Viel Erfolg! Ich denke, ihr werdet schon den passenden Weg finden.
Viel Erfolg! Ich denke, ihr werdet schon den passenden Weg finden.
Geändert von Schwanzfeder (18.03.2024 um 19:18 Uhr)
@sil: Ich habe die Hühner jetzt 10 Tage und sie fressen auch Körner schon mit. Würde ich jetzt, vor dem Sommer, eine Chance haben, die Hühnchen allein durch das Reduzieren des Legemehls und das Ergänzen mit Mineralfutter zur Mauser zu überreden, oder würden die Chancen im Herbst da nicht besser stehen? Was meinst du? Einfach versuchen oder noch warten?
Ich habe über diese Frage jetzt nachgedacht und in meinem Gedächtnis gekramt. Wenn meine Erinnerung mich nicht trügt, hatte ich nur zweimal im Frühjahr ausgestallte Hybriden übernommen.
Da bin ich genau so vorgegangen, und auch von diesen Hennen haben sich die meisten in eine Regenerationsphase führen lassen. Allerdings war die eher kurz, denn sobald sie mit den anderen mitlaufen durften hat das Angebot, daß sie im Freilauf fanden, die Legeleistung wieder angeregt. Da ich nach wie vor das Legemehl nur sparsam dazugefüttert habe, sind sie, wenn ich das noch richtig abgespeichert habe, zum Herbst hin dann nochmal in eine Phase gegangen, in der sie weniger bis gar nicht legten. Die, die bis dahin noch lebten und fit wirkten, passten sich dann aber an einen Jahresrhythmus an und hatten gute Chancen, alt zu werden.
Es ist ja so, daß diese Hennen mindestens ein Jahr bereits durchgelegt und eigentlich überhaupt noch nicht in einen natürlichen Jahresrhythmus gefunden haben. Deswegen hätte ich jetzt keine Skrupel, mein Konzept durchzuziehen.
Leider waren bei jeder Übernahme welche dabei, bei denen dieses in die Legepause führen nicht geklappt hat. Die wurden selten alt. Es waren immer auch Hennen dabei, die gesundheitlich schon dermaßen angeschlagen wirkten, daß ich sie gleich weiter in die Kühltruhe schickte.
Übrigens halten Hybriden auch nochmal ein Jahr, manchmal auch zwei, ihre genetisch programmierte sehr hohe Legeleistung durch, entsprechend sind die Regenerationsphasen eher kurz, und entsprechend bleibt auch der Bedarf an hochwertigem Futter und einem abwechslungsreichem und vielfältigem Angebot hoch. Bei mir gibt es trotzdem Legemehl nur soviel, wie die Hennen nachfragen, und niemals als Hauptfutter. Nach meiner Beobachtung puscht Legemehl ganz gezielt die Legeleistung nach oben, und bei den alten Hybriden will ich das nicht. Sie brauchen nach meiner Überzeugung einen gewissen Anteil davon in der Ration, um den Bedarf durch die Legeleistung auszugleichen, aber ihr Körper braucht, ebenfalls nach meiner Überzeugung, sehr viel mehr, was das Legemehl eben nicht bieten kann. Je größer die Auswahl und das Angebot, desto eher lernen sie, die Bedürfnisse ihres Körpers im Gleichgewicht zu halten.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
sil, danke für die Antwort! Dann würde ich jetzt das Legemehl nach und nach mit Körnern und Mineralfutter mischen und das Legemehl für die Hybriden allmählich ausschleichen? Die anderen Hühner fressen ja im anderen Stall, und die Hybriden könnten, wenn sie wollten, dann dort noch ein bisschen Legemehl schmarotzen, wenn sie das unbedingt wollen. Sie gehen aber eher nicht da hinein. Ansonsten rennen sie wie die anderen auf der Wiese herum und fressen alles, was bei 3 nicht auf den Bäumen ist
Meine Rettungshühner sind zwei Jahre alt, hab ich in dem Fernsehbeitrag erfahren, und haben jede ca. 500 Eier gelegt. Der Bauer war noch stolz drauf
Denen gar kein Legemehl mehr zu füttern halte ich für falsch.
Hast du mal die Infos bei Rette das Huhn zur Fütterung übernommener Tiere gelesen?
1.14 Gr. Wyandotten + 11 Küken
Lies doch bitte mal den ganzen Strang hier durch. Natürlich bekommen die Hybriden wieder Legemehl, wenn sie gemausert haben. Aber um den Legeapparat zu entlasten, wäre es gut, wenn sie eine Weile nicht legen, und das könnte laut sil (die seit vielen Jahren mit Hybriden zu tun hat und auf deren Rat ich großen Wert lege) dadurch angeregt werden, dass man das Legemehl jetzt zügig durch Mineralfutter + Körner ersetzt, bis die Mauser einsetzt.
Da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Ein bißchen Legemehl steht hier immer zur Verfügung. Ich reduziere es zwar deutlich, aber komplett lasse ich es nicht weg.
Und zusätzlich zu Mineralfutter und Körnern halte ich viel Gemüse, Obst und auch tierische Kost für wichtig und notwendig. Ausgestallte Legehybriden sind in vielen Bereichen mangelernährt. Sie müssen die Möglichkeit bekommen, alle notwendigen Stoffe zum Wiederauffüllen ihrer Körperreserven zu sich zu nehmen.
Legemehl stellt vielleicht einen Teil dieser Stoffe zur Verfügung, es fördert aber vor allem anderen die Produktion weiterer Eier und trägt damit zum weiteren Auslaugen des Hühnerkörpers bei. Achtung, das ist eine selbst zusammengebastelte Hypothese, abgeleitet von einer irgendwann mal gelesenen Untersuchung, die belegte, daß eine Legehybride während ihrer produktiven Zeit gar nicht soviel an Futter aufnehmen kann, wie sie eigentlich benötigt und deshalb sehr früh beginnt, ihren eigenen Körper quasi auszuzehren. Und auch abgeleitet von der eigenen Beobachtung, daß ein hoher Anteil an Legemehl bei meiner Mixtruppe zu vielen, großen bis sehr großen Eiern führt.
Um einerseits die Körperdepots so weit möglich und so zügig wie möglich wieder aufzufüllen, versuche ich ein möglichst vielseitiges Angebot an Futter bereit zu stellen. Freilauf in einem grünen Umfeld ist sehr hilfreich, aber Hennen, die ihr bisheriges Leben unter Dach verbracht haben, müssen teilweise erst lernen, das Angebot zu nutzen. Durch die Reduzierung des Legemehls ist auch der Anreiz größer, sich an neue Nahrungsquellen heranzutrauen. Ich staune immer wieder, wie schnell die Hennen lernen, wie gierig sie sich nach einiger Zeit z.B. über Obst hermachen, das vielleicht keinen nennenswerten Energiewert hat, aber in irgendeiner Form eben doch notwendige und wichtige Inhaltsstoffe bietet. Diese Umstellung von recht einseitig die Leistung forcierendem Legemehl auf eine vielseitige, vielleicht in Bezug auf die Leistungsförderung wenig gehaltvollem, vielleicht sogar leistungsdämpfenden Futter, sorgt nach meinem Dafürhalten für eine Regeneration, ermöglicht dem Körper die Anstrengung einer Mauser und bringt den Hennen bei, ihre Körperreserven auch bei Wiederaufnahme der Legetätigkeit im Gleichgewicht zu halten.
Wie geschrieben, das ist nicht wissenschaftlich belegt, es ist lediglich eine Erklärung, die ich mir zusammengebastelt habe.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
@sil: Ich finde die Argumentation schlüssig. Alles Legemehl wegzulassen geht hier ohnehin nicht, aber die Verhältnisse verschieben, das wird gehen und das werde ich versuchen. Vorher werde ich aber versuchen, herauszubekommen, welche Inhaltsstoffe die Eierproduktion speziell anregen. Ich möchte gern wissen, wie das alles "funktioniert".
Ich hatte mal angefangen, genau das herauszufinden und dazu auch einiges an Stoff gesammelt. Leider hat sich dann mein PC verabschiedet und damit waren alle diese Links und Artikel futsch, ehe ich dazu gekommen bin, mehr als querzulesen. Danach war mir anderes wichtiger und das Thema bin ich seitdem nicht mehr angegangen.
Falls Du da wieder fündig wirst, gerne her damit.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
Wenn ich was gefunden habe, stelle ich es hier rein.
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