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Thema: nachts Atemnot auf Sitzstange, Schwanzatmung, Kopfkratzen und schütteln, würgen

  1. #1

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    nachts Atemnot auf Sitzstange, Schwanzatmung, Kopfkratzen und schütteln, würgen

    Hallo.
    Bei meinem schwedischen Blumenhuhn (ca. 1 1/2 Jahre alt) fallen mir seit über einem Monat folgende Symptome auf:
    Tagsüber wirkt sie meist fit und macht das, was Hühner halt so machen, picken, scharren, im Sand baden usw. Aber gelegentlich niest sie, schüttelt den Kopf, kratzt sich auch öfter am Kopf, war auch mal ein paar Tage heiser, hat immer mal wieder Durchfall und putzt sich relativ oft. Sie frisst ganz normal. Kein Schleim sichtbar, kein Röcheln oder Atemgeräusche hörbar.
    Das Schlimme kommt dann abends, sobald sie im Stall auf der Stange sitzt. Ich habe dort eine Kamera und mir ist aufgefallen, dass sie, sobald sie sich auf der Stange hinsetzt ganz komisch atmet. Der ganze Körper atmet/ wippt mit und es sieht aus, als würde sie nicht genug Luft bekommen. Sie atmet auch viel schneller als die anderen zwei Hühner. Das geht die ganze Nacht so. Ganz furchtbar. Die Kehllappen wackeln beim Atmen richtig mit und sie hat auch oft ihren Hals relativ weit oben, sodass sie oft wach ist. Sie muss dann auch oft schlucken und manchmal würgt sie und schüttelt den Kopf. Wenn sie sich auf der Stange hinstellt, ist das mit dem Atmen etwas besser. Sobald sie morgens den Stall verlässt, merkt man ihr bis auf das Niesen/ Durchfall/Kopfschütteln und Kratzen wenig an. Sie sitzt jedoch immer wieder im Garten und schläft bzw ruht sich aus - das macht ihre Kollegin aber auch. Auch da fällt mir auf, dass sie im Sitzen schwer atmet und immer wieder schlucken muss. Ansonsten wirkt sie wie gesagt recht fit, sie kommt sogar richtig flott angerannt, wenn ich mit Futter komme. Wenn ich die Kamera nicht im Stall hätte, würde ich von den Atemproblemen gar nichts wissen.

    Meine Theorien (nach stundenlangem Stöbern im Forum):
    1. Luftsackmilben
    2. Luftröhrenwürmer
    3. Tumor oder ähnliches, dass ihr beim Sitzen auf die Lunge drückt
    4. mangelhafte Belüftung im Stall - Schimmelpilze?
    5. Fremdkörper verschluckt
    6. Bronchitis

    Ich war schon zwei Mal mit ihr bei der Tierärztin. Die kennst sich leider nur ein bisschen aus - hat zum Beispiel noch nie was von Luftsackmilben gehört, als ich sie darauf angesprochen hab. Sie hat zunächst vermutet, dass es am Stall liegt (Staub/ Allergie). Ich hab dann das Einstreu (Sägespäne) gewechselt (jetzt Hanfeinstreu) aber ohne Erfolg. Diese Theorie passt auch nicht so ganz, weil sie tagsüber an der frischen Luft im Liegen ja auch die Atemprobleme hat, zwar nicht so ausgeprägt wie auf der Stange aber es ist schon sichtbar.
    Beim zweiten Termin (am 13.5.) hat sie dem Huhn - nachdem ich sie auf Luftsackmilben angesprochen habe - dann Stronghold (gegen Milben?) in den Nacken getröpfelt. Das soll ich in den nächsten Tagen wiederholen. Wenn das nicht hilft hat sie mir Panacur mitgegeben zum Entwurmen. Mir sind nämlich seit kurzem auch Bandwurmglieder in ihrem Kot aufgefallen. Ich habe die gesamte Bande (3 Hühner) jedoch erst Anfang Mai mit Flimabend entwurmt. Sie hat mir außerdem noch das Antibiotikum Tylosin mitgegeben (Mykoplasmose?). Das soll ich ihr geben, wenn auch das Entwurmen nichts bringt.
    Von einem Rachen-/Kropfabstrich den ich angesprochen habe, hat sie mir aus Kostengründen abgeraten. Ihre Worte: "Es kostet sehr viel und man braucht für Viren und Bakterien jeweils einen Abstrich, die jedoch beide ohne Befund ausfallen können. Das hilft Ihnen dann auch nicht weiter." Außerdem wäre ich die erste in der Praxis, die nach solchen Abstrichen gefragt hat.

    Die anderen beiden Hühner atmen bisher normal, aber bei beiden ist mir aufgefallen, dass sie auch manchmal den Schnabel aufreißen/würgen und Durchfall haben. Einem der Hühner ist heute nacht auf der Sitzstange ein Windei im Legedarm geplatzt. Das lag heute morgen unter der Sitzstange bzw. ist langsam rausgelaufen, das Huhn saß sehr lange erschöpft auf der Stange und hat danach im Nest gepresst. Ich habe ihr dann geholfen und die Eihaut aus der Kloake gezogen. Seitdem geht es ihr ein bisschen besser, aber sie ist noch recht ruhig. Es sieht so aus, als wäre noch keine Schale gebildet gewesen.

    Aktuell bekommen sie Oregano, Thymian, Zistrose, Haferflocken, Petersilie, Bierhefe, Bronchalis Heel und Angocin zermörsert ins Futter gemischt.

    Das Stronghold hat bisher nicht die gewünschte Wirkung gezeigt. Würde es bei Luftsackmilben und Luftröhrenwürmern überhaupt helfen? Ich habe hier im Forum auch von Ivomec gelesen. Wäre das die bessere Alternative? Bzw. was hilft überhaupt gegen Luftröhrenwürmer?

    Könnten die ganzen Symptome auch auf Mykoplasmose hindeuten? Sie hat wie gesagt keinen Nasenausfluss und röchelt auch nicht, sodass ich eine Erkältung eher ausschließe.

    Am 13. April hat sie die Newcastle-Impfung bekommen. Ich vermute, das hat ihr Immunsystem zusätzlich geschwächt.

    Wie lange sie die Atemproblematik genau hat, kann ich leider nicht sagen, da ich die Kamera im Winter nicht im Stall hatte und erst seit Anfang April wieder benutze.


    Vielleicht hatte ja jemand schon diese Symptome an seinen Hühner entdeckt und ein Mittel gefunden, das hilft. Wäre für jeden Tipp dankbar. Hab die Hühner jetzt seit gut einem Jahr und es betrifft mein Lieblingshuhn.

  2. #2
    Avatar von Blindenhuhn
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    Leider kann ich dir zu dem Problem deines Hennchens nicht wirklich einen Rat geben, nur so viel, einen Rachenabstrich kannst du gut selbst machen. Beim Tierarzt gibt es Abstrich-Probenröhrchen mit einem Trägermedium. Dann machst du selbst diesen Abstrich, am besten zu zweit. Halt aufpassen, dass du mit dem Wattestäbchen nichts anderes berührst. Das Röhrchen schickst du dann per Post an ein Labor. Die meisten Labore haben auch eine Preisliste, wo man sieht, wie teuer so eine Untersuchung ist oder du rufst dort an und erkundigst dich vorab.
    Dies wäre meiner M. n. die beste Lösung.
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  3. #3
    Avatar von wolfswinkel7
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    Du könntest ihr abends etwas Transpulmin, oder ähnliches, ins Brustgefieder aufbringen und beobachten ob sie besser atmen kann über die Nacht.

    Hast du drei Blumenhühner, oder sind es unterschiedliche Rassen?
    Hast du sie bei einem Geflügelhändler gekauft?
    Hast du mal ein Bild von ihr?
    Bilder kann man über picr.de sehr einfach hochladen.
    [B]
    Mich findet man nicht bei Facebook
    Ich brauche auch kein Instagram!
    Ich hab das HüFo und das reicht

  4. #4
    Regimegegner Avatar von sm20
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    Versuche, einen TA zu finden, der was von Vögeln versteht. Wie Blindenhuhn schon sagte, Kropfabstrich macht man selbst und schickt es ein, bei unserem TA gibt es dafür Proberöhrchen samt bebilderter Anleitung und Formular, (vorrangig für Taubenhalter gedacht). Ist nicht teuer. Zielt vor allem auf den Gelben Knopf, aber es kann auch sein, daß man nach Krankheitserregern sucht, die frisch/"körperwarm" aufs Mikroskop müssen. Also Du brauchst mal einen Fachmann.

    Du hast eigentlich alle in Frage kommenden Möglichkeiten schon selber aufgeschrieben. Variante 3 ist durchaus möglich, Ultraschall wäre sinnvoll.

    Bandwurm (!!!): Mit normaler Entwurmung nicht zu schaffen, da brauchst Du ein spezielles Mittel. Praziquantel, in einem gewissen Intervall. Da wissen andere hier besser bescheid.

    Stallklima: Gewährleiste gute Lüftung ohne Zugluft, evtl. gar keine Einstreu benutzen. (Bei mir gibt´s nur glatten Fußbodenbelag.)

    Du hast mit Deinen ersten Hühnern wahrscheinlich gleich eine Menge Siff aufgeladen bekommen, das mit dem Matschei klingt auch nicht gut, dieses Legedarmproblem geht wahrscheinlich nicht mehr weg.
    Das mußt Du jetzt mit Hilfe eines qualifizierten Tierarztes rausfinden und ggf. auch das Lebensumfeld Deiner Hühner verbessern, z. B. feuchte Stellen und Gammel beseitigen, Kot absammeln. Schimmelpilze in Futter oder Einstreu, es gibt viele Möglichkeiten... Haferflocken kannst Du weglassen, etliche andere Sachen in Deiner Aufzählung habe ich noch nie gehört... Gib denen was richtiges zu essen. Hole Dir vorerst keine neuen Hühner dazu und auf keinen Fall aus der selben Herkunft.
    Garten ohne Hühner ist wie Baum ohne Ast.

  5. #5

    Registriert seit
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    Themenstarter
    Vielen Dank für eure Antworten.

    Ich war am Mittwoch mit beiden Hühnern bei einer anderen Tierärztin (in der Praxis werden auch regelmäßig Hühner behandelt).
    Hier wurde zunächst ein Abstrich aus dem Kropf unter dem Mikroskop untersucht (sie vermutete Trichomonaden). Der Abstrich war jedoch erst mal unauffällig. Dann wurde noch der Kot untersucht. Ergebnis wie zu erwarten: BANDWURM

    Sie hat mir dann für alle drei Hühner Cestocur (Wirkstoff Praziquantel) je nach Gewicht dosiert auf Spritzen aufgezogen. Diese soll ich Ihnen nun im Abstand von 10-14 Tagen 2x verabreichen, damit wir erst mal den Bandwurm bekämpfen.

    Sollte keine Besserung eintreten, soll ich das AB, das ich von der anderen Tierärztin bekommen hab verabreichen. Das AB ist eine Kombi aus Tylosin und Tetracylin. Beides hilft wohl bei Mykoplasmose. Wenn das nix bringt, müssten wir weiter schauen.

    Hühner reißen inzwischen alle immer mal wieder ihre Schnabel auf, so als würden sie würgen. Sie kratzen sich gelegentlich am Kopf oder schütteln ihn. Inzwischen weiß ich schon vor lauter beobachten nicht mehr, was normal und was krankhaft ist.

    Ich warte jetzt mal ab, wie das Praziquantel wirkt und ob sich etwas bessert.

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