Füttert sie wirklich den Fuchs oder will sie Katzen füttern?
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Füttert sie wirklich den Fuchs oder will sie Katzen füttern?
1.17 Gr. Wyandotten, 3 Rot- und 3 Grünleger
Hier haben schon viele berichtet, daß es bei ihnen mit E-Zaun gut funktioniert. Die gängigen E-Zäune sind nur 1m oder 1,10 hoch. Stimmt schon, daß ein Fuchs die locker überspringen kann. Aber im Normalfall geht er halt erst mal hin, untersucht den Zaun, und wenn er dann einen kräftigen Schlag abbekommt haut er ab und nimmt nicht Anlauf, um einfach drüber zu springen. Und die Lust am buddeln vergeht ihm auch, wenn er dabei mal an den Zaun kommt. Es muß halt auch ein starkes Gerät dran, damit er wirklich eine kräftige gewischt bekommmt und es nicht nur an der Nase kitzelt. Und ein Stromzaun macht auch Arbeit, weil man den Bewuchs bekämpfen muß. 100% Sicherheit bietet ein Stromzaun nicht, das stimmt. Aber was willst du sonst machen? Ohne jede Sicherung kannst du die Hühner nur dauerhaft einsperren oder zusehen, wie der Fuchs ein Huhn nach dem anderen holt.
Aus eigener Erfahrung kann ich zu den E-Steckzäunen nichts sagen, unser Zaun ist anders gebaut, aber auch viel aufwändiger.
Der "Witz" am Stromzaun ist seine abschreckende Wirkung. Dazu muß er dauerhaft auf ganzer Länge den Strom leiten, er muß gut gespannt sein, es dürfen untenrum keine Kuhlen zum durchschlupfen sein, er braucht eine ordentliche Erdung und ein zuverlässig funktionierendes Gerät. Füchse erkunden zunächst mal mit der Nase, was sie von einer möglichen Beute trennt. Meistens genügt eine einmalige Bekanntschaft mit so einem Zaun, um vorerst mal lieber Abstand zu halten. Manche hartnäckigen Füchse brauchen auch die wiederholte Erfahrung.
Nur ganz, ganz wenige Experten versuchen trotzdem, den Zaun zu überspringen, und dann ist er tatsächlich kein wirkliches Hindernis. Ich behaupte aber mal, daß sich die allermeisten Füchse lieber anderswo nach etwas zu fressen umsehen, als auf Teufel komm raus trotz Strom einen Weg über/unter/durchs Netz zu suchen.
PS: Mara hat ja schon dasselbe geschrieben ...
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
Was ich noch anfügen möchte: Gerade junge Hühner sind aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer fehlenden Erfahrung dankbare Opfer für diverse Jäger. Das fängt bei Katze, Wiesel Krähenvögeln an und hört mit Fuchs und Habicht noch lange nicht auf. Auch die aufzucht mit Glucke bereitet Küken nur insoweit auf die Gefahren der Umwelt vor, wie die Erfahrung und Instinktsicherheit der Glucke reicht.
Wenn man nicht auf "survival of the fittest" sezen will, sollten Küken und Junghennen/Hähne bis zum Alter von ca 3 Monaten (u.U.noch länger) in gut gesicherten Gehegen aufwachsen und im Freilauf idealerweise in einer altersgemischten Gruppe, gern auch mit mehreren Hähnen, weiterlernen. Auch da lauern noch genügend Gefahren, weil die Junghennen bis zur Geschlechtsreife Abstand zu den "Alten" halten, die Hähne sich für diese Teenies nicht verantwortlich fühlen und sie grad in gut strukturiertem Gelände sich oft von den anderen absondern. Es besteht aber die Chance, daß heranwachsende Junghähne sich den Junghennen anschließen und im Gefahrenfall warnen.
Gegen einen Fuchs hat auch ein Hahn wenig Chancen, aber ich konnte schon beobachten, wie ein Fuchs, der eine Henne greifen wollte, von einem Hahn angegriffen wurde. Der Fuchs ist halt dann mit dem Hahn abgezogen (dank meinem Hund hat der Hahn das aber auch überlebt).
Du hast ja lauter Junghennen und Küken, wenn ich richtig gelesen habe. So schön es für die Hühner ist, unbegrenzte Freiheit zu genießen - ich habe es meinen auch jahrzehntelang gegönnt, aber seit mir eine Füchsin im Verein mit ihren grade ans selbständig jagen herangeführten Jungen bis auf 5 Althennen meinen gesamten Bestand geholt hat, leben meine Federtiere übern Sommer hinter einem Elektrozaun.
Ich hatte am Morgen alle rausgelassen (u.a. fast 50 Küken und Jungtiere zwischen 3 und 5 Monaten. Mittags zum Füttern waren nur noch ein paar erwachsene Hennen und Hähne zu sehen. Da ahnte ich schon Böses und habe versucht, die meisten in den Stall zu locken. Habe dann in aller Eile einen mobilen Netzzaun aufgestellt und ein Provisorium mit nah am Boden gespannten Litzen gebastelt. Im Laufe des Sommers gelang es den Füchsen aber dennoch immer mal wieder, ins Gehege zu gelangen. Z.B. haben sie oberhalb der Litzen den Netzzaun durchgebissen, oder eine Bodenunebenheit genutzt, um unter den Litzen durchzukriechen. Am Ende waren eben nur noch die 5 Uralthennen übrig. Die laufen immer noch mit, inzwischen wie gesagt übern Sommer hinter Elektronetz. Es leben immer noch Füchse und sie kommen auch bis zum Haus, aber - toi, toi, toi - bisher keine Fuchsopfer bei den Hühnern mehr.
"alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)
Das tut mir echt leid, da haben die Füchse aber übel gewütet. Wir haben ein Naturgrundstück, das ist uneben und hat viele Steine im Boden und relativ dickes Moos. Um den elektrozaun sicher anzubringen müssten wir alles einebnen und das Moos entfernen. Wie ist es, wenn Gras is den Zaun wächst? Funktioniert das dann noch oder müsste das Gras auch weg?
Zum Thema Elektrozaun gibt es im Forum schon viele Beiträge...... mein Hühnerauslauf - eingezäunt mit stinknormalem Maschendrahtzaun - ist auch außenrum zusätzlich mit Strom gesichert, allerdings mit Litze (gut leitender Draht) statt mit einem E-Netz. Litze lässt sich über die Weidezaunstecken immer gut in der Höhe regulieren und beim Mähen einfach auf Seite geben oder hochnehmen und Igel und Co bleiben nicht drin hängen. 4 Litzen und eine 5. weiter oben gegen "an den Zaun springen und drüberklettern", oben drüber ein Netz und schon sind die Mädels gut gesichert. Die sind allerdings auch viel außerhalb des Auslauf unterwegs, wenn ich Zeit zum aufpassen habe 😉
LG - Gitti mit einer bunt gemischten Truppe 1,7 unterschiedlichen Alters (2-8J.)
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