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Thema: Legeleistung wie ermitteln?

  1. #21
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von wiesenhuhn Beitrag anzeigen
    wie wird eigentlich eine Legeleistung berechnet/angegeben?
    Ich führe eine Legeliste und kann die Eier zumindest einzelnen Tieren genau zuordnen. Nun würde ich gerne angeben können, wie gut die Legeleistung meiner Hühner ist. ...
    Macht es Sinn, die Anzahl der Eier vom Legebeginn bis zur ersten Mauser anzugeben (also eher eine Legeperiode)...

    Sinn macht da, was Dir nützliche Informationen liefert, weswegen verschiedene Betrachtungsweisen legitim und gebräuchlich sind:

    Hält man viele Tiere, und kann, anders als Du, die gelegten Eier nicht einzelnen Hennen zuordnen, bietet sich an, die dynamische Entwicklung der Legeleistung kontinuierlich als Indikator des Herdenwohlbefindens und der Herdenbedürfnisse zu verfolgen.
    Man wird dann prinzipiell die Zahl der täglich anfallenden Eier durch die Tierzahl teilen:
    https://flexikon.doccheck.com/de/Leg...Gefl%C3%BCgel)

    Diese Berechnung kann aber auch z.B. auf wöchentlicher Grundlage geschehen.
    Da in großen Herden nicht einmal die Zahl der dienstanwesenden Hennen immer genau bekannt ist (z.B. weil der Schorsch der Moni im Büro noch nicht gemeldet hat, wieviele bereits in der Kadavertonne entsorgt worden sind), gibt es dazu die Möglichkeit der Mittlung ohne genaue Kenntnis der "Abgänge", s. S.14 hier: https://www.aviforum.ch/PortalData/1...l/6_Planen.pdf

    In der Phasenfütterung wird das Futter im Protein-, Calcium- und Energiegehalt dem wechselnden Bedarf angepaßt, mit altersgemäßem Anstieg und Abfall der täglichen Legeleistung als Signal für den Beginn der nächsten Phase, was voraussetzt, daß die Herde möglichst uniform ist.
    Ein plötzlicher Einbruch dieser Legeleistung würde auch zeitnah ein Problem andeuten (z.B. wenn die Futtermischung falsch angesetzt ist, oder eine Krankheit umgeht).

    Die "Hersteller" der Legehennen geben für die geplante "Nutzungsdauer" auch eine Legeleistung an, z.B. 300 vermarktbare Eier in einer Legeperiode von 12-15 Monaten Dauer.
    Mit den Zuchtzielen "erhöhter Persistenz" und "verlängerter Nutzungsdauer" wird eine Lebenslegeleistung von 450-500 Eiern angestrebt.
    https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk...Legepersistenz
    https://www.fienhage.com/de/unterneh...y-voliere.html

    Da ich meine Hennen an ihren schönen Augen erkenne und normalerweise jedem Ei die Schöpferin zuordnen kann, lassen sich so auch andere interessante Legeleistungszahlen HUHNSPEZIFISCH herausfiltern:
    # Etwa die Zahl der Eier einer Henne im Kalenderjahr (wenn sie zwischendurch z.B. gluckt, ist das für den Legeapparat ein Erholungsurlaub)
    # Die Zahl der ohne größere Pausen hintereinander gelegten Eier. Das ist anstrengend für das Huhn, andererseits ein Zeichen, daß die grundsätzliche Versorgung stimmt, wenn das problemfrei erfolgt, diese "Legeperiode" kann, muß aber nicht unbedingt von der Mauserei eingerahmt werden. Beispiel: https://www.huehner-info.de/forum/sh...=1#post2119457
    # Die Zahl der Eier pro Woche bzw. Monat finde ich sehr informativ. Die fällt nämlich mit dem Alter der Henne durchaus ab, unsere Superhenne Pilarica hat lange 30-31 Eier pro Monat gelegt und in ihrem letzten ganzen Monat noch 25, während Lachshuhn Quarkkuchen in ihren besten Zeiten 20 pro Monat geschafft hat. Das heißt, bei ihrer als Historienhuhn naturgemäß schlechteren Futterumwandlung mußte sie in dieser Zeit genauso reichhaltig wie eine Hybride gefüttert werden.

    Beispiel Pilarica: 318 Eier in ihrem ersten Legekalenderjahr, da hat sie in einer Hitzeperiode mal gegluckt.
    Nach dem Glucken 357 Eier hintereinander innerhalb eines Jahres.
    Lebenslegeleistung 733 Eier.
    Das Eigewicht darf in Sachen "Leistung" eigentlich auch nicht unberücksichtigt bleiben, das lag bei ihr anfangs bei 60-65g, später eher um die 70g. Ihre Freundin Liselotte legte pro Monat meist "nur" 23-29 Eier, die waren aber immer riesengroß. Deswegen war die gesamte erzeugte Eimasse bei beiden vergleichbar.

    Die Legeleistung berechnet als tägliche Herdenleistung ist für mich eher nebenbei interessant, weil meine "Herde" alles andere als uniform ist und ohne Klimatisierung ihre Tage im Freien verbringt. Gestern und heute war es z.B. wieder kalt und ungemütlich, statt 6-7 Eier pro Tag gab es heute dann nur 2 (von den jüngsten). Damit wäre die Legeleistung von 67-78% plötzlich auf 22% gefallen, was für mich aber ohne praktischen Informationsgehalt ist.

    In den wissenschaftlichen Fütterungsexperimenten mit Vergleichsgruppen wurden oft auch andere Perioden verwendet, z.B. 1/2 Jahr (was seine eigenen Probleme mit sich bringt).
    Die Legeleistungsprüfung der Lachs- und Zwerglachshühner am wissenschaftlichen Geflügelhof des BDRG erfolgte so: https://www.sv-deutscher-lachshuhnzu...BCfung-2020-1/
    "als Gruppenleistung ohne Einzelnachsweis zur jeweiligen Henne"
    "Die jährliche durchschnittliche Legeleistung pro Henne betrug 132,07 Eier" (durchschnittliches Eigewicht 61,11g, 83,2% erreichten das Bruteimindestgewicht von 55g).

  2. #22

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    @Dorintia:

    Ich möchte die Legeleistung in erster Linie für mich selbst, als Erfolgskontrolle und um die Leistungen meiner Tiere mit Werten aus Rassebschreibungen und von anderen vergleichen zu können.

    Ich hatte zB den Eindruck, dass mein Seidenhuhn im Frühjahr 2022 erstaunlich gut gelegt hat (siehe mein Post weiter oben), im Vergleich zu den ZWyandotten (gemessen an Rassebeschreibungen). Dieser Eindruck relativierte sich dann aber bei Betrachtung der gesamten Legeperiode. Die ZWyandotten hatten deutlich früher angefangen zu legen und über die ganze Legeperiode waren die Leistungen nicht klar verschieden.

    Interessant finde ich dazu den Beitrag von Penni in diesem thread
    https://www.huehner-info.de/forum/sh...=1#post2113342
    danach könnte es also sein, dass die Legeleistung innerhalb der ersten Legeperiode (für ein individuum?) fix ist, egal ob die Legeperiode von Sept - August oder von Januar - August/September geht? Das wäre für mich wirklich eine Schlüsselfrage. Wenn das stimmen sollte, dann finde ich den Ansatz von Sil klar besser, unabhängig davon was etabliert ist.

  3. #23

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    meine Rechnerei ist natürlich nur deshalb möglich, weil ich bei meinen paar Hennen in 2021/22 die Eier sehr sicher individuell zuordnen konnte. In diesem Jahr habe ich eine etwas andere Gruppe und kann nur für einige Hennen genaue Angaben machen, andere Hennen muss ich als Gruppen betrachten.

    .. und Euch allen vielen Dank für die interessanten Kommentare

  4. #24
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von wiesenhuhn Beitrag anzeigen
    als Erfolgskontrolle
    Dafür lohnt es sich, die verschiedenen Berechnungsmöglichkeiten zu nutzen, bzw. für einen selbst besonders relevante Zeiträume vergleichend unter die Lupe zu nehmen, sonst sieht man möglicherweise nur die halbe Wahrheit. Beispiel:
    Unsere derzeit einzige Hybridhenne, auf die ich oben schon mal verwiesen hatte, legte im ersten Jahr seit Legebeginn 191 Eier (für eine Hybride nicht sonderlich viel! eine unserer Orpington-Hennen kam in ihrem ersten Jahr auf die gleiche Zahl). Dann mauserte sie pünktlich und komplett.
    Über die folgenden 14 Monate ("die zweite Legeperiode") produzierte sie 338 Eier. Mauserte dann zwar spät, aber komplett.
    Hat seitdem im naß-kalten März 26 Eier und im April schon 1 (wiederum perfektes) Ei produziert.
    Steht damit bei einer stolzen Lebenslegeleistung von 556 Eiern.
    Noch nie ein Windei oder irgendwelche anderen Schalenprobleme.
    Wunderbare Befiederung und äußerst fidel ist sie auch.
    Und: Mein Herumfeilen an der Verringerung der Eigröße durch leichte Reduktion von Protein und relevanten Fettsäuren im Futter hat sich offenbar ausgezahlt, denn inzwischen legen sie und die beiden anderen Großeierbäckerinnen eher unter 70g statt über 75g.
    Seit Oktober (6 dunkle Monate) hatten wir nur 1 ungenügend calcifiziertes Ei bzw. (Fast-) Windei (von insgesamt ca. 500 Eiern über alle Hennen), welches (wohl durch kurzzeitigen Rückfall in alte Fehler - zu viel fettreiche Saaten) auch sehr groß war. Daß sah früher um diese Jahreszeit oft anders aus.
    Die tägliche Herden-Legeleistung war übrigens den Winter über erstaunlich stabil (2-4 Eier pro Tag von 9 Hennen = 22-44%), wobei immer wieder mal eine andere Henne einen Beitrag geleistet hat. Mit dem Sprießen der ersten Knospen stieg dieser Indikator stetig an auf derzeit 6-7 Eier = 67-78%. Nach dem ersten Frühlingsglück wird sich das eher wieder auf 40-50% einpendeln. Verglichen mit dem Hochwinter habe ich jetzt schon eine deutliche Futterersparnis (was irgendwie wieder eine ziemliche Umstellung ist beim Abschätzen der Tagesmenge. Ich schreibe in das Eierbuch auch solche Sachen hinein.)

  5. #25
    Avatar von Gubbelgubbel
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    Bei wenigen Hühnern und eindeutig zuzuordnenden eiern würde ich vermutlich einfach alle Daten sammeln. Exceltabelle zb. Da kann man sich dann ja alles ansehen. Ich sammel meine Daten im Handy. Ich hab eine strichlisten-App die lasse ich immer ein Jahr laufen. Man kann die Daten als Excel Datei exportieren. Und eine wo man nur die Tageszahl eingibt da kann man sich dann die Zahlen für die Monate ansehen.
    Letztendlich ist ja für die Auswertung nur entscheidend dass du bei einem System bleibst, damit es über die Jahre vergleichbar ist
    Buntes Hühner-Allerlei: 0,2 Vorwerk, 0,1 Araucaner, 0,1 Barnevelder, 0,1 Seidenhuhn, 0,1 Leghorn ex., 0,4 Bartzwergmixe, 1,8 große Mixe, 0,1 Marans, 1,1 Stoapiperl 0,3 kleine Schwedenmixe 1,0 Chabo

  6. #26
    Avatar von Irmgard2018
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    Ich nehme grundsätzlich das Kalenderjahr als Legeperiode, weil meine im November das Legen beenden, und das Kalenderjah damit so ziemlich dasselbe ist wie das Legejahr...

    Insgesamt habe ich gezählt 501 Eier bei meinen Zwergbreda. 4 Hennen hatte ich in der Zeit. Die vierte hat der Marder geholt, aber das war schon Anfang November, das heißt sie hätte eh nicht mehr viele Eier gelegt bis zur Pause.

    Also hatte ich 2022 eine rechnerische Legeleistung von 501 / 4 = 125 Eiern pro Henne bei den Bredas. Mich hatte das deswegen interessiert, weil die in der Literatur mit 80 bis 200 Eiern angegeben sind. Und diese Zahl ist ja nun nicht wirklich aussagekräftig *gg
    Mit 125 pro Hennne bin ich ganz zufrieden. Ist jetzt nicht die Welt, aber auch nicht Zierhuhnklasse sie liegen damit gleich mit den ZwAraucana in der Literatur.
    LG, Sylvia
    mit 3,0 DJT (und seit 2.6.24 jetzt noch im Herzen: 0,1 ZwPudel), 3,2 ZwAraucana, 0,2 ZwReichshuhn gsc, 0,6 ZDresdner, 0,3 ZWyandotten und 10,3,22 ZwBreda sowie ein Mäuschen nachts im Hühnerstall

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