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Thema: Wärmedämmung- & Stromverbrauch von Brutautomaten

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  1. #1

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    Wärmedämmung- & Stromverbrauch von Brutautomaten

    Hallo zusammen,

    in den letzten Monaten habe ich 2x erfolgreich in einem sehr günstigen & einfach/billig verarbeiteten Brutautomaten von Amazon gebrütet. Vor ~ 1,5 Wochen habe ich meine erste Brut in einem Markengerät, dem Brinsea Ovation 28 Eco gestartet,

    Da ich sämtliche Kosten, einschl. der Stromkosten auf 0,1 kW nachhalte sind mir da "merkwürdige" Unterschiede aufgefallen.

    Vergleich des Stromverbrauchs
    Der 65€ Brutautomat hat über eine Brutdauer von 23 Tagen 7,5 - 8,4 kW (2,33 - 2,60€) verbraucht, bei einer Raumtemperatur von 12-15Grad.
    Der Brinsea hatte bereits nach 156std (6,5Tage) 6 kW (1,86€) verbraucht, bei einer Raumtemperatur 18-22Grad. Auf der gesamten Brutdauer von 23 Tagen würde der Brinsea also 21,2 kW (6,58€) verbrauchen.

    Differenz auf die gesamte Brutdauer ~ 13kW (4€) - Trotz einer 6-7 Grad höheren Raum-/Umgebungstemperatur.


    Weiterer Vergleich der Brutautomaten
    Dieser Unterschied ist noch merkwürdiger wenn man berücksichtigt, dass die Außenwand des billigen Brutautomats aus sehr dünnen Material und nur einwandig ist. Der Brinsea ist aus deutlich dickeren/Hochwertigeren Materialen gefertigt und hat zur Dämmung eine doppelte Wand.


    Erklärungsversuche
    Meiner ersten Gedanken zur Erklärung waren
    1. Der Brinsea hat deutlich mehr Volumen was er aufheizen & warm halten muss
    2. Evtl. hat der billige Brutautomat nicht hoch genug geheizt, so dass er dadurch Strom "einsparen" konnte

    1 - Die erste Überlegung konnte ich schnell verwerfen, nachdem ich das Volumen der Brutautomten sehr grob berechnet habe, stellte ich fest, dass der Brinsea zwar 28 statt 18 Eier fasst, vom Volumen aber keine 50% größer ist.

    2- Für die zweite Überlegung habe ich die gespeicherten Temperaturdaten der ersten 2 Brutdurchgänge ausgewertet. Der Brutautomat hat die Temperatur zwar nicht durchgehend perfekt gehalten (35,6 - 39,1), war aber im Schnitt eher zu warm als zu kalt. Hier wäre eher ein höherer Stromverbrauch zu erwarten.


    Plötzliche Erkenntnis & Recherche
    Beim wegräumen des billig Brutgerätes bin ich über die Styroporverpackung gestolpert. Diese wurde als zusätzliche Dämmung über den Automaten gestülpt und hatte an den entsprechenden Stellen Löcher für die Luft & Wasserversorgung.

    Bei einer stundenlangen Suche zu dem Thema externe Dämmung von Brutautomaten habe ich leider nichts brauchbares im Internet gefunden.

    Der englische Brinsea-Kundenservice konnte mir leider auch keine weiteren Infos diesbezüglich geben.
    Meine Frage, ob man denn eine Dämmung anbringen kann/darf wurde nicht klar beantwortet. Wichtig sei es aber in jedem Fall, dass um den Luftlöchern genug Platz "zum Atmen" bleibt.

    Wichtige Info:
    Des Weiteren konnte der Mitarbeiter mir auch Fragen zur Leistungsaufnahme des Gerätes beantworten.
    Die maximale Leistungsaufnahme von 60watt/h wird abgerufen, wenn der Automat erstmalig aufheizt ODER wenn die Raumtemperatur zu niedrig ist und der Automat kämpft, die Temperatur zu halten. Also ist die Differenz zwischen tatsächlichen und maximalen Stromverbrauch als Puffer für schwankende oder niedrige Raumtemperaturen zu verstehen.


    Verarbeitung der gewonnen Informationen & Kenntnisse
    Der Brinsea Brutautomat hat von mir eine Wärmedämmung in mehreren Schichten bekommen.

    Nach unten dient eine hochwertige, gut wärmende Decke als Dämmung. Die Decke bietet gefaltet ordentlichen Halt.


    Um den unteren Teil ist ein Ring aus wärmeisolierenden Schaumstoff gelegt. Dieser Ring ist 8cm hoch & endet direkt unter den Griffen vom Brutautomaten-Deckel. zum öffnen muss der untere Ring nicht abgenommen werden.


    Folgend kommt ein zweiter Ring (10cm)um den Brutautomaten-Deckel. Da der Brutautomat oben zulaufen ist, habe ich in den entstehenden Hohlräumen Streifen des Dämmstoffs eingelegt. Hier liegt auch ein Kontrollthermometer.


    Anschließend kommt der Deckel drauf. Hier ist drauf zu achten, dass die Lüftung vom Brutautomaten nicht eingeschränkt wird.
    Hinweis: das graue Klebeband auf den Bilder verschließt ein Loch, welches ich Anfangs für ein Teil der Lüftung hielt. Brinsea teilte mir jedoch mit, dass das Loch lediglich für einen Schlauch einer möglichen automatischen Luftfeuchteregulierung benötigt wird.
    Wenn der Deckel drauf ist, wir das Stromkabel eingesteckt und noch ein kleiner Würfel der Dämmung rein gedrückt.




    Ergebnis / Fazit
    Die Dämmung bringt einen extremen Vorteil.
    Der Stromverbrauch ist von 35-40 watt/h auf 10-12,5 watt/h gefallen.
    Dies entspricht ein Stromersparnis von 12,4-16,5 (3,48-5,11€)kW auf die gesamte Brutdauer.
    Viel wichtiger jedoch: Ich habe deutlich mehr Puffer für schwankende oder niedrige Raumtemperaturen.
    Das Thermometer welches zwischen Brutautomat & Dämmung liegt, misst durchgehen 31,5-32,5 Grad.Der Brutautomat hat faktisch also eine Umgebungstemperatur von >30Grad, obwohl die Raumtemperatur bei ca. 20Grad liegt.


    Die Kosten für die Dämmung hat man nach 6-8 Brutdurchgängen raus.
    Wobei die "Würfel" in Länge x Höhe x Breite auf Kundenwunsch angepasst wurden.
    Geändert von Acavis (29.05.2024 um 10:34 Uhr)
    ...

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