Hallo Linaria,
wir haben seit 2018 Zwerglachse. Wir kaufen sie beim Züchter, wenn sie schon ein paar Monate alt sind und halten ausschließlich Hennen. Die Schar besteht aus drei bis vier Hennen. Wie bei dir gibt es viel Auslauf und einen Schlafstall. Zwischendurch hatten wir Lohmanns von "Rettet das Huhn" mit dazugenommen, aber das ging leider gar nicht gut. Die Lachse sind völlig überfodert mit der Durchsetzungskraft und Aggressivität, die andere Rassen an den Tag legen können. Außerdem konnten wir im Vergleich festsellen, dass die Lachse viel weniger aktiv, ausbruchsfreudig und neugierig sind.
Und natürlich legen sie weniger. Das schätzen wir allerdings, zum Beispiel, wenn sich die Hühner in der Mauser, Im Winter oder bei Krankheit das Legen sparen, anstatt sich noch weiter zu verausgaben, wie das die Lohmanns tun. Allerdings geht es uns auch nicht um die Eier, sondern um die nette Gesellschaft. Scheint bei dir ja ähnlich zu sein :-)
Gesundheit:
Ich finde, dass unsere Lachse sehr robust sind, auch wenn wir mal eine (sehr geliebte) Henne hatten , die wirklich jede Krankheit und jeden Parasiten mitgenommen hat, den es zu holen gab. Kalkbeine waren aber nicht dabei :-) Sie brauchte etwas mehr Zuwendung und ist damit auch einigermaßen alt (6 Jahre) geworden. Wir gehen einmal im Jahr mit den Ladies zur TA für die Newcastle-Impfung und einen Gesundheitscheck. Keine der Hennen war jemals zu schwer, aber die älteren tendieren dazu, ein bisschen anzusetzen, was wohl daran liegt, dass sie nicht mehr soviel Action machen. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass die originalgroßen Lachse durch ihr Gewicht träger sind und schneller dick werden als die Zwerge. Unser Stall ist nicht beheizt, aber immer sauber und gut belüftet. Alle 3 Monate gibt's ne Wurmkur, denn durch den großen Auslauf im Garten lassen sich Würmer nicht vermeiden. Wir füttern morgens ein paar Haferflocken mit Mineralien und Bierhefe, Alleinfutter-Pellets (den ganzen Tag im Stall verfügbar) und gemischte Körner als Leckerli und zwischendurch. Ab und zu gibt es Gemüse (Abfälle vom Kochen wie Möhrenschalen, Zwiebelstückchen oder Knoblauchzehen, die zu klein zum Verarbeiten sind) und im Winter auch mal gekochtes Ei oder Mehlwürmer. Der Nachbar sagt dazu nur: "Verwöhnte Französinnen!".
Übrigens: Selbst die ersten Hennen, mit denen wir uns viel beschäftigt haben, wurden nie wirklich "kuschelig". Sie bleiben immer in der Nähe, wenn wir draußen sind und werden manchmal geradezu aufgringlich, wenn Gartenarbeit ansteht (könnten ja Würmer bei freigelegt werden), aber sie werden nicht gern angefasst. Manchmal dulden sie es, gekrault zu werden, aber richtig Spaß haben sie dabei wohl nicht. Sie haben dann so eine diskrete Art, sehr flach zu werden und sich langsam unter der Hand wegzuschleichen, gerade so, als wollten sie nicht unhöflich sein. Wir akzeptieren das, denn es reicht ja, wenn man sie eingermaßen gut hochnehmen kann.
So, ich hoffe, ich konnte helfen! :-)
Nachtrag: Bei Federlingen (unser Petunchen, die kränkelnde, hatte die natürlich auch) half ein Bad mit einem medizinischen Shampoo und danach einem zweimalige Behandlung mit einem Spot-On. Dazu ein bisschen Geraniol und die Dinger waren schnell Geschichte. Jetzt im Winter würde ich die Hühner natürlich nicht baden. Aber das Spot-On hat allen anderen Hennen die Feerlinge erspart und scheint damit recht potent zu sein.
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