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Thema: Neuer Hahn frisst mir erst aus der Hand und greift dann an

  1. #31

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    Meine persönlichen Erfahrungen mit aggressiven Hähnen sind die, dass man als Halter wenig Erfolgsaussichten hat. Unser erster Hahn hätte uns wahnsinnig gut gefallen, darum haben wir zunächst versucht, ihn zu ignorieren, ihm zuerst das Futter zu geben, dann den Hennen usw. Nachdem es nichts geändert hat, haben wir auch versucht "die Rangordnung zu klären" (heißt, erfolgte Angriffe wurden von uns abgewehrt, der Hahn anschließend ein wenig durch den Auslauf begleitet/ vor uns her getrieben).
    Am Tagesende wurde es alles nur schlimmer, die Zeitspannen zwischen den Angriffen kürzer. Ich denke, so sehr man sich bemüht, der Hahn merkt, wenn man ein mulmiges Gefühl beim Betreten des Auslaufs hat, oder wenn die Kinder ihm aus dem Weg gehen.
    Die Nachzucht dieses ersten Hahnes war charakterlich nicht besser. Wir haben dann über Kleinanzeigen einen als "zu lieb zum Schlachten" bezeichneten Althahn gefunden. Ein absoluter Traum für uns und die Hennen. Leider haben wir ihn an den Fuchs verloren.
    Seitdem laufen bei uns Hähne, die bei uns (aus fremden BE) geschlüpft sind.
    Wenn im Umkreis ein lieber Althahn abgegeben wird, würde ich ihn mir mal anschauen (dann kannst du dir beim Vorbesitzer ein Bild über seinen Charakter machen, und weißt, was du bekommst). Bei der eigenen Nachzucht hast du halt die Qual der Wahl -bei uns waren die liebsten Hähne immer die, die uns optisch nicht so gut gefallen haben... sie durften trotzdem bleiben.

  2. #32
    Avatar von Tibi
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    Ich finde du kannst das dann auch als Chance nehmen, dir ganz in Ruhe über Kleinanzeigen oder Bekannte oder evtl. von Leuten hier im Forum, einen wunderschönen und charakterlich guten Hahn auszusuchen. Spätestens im Juni werden sicher wieder die schönsten Hähne angeboten, da dann die Brut im März, April soweit ist, dass sie abgegeben werden.
    Grüße Tina


  3. #33

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    Schwierig. Bei meinem Ex-Hahn, Orpington, habe ich das vermutlich ins Rollen gebracht. Unwissend seinen Hennen Leckerchen gereicht, ihm natürlich auch. Das mit den Hennen nahm er mir wohl übel, und begann mich von hinten anzugreifen. Ich habe diverse Ratschläge befolgt von niederdrücken und am Boden halten, den Hahn auf dem Schoß halten und immer wieder über den Rücken streichen - er griff weiterhin an. Gebessert hat es sich als ich hier darüber aufgeklärt wurde, dass ich seine Stellung sozusagen untergrabe. Fortan bekam nur er etwas angeboten, und durfte es dann als großer Held an seine Damen verteilen. Ich habe den Hahn später vermittelt und direkt auf meinen damaligen Fehler hingewiesen - die neue Besitzerin hält sich daran, und wurde noch nie attackiert.

    Ein weiterer Fehler ist es wohl auch, Junghähnen zu viel Nähe zuzulassen. Und das ist superschwer, wenn man sie selbst aufzieht. Ein Fehler zum Einen, weil sie dann irgendwann jegliche Distanz / Respekt verlieren. Zum Anderen - fahr’ diese ehemals sehr geherzten Kükenjungs dann mal ein paar Monate später zum Schlachthof…sehr hart. Für mich zumindest.

    Was ich sagen wollte - es kann sein, dass er in einem neuen Zuhause, mit konsequenter Distanz seitens des Halters, kein aggressives Verhalten mehr zeigt. Aber das ist sicherlich alles Glückssache.
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  4. #34
    Avatar von hirsch
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    Zitat Zitat von Bolli Beitrag anzeigen
    Zum Anderen - fahr’ diese ehemals sehr geherzten Kükenjungs dann mal ein paar Monate später zum Schlachthof…sehr hart. Für mich zumindest.
    Das kann ich sehr gut verstehen, ist mir im letzten Jahr genauso ergangen. Da knabbere ich heute noch daran.
    Gruss Rainer
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  5. #35
    Avatar von Weißnase
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    Ich würde hier aufs Forum vertrauen. In Kleinanzeigen kann viel stehen - den Menschen hier vertraue ich hier, wenn sie ihre Tiere beschreiben... (also Ihr Eure Tiere beschreibt ).

    Das mit "zuviel Nähe" habe ich bei uns auch gedacht - aber hier wurde auch beschrieben, dass es mal so und mal so ausgehen kann. Es spielen bestimmt sehr viele Faktoren mit rein. Und unseren selbstgezogenen "*-Hahn" konnte ich auch nicht wegbringen.

  6. #36

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    Zitat Zitat von hirsch Beitrag anzeigen
    Das kann ich sehr gut verstehen, ist mir im letzten Jahr genauso ergangen. Da knabbere ich heute noch daran.
    Ich auch. Bis heute konnte ich keinen von ihnen essen oder auch nur zubereiten.
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  7. #37

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    Zitat Zitat von Weißnase Beitrag anzeigen
    Ich würde hier aufs Forum vertrauen. In Kleinanzeigen kann viel stehen - den Menschen hier vertraue ich hier, wenn sie ihre Tiere beschreiben... (also Ihr Eure Tiere beschreibt ).

    Das mit "zuviel Nähe" habe ich bei uns auch gedacht - aber hier wurde auch beschrieben, dass es mal so und mal so ausgehen kann. Es spielen bestimmt sehr viele Faktoren mit rein. Und unseren selbstgezogenen "*-Hahn" konnte ich auch nicht wegbringen.
    Ich hatte einen ganz Tollen dabei, den Manni. Manni ist total ruhig dem Menschen gegenüber. Er mag halt nur nicht angefasst, beschmust oder anderweitig körperliche Nähe aufgezwungen bekommen. Und er zwickt wenn man seine Hennen hochnimmt. Für mich beides nachvollziehbar und total ok, gestern vermittelt (weil er zu schwer wird für meine anderen Hennen) und die neuen Besitzer gleich auf die Hahnregeln hingewiesen. Alles prima, jeder weiß Bescheid.
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  8. #38
    Moderator Avatar von sil
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    Es kann ja auch an einer körperlichen Ursache liegen, wenn ein Hahn übermäßig aggressiv ist. Ich weiß nicht, ob es hierzu Studien gibt, aber es wurde hier im Forum zumindest mehrfach beschrieben, daß extrem agressive Hähne beim schlachten dann durch auffällig große Hoden auffielen. Damit könnte ein deutlich hoher Testosteronspiegel erklärt werden, und gerade dieses Hormon steuert ja auch das Aggressionslevel.
    Ich finde es nämlich nicht "normal", daß ein Hahn ohne wenn und aber deutlich größere Gegner angeht. Von meinen Hähnen jedenfalls kenne ich es so, daß sie wachsam sind, im Zweifel auch Verteidigungsbereit, aber ehe sie ohne Not das Risiko eines Kampfes eingehen, setzen sie eher auf Rückzug. Das bedeutet nicht, daß sie sofort Fersengeld geben, sobald ich oder irgend ein anderer Mensch ihnen zu nahe kommen. Im Stall, wo wenig Platz zum Ausweichen ist, muß man aufpassen, nicht auf sie drauf zu treten. Beim Auffüllen der Futtergeschirre kann es auch zu Körperkontakt zwischen Mensch und Hahn oder Henne kommen. Muß ich eine Henne (oder einen anderen Hahn) greifen, nutze ich gerne diese Gelegenheiten. Es sorgt für kurzzeitige Irritation bei allen, aber deswegen angegriffen werde ich nicht. Manchmal kommt es vor, daß mir ein Hahn oder eine Henne in die offenen Futtertonne hüpft. Stress gibt es nur, wenn ich dann zufasse um sie rauszuheben. Hole ich nur unmittelbar unter Schnabel oder Füßen Futter heraus, wird das gelassen toleriert- Sollte es nötig werden, aus irgendeinem Grund ein Tier so herauszufangen, daß es zu einer Nachjagdsituation kommt, flüchten die Hähne genau wie die Hennen. (Wobei ich solche Situationen wo es geht vermeide).
    Andersherum haben meine Hähne kaum Skrupel, auch deutlich größere und potentiell gefährliche Gegner anzugehen, wenn eine ihrer Hennen in Not ist. Die sind also nicht von Haus aus feige oder kampfunlustig. sie sind lediglich imstande, abzuwägen, ob ein Angriff notwendig ist oder nicht. Das sehe ich als "normales" also nicht eventuell hormonübersteuertes Hahnenverhalten an. Letzeres ist ja auch absolut nicht im sinne einer funktionierenden Überlebensstrategie.
    Wenn aber der Grund für übertriebenes Territorialverhalten oder erhöhter Angriffslust tatsächlich körperliche Ursachen hat, dann machen irgendwelche Erziehungsversuche nicht nur keinen Sinn, sie machen nur alles noch schlimmer, weil sie dem Hahnenhirn ja zeigen, daß er Grund hat, sich so aufzuführen.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  9. #39
    Avatar von Tibi
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    Es kann auch an der Person liegen. Es gibt einfach Leute (womit nicht der Themenstarter gemeint ist, ich meine es jetzt ganz allgemein) die eine "schlechte" Körpersprache haben, evtl. Unsicherheit oder gar Angst ausstrahlen. Dies zeigt dem Tier deutlich, dass es auf sich selbst angewiesen ist und selbst alle Entscheidungen treffen muss, denn auf diese Person, will es sich nicht verlassen. Im Gegensatz dazu gibt es gibt Menschen, die eine solche Selbstsicherheit und Autorität ausstrahlen, dass das Tier diese gar nicht in Frage stellt.

    Manchmal liegt es auch daran, dass manche Menschen die kleineren Dominanz-infragestell-antest-Signale von einem Tier nicht erkennen und diese zulassen oder gar "ganz niedlich" finden, während andere das schon frühzeitig erkennen und dies unmittelbar abstellen. Einen weiteren Schritt wird das Tier dann erst gar nicht mehr machen.

    Interessant ist dazu, das z.B. Pferde mit manchen Personen einfach nicht mitgehen, sie teilweise sogar ignorieren, während andere Personen sofort wahrgenommen werden und ihnen instinktiv gefolgt wird. Das wird gerne in Seminaren für Führungskräfte getestet. Es kommt Erstaunliches dabei raus. So mancher harte Chef ist da schon gescheitert.

    Ob das nun auf Hühner übertragbar ist....keine Ahnung.
    Geändert von Tibi (19.03.2024 um 09:40 Uhr)
    Grüße Tina


  10. #40

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    Ich denke schon.
    Ich "kann" allgemein gut mit Tieren, egal welche Art.
    Ich habe es auch schon mal geschrieben: ich büße nichts von meiner Stellung hier im Hühnergarten ein, wenn ich gelassen um den Hahn drumrum gehe. Ich trete dafür neben den gepflasterten, schmalen Gartenweg, durchaus in Brennesseln oder anderes Gestrüpp und wenn ich vorbei bin, betrete ich - den Hahn im Rücken habend, wieder den Gartenweg.
    1.14 Gr. Wyandotten

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