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Thema: Das "perfekte" Familienhuhn? Klassiker & Underdogs?

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  1. #18

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    Zitat Zitat von morgan Beitrag anzeigen
    ...Die Madame schrie vor Schreck und zuckte zusammen. Die ganze Kükenschar flüchtete voller Panik in die letzte Ecke ihres Kükenheimes und ab da war es mit dieser Zutraulichkeit und diesem Idyll schlagartig vorbei. Seitdem brauchen Hinz & Kunz bei mir nicht mehr zum Kükengucken vorbeizukommen.
    Etwas Ähnliches ist mir auch letztes Jahr passiert:

    Eine Bekannte kam mit ihrer kleinen Tochter (wenn ich mich recht erinnere 9 Jahre alt) vorbei, um überschüssige Blumenzwiebeln ab zu holen. Sie meinte ihre Tochter würde gerne mal zu meinen Hühnern reinschauen. Also hab ich ein paar Leckerlies geholt und wir sind in den Auslauf gegangen.
    Als wir drin waren meinte sie (die Mutter) zu mir, dass ihre Tochter gerne Hühner fangt Ich meinte dann: "Naja, fangen mögen sie nicht sonderlich gerne, weil da bekommen sie Angst. Sie kann probieren, ob ihr eine Henne auf den Schoß hüpft, wenn sie sich mit Leckerlies auf die Bank setzt."
    Aber es war schon zu spät: Aus dem Augenwinkel hatte ich schon gesehen, wie das Kind den Hühnern hinterher rennt
    Die Mutter hat zwar gleich versucht, das zu unterbinden, aber das Kind hatte wohl einen schlechten Tag, oder schlechte Erziehung... Auf jeden Fall wurden weiter die Hühner gejagt.. Sie hat dann zum weinen angefangen, weil sie gemerkt hat, dass die Hühner nicht so wollen wie sie. Ich hab dann ganz klar gesagt, dass ich das nicht möchte und hab ihr die Gockimeisterin (die zahmste) in die Hand gegeben, aber da war das Vertrauen schon weg und sie ist ihr gleich wieder aus dem Arm gehüpft. Als das Kind dann aber trotzdem weiter die Huhnies fangen wollte, hat die Mutter das Ganze zum Glück beendet (über eine Entschuldigung hätte ich mich zwar gefreut, aber war anscheinend nicht nötig)
    Ergebnis des Ganzen:
    Die Hühner haben mich für zwei Tage seltsam beäugt, zwar noch aus der Hand gefressen, aber die Brummi und die Fr.- Lila sind mir für die zwei Tage bei Leckerlies nicht mehr auf den Schoß gehüpft.
    Danach war zwar zum Glück wieder alles beim Alten, aber es war unnötiger Stress für die Tiere.

    Sind natürlich nicht alle Kinder und Eltern gleich, aber mir hat das gereicht, so dass ich der Grundschullehrerin, die eine Woche später mit ein paar Kindern zum Hühner anschauen vorbei kommen wollte, wieder abgesagt hatte.
    Ich wollte so was nicht nochmals riskieren.

    Ich denke ich hab mit Vorwerk und Leghorn-Hybriden aber auch nicht wirklich optimale Hühner für Kinder und Familien.
    Meine Tiere (auch unser Kater) sind sehr eigen und mögen es nicht, wenn Menschen da sind, die sich völlig anders verhalten als sie es gewohnt sind.
    Also diese beiden Rassen sind denke ich nicht als "perfektes Familienhuhn" geeignet

    Der einzige, der sich immer ganz einfach ohne Fluchtversuch hochheben lässt, ist der Putzi, unser Zwergcochin-Gockelchen.
    Er hat echt die Ruhe weg, aber auch bei ihm muss man natürlich drauf achten, wenn er etwas grad nicht so mag.

    Wegen der Zahmheit: Ich denke das ist zum Teil abhängig vom einzelnen Tier, zum Teil rassebedingt und zum teil hängt es davon ab wie und wie intensiv man sich mit den Tieren beschäftigt.

    z.B unsere Leghorn-Hybridhennen sind von Natur aus schon sehr lebhaft und habens nicht so mit streicheln, aber sie kamen aus 16 Monate Bodenhaltung und waren sher verstört und total panisch:
    Die ersten 2-3 Wochen wenn ich den Auslauf betreten habe, sind sie kreischend in die letzte Ecke gerannt und haben sich versteckt vor mir.
    Ich hab mir dann viele Videos angeschaut, wie man Hühner dazu bringt, dass sie Vertrauen fassen und das über viele Wochen hinweg, mehrmals täglich so angewandt wie es erklärt wurde.
    Erst haben sie nicht mehr gekreischt, dann sind sie nicht mehr weggelaufen, irgendwann haben sie mit ganz langem Hals Leckerlies aus einem Becher gepickt, dann aus der Hand und irgendwann hatte sich eine sogar angewöhnt mir grundsätzlich immer auf den Schoß zu springen, wenn ich mich hinsetze (aber bitte auf keinen Fall streicheln, sagte mir ihr Blick)
    Mittlerweile kann ich sogar alle hin und her "rollen" und sie streicheln wenn sie grad im Nest sind und ich unter der jeweiligen Henne Eier rausholen will.
    Draußen streicheln geht nur bei den beiden (eine Vorwerk, eine Hybride), die mir auf den Schoß springen. Und natürlich auch nur, wenn Leckerlies im Spiel sind
    Aber ich mag sie wie sie sind. Mir reicht das auch völlig so. Ich beobachte sie eh lieber. Das kann ich stundenlang machen, wenn ich Zeit hab

    Ich hab wenig eigene Rasseerfahrungen, aber Zwergcochins kann ich als "Familienhuhn" empfehlen. Ich hab zwar von denen nur unser Gockelchen, aber da wo ich ihn her hab, gabs auch Hennen und die waren extrem zutraulich, wenn nicht sogar schon aufdringlich
    Da sollte man aber wie Linaria schon schrieb darauf achten, dass sie das ganze Jahr auch trockene Bereiche haben.
    Eine Voliere (die ich persönlich sowieso auch allgemein für absolut notwendig erachte) brauchen sie auch, weil die Federn viel schneller nass werden als bei "normalen" Rassen und auch langsamer trocknen.
    Die Federn an den Zehen (bei unserem Putzi würden sie zwischen 10-15cm lang werden) empfehle ich regelmäßig mit der Schere einzukürzen, weil sie dann deutlich mobiler sind und auch mehr scharren (absolutes Grundbedürfnis eines jeden Huhns)
    Regelmäßige Kontrolle der Fußfedern ist auch nötig, weil sich da auch gern Mal steinharte Dreckklumpen bilden können.

    Wie sich Naturbrut mit zahmer Glucke, oder Kunstbrut mit viel Beschäftigung mit den Küken auf die Zahmheit auswirkt, kann ich nicht sagen, da ich bis jetzt noch nie gebrütet hab.
    Geändert von Gockelmeisterin (08.01.2024 um 23:56 Uhr)

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