Meine Uschi (Onagadori Henne) hatte am Samstagabend einen Unfall. Sie stürzte nach einem Streit mit einer anderen Henne aus 2 m Höhe nach unten auf den Boden. Mein Mann war dabei, hat den Sturz aber nur aus den Augenwinkeln beobachtet. Leider hatte dieser Sturz schlimme Folgen:

Am Sonntagabend war es so, dass Uschi zunächst benommen, aber normal auf dem Boden saß und sich nicht bewegte. Mein Mann nahm sie nach kurzer Zeit auf und kontrollierte, ob sie sich etwas gebrochen hatte, das war aber nicht der Fall (ein späteres Röntgenbild bestätigte das auch). Beim Wiederabsetzen auf den Boden lag sie dann plötzlich zunächst schräg auf der Seite und dann auf dem Rücken und verdrehte den Kopf unnatürlich.

Wir haben die Henne dann auf dem Arm nach Hause transportiert, ihr einen Traumaring gebaut, ihr Schmerzmittel eingeflößt und in der Vogel- und Reptilienpraxis in Karlsruhe bei der Notfallnummer angerufen und Frau Ewald ans Telefon bekommen. Diese meinte, wir sollen die Henne ruhig und dunkel unterbringen und gelegentlich nach ihr schauen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag ging es ihr zunehmend schlechter, sie hatte laufend den Drang, mit den Flügeln zu schlagen oder mit dem linken Beinchen zu zappeln. Ich habe sie dann in ein Handtuch eingewickelt und sie lag in der Nacht direkt neben mir. Sie setzte keinen Kot ab.
Wir haben direkt am Sonntag um 8 Uhr wieder in der Vogelpraxis angerufen und einen Notfalltermin um 8.30 Uhr bekommen. Dort angekommen, hat man ein Röntgenbild gemacht, sie wurde sediert und hat Schmerzmittel via Spritze bekommen (oral ging nicht, weil mittlerweile auch Schlucken nicht mehr möglich war). Durch die Sedierung hörten die Krämpfe (Flügelschlagen) auf, aber sie konnte weiterhin nicht normal sitzen.

Sie hat dann intensivmedizinische Hilfe bekommen, sitzt (bis heute) unter Sauerstoff, bekommt Infusion, Schmerzmedikation, Cortison und Entwässerung, die Diagnose ist mittlerweile klar (siehe oben). Sie wird per Kropfsonde ernährt. Sauerstoff ist notwendig, weil sie weiterhin den Kopf verdreht und deswegen schlechter Luft bekommt. Sie sitzt in einem stabilen Traumaring.
Sobald sie zumindest mal mit den Krämpfen aufhört (auch ohne Sedierung) und einigermaßen sitzen kann, würden wir sie abholen (Ernährung mit Kropfsonde können wir selbst).

Ihre Chancen stehen bei 50 % (wobei das halt solch eine Schätzung ist, denn kaum jemand hat die Möglichkeit, eine Henne mit mittelschwerem Schädel-Hirn-Trauma optimal zu versorgen).

Es muss jetzt Folgendes passieren: Das Hämatom im Kopf muss sich abbauen. Dann müssen sich den Nerven erholen und allmählich könnte dann alles wieder in Ordnung kommen (kann bis zu 4 Wochen dauern). Natürlich kann ich sie nicht so lange in der Klinik lassen (genauer gesagt, ich könnte wohl schon, habe aber aktuell ein Limit von 1000 € gesetzt, was ohnehin sehr viel ist).

Hat jemand schon Erfahrungen mit diesem Krankheitsbild sammeln können und kann mir davon berichten?

Wir werden uns keine Weihnachtsgeschenke machen-mein größtes Geschenk wäre, wenn ich meine Uschi heile wiederbekäme. Vielleicht hilft dieser Bericht einmal jemand, eine Entscheidung zu treffen. Ich werde auf alle Fälle berichten, wie es ausgegangen ist. Und ja, über den wirtschaftlichen Sinn eines solchen Aufwandes muss man nicht diskutieren, aber ich finanziere das selbst und nicht auf Pump, also darf ich mir das gönnen.