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Thema: Entenküken unter Glucke (Huhn) schieben?

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  1. #1

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    Entenküken unter Glucke (Huhn) schieben?

    Hallo,
    ich habe seit einem knappen halben Jahr Hühner und Laufenten und mache gerade meine erste Erfahrung mit Glucken, Brüten und Küken. Da meine (Huhn) Glucke offensichtlich keinen Bruterfolg hat, bin ich auf eine vielleicht etwas schräge Idee gekommen und möchte gerne die Einschätzung erfahrener Hühner- und Entenhalter hören.

    Zu erst mal der Hintergrund:
    Die Glucke sitzt heute den 25. Tag auf ihrem Gelege und es scheint sich nichts zu tun. Als sie anfing zu glucken, habe ich ihr immer wieder die Eier weggenommen, da ich eigentlich dieses Jahr noch keine Hühnerküken haben wollte. Das war jedes Mal furchtbar für uns beide, so dass ich mir irgendwann dachte, wenn sie es unbedingt will, dann soll sie eben brüten. Also hat sie Bruteier, ein Brutnest mit Auslauf und allem drum herum bekommen und hat, soweit ich das beurteilen kann, vorbildlich und nach Lehrbuch gebrütet. Ist brav sitzen geblieben, hat sich große Mühe gegeben mich mit Knurren vom Leib zu halten und ist nur aufgestanden um zu fressen, ein Sandbad zu nehmen und einen stinkenden Pferdeapfel abzulassen. Das alles im Turbomodus, wie das bei jungen Müttern eben so ist. Sie selbst ist letztes Jahr im April in einem Brutkasten geschlüpft, wurde aber von einer Sundheimer Henne halbwegs anständig erzogen. Eigentlich ist sie ein recht zierliches, aufgewecktes Hühnchen mit ein paar Hummelchen im Po. Dass sie überhaupt so lange still sitzen kann, hat mich schon sehr überrascht.

    Vor zwei Tagen habe ich den Kratz-und Wassertest gemacht und die Eier mit einer normalen Taschenlampe geschiert. Manche waren gefüllt, bei anderen war ich mir nicht sicher und wieder andere sahen mir unbefruchtet aus. Beim Wassertest und an der Schale kratzen hat mir keines ein Lebenszeichen gegeben. Da es aber braune Eier sind und ich keine Erfahrung habe, habe ich ihr vorerst alle wieder untergelegt.
    Da sie so vehement brüten wollte und das so stark durchgezogen hat, will ich ihr ein Entglucken meinserseits ersparen, weil ich ja auch keinen Traumatherapeuten für Hühner zur Hand habe. Ewig sitzen lassen kann ich sie aber auch nicht mehr, da sie schon sehr erschöpft wirkt. Eintagsküken sind in einem halbwegs vernünftigen Umkreis nirgends zu bekommen und auch in der nächsten Woche nicht in Aussicht.

    Jetzt hat eine Laufente gleichzeitig gebrütet und ihre Küken haben heute begonnen zu schlüpfen. Da bin ich aus lauter Verzweiflung auf die, vielleicht bescheuerte, Idee gekommen meinem Hühnchen zwei Entenküken unterzuschieben, damit sie aus dem Brutmodus kommt und ein Erfolgserlebnis hat. Sollten die Entenküken sich später als Hühner identifizieren, wäre das im Fall kein großes Problem sie im Hühnergehege einfach mitlaufen zu lassen. Aber eigentlich würde ich eher darauf setzen, dass die Entenbabys der Henne das Glucken abgewöhnen und sich dann irgendwann in dem Alter, in dem sie anfangen schwierig zu werden, ihresgegleichn wieder anschließen.

    Mit tut einfach die Glucke so leid, sie hat es so stark gewollt zu brüten, hat sich sogar gegen mich damit durchgestzt und sich wirklich ziemlich verausgabt dabei und soll jetzt keine Küken bekommen?!? Man wirft mir vor ich würde meine Hühnchen vermenschlichen, wahrscheinlich stimmt das auch. Aber ich bringe es nicht über´s Herz...

    Also, ich freue mich auf eure Erfahrungen, Einschätzungen, Warnungen, am liebsten Ermutigungen und im Fall gerne auch Tips zum Unterschieben der Entenküken.
    Ach ja, und die Ente hat auf wundersame Weise mehr Eier als ich eigentlich dachte. Ich gehe davon aus, dass sie auch nicht besser zählen kann als ich, die Anzahl ihrer Küken nicht übersieht und der Verlust für sie verkraftbar wäre.

    Danke schonmal für eure Antworten!

    Eva

  2. #2

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    Ich möchte hier keine Empfehlungen aussprechen. Meine Erfahrungen: ich habe letztes Jahr zwei Hühnerglucken Enteneier unterlegen lassen. Wir waren im Urlaub und für die Urlaubsvertretung (zumindest mit Hühnern erfahren) schien es mir am einfachsten so. Befruchtete Hühnereier hatte ich damals nicht (kein Hahn), darum habe ich Enteneier unterlegen lassen.
    Beide Hennen haben vorbildlichst gebrütet, und es sind bei beiden 6 Küken aus 6 Eiern geschlüpft. Die beiden haben getrennt gebrütet, später dann zusammen geführt. Das Mutterglück war allerdings von kurzer Dauer. Irgendwann sind die Entlein den halben Tag auf dem Weiher geschwommen, die Mamas am Ufer auf und ab gelaufen. Nach zwei Wochen hatten die Glucken dann genug davon, und haben sich wieder der alten Truppe angeschlossen.
    Für die Entenküken war es zum Glück nicht schlimm. Es war Sommer und recht warm, und die 12er Truppe war ohnehin recht autark unterwegs.
    Für mich war das eher eine Notlösung, zumindest für die Glucken nicht optimal.

    Ich denke, in deinem Fall werden sich die Entlein recht bald der Ententruppe anschließen. Die Glucke bleibt dann wahrscheinlich alleine zurück (meine Kunstbrutentenküken haben sich auch sofort der Entenmama mit ihren frisch geschlüpften Küken angeschlossen. Anfangs hat Mama-Ente die kleinen noch versucht zu vertreiben, irgendwann hat sie dann resigniert und die Kleinen nachts sogar mit gewärmt).

  3. #3

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    Vielen Dank, Schäfchenzähler, für deine Rückmeldung

    ich frage mich, ob es für die Henne trotzdem einfacher wäre zu entglucken, indem ihr "ihre" Küken abtrünnig sind, als sie jetzt vom Nest zu reißen oder die Eier wegzunehmen. Sie sieht wirklich erschöpft aus. Ich habe gerade gesehen, dass bei der Ente noch einige Küken nicht geschlüpft sind. Ich hätte also jetzt noch die Chance der Henne geschlossene Eier unterzulegen, aus denen dann sicherlich in den nächsten Stunden oder morgen nach was schlüpft.
    Die Frage ist allerdings auch: Wie bekomme ich die Eier unter der Ente weg? Die ist nämlich auch eher ein starker Charakter...

    Ich befürchte ich muss tief durchatmen, irgendeine Entscheidung treffen und hoffen, dass es die richtige ist. Oder zumindest die am wenigsten schlechte.

  4. #4
    Avatar von chtjonas
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    Kannst Du Deiner Hühnerglucke nicht einfach ein paar Eintagsküken besorgen?
    "Rentnerpärchen" 1,1, gemischter Jungtrupp 3,8 und 4 Seidies (1,3) und 7 Küken - LG Christina

    "Life is what happens while you are busy making other plans." (John Lennon)

  5. #5

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    Zitat Zitat von chtjonas Beitrag anzeigen
    Kannst Du Deiner Hühnerglucke nicht einfach ein paar Eintagsküken besorgen?
    Das war mein ursprünglicher Plan. Ich habe Stunden mit Suchen verbracht. Internet, Geflügelzuchtvereine, private Kontakte... Es gibt weit und breit keine, nicht mal auf Vorbestellu

  6. #6
    Moderator Avatar von sil
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    Schmeiß die Glucke vom Nest und gut ist. Die wird deswegen - wahrscheinlich anders als Du - keine schlaflosen Nächte haben sondern sich damit abfinden, daß für diesesmal eben eine Brut erfolglos war. Glucken wird durch Hormone ausgelöst und gesteuert, ebenso das spätere Führen der Küken. Die Glucke ist, wenn man so will, ein Opfer ihrer Hormone und es liegt auch in unserer Verantwortung, sie darunter nicht länger als nötig leiden zu lassen. Wenn eine Brut erfolglos war und wir die Glucke "zwingen", sie zu beenden, stellt sich ihr Hormonhaushalt wieder um . Sie leidet sicher nicht seelisch unter dem Beenden einer erfolglosen Brut, höchstens körperlich unter wochenlangem erfolglosem brüten. Ihr Entenküken unterzuschieben wird zwar ihren Mutterinstinkt für den Moment bedienen, bedeutet aber wiederum Stress. Spätestens, wenn die Entchen das Wasser entdecken, wird eine Hühnerglucke sich schwer tun. Nicht nur, weil sie instinktiv ihre Küken vor Wasser (das für Hühnerküken ja eine Gefahr ist) beschützen möchte, auch weil die nassen Entchen sich immer wieder unter ihr aufwärmen wollen und das Gefieder einer Hühnerglucke dafür gar nicht gedacht ist.
    Egal wie "süß" so ein Bild einer Entenküken führenden Hühnerglucke für uns ist, es ist in meinen Augen ein falsches Bild.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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