Ich denke auch, das Grundproblem ist zuwenig Platz, und da hilft auch viel Struktur nicht viel. Zwangsläufig unterschreiten die Hennen untereinander ständig den Individualabstand, den jedes einzelne Tier gegenüber jedem anderen für sich als Wohlfühl- und Respektszone einfordert. Dieser Individualabstand ist von Tier zu Tier unterschiedlich und auch variabel. Beispiel Deine: Während bei einer oder mehreren Hennen weniger Abstand geduldet wird, wird es bei dieser anderen deutlich mehr sein. Warum das nun genau so ist, darüber könnten wir hier seitenweise spekulieren, es ändert aber nichts an der Tatsache an sich. Wenn diese andere absolut keine Möglichkeit hat, dauerhaft aus dem Bereich zu bleiben, den die andere einfordert, wird sie eben zum "Opfer", denn jedes Verbleiben in dem Raum, den die "biestigere" für sich beansprucht, wird als Provokation gewertet. Spätestens im Stall gibt es ja gar keine Möglichkeit, einander aus dem Weg zu gehen. Für beide Hennen schraubt sich damit die Stressschraube immer höher. Die eine, die "aus ihrer Sicht", noch nicht deutlich genug klar gemacht hat, worum es ihr geht, wird immer vehementer, die andere, die gerne ausweichen würde, aber nicht kann, wird immer verschreckter. Mit "asozialem Verhalten" der Hennen hat das Ganze absolut nichts zu tun, es ist im Gegenteil völlig natürliches Hühnerverhalten. Nicht schnellstens einzugreifen und entweder etwas an den Platzverhältnissen oder der Herdenzusammensetzung zu ändern ist allerdings sehr unfair gegenüber den Hühnern, die sich ihre Haltung ja nicht aussuchen können.