
Zitat von
sil
Ich muß zugeben, daß ich das "Problem" der Wissenschaft mit tierischem Bewußtsein nicht ganz verstehe.
Zitat aus Wikipedia: - Michio Kaku definiert es so: „Bewusstsein ist der Prozess, unter Verwendung zahlreicher Rückkopplungsschleifen bezüglich verschiedener Parameter (z. B. Temperatur, Raum, Zeit und in Relation zueinander) ein Modell der Welt zu erschaffen, um ein Ziel zu erreichen." -
Demnach erfordert ja jedes zielgerichtete Handeln ein Bewusstsein darüber, was wo und auf welche Weise zu erreichen ist.
Wenn mir ein Pony den Halfterstrick aus der Hand reißt und aufs nächste Grasfleckchen zugaloppiert, ist das ja genau so ein zielbewußtes Handeln wie wenn ein Huhn den Futtereimer in meiner Hand fixiert in der Erwartung, die Leckereien, die da möglicherweise versteckt sind, als erste zu erwischen. Oder die Katze, die mich zum Streicheln auffordert, das Reh, das mich beobachtet und genau realisiert, daß ich nur ein harmloser Spaziergänger bin, der Fuchs, der auf die Maus lauertt genauso wie die Maus, die in Deckung bleibt, um nicht gefressen zu werden.
Möglicherweise ist ja auch der Netzbau einer Spinne an ein Beachten diverser Umweltbedingungen geknüpft und nicht nur ein dumpf sich abspielendes, genetisch fixiertes Programm. Das wäre ja nach obiger Definition auch eine Art von Bewußtsein.
Oder gehts eher um die Frage, ob ein Tier sich seiner selbst bewußt ist? Nochmal Wikipedia - "Individualitätsbewusstsein besitzt, wer sich seiner selbst und darüber hinaus seiner Einzigartigkeit als Lebewesen bewusst ist und die Andersartigkeit anderer Lebewesen wahrnimmt. Man trifft es beim Menschen und andeutungsweise im Verhalten einiger anderer Säugetierarten an." - Auch da bin ich zu wenig "Forscher", um das in Frage zu stellen. Für mich ist es eindeutig, daß es das, vielleicht in diversen Abstufungen, geben muß.
Etwas anderes ist es mit "Wissen". Wieviel Wissen die unterschiedlichen Tierarten im Vergleich mit dem Durchschnittsmenschen ansammeln könnten, wenn sie es wollten, finde ich tatsächlich eine spannende Frage.
Wir Menschen sammeln und speichern ja weit mehr an Wissen, als wir eigentlich verarbeiten und nutzen können (und wenn wir es könnten, wollen wir es womöglich gar nicht). Vielleicht ist es eine ganz besondere Art von tierischer Intelligenz, nutzloses Wissen gar nicht erst anzusammeln und dafür das wirklich nützliche immer mehr zu vertiefen? Ist jetzt nur mal so ein Gedanke.
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