Na gut, ich übersetz mal ein bißchen. Auslöser war also ein Junghahn der Rasse Holländisches Haubenhuhn, ein Zwerg. Sie hatte ihn zur Obduktion eingeschickt, und er hatte hjärnbråck, was Google mit Gehirnvorfall übersetzt, ist das korrekt? Meine Anatomiekenntnisse halten sich in Grenzen, ich übersetze, so gut ich kann. Mißgebildetes Skelett und Teile des Gehirns ungeschützt außerhalb des Schädels. Der Hahn hatte rote und tränende Augen. Die Tierärztin (Désirée Jansson, SVA) schrieb dazu, dieser genetische Defekt sei mehr oder weniger bei allen Haubenhühnern vorhanden, um eben die Haube zu ermöglichen, aber von den wenigen, die sie untersucht hatte, hatte nur eins Probleme gehabt, war torkelig und wackelig und konnte nicht auf der Stange sitzen. Wäre dies ein häufiges Problem, würde es die Rassen wahrscheinlich nicht geben.
Dann schreibt einer, er hätte gelesen, auch Seidenhühner können betroffen sein. Er präpariert und untersucht Schädel und bietet an, wer will, kann ihm Köpfe bringen. Die Beule sei immer dünner als der Rest des Schädels, manchmal mit Löchern. Er hat selber Haubenhühner gehabt und bei denen immer ein abweichendes Verhalten beobachtet, etwas gestreßter, verwirrt und nicht ganz normal, manche von Anfang an, andere erst im Laufe ihres Lebens, weswegen er keine solchen Rassen mehr wollte. Er beschreibt den Schädel eines Paduanerhahns, der Zeit seines Lebens komisch war und immer komischer wurde, je älter er wurde, bis er ihn erlösen mußte. Der Knochen war an der Beule extrem dünn mit Löchern, er war schockiert und hatte das Gefühl, verstanden zu haben, warum der Hahn sich so abweichend verhalten hatte.
Die nächste sagt: Je größer die Haube, desto größer der Vorfall... Sie züchtet mehrere Rassen und stellt auch aus, war gerade auf einer Ausstellung gewesen und hatte dort beobachtet, daß sämtliche Holländischen Haubenhühner und Paduaner, Zwerge wie große, ständig den Kopf schüttelten. Sie überlegt, ob das nun wegen Federn in den Augen war oder doch was Neurologisches, schließlich sind komische Kopfbewegungen eins der Symptome, die Haubenhühner haben können, wenn sie wegen ihrer Schädelform Gehirnschäden haben. Sie hatte früher auch Haubenhühner, kann sich aber nicht erinnern, daß die den Kopf geschüttelt haben, aber das könnte sie auch vergessen haben.
Sie findet nur alte Forschung zum Thema, die sich z.T. widerspricht, und verweist auf Davenport 1906, Dunn & Jull 1927, Dunn & Landauer 1930; Fisher 1934 och Warren & Hutt 1936 sowie Requate 1960.
Der nächste Kommentar: Jemand hatte früher Paduaner und Holländische Haubenhühner, hörte mit den Rassen aber wieder auf, weil die so kränklich waren. Die Appenzeller hingegen hätten keine Probleme.
Dann kommt eine, die auch schon lange viele Rassen großgezogen hat und sagt, ihre Englischen Araucana mit großen Hauben waren bisher fast alle komisch, schwächlich und hohe Sterblichkeit der Küken und Junghühner. Die mit „schlechter“ Qualität, also mit kleiner oder fast nicht vorhandener Haube ohne Protuberanz, überleben immer.
Die Skånischen Blumenhühner mit Hauben im nächsten Beitrag haben normalerweise keine Beulen, aber einmal schlüpfte ein Küken mit einer großen Beule auf dem Kopf. Es wurde 2 Tage alt.
Die Themenstarterin zitiert nochmal die Tierärztin: Im Gegensatz zu diesem Hahn, wo das Gehirn völlig ungeschützt unter der Haut lag und einmal auf den Kopf hacken schon schlimme Folgen haben kann, liegt das Gehirn normalerweise auch bei Haubenhühnern geschützt unter der Schädeldecke. Ihr Gehirn hat aber eine andere Form, statt eines runden Balls eher wie eine Sanduhr. Bei Haubenenten ist es nicht so ungewöhnlich, daß sie torkelig sind.
Die Themenstarterin überlegt jetzt, die Geschwister des Hahns lieber zu schlachten. Andererseits verhalten sie sich normal, und zwei, die auf den Kopf gehackt wurden, haben das gut überstanden.
Eine Sultanzüchterin hat schon hunderte von Küken großgezogen, von denen die meisten große Protuberanzen hatten, aber noch nie irgendwelche Probleme. Sie hatte mal ein paar Paduaner und Holländische Haubenhühner, die alle sehr unruhig waren und spekuliert, ob die vielleicht Kopfschmerzen hatten?
Ein englisches Forum wird zitiert: Bei Seidis habe man Paduaner eingekreuzt, um größere Hauben zu bekommen
Jemand hat Blumeneier für einen Kumpel ausgebrütet. Einige Küken hatten eine große Haube und eine weiche Beule auf dem Kopf, einige nur ein kleines Häubchen und andere gar keins. Die Sterblichkeit bei denen mit großer Haube war hoch, und einige mußten wegen neurologischer Probleme erlöst werden. Jetzt versteht derjenige die Entscheidung des Kunpels, nicht mit Haubenblumen zu züchten.
Der schädelpräpariende Mensch meint (als Antwort auf Seidenhühner), daß die Größe der Haube nicht unbedingt mit der Größe der Beule korreliert und man deswegen mit Tieren mit kleinen Beulen, aber großer Haube züchten können müßte, um zukünftige Probleme zu vermeiden.
Der nächste hat das auch gelesen und erzählt von einem Besuch bei einem Züchter Holländischer Haubenhühner, der seine eigenen Hühner als dumm bezeichnete, weil er sie jeden Abend in den Stall tragen mußte. Wahrscheinlich konnten sie die Tür nicht sehen.
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Also Einzelfall glaube ich leider nicht, da ja mehrere Rassen bei vielen Züchtern betroffen sein zu scheinen, aber halt nicht alle Individuen, also von "reihenweise umfallen" muß ja auch nicht gleich die Rede sein. Vielleicht reden da viele Züchter auch nicht gerne drüber? Tote Küken und nichtgeschlüpfte Eier werden entsorgt, Kopfschütteln wird vielleicht gar nicht so wahrgenommen... Vgl. auch Cavalier King Charles Spaniel mit eingequetschtem Gehirn durch zu kleinen Schädel, das ist sicher was ganz anderes und nicht direkt zu vergleichen, aber sowas hier kann einen schon nachdenklich stimmen:
QuelleDer Erkrankungskomplex der Chiari-ähnlichen Malformation und der Syringomyelie ist in Großbritannien bei CKCS weit verbreitet. Kraniozervikale Missbildungen gemäß einer Chiari-ähnlichen Malformation werden bei dieser Rasse so häufig verzeichnet, dass die geschätzten Prävalenzangaben von 95% bis zu 100% reichen. Um die genaue Prävalenz der Syringomyelie beim CKCS bestimmen zu können, führen Parker und Mitarbeiter eine Studie mit 555 Cavalieren durch, die sowohl aus dem Vereinigten Königreich, als auch aus den Niederlanden stammen. Die Gesamtheit dieser Hunde wird von den jeweiligen Besitzern als klinisch asymptomatisch deklariert. Anhand dieser untersuchten Population von CKCS lässt sich eine asymptomatische Syringomyelie bei insgesamt 46% dieser Rassevertreter verzeichnen.
Ich bin gar nicht der Meinung, man sollte Hunde- und Hühnerrassen verbieten, das wäre doch schade. Die Zucht von Mopsen, die nicht atmen können, finde ich abartig. Aber auch wenn ich persönlich jetzt keinen Mops haben wollen würde, ist es doch für viele eine tolle Hunderasse, man will doch nicht, daß die aussterben. Deswegen finde ich gut, daß es jetzt den Retromops gibt. Und so sehe ich das auch bei Hühnern. Seidenfiedrigkeit scheint ja gar nicht die Wetterfestigkeit einzuschränken, viele finden Seidenhühner toll, die sollen sehr liebenswert sein, es ist eine uralte Rasse, die natürlich erhalten werden muß! Aber innerhalb der Seidenhuhnzucht sollte man halt weiterhin auch auf Gesundheit achten, genau wie bei jeder anderen Rasse auch. Daß ich persönlich Hauben und Fünfzehigkeit nicht mag, muß ja nicht hindern, daß es Rassen mit diesen Merkmalen gibt, solange es die Hühner nicht einschränkt.
Zu den Zehen, ich wußte nicht, daß Dorking so agil sind. Ich habe nur mal die Füße eines Dorkinghahns auf einer Ausstellung fotografiert, weil ich sie so schrecklich fand, leider komme ich an das Foto nicht ran (falsches Format).
Grad noch mal gegoogelt und sorum gleich wieder ins Hüfo gekommen:
Hauben bei Blumenhühnern
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