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Thema: Brüten für den Weltmarkt - Das Hühnerimperium an der Nordsee

  1. #71
    Avatar von wolfswinkel7
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    Schwanzfeder, bei den Rindern+Kühen füttern wir Rapsextrationsschrott als Eiweißträger.
    Mein Hühnerfutter enthält Genfreies Soja (zertifiziert) welche in Europa angebaut wurde.

    Aber wenn ich mir spaßeshalber mal ne Tofupackung anschaue, da steht nirgends was von einem Genfreien Anbau.
    [B]
    Mich findet man nicht bei Facebook
    Ich brauche auch kein Instagram!
    Ich hab das HüFo und das reicht

  2. #72

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    Zitat Zitat von wolfswinkel7 Beitrag anzeigen
    Es liegt auch nicht nur am Verbraucher, dass die kleinen Betriebe aufhören. Es liegt unteranderem am Handel und den Zertifizierungen.
    Wir mästen im Jahr ca 18 Bullen, haben aber die gleichen Auflagen wie ein Mäster der 180 und mehr Bullen Fett füttert, wir müssen die QS Prüfung bestehen und die kostet genau das gleiche wie bei dem Großmäster.
    Die kleinen Betriebe müssen genauso viel Bürokratie bewältigen wie die Großen, nur können sich die Großen noch ne Kraft fürs Büro leisten, wir machen das noch abends oder Sonntags.
    Selbst schlachten und vermarkten geht, dank EU und Auflagen, auch kaum noch, denn man müsste neu bauen um die Auflagen erfüllen zu können.
    Jemand hatte hier geschrieben, dass er für 8-9€ je KG Rindfleisch kauft, ich kann es nicht wirklich glauben.
    Wenn wir für uns ein Rind schlachten, bezahlen wir nur für die Dienstleistung 900€, bei einem Schlachtgewicht von ca 300 KG, wären das schon 3€ fürs Kilo, ohne Aufzucht von ca 24 Monaten. Das kann sich ja kein Betrieb leisten.
    Die 8-9€ kommen zustande, wenn man dazu sagt man nimmt auch die unschönen Randstücke, die man in der Auslage nicht losbekommt. Also in dem Fall liegt es am Verbraucher.
    Wir hatten lange Zeit einen Pferdemetzger hier, der aber aufgehört hat, genau wegen der ganzen Auflagen, er hätte noch ein Kühlraum bauen müssen und und und. Manchmal wirkt es als sollen die Kleinen systematisch ausgemerzt werden. Doch ich denke, die Leute, die das entscheiden denken gar nicht so weit.
    Wer will denn noch Bauer sein? Die Kleinen müssen das im Nebenerwerb machen, weil allein davon kann man nicht leben.
    Ich habe Freunde, die haben so um die 25 Rinder, ein paar Schweine, Gänse, Ziegen, Schafe und Hühner. Was die alles beachten müssen. Auf die Frage was er schätzt, was er auf die Stunde verdient, hat er nur gelacht und gesagt also 2€ werden es schon sein. Wenn so jemand dann, damit es sich irgendwie rentiert, Lohmann kauft, ja was will man da machen? Und ich meine @Rohana hat es gesagt gute Lebensmittel haben ihren Preis und ich denke viele sind sich nicht im Klaren was ein angemssener Preis ist.
    Der befreundete Bauer verkauft seine Eier für 5€, ein Suppenhuhn kostet 10, Masthahn glaube ich um die 30, bin aber nicht ganz sicher. Die Tiere sind immer frei auf dem ganzen Hof, aber eben Lohmann, 2 Grünleger (Araucanamix von mir) hatte ich ihnen fürs Privatvergnügen geschenkt, weil sie so auf grüne Eier abfahren, auch einen Stamm Appenzeller Spitzhauben haben sie da.

  3. #73
    Cowgirl Avatar von Rohana
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    Tja, den Stundenlohn darf sich ein Tierhalter nicht ausrechnen. Bei uns ist es auch weit, weit unter Mindestlohn. Da ist halt viel Idealismus im Spiel und bisher war es auch was "wert" sein eigener Chef auf eigener Scholle zu sein, nur dass dieses Gefühl mittlerweile ziemlich passé ist weil Brüssel uns mehr und mehr entmündigt. Der Handlungsspielraum wird immer weniger, grad dass wir noch entscheiden dürfen welche Feldfrüchte es sein sollen

  4. #74

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    Oje, das ist eine gute Frage, ob die da in Brüssel einfach nicht drüber nachdenken, was sie verzapfen, oder ob das gewollt ist. Gewisse Damen vom hiesigen Amt erwiesen sich bei der "Ortsbegehung" regelmäßig als von fraglicher praktischer Intelligenz, und mit der Logik war es idR auch nicht so weit her. Bei mir entstand über die Jahre die Überlegung, ob nicht ein gewisser Prozentsatz an Behördenleuten einfach aus mangelnder Praxistauglichkeit zur Behörde kommen. Ich glaube, das ist jetzt nix Neues ... . Ja, und dann kommen solche netten Ideen wie alles grün zu machen, aber Leute die das können und wollen, die werden ausgebremst und die Großbetriebe durchgefüttert. Beamtenlogik eben. Ich finde das alles furchtbar traurig und kann nur hoffen, dass es genug idealistische Leute gibt, trotz allem, die irgendwie weitermachen, weil es nunmal ihr Lebensinhalt ist (Gesundheitssektor ist ja da ähnlich). 10 Euro für Suppenhuhn finde ich übrigens voll ok.

  5. #75

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    Zitat Zitat von Schwanzfeder Beitrag anzeigen
    Ich finde das alles furchtbar traurig und kann nur hoffen, dass es genug idealistische Leute gibt, trotz allem, die irgendwie weitermachen, weil es nunmal ihr Lebensinhalt ist (Gesundheitssektor ist ja da ähnlich). 10 Euro für Suppenhuhn finde ich übrigens voll ok.
    Deswegen genau diejenigen unterstützen, auch wenn es mal etwas teurer ist. Die können auch nicht nur vom Idealismus leben. Nicht nur das was man nicht kauft ist in dem Fall wichtig, sondern das eben diese, die es versuchen, unser Geld als Verbraucher bekommen, damit sie weiter machen können.

  6. #76
    Avatar von Blindenhuhn
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    Nur, weil es grade hier so gut passt:
    Mitte 2022 habe ich beim Bio-Bauern im übernächsten Ort Rindfleisch bestellt. Ich bekam die Zusage, dass es im November 22 abholbereit wäre. Ich würde natürlich vorher angerufen.
    Nun, ich bekomme es heute!
    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
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  7. #77

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    Hmh, irgendwie taucht idR Rind, Schwein oder Huhn auf ... was ist eigentlich mit Lamm, Ziege oder Mufflon? Wäre das nciht eher eine Nische als die anderen Tiere? Ich frage mich das schon länger ... hier gibt es gute Flusswiesen und früher auch mal Schafe drauf, nun nix als schöne Wiese. Dabei ist das Draußenhaltung und bio per se; eigentlich schade; und beim Discounter liegen die Lammhaxen aus Neuseeland rum. Würde gerne Lamm aus der Region kaufen. Und dann auch die eher fettigen, fleischarmen Teil wie Rippchen oder Knochen, toll für Eintopf. Und Ziegenfleisch soll ja auch nicht schlecht sein.

    Bei Tofu steht auch manchmal GVO-frei drauf ...^.^ Oder eben, dass die Bohnen aus Europa kommen (ist das eigentlich dann automatisch GVO-frei?). Kann man das eigentlich nciht auch mal aus Ackerbohne oder Erbse machen, Tofu? Wir müssen, glaube ich, aufpassen, dass die nicht auch noch genverändert werden ... .

    Bin auch total dafür, fettigeres Fleisch zu verkaufen. Da dürfen auch mal "Abschnitte" dran sein, die man sonst immer wegwirft. Ich befürchte mal, dass die Lohmann-Hähnchen nicht dafür geeignet sind, den "Geschmack von früher" zu geben; wie auch das moderne Fleckvieh und die mageren Schweine nicht so schmecken, wie ein Tier mit genetisch mehr Anlage zu Fettanteil. In Japan gibt es doch die Wagyu zb, die extrem fettdurchwachsene Teile haben ... sowas ist extrem teuer und verkauft sich excellent; evtl gäbe es in Dtl nicht auch einen Markt für spezielle (alte?) Rassen, die sich vom Einheitsgedöns abheben? Ich glaube, sowas geht aber nur schlecht alleine; besser mit bspw einem Restaurant als Partner, das dann Werbung macht, und ist natürlich auch riskant. Aber wenn`s klappt, wär`s rentabel~ Und man müsste/ könnte dabei auch zeigen, wieviel Arbeit so ein kleiner Extra-Erzeuger sich macht (die Japaner zb machen das ja extrem ... so muss es gar nciht unbedingt sein), das ist dann was Besonderes. Leider aber, das gebe ich zu, haben in Japan regionale Produkte einen viel höheren Stellenwert (habe da mal gelebt), als Mitbringsel zB, das fehlt hier ... .
    Geändert von Schwanzfeder (25.04.2023 um 12:56 Uhr)

  8. #78
    Avatar von Blindenhuhn
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    Vielleicht für manche interessant:
    Ich habe ja heute das Bio-Rindfleisch bekommen. Es wurde ein Jungochse geschlachtet, reines Fleischgewicht 450 kg. Ich habe pro kg 14,- EUR bezahlt (gemischtes Paket). Da kann man nicht meckern.
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    Charles Bukowski

  9. #79
    Avatar von Gubbelgubbel
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    Wir bekommen immer 1/8 Rind aus Mutterkuhgebundener Weidehaltung aber ohne Zertifikat. Die leben aber traumhaft, direkt am Wald an einer Quelle auf riesigen Wiesen. Da wird das Tier dann quasi im ganzen in 8 Teile geteilt (Braten, Gulasch, Rouladen usw) wir Wolfen selbst. 10€/kg. Der Schlachter/Metzger kommt aus dem Ort nebenan.
    Buntes Hühner-Allerlei groß 2,18 und klein 2½,4
    Schuhgröße 39, 2 Kinder (7&10), 4 Hunde, kein Alkohol aber Lakritze

  10. #80

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    Das ist super, hätte ich auch gern.

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