine Sorgen machen. Sorgen machen muss man sich nur, wenn Küken bzw. Jungtiere reihenweise die gleichen Krankheitssymptome bekommen und sterben. Aber dass manche Hühner mit 4 oder 5 Jahre anfangen, zu erkranken, ist vollkommen normal.

  3. #3
    Avatar von morgan
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    Zu der Aussage: "Was würde es ändern?"
    Ich würde sagen, dass es einer grundlegenden Strategie hinsichtlich der Nachzucht bedarf. Naturbrut würde ich für die nächsten Jahre mal sein lassen und stattdessen Kunstbrut und die Küken gegen Marek impfen lassen. Nur Tiere dazukaufen, die gegen Marek geimpft sind. Denn dieses Drama, zuzusehen wie ein Tier nach dem anderen dahin verreckt muss man weder den Tieren noch sich selbst antun.

  4. #4
    Avatar von Bohus-Dal
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    Tut mir leid mit Deinem Hahn.

    Zitat Zitat von Ulli-Wyandotte Beitrag anzeigen
    Diagnose „Marek“
    Also eigentlich nicht Diagnose sondern Verdacht? Das kann ja sonstwas gewesen sein. Marek in dem Alter ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.
    Einschicken ist mehr für den eigenen Seelenfrieden, wenn man es nicht macht, kann es sein, daß man sich jahrelang darüber halb totgrübelt.


    Zitat Zitat von Ulli-Wyandotte Beitrag anzeigen
    Was bedeutet das für unsere anderen sechs Hühner?
    Eigentlich erstmal gar nichts, und ich glaube nicht, daß Du Angst um sie haben mußt.


    Zitat Zitat von morgan Beitrag anzeigen
    Naturbrut würde ich für die nächsten Jahre mal sein lassen und stattdessen Kunstbrut und die Küken gegen Marek impfen lassen. Nur Tiere dazukaufen, die gegen Marek geimpft sind.
    Meiner Meinung nach genau die falsche Strategie! Irgendwann gibt es nur noch geimpfte Hühner, die ohne die Impfung nicht überlebensfähig sind, und keiner kann mehr Naturbrut machen.

    Nein, besorg Dir Bruteier aus resistenten Linien, einen Hahn daraus würde ich auch mit Deinen vorhandenen Hennen kreuzen. Ich nehme gerne etwas ältere Tiere zur Zucht, die bewiesen haben, daß sie gesund sind. So kann man sich selber eine gesunde, marekresistente Gruppe aufbauen.
    Bei mir ist es so: Ich habe seit 2003 Hühner, erfuhr aber erst 2012, daß ich (wahrscheinlich von Anfang an) Marek im Bestand hatte. Ich mache nur Naturbrut. Wenn ich mal Bruteier zukaufe, dann nur von resistenten Eltern. Ansonsten merke ich einfach gar nichts davon.
    Mixe 1,13; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 2,4; Katze 2,0; Wachtel 0,0,19

  5. #5
    Avatar von KleineGärtnerin
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    Erstmal finde ich es gut, daß ihr den Hahn erlöst habt und ihm weitere Qualen erspart geblieben sind. Ich denke auch, daß es keine Bedeutung für deinen anderen Hühner hat und die Diagnose ohne echte Diagnostik auf das Virus auch nur eine Vermutung ist. Ich finde es echt gut, daß euer Hahn überhaubt so alt geworden ist. Nach meinen Erfahrungen mit den großen Wyandotten ist das nicht selbstverständlich. Zumindest bei mir haben die Hähne spätestens nach 2 Jahren Probleme mit den Gelenken in den Beinen und sind dann nicht mehr gut zu Fuß. Bei mir werden die immer zu schwer, weil sie das Hennenfutter mitfressen und sie eher gemütlich und nicht so bewegungsfreudig sind. Der älteste Wyandottenhahn war 3 Jahre, als er an Herzversagen vor meinen Augen beim Körnerpicken plötzlich starb. Bei den Hennen, die bei mir eine gute Legeleistung haben gibt es da keine Probleme. Meine älteste Henne ist mit 9 Jahren gestorben. Fazit: Die Krankeit des Hahnes ist nichts außergewöhnliches in dem Alter, die Diagnose Marek ist eher eine Vermutung. Wenn es den Hennen gut geht würde ich mir keine weiteren Gedanken machen. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei großen und schweren Rassen ist um die 4-5 Jahre bei guter Haltung und das entspricht auch meiner Erfahrung.
    große Wyandotten in silber-schwarzgesäumt und gelb-schwarzgesäumt und Kraienköppe in silberhalsig

  6. #6

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    Themenstarter
    Vielen Dank für eure Antworten!
    Ja, unseren „Schwarze Flocke“ gehen zu lassen, war einerseits schwer, andererseits aber auch richtig. Er sollte nicht mehr weiter leiden, ob Marek oder was anderes die Ursache für seinen Zustand war. Wir haben ihn gestern in unserem Garten begraben.
    Was die Nachzucht angeht und auch den Zukauf von weiteren Tieren oder Bruteiern, habe ich die Tage viel hier gelesen und tendiere aktuell auch eher zu einer resistenten Nachzucht ohne Impfung, mal davon abgesehen, dass ich garnicht weiß, ob ich hier in der Gegend gegen Marek impfen lassen könnte.
    Könnt ihr mir einen Tipp geben, woher ich resistente Tiere oder geeignete Bruteier bekommen kann?
    Und falls es Marek war, wäre die Krankheit dann schon länger im Bestand gewesen und bei unserem Hahn halt jetzt erst ausgebrochen oder kann er es von Wildvögeln jetzt erst bekommen haben?
    Wir haben 2019 als Neulinge mit Unterstützung eines Bekannten 4 Wyandottenküken gekauft, wovon eines dann doch ein Hahn war. Im Folgejahr haben wir mit eigenen Eiern in Naturbrut eine Glucke brüten lassen und aus dieser Brut drei Hennen behalten. Verluste hatten wir keine, 100% Schlupfrate und alle sind groß geworden. Wenn Marek da schon im Bestand gewesen wäre, müssten unsere Tiere da nicht relativ resistent sein?
    Gut zu wissen, dass 4-5 Jahre für die Großen Wyandotten schon viel sind. Das war mir so gar nicht bewusst.

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