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Thema: Pläne sind da, um zu scheitern! Hühnis sind da, um sich zu freuen.

  1. #1

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    Pläne sind da, um zu scheitern! Hühnis sind da, um sich zu freuen.

    Hallo liebes Forum,

    erst einmal: Ein ganz herzliches Danke an alle, die hier ihre Erfahrungen teilen. Ihr habt mir bei den Vorbereitungen ganz wunderbar geholfen!

    Eigentlich wollte ich nie Hühner. Enten oder Gänse waren mal kurz ein Thema...irgendwann...

    Letzten Herbst haben wir zum Einzug in unser frisch saniertes Bauernhaus Kaninchen inkl. Ställe geschenkt bekommen. Ein weiterer Schritt Richtung Selbstversorgung. Doch wohin damit? Die Scheune war noch im Baustellen-Flair vollgestopft und feucht. Hier sollte eigentlich der Stall entstehen, aber noch undenkbar, dass sich da Tiere wohlfühlen. Also haben wir kurzerhand die Fellnasen im 60 qm großen Nebengebäude, das eigentlich unsere Werkstatt mit Schmiede werden sollte, untergebracht.

    Nach rund 2 Monaten war uns klar: Die Werkstatt wird zum Stall. Es ist isoliert, die Temperatur fällt nie unter 8 Grad, es hat viel Platz und alle fühlen sich wohl. Das Heu bleibt wunderbar frisch, keine Feuchtigkeit trotz extrem feuchter Witterung...einfach perfekt! Es wurden großzügig 10 qm im hinteren Bereich abgetrennt. Der dahinter liegende Gartenbereich, der ursprünglich für Tomaten eingeplant war, wurde eingezäunt und Hühnerklappen angebracht.

    Vor genau einer Woche war es dann soweit!!!!

    Was hab ich im Vorfeld gelesen: Futter, Auslauf, Sicherheit, Gesundheit usw. Ich habe dieses Forum hier auf links gedreht. Und ganz besonders die Frage: Welche Rasse Ich konnte mich nicht entscheiden, wollte jetzt aber ganz dringend meine Hühnis einziehen lassen, alles war vorbereitet. Hochwertige Pellets ohne Soja waren da, eine reich blühende Kräuterwiese stand im Saft, der Stall wurde ausgiebig gekalkt und herrlich duftendes Einstreu besorgt. Jeden Tag öffnete ich die Tür zu diesem duftenden Stall und mit jedem Tag wurde es unerträglicher, dass noch kein Geflügel da war! Hühnis müssen her - JETZT!

    Also machte ich einen Kompromiss und vor genau 7 Tagen zogen 6 Junghennen (4 Braune Legehennen & 2 Grünleger) in ihr neues Zuhause ein. AUFREGEND!!!!!

    Die 4 Braunen Hühnis sind sich sehr ähnlich, nur die Dicke Berta sticht etwas hervor. Sie ist die offensichtlich älteste, deutlich größer und kräftiger, und etwas roter im Gesicht, als die anderen. Aber die zwei Grünleger....was ist da denn passiert? Die Kleine ist ein sehr scheues Mädchen, sehr dunkel und zierlich. Eine halbe Portion. Doch die andere...wooow...die ist mit allen Wassern gewaschen! Sie ist die Größte von allen, schlank und lang, hat ein sehr helles Gefieder, wirkt etwas wild und versucht ab Tag 1 auszubrechen. Immer Richtung Kaninchen, weil die so interessant sind. Das ist die Wilde Hilde, ganz klar.

    Die ersten Tage waren sehr spannend. Sie kannten nur Legemehl, was ich natürlich nicht besorgt hatte und verschmähten jedes Futter. Nur Körner waren ok, die ich aber nur am Nachmittag/Abend gab. Am 3. Tag war ich schon leicht panisch. Alle Hühner Durchfall, meist nur Wasser. Keine traute sich in den sicheren Auslauf. Und das Futter fast unberührt - ohje. Ich hatte eine schlaflose Nacht mit Recherche im Forum. "Eingewöhnen lassen, nur Pellets anbieten..." Ab dem 5. Tag dann Erleichterung: Sie fressen! Endlich auf den Geschmack gekommen, werden die Pellets als erstes weggefuttert. Doch nach wie vor Durchfall bei 4 von 6. Also kurzerhand meine Kräuterküche aufgesucht, den Hunden eine Portion Rohfleisch abgezwackt, das ganze mit 2 Kohlekompretten, Löwenzahn und Oregano gemischt und in die Tränke eine ordentliche Portion Zeolith gegeben. Das nasse Futter fanden sie erstmal merkwürdig. 4 Stunden später war alles verputzt. Tag 6 - nur noch eine hat Durchfall. Endlich, Besserung...

    Inzwischen sitzen sie zusammen eng auf ihrer Sitzstange, pünktlich um 20 Uhr ist bei den Mädels Feierabend.

    Nur eine darf nicht dazu und wird vehement verjagt: Meine Wilde Hilde. Sie muss unten schlafen, wird von der dicken Berta regelmäßig verjagt und darf unterm Strich so gar nichts machen. Wenn die 5 Eingeschworenen im hinteren Bereich sind, ist sie vorne. Und umgekehrt. Sie geht allen aus dem Weg.

    Den Auslauf haben sie noch nicht für sich entdeckt, ich öffne aber täglich von 7 bis 18 Uhr und warte gespannt, wann es endlich raus geht. Sie rennen nicht mehr panisch vor mir weg, lieben ihr Futter und scharren den ganzen Tag fröhlich in ihrem Stall. Bin ich im vorderen Teil mit den Hasen oder am Pflanztisch beschäftigt, beobachten sie neugierig, was ich da treibe. Ab und zu wird kommentiert. Hin und Wieder steckt die ein oder andere zumindest mal den Kopf durch die Klappe und schnappt sich ein paar Körner von der gruseligen, anderen Seite. Man merkt, sie kennen kein Freiland...

    Jetzt gibt es aber ein erstes Problem...und es ist wirklich SCHLIMM!!!! Dieser Stall ist viel zu groß für 6 Hühnis! DA FEHLEN MINESTENS NOCH 4!!!! Oh mein Gott, mich hats so gepackt. Und zwar schneller als mir lieb war. Ich hätte nie nie nie gedacht, dass ich innerhalb einer Woche so diesem Federvieh verfalle! Ich komme nach der Arbeit nach Hause und setze mich erstmal eine Stunde in den Stall zu ihnen, höre mir ihr Gequatsche an, mach nebenbei gemütlich sauber und freu mich einfach nur. Aber: Da hats definitiv noch Platz!

    Unser Auslauf ist nicht groß, wir haben 2 Areale eingezäunt mit je 30 qm, damit wir abwechselnd einsäen können oder bei Bedarf doch irgendwann einmal den Stall abtrennen können. Die Truppe soll ja hauptsächlich frei im Garten spazieren dürfen, wenn einer von uns mit den Hunden da ist. Der Auslauf ist nur als Schutz gedacht, wenn wir tagsüber nicht da sein können (3 Tage/Woche), weil wir extrem viele Raubtiere haben: Marder, Fuchs, Habicht und Hermelin...also die volle Palette der Hühner-Fresser.

    Jetzt träumt es mir von einer Bunten Truppe. Orpington, Marans, oder doch lieber Kämpfer? Ich kann mich noch immer nicht entscheiden, wahrscheinlich darf bald von jedem etwas einziehen. Jetzt, da meine 6 jungen Damen (alle zwischen 14 und 18 Wochen) frisch eingezogen sind, kann ich mich entspannter dem Thema widmen, weiterlesen und mich darüber freuen, dass das Fieber bei mir ausgebrochen ist Unheilbar. Definitiv.

    Nun wird so nach und nach der Auslauf schön strukturiert (eeeeendlich geht das Wetter mal ein bisschen auf) und die ein oder anderen Hühnerbesitzer, die ich hier vor Ort über den Kleintierzüchterverein ausfindig gemacht habe, besucht.

    Schon jetzt bin ich diesen Tieren hoffnungslos verfallen - und dabei sind sie alle ja noch nicht mal ausgewachsen. Einfach wunderbar.

    Bilder folgen in Kürze, bis jetzt wollte noch keine anständig vor der Kamera still halten und ich habe nur verwackelte Fotos bekommen.

    Ein herzliches Hallo in die Runde - ich bin so dankbar endlich Hühner im Leben zu haben!

    Alles Liebe euch,

    Ju

  2. #2
    Avatar von Blindenhuhn
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    Herzlich willkommen bei den Hühnerverrückten!
    Wie schön, dass dich das Virus auch erwischt hat!
    Ich wünsche dir ganz viel Freude mit den Huhnis!
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  3. #3
    Avatar von Bohus-Dal
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    Zitat Zitat von Junity Beitrag anzeigen
    Jetzt gibt es aber ein erstes Problem...und es ist wirklich SCHLIMM!!!! Dieser Stall ist viel zu groß für 6 Hühnis! DA FEHLEN MINESTENSNOCH 4!!!!
    Ohje, das ist dramatisch
    Herzlich willkommen bei den Hühnerverrückten, Du hast ja wirklich schnell erkannt, daß Hühneritis unheilbar ist. Hühner machen glücklich, keine Ahnung, wie ich jemals ohne sie leben konnte!
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  4. #4
    Avatar von Nina Suppenhuhn
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    Hühner sind wirklich vom ersten Augenblick an Sucht-erzeugend. Unheilbar!
    Ich habe auch eine gemischte Truppe und würde raten, die Rassen nach der passenden Größe auszusuchen. Wir hatten da mal den freundlichen und hübschen Oskar, einen Orpington-Hahn, der uns die normalgroßen Mädels schlimm zertreten hat. Seinem Gewicht hielten sie einfach nicht stand.
    Wie es ist, Hennen unterschiedlicher Größe zusammen zu halten, weiß ich nicht, und mit Kämpfern habe ich keine Erfahrung. Aber aufgepasst bei der Größe des Hahns, wenn alle zusammen laufen dürfen sollen.
    Viel Spaß bei der Auswahl!

    LG Nina

  5. #5

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    Vor allem wenn man vorher keine Hühner wollte, scheint die Hühneritis erfahrungsgemäß ernster zuzuschlagen Es scheint da einen statistischen Zusammenhang zu geben! War in meiner Familie nämlich auch so. Aus weiterer Erfahrung kann ich sagen: Zum Glück verträgt sich die Hühnerkrankheit gar nicht mit gewissen anderen Krankheiten (zB chronischer Langeweile und Phantasielosigkeit) und setzt sich dagegen immer durch^.^ Willkommen im Forum, und stell ruhig mal Fotos ein

  6. #6
    Avatar von wolfswinkel7
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    Auch von mir ein herzliches Willkommen im HüFo
    Es ist echt unglaublich wie diese Tierchen einen in den Bann ziehen können. Ich hab deinen Beitrag so genossen, weil man sich da selbst so wiedererkennt
    Ich wünsch Dir weiterhin ganz viel Freude und Spaß mit ihnen.
    [B]
    Mich findet man nicht bei Facebook
    Ich brauche auch kein Instagram!
    Ich hab das HüFo und das reicht

  7. #7

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    Willkommen Junity!

    Mein Mann und ich basteln auch gerade am zweiten Auslauf rum. Kann dich voll verstehen.

    Wenn du statt vom Geflügelhändler die nächsten 1-2 Hühner von Privat kaufen würdest, von Menschen die ihre Tiere ähnlich halten wie es dir vorschwebt, dann würden diese neuen Hühner deinen vormachen wie interessant ein Auslauf und Garten ist. Dann wäre die Angst deiner Hühner vor der Welt da draußen sehr schnell weg.

    Und noch was interessantes. Ein Hahn bringt Ordnung in den Weiberhaushalt und sorgt dafür, das nicht gemobt wird.

    Schau dich doch mal auf (ehemals Ebay) Kleinanzeigen um. Oft werden dort interessante Tiere von privat angeboten.

  8. #8

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    Hallo!
    Du schreibst mir aus der Seele genau so geht es mir auch mit meinen Hühnern! Ich weiß nicht, wie es jemals ohne gehen konnte und mein chronisch zu kurzer Tag hat plötzlich genug Zeit, um im Auslauf oder in der Voliere zu sitzen und das Gegacker und Gegluckse zu genießen.

    Ich würde mich auch über Bilder freuen!

  9. #9

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    Guten Morgen ihr Lieben!

    Wir hatten ein fantastisches Wochenende: Samstag früh wurden die Mädels zu ihrem Glück gezwungen und raus befördert, damit ich in Ruhe den Stall säubern konnte. Am Ende vom Tag wollten sie fröhlich weiterscharren. Stall? Pfff!!! Mit viel Geduld konnten wir sie überreden wieder rein zu gehen...

    Dass ich meine Hühnis vom Händler habe, war bewusst entschieden: Zum einen auf Grund von Anzeigenmangel im nahen Umkreis, zum anderen weil ich mir als blutiger Anfänger keine Krankheit einschleppen wollte. Ich hatte nie Hühner und hätte ein gesundes Huhn nicht vom kranken unterscheiden können. So starte ich mit Junghennen, die agil und gesund sind. Was sie nicht kennen, wird gezeigt. Lernen das ganz wunderbar. Aber sicher werde ich kein Stammkunde von diesen großen Händlern, sondern suche mir bald in Ruhe meine bunte Truppe zusammen.

    Ein Hahn macht sicher Sinn, allerdings brauche ich da wirklich einen mutigen. Die Kämpfer haben es mir ja besonders
    besonders angetan. Sie gefallen mir optisch extrem gut. Der kurze dicke Schnabel, der aufrechte Gang *schwärm*...

    Jetzt freue mich aber erstmal über jeden kleinen Fortschritt, den meine Mädls machen und genieße den anbrechenden Sommer mit ihnen.

    Mal schauen, ob ich das mit den Bildern hinbekomme...

  10. #10

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