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Thema: Eure Meinung zu Haubenhühnern?

  1. #1

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    Eure Meinung zu Haubenhühnern?

    Hallo allerseits ,
    etwa 1 1/2 Jahren hab ich zum Geburtstag ein Zwerg Seidi bekommen. Seither ist sie quasi eins meiner „Angeberhühner“. Die haben wir doch alle, wenn wir ehrlich sind . Die Hühner, die ihr stolz Nachbar*innen und Verwandten zeigen, die, zu denen man die witzigsten Storys hat, die eine witzige Angewohnheit haben usw. Und vor einem Monat hab ich dann 3 neue Hennen geholt, unter ihnen eine gelockte Zwerg Paduaner Henne. Mit ihrem schwarzen Federkleid mit den weißen Tupfen und der Riesen weißen Haube ist „Rosie“ natürlich ein Hingucker, ein weiteres „Angeberhuhn“. Ich sitze immer sehr viel bei meinen Hühner, lege viel Wert darauf, dass sie Vertrauen zu mir fassen. Die einen sind zutraulicher als die anderen aber es gibt keins, dass mir nicht aus der Hand frisst. Und beim Beobachten fiel mir immer wieder auf, wie Rosie rumspringt, panisch wegrennt, und als ich sie einmal hochnehmen will, schreckt sie total zusammen. Natürlich, die Haube. Sie sieht ja quasi nur vor sich wirklich alles. An diese Komplikationen hatte ich nicht gedacht, da die Haube meine Seidi Dame Elli nie gestört hat, da ihre Haube immer nur ein Büschel Feder AUF ihre, Kopf drauf war, und sie deswegen nie eingeschränkt hat. Also am Abend sofort den Hunde Rasierer hervorgeholt um die Haube seitlich wegzuschneiden. Am nächsten Tag bemerkt, dass es nicht genug war und Abends wieder den Hunderasierer mit in den Stall genommen. Quasi „Ausversehen“ habe ich ihr auf einer Seite einen Irokesen verpasst; sie hatte also auf einer Seite nur noch einen Streifen auf dem Kopf. Es sah grauenvoll aus. Also habe ich kurzerhand beschlossen, die andere Seite auch komplett wegzuschneiden. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe. Rosie hat jetzt zwar immer noch eine überaus stylischen, weißen Streifen auf dem Kopf, kann aber vor, neben, über und vor allem hinter sich alles sehen. Am nächsten Tag hatte ich quasi ein neues Huhn im Garten herum spazieren. Sie erschreckte sich nicht mehr vor jedem Geräusch, war viel aktiver und traute sich auch in die Böschungen. Nun stellte sich mir aber die Frage, konnte ich das überhaupt verantworten? Letztendlich tut die Haube nichts gutes für Rosie, sondern ist nur für meinen, sehr egoistischen, Gefallen daran gezüchtet worden. Wenn die Haube wenigstens AUF dem Kopf ist, und nicht quasi drum rum. Ich habe jedenfalls beschlossen, die Zühchtung dieser Hühnerrassen nicht mehr zu unterstützen, da ich auch die Züchtung von den ganzen plattnasigen Hunden, den nacktkatzen und und und verurteile, die dem Tier teilweise sogar gesundheitlich schaden, sehr verurteile. Wie seht ihr das?
    Hier habt ihr noch ein vor- und nachher Bild, da mit beim zweiten Durchlesen meines Textes aufgefallen ist, dass ich das jetzige Aussehen der Haube wirklich sehr schlecht und unanschaulich beschrieben habe




    Geändert von Chicken_Mom (28.05.2023 um 21:36 Uhr)

  2. #2
    Avatar von Gockelmeisterin
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    Hallo Chicken_Mom,
    Also mir sind Kämme vom Aussehen her deutlich lieber als Hauben, aber ich finde die Rosie ist trotzdem eine sehr hübsche
    Find ich gut, dass du ihr das Leben mit stutzen der Haube erleichtert hast
    Ich halte von grenzwertigen Züchtungen auch nichts.
    Unser Putzi ist ein Zwergcochin. Ein ganz ein Lieber und ich find ihn richtig schön
    Leider haben die Z-Cochins ja diese extreme Fußbefiederung, die auch noch so heftig lang werden kann.
    Da können sich dann richtige Kot-und Dreckklumpen an den Füßchen bilden. Deshalb haben wir gleich als er bei uns einzog, nach ein paar Wochen damit begonnen ihm regelmäßig seine Fußfedern stark zu stutzen. Er kann so viel besser rennen, es hängt sich weniger Dreck fest in den Federn und ich finde nicht, dass es seine Schönheit beeinträchtigt.
    Und er hat gleich ein bisschen mehr gescharrt, als wir ihm das erste Mal die Federn gestutzt hatten
    Nachdem wir ihn jetzt seit ca 7 Monaten hier haben, bin ich mir sehr sicher, dass es der einzige seiner Art hier bleiben wird, auch wenn ich mich eigentlich verliebt hätte in die Rasse.
    Aber ich denke (zu große) Hauben sind noch Mal ein Stück hinderlicher für die Tiere als Fußbefiederung.
    0,2 Leghorn (LSL) 0,2 Zwerg-Araucana 0,1 Zwerg-Wyandotten 0,0,5 Küken (Zwerg-Leghorn+Zwerg-Phönix) 1,0 Katze

  3. #3
    Avatar von Bohus-Dal
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    Für mich ist das alles nichts, ich mag weder Hauben noch Fünfzehigkeit, Geierfersen, Federfüße, Lockigkeit oder extreme Kurzbeine. Ein Huhn muß doch als Huhn funktionieren können. Nur weil es möglich ist, ein bestimmtes Merkmal zu erzüchten, muß man das nicht gleich tun. Paduaner können anscheinend unterschiedlich gut sehen, eine gut sitzende Haube muß das Huhn nicht unbedingt so extrem einschränken wie Deine Rosie. User Rocco hatte andererseits mal einen Haubenhahn, der verhungert wäre, wenn er nicht beizeiten gemerkt hätte, daß er kaum was sah. Das ist dann eigentlich schon Qualzucht, wobei man Federn ja zum Glück einfach abschneiden kann. Finde ich super, daß Du das gemacht hast. Noch schlimmer finde ich, daß es durch die Protuberanz auf dem Schädel zu Gehirnschäden kommen kann, das ist dann wirklich überhaupt nicht mehr zu verzeihen, sondern schlicht und ergreifend Tierquälerei.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  4. #4

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    1 zu 1 Bohal - Dals Meinung.

  5. #5
    Avatar von giggerl07
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    ich habe ja auch viele Seidis und USSilkies - denen wird auch einfach die Haube gestutzt - manchmal auch gewaschen -
    genauso wie regelmäßige Füßinspektion gemacht wird

    febj.PNG
    8,30 ZSeidi,USSilkie&Showgirl www.unsere-kleine-seidifarm.de
    1,9 Sumatra,EasterEgger,Araucana,AppSpitzhaube,
    Lachs und 1,3 wunderschöne Yokohama


  6. #6

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    Da gab es beim wissenschaftlichen Geflügelhof eine Studie zur Seh"behinderung" bei Haubenhühnern
    https://wissenschaftlicher-gefluegel...abender_PW.pdf

    Das Ergebnis scheint gewesen zu sein, dass einige Hühner deutlich eingeschränkt waren, andere derselben Rasse nicht erkennbar eingeschränkt, und dann eben alle Abstufungen dazwischen.

    Ich finde es auch nicht gut, Hühner zu züchten, die man nachher noch zum Friseur schicken muss (dann kann man doch gleich die Haube kleiner züchten ...?). Andererseits gibt es diese Rassen schon auch sehr lange und offenbar haben sie sogar im Freilauf ohne Habichtnetz bis heute überlebt. Das Gehirn wird durch die Schädel-Protuberanz meines Wissens nach nicht mitgeformt/-verformt. Viel problematischer finde ich Kaulschwänze wie Araucana, bei denen ganze Körperteile fehlen (und die nichtmal mehr eine Bürzeldrüse haben). Darüber wird ab seltener geredet.

    Was ist denn schlimm an der Fünfzehigkeit? Auch Menschen haben 5 Zehen ... . Meine Dorking stört die 5te Zehe jedenfalls überhaupt nicht, wo auch immer die herkam (vielleicht hatte das verwendete Urhuhn ja auch eine 5te Zehe?). Viele Rassen haben doch 5, was ist schlechter als mit 4? Glaube nicht, dass dieses Merkmal "extra angezüchtet" wurde, wie eine Haube.
    Befiederte Läufe gibt es auch in der Natur; wahrscheinlich kommt es hier auf das Ausmaß an. Eine meiner Marans-Hennen scharrt leidenschaftlich gerne; es ist die mit einer für die Rasse sicher etwas zu stark ausgeprägten Fußbefiederung.
    Geändert von Schwanzfeder (29.05.2023 um 11:32 Uhr)

  7. #7
    Avatar von ahoeh
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    Haubenhühner und haubenhuhnverwandte Rassen gibt es bereits sehr lange und wer sich wirklich mit der Thematik beschäftigt wird feststellen dass dies, dass es sehr ansprechende und zum Teil noch ursprüngliche Rassen sind. Ich bin der Meinung, dass alle die züchten sich Fachkenntnisse aneignen sollten. Dies gilt besonders bei Hühnerrassen mit besonderen Merkmalen.

    Haubenhühner grundsätzlich zu verurteilen ist total daneben. Es gilt hier genauso wie bei anderen Rassen. Ob übergroßer Kamm, Bart, Fußbefiederung, oder übergroße Haube etc., einer Übertypisierung (übertriebene Merkmale) ist entgegenzuwirken. Jeder, der Vollhaubenhühner hält oder züchtet sollte zwingend auf Sichtfreiheit achten und sollte sich nicht scheuen Federn wegzuschneiden, sollte dies nötig sein! Letztendlich muss aber natürliche Sichtfreiheit Ziel sein.

    Um ein freies Sichtfeld sicherzustellen ist eine Schädelprotuberanz notwendig, damit die Haube hoch angesetzt ist. Die Sichtfreiheit muss immer auf Augenhöhe bewertet werden. Jeder Züchter oder Halter kann eine einfache Überprüfung vornehmen. Das Auge muss auf Augenhöhe von Vorne und der Seite zu sehen sein. Wenn nötig, ran an die Schere.

    Probleme sind eher Leute, die aus Unkenntnis Tiere vermehren und verbreiten, die eigentlich nicht in die Zucht gehören.
    Ihre Attraktivität wird ihnen nicht selten zum Verhältnis. Riesige Hauben, die es noch vor vielen Jahren gab sind unlängst nicht mehr erwünscht. Hühnerliebhaber, die solche Tiere kaufen haben die Verantwortung die Hauben zur Sichtfreiheit zu beschneiden. Besser wäre es allerdings Tiere aus fachgerechten Zuchten zu erwerben.

    Wer sich informieren möchte über Haubenhühner, dem empfehle ich den Blog des Sondervereins der Haubenhühner und seltener Hühnerrassen.

    http://haubenhuehner-seltene-huehner....blogspot.com/

    http://haubenhuehner-seltene-huehner...rschulung.html

    Viele Grüße
    Andrea
    Italiener rebhuhnhalsig - La Flèche schwarz, blau-gesäumt - Houdan - Pommerngänse gescheckt

  8. #8

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    Das die riesigen Hauben nicht mehr erwünscht sind, finde ich gut ( obwohl ich kleine Häubchen schon sehr hübsch finde ).
    Aber die übermäßige Fußbefiederung bei den Zwergcochin's scheint noch akzeptiert zu sein: oft kann man lesen, das sie bei Matschwetter im Stall bleiben sollen, damit die Fußfedern nicht verklumpen. Ist doch auch kein Hühnerleben, ab Herbst nur noch Stubenarrest !
    Wir schneiden auch...

  9. #9
    Avatar von Gockelmeisterin
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    Sind die kurzen Beinchen bei den Chabos auch irgendwie hinderlich? Weil die würden mir für die Zukunft auch sehr gut gefallen
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  10. #10

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    Auch das sind beides sehr alte asiatische Rassen und tlw dort Kulturgut (Chabo). Den Standard für Cochin kenne ich nicht so genau, aber wenn da schon seit 500 Jahren Fußfedern drin standen, sollten die meiner Meinung auch so bleiben. Wer das nicht will, kann ja eine andere Rasse halten, die an das mitteleuropäische Matschwetter angepasst ist. Übergroße, nicht dem Standard entsprechende Fußfedern sind sicherlich ein Fehler und daher abzulehnen. Chabo tragen meines Wissens nach einen Letalfaktor; das sollte man beachten, wenn man züchten will. Ob sie ansonsten unter der Kurzbeinigkeit leiden, kann ich nicht beantworten (ich glaube, eher weniger ...).

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