Ihr wollt Kritik hören?

Die meisten Arbeiten, sofern sie sich mit Übertragungsfragen überhaupt bschäftigen, konzentrieren sich auf den Aublauf einer Infektion in dem zu untersuchenden Tier. Logischerweise verwenden sie daher hohe Infektionsdosen. Will man aus einer solchen Angabe dann auf das Verbreitungspotential - dh. die Wahrscheinlichkeit einer Infektion bei realistischen dosen rückschliessen, wird es schwierig, da sich die Frage stellt, ob solche Dosen in der Praxis vorlommen, siehe oben. Hierüber werden regelmässig ellenlange Debatten geführt, die nicht weiterführen

Arbeiten, die sich auf die Ermittlung der Infektionsdosis mit verschiedenen virusvarianten konzentrieren, ergeben Unterschiede von strain zu strain. Andererseits kann man aber ablesen dass zwischen letaler dosis, einer 50 % Infektionsdosis und einer gerade noch unterschwelligen Dosis nur ca 2 Zehnerpotenzen liegen können.

Zum zweiten zeigt sich für hochpathogene H5N1 Viren in der Regel eine um ein bis zwei Zehnerpotenzen höhere Konzentration in den Atemwegen als in der Kloake. Dies wurde nunmher vielfach bestätigt.

Und drittens kann man festhalten, dass die naheliegende Überlegung, je pathogener das Virus, desto höher Replikationsrate, nicht unbedingt immer stimmt. Eine Feststellung, die weitreichende Auswirkungen hat, siehe Impfproblematik.

Wenn man sich über das Thema sinnvoll einlesen will, kommt man nicht daran vorbei, sich die technischen Details der Arbeiten anzusehen, da steht nämlich genau drin, was wie hoch und in welcher Dosis wo verwendet wurde.

Meistens wird in "EID oder TCID" Einheiten gearbeitet (= eine unbekannte virushaltige lösung wird in Zehnerschritten verdünnt und dann diejenige Verdünnung ermittelt, die 50 % von Hühnerei- /Gewebe -kulturen infiziert).
Die EID ist eine höchst relative, strainbezogene Masseinheit und sagt nicht viel über die tatsächlichen Virusmengen aus. Das wievielfache dieser Dosis nun für eine Infektion ausreicht (oder exakter: auch hier gibt es einen Infektion 50% Wert =MID 50), kann man eben nicht direkt beantworten, da es vorwiegend auf die Speziesempfindlichkeit gegenüber dem verwendeten strain ankommt. Ein Vergleich der Werte bei verschiedenen Spezies liefert dagegen einen guten Überblick. Leider gibt es nur wenige Arbeiten hierzu.

(Er erspare mir hier mal die Angabe der Referenzern).