Ich hoffe auf Eure Hilfe bei der Besetzung meiner Außenvoliere. Mir ist bewusst, dass ich mich damit vielleicht nicht außerhalb aber doch ziemlich am Randbereich der Themen des Hühner-Forums bewege. Nichtsdestotrotz bin ich mir sicher, dass hier genug Expertise und Erfahrung versammelt ist, um mir etwas auf die Sprünge zu helfen.

Bei mir bewohnt ein junges Pärchen Graue Kammhühner/Sonnerathühner (Schlupf im Mai 2023) eine an den Hühnerauslauf grenzende Voliere. Die ist knapp 20qm groß, 2m hoch und mit einem transparenten Dach aus klaren Stegplatten versehen, unter denen ein Netz gespannt ist. Ca. 20-30 cm unter dem Erdboden ist Volierendraht gegen Buddler verlegt. Der Großteil ist gut und hoch bewachsen (u.a. mit viel Holunder, Bambus und weiteren Gräsern) und bietet viele Möglichkeiten zum Verstecken und zum Aufbaumen. Dennoch gibt es reichlich freie Wege zwischen den einzelnen Pflanzenclustern.
An der Westseite liegen das beheizbare Schutzhaus (2,25qm) und ein Aufzuchtstall. Alle anderen Seiten sind mit Volierendraht gesichert. Nördlich steht zudem unmittelbar angrenzend eine Sicht- und Windschutzwand. Östlich schließt eine Viehweide an; hier besteht für einen Teil des Jahres möglicherweise die Option auf einen zusätzlichen übernetzten Auslauf; im Süden befindet sich der Zugang (ohne Schleuse, die aber bei dringendem Bedarf nachgerüstet werden kann).

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Die Tiere und die Anlage bereiten mir viel Freude. Obwohl nicht domestiziert, haben die Kammhühner sich mittlerweile gut auf meine Gegenwart eingestellt. Und zumindest im Moment – sie sind noch weit entfernt von der Geschlechtsreife – scheinen sie es sogar sehr zu schätzen, wenn ab und zu ein Deutsches Zwerghuhn zu Besuch kommt.
Ich hätte auch dauerhaft nichts gegen etwas mehr tierischen Besatz einzuwenden. Hier hoffe ich auf Eure Ideen. In Frage kommt zunächst mal alles, was mit Tier- und Artenschutz vereinbar wäre und den Kammhühner nicht erheblich Platz streitig macht. Eine thematische Nähe zu den aus Indien stammenden Tieren wäre ein netter Bonus aber keineswegs zwingend.
Mein bisheriger Brainstorm geht bislang in folgende Richtungen:

Landschildkröten: In dem Fall wohl Griechische aus dem Tierschutz, die dann ganzjährig draußen bleiben würden. Ein Frühbeet/Schildkrötenstall zur Übernachtung könnte unmittelbar an die Südseite der Voliere angesetzt werden, wo auch eine tiefe Grube zur Überwinterung möglich wäre. Unsicher bin ich mir noch, ob die im Alltag recht buddelfreudigen Tiere bei dem eingegrabenen Volierendraht glücklich würden. Auch gesundheitliche Aspekte (Mykoplasmen, Salmonellen) müssten berücksichtigt werden.
Schmetterlinge/Falter: In Frage kämen wegen Klima und möglicher Flucht nur einheimische Arten, die nicht wandern. Die Vegetation müsste natürlich genau auf die entsprechenden Raupen und ausgewachsenen imagines abgestimmt werden. Aber auch dann frage ich mich, ob eine Einhegung in Volierendraht zu den empfindlichen Flügeln der Tiere passt – und natürlich ob die beiden Kammhühner nicht in Windeseile ihre Mitbewohner wegmampfen würden.
kleinere Vögel: Ich denke z.B. an Diamanttäubchen oder noch lieber an Weber. Aber auch hier bin ich mir unsicher, ob eine Vergesellschaftung mit den Kammhühner möglich wäre. Die Tiere müssten sich immerhin auch das Schutzhaus teilen, wenngleich die Sitzgelegenheiten sich sicherlich gut voneinander trennen ließen.
Meerschweinchen: werden von dem – m.W. ziemlich erfahrenen – Kermit Blackwood auf der Feathersite zur Vergesellschaftung mit Sonnerathühnern empfohlen (https://www.feathersite.com/Poultry/NDG/BRKGJF.html). Es scheint eine recht pragmatische Idee zu sein, auch wenn die Tiere vielleicht ästhetisch nicht so ganz in ein Südasienbiom passen mögen. Auch scheinen Mykoplasmen bei Meerschweinchen ein bekanntes Problem darzustellen.

Für weitere Vorschläge, Überlegungen und Einwände wäre ich dankbar.