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Thema: Luftsackmilben - Wie gehen Wildvögel damit um?

  1. #1
    Avatar von Chickensisters
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    Luftsackmilben - Wie gehen Wildvögel damit um?

    Hallo,

    hat Jemand Ahnung oder Material zu Luftsackmilben bei Wildvögeln?
    Bei Nutzgeflügel ergeben meine Recherche-Ergebnisse, dass ein Befall immer schlimmer wird und schließlich mit dem Tod endet.
    Wie machen das Wildvögel? Hat ihr Immunsystem Stategien gegen die Milben? Schleimbildung oder so was? Was limitiert Luftsackmilben natürlicherweise?
    Gibt es Witterungen, die ihre Vermehrung begünstigen?

    Interessiert mich einfach

    (Rechtschreibfehler im Titel bitte ignorieren )
    Geändert von sil (15.05.2023 um 15:23 Uhr) Grund: Tippfehler im Titel ausgebessert
    Das Huhn kam pünktlich zu Tisch und sprach: "Dort wohnt das Glück, wo Huhn zu Tisch so pünktlich ist."
    - Walter Moers: Die Stadt der Träumenden Bücher

  2. #2

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    Wo hast du denn recherchiert ...?
    Geändert von Schwanzfeder (15.05.2023 um 17:09 Uhr)

  3. #3
    Avatar von Chickensisters
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    Zunächst sorry, das war wohl eine zu absolute Aussage...
    Recherchiert habe ich hier:

    https://www.lachshuhnzucht-herne.com...ten/parasiten/
    "Die Parasiteninvasion kann ohne prädisponierende Faktoren alleinige Todesursache beim Geflügel sein."

    https://www.merckvetmanual.com/poult...odites%20nudus
    "Infestation densities vary, and clinical signs range from none to weakness, weight loss, pneumonia, peritonitis, pulmonary edema, and death."

    https://www.birds-online.de/wp/bo/ge...uftsackmilben/
    "Im Endstadium der Krankheit sind die betroffenen Vögel zu schwach zum Atmen und sterben unter Qualen, da sie an den Milben ersticken, die oft in so großer Zahl die Luftröhre bevölkern, dass sie diese vollständig verstopfen." (bezieht sich allerdings auf Wellensittiche)

    Die Internetseiten habe ich über das Forum gefunden. Also tatsächlich steht da nichts von "endet IMMER mit Tod". Allerdings werden vielfach weitere Schäden der Atmungsorgane durch den Befall genannt...
    Mich würde wirklich interessieren, ob Nutz-/"Hausgeflügel" so einen Befall ohne Behandlung durch den Menschen einfach wegstecken kann. Ich selbst habe keine Erfahrung mit der Krankheit und habe auch noch nicht nach Berichten solcher Selbstheilungen gesucht.
    Das Huhn kam pünktlich zu Tisch und sprach: "Dort wohnt das Glück, wo Huhn zu Tisch so pünktlich ist."
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  4. #4

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    Auf der ersten Seite steht doch, dass es ein subklinischer Verlauf sein kann. Also wenig auffällig. "Wegstecken" würde ich das zwar nicht nennen, aber vielleicht sterben die Hühner in diesem Fall irgendwann an einer anderen Ursache.

    Ich hatte noch nie Luftsackmilben im Bestand oder den Verdacht darauf, aber ich kann mir vorstellen, dass einige Tiere anlagemäßig besser damit umgehen können als andere oder den Milben auf Grund ihrer Körperstruktur weniger guten Nährboden bieten. Vielleicht gibt es auch bestimmte Pflanzen, die - von Hühnern gefressen - für die Milben tödlich sind? Mehr kann ich dir leider dazu nicht sagen, habe mir nie darüber den Kopf zerbrochen, nie beim Schlachten eine entsprechend geschädigte Leber/Niere gesehen und auch noch von keinem gehört, dessen Bestand infiziert gewesen sei.

  5. #5
    Avatar von Chickensisters
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    Ok, trotzdem danke für deine Gedanken dazu und dein genaues Lesen!
    Das Huhn kam pünktlich zu Tisch und sprach: "Dort wohnt das Glück, wo Huhn zu Tisch so pünktlich ist."
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  6. #6
    Avatar von Bohus-Dal
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    Vorweg: ich habe leider keine Ahnung.
    Finde es aber eine total interessante Frage. Allgemein sind Parasiten bei Wildvögeln ja ein wichtiger Faktor, manche (Würmer) können meines Wissens sogar das Immunsystem ankurbeln (habe mal gehört, daß sich Menschen mit Autoimmunkrankheiten absichtlich mit Würmern infiziert haben, was dann wohl eine Besserung brachte. Eine absolute Parasitenfreiheit ist vielleicht gar nicht unter allen Umständen das Optimale?). Wildvögel unterliegen da einem Selektionsdruck, der bei Hühnern wegfällt, wenn wir sie über Generationen parasitenfrei halten. Dazu kommt noch die manchmal sehr sterile Aufzucht bei Kunstbrut. Mein spontaner erster Gedanke war aber die Möglichkeit zur Selbstmedikation, die in Gefangenschaft zum größten Teil wegfällt. Vögel tragen frische Blätter und Zweige von Nadelbäumen ins Nest ein, die gegen Parasiten schützen sollen, bei Haussperlingen wurden sogar Zigarettenkippen beobachtet, sie hatten also gelernt, daß Nikotin ein wirksames Gift ist. Gegen äußere Parasiten "baden" einige Vögel in Ameisen. Im Forum wurde schon beschrieben, daß Hühner bei Husten und nur dann Efeu fraßen, der eigentlich giftig, aber auch ein Mittel gegen Husten ist. Ich denke, alle Tiere inkl. Menschen können selber Heilmittel finden und anwenden, ganz bestimmt werden Wildvögel, die von Luftsackmilben befallen sind, versuchen, irgendetwas zu fressen, was Linderung zu bringen scheint. Ich habe ein Hühnerbuch, in dem empfohlen wird, bei Luftröhrenwürmern den Rachen mit einem terpentinhaltigen Mittel auszupinseln; mir wurde mal geraten, in diesem Falle frische Fichtentriebe zu verfüttern. Die gebe ich übrigens zu dieser Jahreszeit immer mal, die Hühner mögen sie. Wenn sie Luftsackmilben hätten und an Fichten kämen, könnte ich mir vorstellen, daß sie die frischen Nadeln dann besonders fressen würden. Ich beobachte übrigens immer, daß meine Hühner trockene Holunderzweiglein zerlegen und das Mark, wohl aber auch das Holz fressen, nicht aus Langeweile, sondern auch im Freilauf. Eigentlich soll der ja giftig sein, aber ehe ich das so richtig schnallte, hatten sie das schon so lange und so viel gemacht und es hatte ihnen offensichtlich nicht geschadet, daß ich sie halt lasse. Ich denke mir immer, vielleicht ist da was drin, was sie brauchen.
    Mixe 1,14; Dals-Pärlhöna 0,1; Buschhuhn 1,1; Warzenente 1,3; Katze 2,0

  7. #7

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    Und bitte nicht vergessen: Wildtiere sterben auch "einfach so" oder werden erst gar nicht groß, da selektiert die Natur schon genug selbst.
    1.14 Gr. Wyandotten

  8. #8

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    https://www.youtube.com/watch?v=xxzWMIj4MT4
    arte Doku über Parasiten
    Es scheint sogar ein globales Artenschutzprogramm für Parasiten zu geben, weil sie immer seltener werden

    Ich schätze aber, die Luftsackmilbe gehört (noch) nicht dazu ... .

  9. #9
    Avatar von Chickensisters
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    Wow, danke für eure ganzen Überlegungen! Da bin ich echt baff! 😊
    Bohus-Dal: Das mit den Parasiten für die Gesundheit kann ich voll unterstreichen. Ich denke, bei allen Fiechern, die nicht so auf klinische Reinheit versessen sind wie wir Menschen 😉, existiert immer ein Grundbefall, mit dem der Organismus gut klar kommt. Sobald der Organismus irgendwie belastet wird (Stress, Wetter…), kann eine Krankheit daraus entstehen. Ob in der Natur generell so viele Luftsackmilben „im Umlauf“ sind, dass Hühner immer damit konfrontiert sind?
    Mir kam dieser Winter als nicht sehr guter „Vogel-Winter“ vor. Es gab bei uns im Thüringer Wald sehr häufig Wind + kalt + nass. Da waren Atmungsorgane wohl generell belastet… Interessant ist, dass, solange ich mich erinnern kann, unsere Hühner jeden Winter eine Art „chronisches Niesen“ hatten – besonders heftig nach dem ersten Trinken am Morgen. Erst dieses Jahr kamen typische weitere Symptome für Luftsackmilben-Befall dazu. Also vielleicht haben sie schon immer bei ihnen geschlummert…
    Das mit der Selbstmedikamention ist ein super-spannendes Thema! Tatsächlich glaube ich, dass Hühner sowas immer noch besser können als wir arg domestizierten Menschen 😉… Zuhause haben wir sehr, sehr viele verschiedene Pflanzen im Garten, zu denen die Hühner regelmäßig Zugang haben, nur die Fichten wachsen einfach zu hoch😉 Ich kann ihnen ja mal welche anbieten…

    Dorontia: Das stimmt natürlich… Die überlebenden fitten Kerlchen müssen es also echt draufhaben, wenn sie es überhaupt schaffen, erwachsen zu werden… Das ist bestimmt auch so eine Art ewiges Wettrüsten Wirte gegen Parasiten…

    Schwanzfeder: Wow, danke für den Link!!! Da schau ich mal rein…
    Das Huhn kam pünktlich zu Tisch und sprach: "Dort wohnt das Glück, wo Huhn zu Tisch so pünktlich ist."
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