Erst einmal bin ich kein wissenschaftlicher Laie (näheres möchte ich hier nicht erzählen) und zweitens bin ich mittlerweile der internationalen Forschung überdrüssig, weil - du ahnst es vielleicht schon - ich herausgefunden habe, dass mein kleines, persönliches Wissen der Welt und mir unendlich viel mehr bringt, als irgendein Laborexperiment verschriftlicht in einem Fachjournal, das (fast) niemand liest, der in der Praxis irgendwas mit dem Forschungsobjekt zu tun hat. Entweder man hat einen "Draht" zu Lebewesen und WEISS Dinge dann einfach (dazu brauche ich auch kein wie auch immer geartetes Weltbild), oder wird es auch durch nächtelanges Bücherstudium nie haben. Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass Lohmann Bros künftig einen Sinneswandel durchmachen werden? Wem nützt solch eine Forschung dann? Wem nützt zB eine Forschung, bei der mit Hirnelektroden versehene Ratten mit aufgesägtem Schädel apathisch in der Käfigecke liegen und die zuständigen Leute behaupten, man müsse erstmal irgendwie herleiten und naturwissenschaftlich beweisen, dass sie sich nicht wohl fühlen würden ...? Meine Verbundenheit mit der Naturwissenschaft ist seitdem kaputt und ein Großteil der Forschung sinnentleert.
Zum Weltbild: Meine Oma, Baujahr 1902, hat alle Tiere auf ihrem Bauernhof vergöttert und galt als ausserordentlich geschickt mit ihnen. Ich glaube nicht, dass ausreichend sensible Menschen durch ein materialistisches Weltbild soweit verbogen werden können, dass sie ihrem Gefühl abschwören. Vielmehr glaube ich, es gibt seit jeher auch einen sehr verkopften Typ Mensch, der meint, alles durch Zerschneiden und Analysieren verstehen zu können und in der "wirklichen Welt" mit seiner Fixierung auf den Intellekt nicht weiter kommt. Dummerweise - und da hast du wahrscheinlich Recht - ist unser naturwissenschaftliches Weltbild aller Wahrscheinlichkeit nach von solchen Leuten entworfen worden. Das heisst aber nicht, dass ich erst dieses Weltbild haben muss, um mich nachträglich von der verleugneten Gefühlsseite überzeugen zu können.
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