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Thema: Ein Schicksalsschlag nach dem anderen... Bitte um Hilfe bei der Fehlersuche

  1. #1

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    Ein Schicksalsschlag nach dem anderen... Bitte um Hilfe bei der Fehlersuche

    Hi ihr Lieben!
    Ich bin schon seit einigen Jahren stumme Mitleserin und besitze seit einem Jahr eigene Hühner. Seither gab es kaum einen Monat, in dem nicht irgendein Wehwehchen oder schlimmer Schicksalsschlag bei den Hühnern aufgetreten ist. Immer wieder habe ich auch in anderen Foren oder auf Infoseiten nachgeforscht, habe befreundete Halter:innen gefragt und natürlich auch unseren Geflügelarzt aufgesucht. Rumgekommen ist dabei ziemlich wenig und nun bin ich doch sehr ernüchtert. Ich möchte hier einmal versuchen alles aufzulisten, was bei uns so passiert ist, welche Haltebedingungen herrschen und so weiter. Vielleicht stolpert jemand von euch über den riesen Fehler, den ich bei der Haltung mache und ich kann ihn beheben. Gerad habe ich das Gefühl, dass ich am besten gar keine Tiere halten sollte, weil ich irgendwas ganz gewaltig falsch mache.


    Der Anfang...
    Im Juni letzten Jahres sind ein adulter Orpingtonhahn, sieben halbwüchsige Orpingtonhennen und zwei ausgewachsene Maranshennen aus verschiedenen Quellen bei uns eingezogen. Letztere waren zu dem Zeitpunkt 4 Jahre alt. Die Orpingtonhennen hatten von Anfang an eine Art Schnupfen, der mal mehr, mal weniger ausgeprägt war. Anfangs dachten wir, es wäre der Eingewöhnungsstress, weil ansonsten alles völlig unauffällig war. Die Schar verhielt sich recht harmonisch. Die Maransdamen haben neben dem Hahn den Ton angegeben und waren im Vergleich zu den sehr ruhigen Orpingtondamen immer etwas aufgekratzt, wenn nicht sogar zickig.

    Im Herbst letzten Jahres...
    Im vergangenen Herbst fing unsere Orpingtondame Gertrud dann an den Schwanz hängen zu lassen. Da sie wie die meisten Hühner in der Mauser war, habe ich das erst spät gemerkt. Beim Tierarzt konnte nichts spezielles festgestellt werden, also hat der gute Mann ihr eine Peppel-Spritze gegeben und uns wieder heim geschickt. Einen Tag später war die gute Gertrud tot. Mein damaliger Gedanke war, dass sie sich während der Mauser vielleicht einen Infekt zugezogen hatte oder ähnliches. Wenige Wochen später ist eine der Maransdamen verstorben. Da sie sich mehrmals übergeben und starken Durchfall hatte, tippten wir auf eine Kropfentzündung. Der Tierarzt untersuchte auch sie und tippte auf allgemeine Altersschwäche bei dem Tier. Die übrige Maransdame haben wir dann unserem Nachbarn gegeben, da er Marans hält und die Gute bei uns doch recht einsam und gleichermaßen aufrührerisch wirkte unter all den gesitteten Federbällen.

    Im Winter letzten Jahres...
    Wegen des wiederkehrende Schnupfens sind wir dann mit zwei Hennen exemplarisch zum Tierarzt gegangen und haben Antibiotika verschrieben bekommen. Eine Henne röchelte und hustete aber weiterhin extrem doll. Da war dann der Verdacht auf Luftröhrenwürmer da und wir haben entwurmt. Nach tagelangem Regen niest das ein oder andere Huhn weiterhin vereinzelt, aber Röcheln oder Husten habe ich seither nicht mehr vernommen.

    Im Frühjahr diesen Jahres...
    Da unser Hahn ein sehr ruhiger Zeitgenosse ist und sich bei mir der Gedanke einschlich, dass unsere Orpingtons vielleicht nicht der gesündesten Linie entstammen, haben wir von Bekannten einen Bielefelder Kennhahn zu unserer Schar gesetzt. Meine Hoffnung war, dass die entstehenden Mixe vielleicht etwas härter im Nehmen sein könnten. Der alteingesessene Günther war jetzt nicht unglaublich begeistert davon, hat ihn aber die meiste Zeit in Frieden gelassen. Der Jungspund Viktor hat sich auch sehr liebevoll um die Hennen bemüht, so dass das Gruppengefüge weiterhin sehr harmonisch war.

    Im Sommer diesen Jahres...
    Vor zwei Monaten lag Viktor dann eines morgens mit hoch violettem Kopf tot im Garten. Verletzungen gab es keine und sein voriges Verhalten hat mit nichts darauf schließen lassen, dass er in irgendeiner Form krank war.
    Mitte letzten Monats ist uns dann bei den verbliebenen Tiere ein starker Befall mit Federlingen aufgefallen. Dagegen haben wir die ganze Schar behandelt. Wir haben jedes Huhn gebadet, geföhnt und träufeln seither alle sieben Tage Balistol-Animal um die Kloaken und unter die Flügel. Wir haben auch den Stall komplett geräumt, gesäubert und vorerst kein Einstreu mehr verwendet. Stattdessen habe ich einmal täglich Kot und Federn entfernt, damit es sich die Federlinge nirgends mehr gemütlich machen konnten. Den Hühnern hat der Stall ohne das Streu so gar nicht gefallen. Ich hatte das Gefühl, dass sie ihn gar nicht mehr so recht wieder erkannt haben und wirklich Eier legen wollten sie seit dem nicht.

    Die vergangene Woche...
    Nun war ich eine Woche weg und bin erst am vergangenen Sonntag wieder gekommen. Mein Liebster hat sich während dieser Zeit um die Hühner gekümmert. Er ist der fürsorglichere von uns, muss man dazu sagen... Während dieser Woche ist eine unserer sehr stolzen Orpingtonhennen immer schwächer geworden und am Tag meiner Wiederkehr schließlich gestorben. Eine weitere Henne lag am selben Tag morgens einfach tot im Stall. Diese hatte mein Freund schon begraben, als ich ankam. Ich habe diese dann wieder ausgegraben und nachgeschaut, was sie getötet haben könnte. Natürlich habe ich mir auch die andere genauer angeschaut. Das Ergebnis war, dass die eine an einem Darmverschluss verendet ist. Ihr Muskelmagen war zum bersten mit Pflanzenfasern gefüllt und steinhart. Der Darm war völlig leer. Mein Liebster war mit ihr zuvor bei Tierarzt, woraufhin er ihr eine Peppel-Spritze gegeben hat und etwas ansteckendes ausgeschlossen hat. Als dann aber Henne Nummer 2 plötzlich tot war, ist für meinen Liebsten die Welt zusammen gebrochen. Es war seine absolute Lieblingshenne. Irgendwie war sie nie so wirklich erwachsen geworden. Ordentlich groß war sie schon mit einem Jahr, hat aber immer noch diese typischen Küken-Laute von sich gegeben, war stets die schüchternste von allen und irgendwie immer etwas bedröppelt. Ich muss ja zugeben, dass ich den Verdacht hatte, dass sie etwas "zurüchgeblieben" war. Dennoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass sie einfach tot von der Stande kippt. Bei ihrer Untersuchung ist mir ein großer Bluterguss am Rücken aufgefallen, der vielleicht von einem Sturz kommen könnte. Ihre Organe waren vollkommen unauffällig, soweit ich das beurteilen kann.
    Seit den beiden Todesfällen ist die Hühnerschar geradezu schreckhaft und verstört. Klar, sie sind gemäß der Rasse weiterhin ruhig, höflich und auch freundlich. Sie laufen mir im garten weiterhin nach, schauen nach dem rechten und so weiter. Aber man merkt den Tieren an, dass etwas nicht mit ihnen stimmt. Günther tritt auch nicht seither und die Damen legen keine Eier mehr. Im Garten habe ich auch kein verstecktes Nest finden können.
    Mechthild, die beste Freundin der verstorbenen Henne, ist seither wie benebelt. Sie tut alles langsamer, gibt ab und an seltsam wehleidige Geräusche von sich und zieht sich auch mal vor den anderen zurück. Natürlich sind wir auch mit ihr sofort zum Arzt, aber sie ist äußerlich vollkommen gesund. Der Arzt meinte, dass auch Hühner individuell trauern können. Wir hoffen, dass das der Grund für ihr Verhalten ist.

    Aber es hört nicht auf...
    Nun habe ich jedes einzelne Tier nochmal untersucht. Sie alle haben mal mehr, mal weniger was mit den Füßen. Keines humpelt, aber sie alle haben kleine verschorfte Wunden und teilweise sogar richtig geschwollene Fußsohlen. Die schlimmen Fälle haben wir mit Abszesssalbe behandelt und verbunden. Das machen wir nun alle zwei Tage, bis Besserung eintritt. Da die Federlinge bisher fern bleiben habe ich den Stall wieder eingestreut und den Balken, auf dem die Hühner schlafen ordentlich abgehobelt. Bisher war es ein 8cm starker Balken mit angefasten Kanten. Nun habe ich ihn oben rund gehobelt und hoffe, dass ich damit den Fehler behoben habe, der die Fußschwellungen ausgelöst hat.

    Zu den Haltebedingungen...
    So... Das waren die Schicksalsschläge chronologisch aufgelistet. Ich bin gerade wirklich ratlos und auch sehr resigniert, mache mir Vorwürfe, kann aber nicht konkret sagen, wo ich Fehler gemacht habe. Was den Auslauf angeht, könnten die Tiere vermutlich überall vergiftet oder verletzt worden sein.
    Es bleiben vier Orpingtondamen und ihr Hahn. Sie laufen auf 1000 Quadratmetern Garten. Das meiste davon sind Wiese und Rase. Es gibt Obstbäume, Beerensträucher und Weinreben, von denen die Tiere saisonal essen. Wildobst, Gestrüpp und Laubhecken sind ebenso vorhanden. Es gibt Giftpflanzen wie Efeu oder Zaunrübe in unserem Garten. Ich hatte nie den Eindruck, dass von diesen Pflanzen gefressen wird. Ich habe ihnen überdachte Plätze mit Sand-Erdgemisch bereitgestellt, die sie auch gerne zum Sandbaden nutzen. Oft machen sie sich irgendwo im Garten zusätzlich ihre eigenen und ich lasse sie das auch tun, solang es nicht auf den Baumscheiben frisch gepflanzter Bäume ist. Baustellen-bedingt haben wir Kies- und Sandhaufen in einem Bereich herumliegen. Einen großen Pferdemisthaufen gibt es ebenso, in dem auch mit Vorliebe gescharrt wird.
    Der Stall hat im Schlaf- und Legebereich 4 Quadratmeter, ist aus Holz gebaut und schließt an eine Voliere mit nochmals 10 Quadratmetern an. Beides ist Mardersicher und trocken. Der Stall samt Sitzstange und Legenestern wird zwei mal im Jahr mit einem Wasser-Kieselgurgemisch gestrichen. In dem Zuge miste ich auch richtig gründlich aus. Als Streu verwende ich gemäß Deep-Litter-Methode gehäckseltes Holz von unseren Obstbäumen, Weiden und Hecken. Dabei achte ich natürlich darauf, dass kein giftiges Holz dabei ist. Als unterste Einstreulage liegt drei Finger hoch gekalkter Sand. Immer, wenn ich Häckselgut zur Hand habe, ergänze ich das Einstreu im Stall. Täglich harke ich einmal durch, damit der frische Kot untergemischt wird. Die Schlafstange ist etwa 40cm hoch und ist mit einem Leiterchen versehen, das auch gerne angenommen wird. Der gesamte Stall ist auf Pfosten aufgebockt. In der Vergangenheit habe ich zugelassen, dass die Hühner durch den "Menscheneingang" aus dem Stall hüpfen, wenn die Türe offen stand. Das verhindere ich ab jetzt tunlichst, da ich den Verdacht habe, dass sie sich aus der Höhe die Fußverletzungen zugezogen haben könnten, die nun zu den Schwellungen und Abszessen geführt haben.
    Unsere Tiere bekommen "Kaiser LZ 100 Zweinutzungshuhn Alleinfutter", wobei ich die Menge an die Jahreszeit anpasse. Im Winter füttere ich täglich 150g pro Tier. Jetzt, wo es im Garten einen absoluten Futterüberschuss gibt, füttere ich zwischen 70 und 100g pro Tier. Gerade bleibt abends selbst dann noch was im Trog übrig. Ich fülle erst dann nach, wenn wirklich alles gegessen wurde. Älter als zwei Tage wird das Futter nicht. Es wird trocken und dunkel gelagert und steht auch im Stall trocken. Die Tiere bekommen auch Erntereste, wie rohen Zuckermais, Nüsse, blühenden Brokkoli, Zuchhini, Gurken und ähnliches. Natürlich nichts verschimmeltes. Bei Kürbisgewächsen probiere ich stets vorher, ob Bitterstoffe in den Früchten vorhanden sind. Muschelschalengrit ist zur freien Verfügung in einem gesonderten Futterspender. Täglich bekommen sie frisches Wasser aus der Leitung.
    Unser Hahn hat bis vor den zwei letzten Todesfällen regelmäßig getreten. Alle Hennen haben regelmäßig glucken wollen. Erst dieses Frühjahr haben drei Damen sehr erfolgreich Küken ausgebrütet und geführt. Wir entglucken regelmäßig, in dem wir die jeweilige Dame in eine geräumige Gitter-Kartoffelkiste an die Futterstation setzen. Dort sind sie vor Wind und Wetter geschützt und haben freien Zugang zu frischem Wasser. Dort sitzen sie dann drei bis fünf Tage. Zwischenzeitlich lassen wir sie immer mal raus, um zu schauen, ob sie ihren Brutwillen schon aufgegeben haben. Ich weiß, dass das Entglucken von Hennen umstritten ist. Ich habe den Eindruck, dass Glucken eine sehr anstrengende und kraftzehrende Angelegenheit ist, weswegen ich meine Hennen nicht vergebens glucken lassen möchte.
    Wir entwurmen nach Bedarf, was alle 3 bis 6 Monate bedeutet. Wir beobachten, welche Konsistenz der Kot der Tiere hat. Wenn er schaumig, hell und übelriechend ist, entwurmen wir. Seit den Luftröhrenwürmern horche ich die Tiere regelmäßig ab, indem ich mein Ohr an ihre Brust drücke und auf Atemgeräusche achte. Generell haben unsere Hühner gerade etwas flüssigeren Kot, da sie sehr viel Obst essen. Er wirkt für uns aber den Umständen entsprechend normal.

    Das war jetzt irre viel Text und es tut mir auch unheimlich Leid euch so derartig zu beanspruchen. Ich bin gerade an einem Punkt, wo ich mir überlege mit der Hühnerhaltung aufzuhören, weil ich absolut nicht greifen kann, was ich falsch gemacht habe. Die Sitzstange, der anfängliche Schnupfen... Das sind Dinge, die ich nun hoffentlich behoben habe. Fällt euch noch etwas ein? Orpingtons sollen laut meinem Freund 10 Jahre als werden. Marans sind auch keine super anfällige Rasse, habe ich gelesen. Ich fürchte, dass ich irgendwas einfach völlig falsch angehe.

    Lieben Dank an alle, die es bis hier geschafft haben aber auch an alle, die es versucht haben.
    Johanna

  2. #2

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    Hallo Johanna,

    es tut mir wahnsinnig leid, dass du so einen schlechten Start in die Hühnerhaltung hattest.
    Wurden mal Abstriche und/oder Kotproben ins Labor geschickt und untersucht?
    Können deine Hühner irgendwie an Rattengift gekommen sein? Das sie sich selber über Pflanzen vergiften halte ich für sehr unwahrscheinlich. Eventuell hattest du wirklich Pech und eine der beiden gekauften Gruppen hat einen fiesen Keim mitgebracht. Da sollten aber Abstriche Antwort bringen.

    Auf jeden Fall würde ich dir empfehlen, erst noch mal auf Ursachenforschung zu gehen, bevor du die Flinte ins Korn wirfst. Und dann möchte ich noch anbringen, dass Rassehühner durch aus 10 Jahre alt werden können, aber längst nicht alle das schaffen. Ein Huhn sein ist ein risikoreicher Beruf, der Legeapparat unter Dauerbelastung, das darf man nicht unterschätzen. Auch, wenn wir alle versuchen so gut es geht auf unsere Jungs und Mädels aufzupassen.

    Was fällt mir noch ein:
    - wenn noch keine Abstriche gemacht wurden, den Tierarzt mal wechseln.
    - sollte noch ein Tier versterben unbedingt einschicken
    - erstmal keine Neuzugänge
    - Könnte euer Wasser eventuell einen Keim haben? Kommt es aus der Tonne oder der Leitung/Bach?
    - Biete Aktivkohle oder Pflanzenkohle zur freien Verfügung an, vielleicht kann die ein bisschen neutralisieren.
    - Ist dein Stall Milbenfrei?

    Ich denke, da kommen noch eine Menge weiterer wertvoller Tipps,
    bis dahin drücke ich Euch die Daumen!

  3. #3
    Avatar von Orpington/Maran
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    Beim lesen kam auch mir der Verdacht auf, ob ihr wirklich einen geflügel Facharzt habt?! Es gibt in ganz Deutschland nur 30 davon, 2 in /um Berlin

  4. #4
    Avatar von Orpington/Maran
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    Es nennen sich viele Geflügelfachärzte, anfangs bin ich auch zu denen gerannt, die haben aber nur eine Zusatzausbildung, sind aber unterm Strich keine richtigen Geflügelspezialisten, und machen dementsprechend auch viele Fehler, Hühner rechnen sich nicht, wenn die krank sind, landen 99,9% von denen im Topf

  5. #5
    Avatar von morgan
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    Keimsuche im Wasser wäre evtl. schon mal eine Maßnahme. Als erstes springt mir dabei aber die Keim-Pilz-Bakterien-Viren-Parasiten-Indoorzuchtanlage ins Auge. Allgemein auch Deep-Litter-Methode genannt. Den ganzen Rotz würde ich ausräumen, desinfizieren, mit Heu/Stroh o.ä. einstreuen und wöchentlich ausmisten. Dem Stallklima würde es auch gut tun.

  6. #6

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    Das sehe ich wie morgan.
    4m² hat mein Stall auch, aber komplett ohne Einstreu. Nur eine hauchdünne Schicht einer Mischung aus Urgesteinsmehl, Kieselgur und Sand auf dem Kotbrett. Kot wird täglich entfernt und mittels selbstgebautem Streuer nachgestreut.
    Wenn ich die Menge Nachtkot sehe, die da bei meinen anfällt, möchte ich das nicht ein halbes Jahr im Stall verscharren.
    Ständiges Entwurmen sollte man auch eher lassen. Das belastet die Hühner.
    Den Kot den du beschreibst ist meiner Meinung nach Blinddarmkot und normal. Kein Grund zu entwurmen.
    Alleinfutter würde ich gegen gehaltvolleres Legefutter tauschen, da deine Hühner ja jede Menge Beifutter bekommen.
    Hühner aus verschiedenen Quellen zusammenwürfeln macht tendenziell auch nur Ärger und würde ich keinem empfehlen.

  7. #7

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    Für mich liest sich das auch eher nach zuviel des Guten, als zuwenig.

    Ich füttere 1-2 mal die Woche Weichkost (gekochtes Hühnerfutter mit Gemüse + eingeweichtes Brot) mit Knoblauch und Oregano und ca. alle 10 Tage mit zusätzlich Cocosflocken gegen Würmer.

  8. #8
    Avatar von Gockelmeisterin
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    Das liest sich ja wirklich alles sehr deprimierend
    Hast du alle Hühner vom selben Züchter/Hühnerhalter geholt? So wie du es beschrieben hast, glaube ich nicht, dass du da irgendwas so falsch gemacht hast, dass die sterben wie die Fliegen.
    Vielleicht war ja bei dem, wo du die Hühner geholt hast, nicht so gute Bedingungen/viel Inzucht, Krankheiten usw.
    Aber da kann man nur spekulieren denke ich.

    So traurig wie es ist, aber ich würde die restlichen Hühner so lange behalten bis keines mehr übrig ist, dann ein paar Wochen/ Monate pausieren, um anschließend mit komplett neuer Hühnerschar von neuem zu beginnen.

    Aber vielleicht wars das jetzt auch mit dem großen Sterben und die restlichen bleiben jetzt ein paar Jahre am leben. Ich wünsche es dir auf jeden Fall!
    0,2 Leghorn (LSL) 0,2 Zwerg-Araucana 0,1 Zwerg-Wyandotten 0,0,5 Küken (Zwerg-Leghorn+Zwerg-Phönix) 1,0 Katze

  9. #9

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    Hallo und vielen herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten!

    Ich versuche mal alle Punkte zu listen und abzuarbeiten. Ich hoffe, ich vergesse nichts.

    Tierarzt:
    Beim nochmal-drüber-lesen wirkt unser Tierarzt im Anfangspost wirkllich etwas hilflos. Ich habe natürlich nur die unglücklichen Vorfälle hier erwähnt, wobei die Antibiotikabehandlung und Entwurmung ja angebracht und erfolgreich waren. Auch vereinzelt haben wir mal Tiere zum Check hingebracht und haben uns eigentlich immer gut beraten gefühlt. Der Arzt hat auch gemeint, dass wir beim nächsten Todesfall das Tier auf jeden Fall zu ihm bringen sollen, damit er es untersuchen und die Ursache herausfinden kann. Zum Thema Abstrich: Wo wird der gemacht? Generell alle Schleimhäute (Rachen, Kloake) oder noch wo anders? Dann sprechen wir ihn mal direkt darauf an.

    Indikator Küken:
    Müssten bei Vergiftungen, Verkeimungen oder ähnlichem Küken nicht am ehesten darunter leiden und Anzeichen zeigen? Unsere diesjährigen Küken waren allesamt über fünf bis acht Wochen bei uns und sehr vital. Wir haben sie alle vermittelt und bisher nur gute Rückmeldungen erhalten. Sie sind von Anfang an mit den Müttern in der Gruppe mitgelaufen und haben bis auf zusätzliches Kükenfutter (Fertigfutter und Brennessel-Ei-Möhren-Haferflockenmischung) nichts gesondertes bekommen. Sie haben das Futter der erwachsenen Tiere mitgefressen und das selbe Wasser getrunken.

    Wasser:
    Das Wasser stammt aus unserer Trinkwasserleitung, aus der auch wir trinken. Wir füllen es in eine eigens dafür gekaufte Gießkanne mit der wir nichts anderes transportieren und kippen es in verschiedene Trinkgefäße, die im Auslauf und der Voliere verteilt stehen. Da können natürlich auch Wildtiere dran... Die Gefäße wische ich jeden Tag beim Wasserwechsel aus. Die Tiere trinken aber natürlich auch aus Matschpfützen, in denen Fallobst schwimmt oder aus dem Kompost oder manchmal auch aus den Lachern die sich bilden, wenn ich das Wasser vom Vortag wegkippe. Leider kann ich das bei der Größe unseres Gartens kaum verhindern. Bei jedem Regen bilden sich an den unmöglichsten Stellen Pfützen und manchmal habe ich den Eindruck, dass die Bande absichtlich aus den ekelhaftesten Lachen trinkt. Einen großen Naturteich haben wir ebenfalls, aus dem bestimmt auch getrunken wird. Sein Wasser wirkt auf mich aber sauber.

    Milben:
    Seit die Federlinge weg sind, habe ich keine Stiche, Schorfstellen oder Bisse bei den Tieren entdecken können. Sie haben alle rote Kämme und keinen übermäßigen Juckreiz. Den Stall habe ich genau inspiziert und als Indikator doppelseitiges Klebeband verteilt. Dort habe ich keine Milben finden können. Als ich heute die Stange abgeschraubt habe, habe ich in den Holzritzen gezielt nach Milben gesucht, bevor ich sie einmal dick geölt habe. Da habe ich eigentlich welche erwartet, weil an die Schraubstelle kein Kieselgur gedrungen ist. Allerdings habe ich keine Anzeichen auf Milben finden können. Ich hoffe also, dass unsere Kieselgurbehandlung wirkt und der Stall milbenfrei ist.

    Stall und Einstreu:
    Wir haben den ganzen Stall gerade wegen der Federlinge ausgemistet, gesäubert und dann erstmal nicht wieder eingestreut. Erst jetzt haben wir mit gekalktem Sand, Hackschnitzeln und Leinstreu wieder eingestreut. Ich bin da hin und her gerissen. Kein Einstreu auf Dauer ist für uns keine Option, da die Hühner dann den Stall samt der Legenester einfach nicht annehmen wollen. Vorm Schlafengehen war es jedes Mal ein riesen Theater, weil sie in den Stall kamen und sich erstmal völlig darüber empört haben, dass das Einstreu fehlt. Sie wollten im leeren Stall auch kaum mehr Eier legen. Auch die Luft war ohne Einstreu nicht so gut im Stall. Ich habe die Ausdünstungen der Exkremente viel deutlicher und störender wahrgenommen. Vorher hat es fast angenehm nach Kompost gerochen. Es kommt natürlich immer auf den Stall und die Gewohnheiten der Tiere an und ich galube, dass es woanders gut funktionieren kann. Bei uns ist es, fürchte ich, keine Option.
    Die Male, die ich bisher ausgemistet habe, habe ich das Einstreu nicht als verseucht wahrgenommen. Aber ich habe auch keine Mikroskopaugen. Daher werden wir jetzt öfter ausmisten. Ich könnte unter der Schlafstange mit Gitter abgedeckte, mit Sand gefüllte Kästen aufstellen. Dann würde der meiste Kot dort hinein fallen und die Tiere würden gar nicht mehr damit in Kontakt kommen. So könnte ich den Kot alle paar Tage rausschaufeln. Da die Tiere in dem Bereich eigentlich nur schlafen und Eier legen, sollte das die allgemeine Belastung der Zone erheblich reduzieren.


    Entwurmen und Kotproben:
    Wir entwurmen nicht ständig, sondern nach Bedarf. Den beschriebenen Kot (schaumig, hell und übelriechend) haben wir als Sammelkotproben bei der Tierärztlichen Hochschule Hannover eingeschick und da waren Würmer vorhanden. Das war innerhalb eines Jahres zwei mal der Fall und einmal haben wir wegen der Luftröhrenwürmer entwumt. Ich habe bisher beim Kot nach Parasiten und Kokzidiose suchen lassen. Es gibt da ein Formular, das man ausfüllen kann: https://www.tiho-hannover.de/klinike...hungsauftraege
    Kennt sich jemadn von euch aus, auf was ich den Kot gezielt untersuchen lassen sollte?
    Generell sind unsere Tiere durch den Freilauf dauerhaft Parasiten ausgesetzt, da machen wir uns nichts vor. Was die an Würmern, Schnecken und anderen Wurmträgern fressen... Darum werden wir um zwei bis drei Mal entwurmen im Jahr nicht drum rum kommen.

    Futterzusammensetzung:
    Mir fällt es offen gesagt etwas schwer richtig einzuschätzen, wie viel Legefutter ich füttern sollte. Gibt es da Tricks zur Berechnung? Orpingtons verfetten ja angeblich auch sehr schnell. Eine wichtige Sache habe ich vergessen zu erwähnen: Wir haben als Eiweisergänzung Fischmehl, Hundefutter und Leinkuchen zugefüttert. Damit das Mehl auch am Futter haftet, haben wir Wasser dazu gegeben. Kann schlecht gewordenes Fischmehl Vergiftungen hervorrufen? Auf jeden Fall, oder?

    Rattengift:
    Das war auch eine meiner großen Ängste. Ich bin keine Pathologin. Ich habe mir einen "Obduktionsbericht" zu zwei an Rattengift verstorbenen Hennen durchgelesen. Da wurde unter anderem beschrieben, dass nicht geronnenes Blut in die Bauchhöhle gelaufen ist und das Brustfleisch fast ganz blutleer war. Anzeichen dafür habe ich bei den kürzlich verstorbenen Hühnern nicht gefunden.

    Tausend Dank weiterhin für eure Zeit und Mühe!

  10. #10

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    Ja, schlecht gewordenes Futter kann Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Fischmehl, Hundefutter und Leinkuchen laß mal weg.

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