Küken wächst nicht

[Pinocio]

Ich würde vorallem mal nach dem Grund für Kümmerlinge suchen, wenn du 1:1 verpaart hast, muss es ja eins von beiden vererben. Sind die beiden Verwandt? Könnte ja Inzucht sein. Bei eher seltenen Tieren, was die OL ja sind, ist ja meist die Genvielfalt schon von Grund auf eher gering, weil es nur wenige Züchter gibt, die Ursprünge nah beieinander.
Da weiter Linienzucht zu betreiben halte ich für nicht klug. Besser wird es nicht.

Zum Kümmerling, ich hatte bisher eine Henne (Queen Silvia), die habe ich dann irgendwann geschlachtet, nichts war an dem Tier dran. Ich konnte mir aber das nicht mehr mit anschauen, sie war manchmal so geschwächt, dass sie nur herumlag, sie wäre immer auf Päppeln angewiesen gewesen. Da sagt meine Ethik etwas anderes als das mancher Schreiber hier.

[Bohus-Dal]

Ich hab mal von Freunden die Küken betreut (Faverolle), da war ein Kümmerling dabei, fraß nicht eigenständig, wuchs nicht. Ich versuchte es noch zu päppeln, sie erlösten es dann, als sie aus dem Urlaub kamen Evt. war es auch blind. Aber solange es dem Tier gut geht, finde ich es ok, es zu behalten.
Ich habe auch ein Mixhennchen, das sehr langsam wuchs, klein blieb und nur Hexeneier legte. Da weiß ich natürlich die genetisch eigentlich vorgesehene Größe nicht, aber das schwarze ist die Halbschwester, deren Mutter viel kleiner war als die der weißen Minihenne. Kleini ist sehr speziell, leidet unter Größenwahn ist sehr zahm und kuschelt gerne. Sie ist jetzt 6 Jahre alt, legt nicht mehr und war immer gesund.

Finchen Glindra.jpgGrößenunterschied.jpg

[Angora-Angy]

Was sagst du dann erst dazu, wenn ich dir erzähle, dass ich nicht mit den Hühnern kuschle, dass das Nutztiere sind, deren Daseinszweck in der Erzeugung von Lebensmitteln liegt...? Dass ich Eier und lebende Tiere verkaufe - ja VERKAUFE, nicht vermittle, nicht adoptieren lasse - VERKAUFE. Für Geld. Dass ich die Tiere extra dafür brüte und aufziehe - ich picke mir die raus, die ich behalten will, um meinen Bestand zu erneuern, wenn ich zweijährigen Hennen schlachte, und der Rest ist Verkaufsmenge. Dass 99,9% der Hähne vom Augenblick ihrer Zeugung dazu bestimmt sind, gegessen zu werden. Die wenigen Einzelfälle, die ich verkaufen kann, weil sie nachgefragt werden, freuen mich, aber wer eben nicht gekauft wird, ist zum Essen da.
Ja, ich habe die grün und blau legenden Hühner, weil ich einfach Spaß an bunten Eiern habe. Und die Kunden auch. Eine Henne muss Eier legen, sonst geht sie den zweiten Nutzungsweg. Nein, ich habe die nicht ausschließlich als Hobby, ich habe ein Nebengewerbe angemeldet. Und ja, deshalb muss ich wenigstens ein bisschen ökonomisch denken und handeln, auch wenn ich im Vergleich zu einem Haupterwerbsbetrieb sicher viel teuren Blödsinn mache. So Sachen wie ein Pärchen seltene Hühner kaufen, weil es Spaß macht, und sich in Sachen Zuchtmethoden weiterbilden, weil es Spaß macht, ist nicht wirtschaftlich. Das ist einfach Spaß. Und wenn ich dann solche Anomalien feststelle, wird mein Forscherdrang wach und will die Hintergründe ergründen und schauen/lernen, wie ich damit umzugehen habe. Von Erfahrungen eines Wissenspools in einem Forum zu profitieren ist ein Ansatz dazu. Die allseits beliebte MuP (Methode des unbekümmerten Probierens) ein weiterer.

Ob und wie stark die Elterntiere miteinander verwandt sind, weiß ich nicht. Die Frau, von der ich sie gekauft habe, hat sich selbst nur Bruteier schicken lassen und anschließend die überzähligen Hähne inseriert. Ich habe ihr dann noch eine Henne aus dem Kreuz geleiert. Das ist, was ich habe und womit ich arbeiten kann. Die momentan inserierten Tiere sind alle mehr als anderthalb Stunden einfache Fahrstrecke entfernt, die Zeit habe ich momentan nicht. Bruteier schicken lassen ist aktuell aus mehreren Gründen keine Option, und löst das Problem auch nicht unbedingt. Rausfinden, ob das ein manifester Fehler ist oder nur ein Zufall kann ich nur durch weitere Bruten und größere Stückzahlen. Wer es ist, kann ich dann nur durch Rückverpaarung der Nachkommen an die Eltern nachweisen. Und genau DAZU will ich mehr lernen. Lernen schadet grundsätzlich nie. Ich habe in zehn Jahren Kaninchenzucht ab und zu mal angesetzt, über die verschiedenen Zuchtmethoden zu lesen, aber es hat mich zu dem Zeitpunkt nicht brennend genug interessiert, weil ich trotz eher seltener Rasse doch immer wieder fremdblütige Tiere bekommen konnte.
Parallel habe ich in der vorletzten Brut eine Henne dabei, die ich für einkreuzbar halte, ohne gar zu viel an der Optik zu verändern. Auch ein Weg der Auffrischung.

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[Sterni2]

Bei mir gabs in den Jahren auch schon vier Zwergis. Auch diesmal ist eines dabei. Die allermeisten sind aber gesund.
Wie das genau zustande kommt weiß ich auch nicht.
Die wurden alle nicht alt. Eins schaffte glaub ich 5 Monate, die anderen 3-4.

Das Jetzige wird es bestimmt auch nicht lange schaffen.

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Wächst praktisch gar nicht.
Es läuft aber überall mit, braucht schon mal länger um über hohe Stufen zu kommen, aber es kommt immer nach. Es wird so nach 2 Std. müde. - Dafür kann ich sorgen, dass sie dann ins Gehege zurückgehen und es Mutterwärme kriegt.
Fressen tut es recht viel, aber das scheint irgendwo hin zu verschwinden.

Töten würde ich es nur, wenn es die benötigte Mutterwärme nicht mehr kriegen kann. Ev. kommt es aber dann bei anderen Küken unter. Und befiedert ist es gut, das könnte auch ausreichen dann. Oder wenn es sonst grobe Probleme geben würde.
Das bisschen Futter das so ein Küken verbraucht fällt hier nicht ins Gewicht.

Gelegentlich hatte ich auch welche die stark in Verzug zu sein schienen, die haben aber doch noch aufgeholt und waren gesund.

[zfranky]

Ich hatte auch einmal so ein Zwerghuhn... sie hat keine Eier gelegt und war in der Aufzucht manchmal ziemlich am schwächeln. Ich konnte mich aber nicht durchringen, sie zu erlösen. Sie wurde dann trotzdem erwachsen, war aber nur halb so groß wie ein normales New Hampshire Huhn.

Vom Wesen war sie absolut arglos, kuschelig und zutraulich. Einfach nur Gold.
Leider war sie auch nicht ganz helle und wenn sie Spass hatte im Laub zu wühlen z.B. vergaß sie alles um sich herum und verlor den Anschluß an die Truppe. Ich hab sie oft den anderen hinterher gescheucht..

Wohl deswegen war sie die, die hier bis jetzt als einzige dem Habicht zum Opfer fiel. Ich vermute mal, sie hat auf die Warnung der Hähne einfach nicht reagiert.

Auch wenn sie unwirtschaftlich war, hatte sie doch einen tiefen Platz in meinem Herzen.

Ich kann aber auch jeden verstehen, der für sich entscheidet, das Hühner in erster Linie Nutztiere sind. Dann sollte man solche Tiere nicht groß werden lassen.

[Krawatte]

Mal ein kleiner Einwurf:

Kümmerling ist nicht gleich Kümmerling. Klein gebliebene Tiere kommen aus den verschiedensten Ursachen immer wieder einmal vor und nicht alle sind unbrauchbar. Wenn man die Geschichte der Entstehung vieler Verzwergungen verfolgt, dann steht ganz oft ganz oben in der Ahnenreihe ein eben solches Tier, das mit geeigneten Zwerghühnern verpaart wurde.

Viele Paarungen mit klein gebliebenen Hühnern innerhalb der Großrassen haben auch keine nachteiligen Wirkungen gezeigt, die Nachkommen erreichen in aller Regel die Normalgröße.

Also, der konsequente Zuchtausschluss ist auch nicht immer das Maß aller Dinge. Ist der "Zwerg" ansonsten gesund und legt anständig, dann spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Und falls die Nachkommenschaft schwächelt, kann man den Zuchtversuch immer noch beeenden.

[Mietze]

Ich bin da ganz bei zfranky. Als Hobbyhühnerhalter kann man sich das getrost leisten, ein Tier, das aus der Reihe fällt, mitlaufen zu lassen. Ich hatte auch mal so ein Huhn/Hahn (war unbestimmbar) das nicht wachsen wollte. Es wurde zwei Jahre alt und starb ganz friedlich im Kreise seiner Schlupfgeschwister, die auch die ganze Zeit über auf es aufgepasst haben und es beschützt haben. Wir mochten unseren kleinen Fussel sehr.

Wenn man Geld verdienen muß/will ist das sicherlich etwas anderes.

[Pinocio]

@Krawattes Einwurf finde ich überdenkenswert. Daher ist es auf jeden Fall wichtig den Grund der Zwergenwüchsigkeit auf den Grund zu gehen. Ist es einfach nur eine "Mutation" ohne besondere Auswirkungen auf Vitalität und Leistung? Verebt es sich weiter? Will man das auch?
Ein etwas kleines (nicht kümmerliches) Huhn habe ich auch, sie legt super, allerdings recht kleine Eier, weshalb ich von ihr eigentlich keine Eier ausbrüte. Hat aber eher etwas mit meiner Vorliebe für etwas größere Eier als mit anderen Dingen zu tun. Ihre Geschwister sind normalgroß.
Wenn es allerdings an so etwas wie Inzucht oder ähnlichem liegt würde ich nach Blutauffrischung suchen.

Es kommt ja auch einfach darauf an was man will und worauf man bei seiner Zucht wert legt. Für mich persönlich ist Gesundheit und Vitalität enorm wichtig, weshalb ich da schon viel aussortiere und eben den Platz im Stall lieber einem meinem Anspruch entsprechendem Tier gebe, als einem das diese nicht erfüllt.
Und jetzt, vielleicht geht das schon ins Off-Topic, sehe ich es einfach so, dass ich auch schwächelnde Tiere nicht guten Gewissens jemandem aufs Auge drücken kann, weshalb ich die entnehme.
Man muss das nicht nur monetär betrachten, gesundes Leben ist langfristig, meiner ganz persönlichen Meinung nach, besser für den Hühnerbestand, als immer wieder aus "Mitleid" doch noch das kranke mit durchzuziehen.
Das ist natürlich nicht schwarz weiß und jeder kann das handhaben wie er möchte, ich mache es halt so.
Ich habe auch eine Henne die ist behindert, als Küken haben Ratten ihr einen Fuß abgefressen. Es stand natürlich im Raum was wir mit ihr machen sollen, wir haben uns dafür entschieden sie leben zu lassen und haben es auch nicht bereut, sie hatte lange Einschränkungen, kann immer noch nicht wie die anderen Scharren, wahrscheinlich wird sie das nie können. Uns ging es da wie zFranky wir haben es einfach nicht üers Herz gebracht sie zu töten.

@Angora-Angy vielleicht solltest du noch Probebruten machen, auch den/die Kümmerling/e mal beobachten um zu schauen was daraus wird, ob es einfach Zwerge bleiben, aber dennoch legende Tiere, um dann abschätzen zu können wie es weitergeht?
Erfahrung mit einem echten Kümmerling habe ich nur dieses eine Mal gehabt und da wurde nichts draus.

[Angora-Angy]

Ganz genau. Ein Küken, das einfach nur kleiner ist, sich aber ansonsten normal entwickelt, steht hier auch außer Frage, das töte ich nicht. Das beobachte ich, ob es später noch aufholt und ob es Eier legt bzw Fleisch ansetzt. Ein Küken, das mit 4 Wochen nicht größer ist als ein Eintagsküken und nur Federn an den Flügeln bekommt, sonst aber beim Kükenflaum bleibt, ist nicht normal. Das beobachte ich, ob es Anzeichen für Unwohlsein zeigt und erlöst gehört, oder ob es vielleicht noch die Kurve kriegt. "Defekte" Tiere verkaufen gehört sich grundsätzlich gar nicht. Sie unendlich mit durchzufüttern und ihnen etwas vom sehr begrenzten Platz einräumen und dafür auf ein gesundes Küken verzichten - nein. Das passt nicht ins Konzept. Genau wie oben beschrieben geht es nicht immer nur um das einzelne Tier, sondern um den Bestand und dessen Vitalität. Ich betreibe ja keinen Gnadenhof und kein Hospiz... selbst wenn ich es einfach nur so aus spaß an der Freude machen würde, hätte ich keinen Spaß an einem Bestand voller Invaliden und Mickerlinge...
Ich werde auf jeden Fall nochmal brüten, aber erst später. Ich muss Anfang Juli eine Woche weg, und meinen Abwesenheitsvertretern traue ich keine Küken zu. Der Brüter kann also erst Ende Juni wieder starten, so dass ich die erste Woche bei Bedarf regulieren kann und nach meiner Rückkehr dann auf die Schlupfhorden umlege. Evtl hole ich mir dann noch Fremdeier dazu. Mal sehen, ist noch nicht final entschieden. Erstmal müssen ja auch die bisherigen Bruten raus aus den Aufzuchtvolieren. Der Platz ist wie bereits erwähnt begrenzt.

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[Gockelmeisterin]

Vielleicht mag das zwergwüchsige Küken/Junghenne dann, ja jemand aus dem Forum (geschenkt?) haben