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Thema: Hühnerhaltung wie früher - möglich?

  1. #21
    Avatar von Piepsie
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    Hallo Lirex,

    wir haben die Viecher so laufen wie Du - und haben sie alle schrecklich liebgewonnen, da kann man gar nix gegen tun, wenn sie einem zwischen den Beinen rumwuseln und das Butterbrot aus der Hand stibitzen, das man gerade selber essen wollte.

    Ich wohne am Waldrand und habe keinen Hund, nur zwei Nachbarn haben einen.

    Und ich merke, dass es einen riesigen Unterschied macht, ob ich zuhause bin oder nicht - sehr oft höre ich den Alarm, renne raus und schreie und verjage damit den Raubvogel.
    Aber dazu muss ich halt zuhause sein.

    Der Fuchs kommt jahreszeitabhängig manchmal täglich…
    Da hilft das Zuhausesein wenig, der erlegt die Hühner auf der Wiese wie eine Katze die Maus, gerne mehrere auf einen Streich.

    Ich würde es mit Isländ. Landnahmehühnern und Dt. Buschhühnern versuchen, oder Steinpiperln, irgendwas jedenfalls, was weniger Eier legt als vielmehr prima fliegen kann, und dann den Mixen daraus. Oder den spannenden Kampfhuhnmixen aus den verschiedenen Fäden hier…

    Unser Cemani-Hahn hat erfolgreich gegen den Fuchs bestanden: er hatte dafür eine Weile einen ganz federlos nackichen Po

    Falls Du Mix-Zwerg-BE von uns haben magst - sag‘ Bescheid.

    Ich wünsche Dir viel Freude und Erfolg
    10, 15, 20, oder so, Zwerge und wenigerkleine Zwerge, gemischt, Kämpfer, keine Kämpfer, allesamt freilauftauglich 🌴

  2. #22
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von Lirex Beitrag anzeigen
    Selbstverständlich will ich keine Experimente auf Kosten der Tiere machen. Aber es heisst ja auch nicht, das ich Bielefelder dafür verwende. Ich kann mir durchaus auch einen Landschlag, der eben schon viele der Bedingungen gewohnt ist, vorstellen. Und es ist auch nicht so, dass die Tiere nichts an Futter bekommen sollen. Ich möchte nur so natürlich wie möglich halten und nicht unbedingt das teuerste, beste, gehypteste Futter kaufen um das letzte Quentchen Legeleistung aus den Tieren zu pressen, oder diese in 2 Monaten schlachtreif haben.
    Das ist absolut nicht mein Ansinnen. Meiner Meinung nach haben auch früher genau soviele Hühner trotz der unkomplizierten Haltung ein gesundes Leben geführt.
    Je nachdem, wie weit nach "früher" man zurückgeht, darf man nicht aus den Augen verlieren, daß zum einen die Beziehung zum Huhn sich seitdem stark verändert hat, und zum anderen die gezielte Zucht nach Rassen, und da vor allem nach optischen Merkmalen, seitdem einen weiten Weg zurückgelegt hat. "Früher" gab es sicher auch bereits geschützte Haltungen und eine Selektion weniger nach Robustheit und Leistungsfähigkeit, sondern nach ganz anderen Merkmalen, aber was in den Haltungen, die Du wohl meinst, zählte, war unkomplizierte Wirtschaftlichkeit. Um diese zu erreichen und zu erhalten, war man sicher nicht zimperlich bei der Selektion, und wie schon mehrfach erwähnt, der Prädatorendruck wurde rigoros kleingehalten. Außerdem möchte ich mal behaupten, daß "früher" die Umwelt noch eine ganz andere, weitaus vielfältigere und belebtere war. Wo keine Herbizide, Insektizide, etc verwendet wurden, gab es noch reichlich Sämereien und Krabbelgetier für Hühner zu finden. Heutzutage muß man vielleicht schon darüber nachdenken, ob man dem eigenen, kleinteiligen Biotop eine gefiederte Aufräumtruppe überhaupt zumuten sollte.

    Zitat Zitat von Lirex Beitrag anzeigen
    Dieses ganze mehr, besser, schneller, größer ... diese Gier der Menschen macht doch viel mehr kaputt. Ich betrachte Hühner nicht als Kuscheltiere, denn das sind sie nicht. Auch die ach scho Hippen Rassen, diese Plüschbällchen, Nackthälse, kaum laufen könnenden Federfüßer haben bestimmt kein besseres Leben, als Hühner, welche sich frei bewegen dürfen und nur ein Minimum an "Betreuung" erfahren.
    Darüber will ich nicht streiten, aber aus eigener, schmerzlicher Erfahrung kann ich Dir sagen, daß dieses freie, bessere Leben ein sehr, sehr kurzes sein kann, und selbst die fatalistischte Einstellung zu Hühnerleben und Hühnertod an Grenzen kommt.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

  3. #23

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    Naja, ich schätze mal, wo ein Wille, da ein Weg ... . Ich muss schon sagen, dass mich der Gedanke auch reizt, die halbwild leben zu lassen. Aber das könnte tatsächlich ein heiden Aufwand werden, bis dahin zu kommen. Und weniger handzahm bedeutet letztlich auch, schwer zu handeln (besonders die Hähne); evtl entwickelt sich deine Hühnerpopulation derart, dass sich diejenigen besser fortpflanzen, die am besten vor dir ausreißen können ... ^.^
    Dann würde ich das gewünschte Huhn abends im dunkeln von der Stange oder Baum pflücken. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
    Grüße Bea

    P.S. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  4. #24
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von Hexenkräuterin Beitrag anzeigen
    Ich glaube, was wir völlig unterschätzen, ist der Anteil an Sämereien, den die Hühner in dieser "Wildnis" aufnehmen bzw. finden können.
    Ja, siehe:

    https://www.bild.de/regional/stuttga...2040.bild.html

    https://www.huehner-info.de/forum/sh...=1#post2115141

    Stoppelweide kann bis zu 4/5 der Gesamtfuttermenge einsparen, unsere Hühner fressen im Sommer im Garten nur ca. 80g Hühnerfutter pro Tag statt etwa 150g im Winter.
    Man muß aber irgendwie durch die mageren Zeiten kommen, die dauern bei uns in diesem Winter schon 6 Monate (und die Wildvögel leiden im naßkalten Wetter, obwohl sie bei uns bedacht werden).


    Zitat Zitat von Lirex Beitrag anzeigen
    die ach scho Hippen Rassen, diese Plüschbällchen, Nackthälse, kaum laufen könnenden Federfüßer
    ... sind übrigens oftmals entstanden, weil sie in der landwirtschaftlichen Haltung ihrer Zeit in der jeweiligen Region Vorteile boten bzw. hatten. Bart und Kragen beim Faverolles / Lachshuhn z.B. waren keine Hipsterverirrung, sondern bieten echten Winterschutz (ich war beim Eigenversuch selbst erstaunt, und lasse die Zivilisationsschere nur noch ab Frühjahr ran ).

    Diese schön anzuschauende Dokumentation ist vielleicht interessant für Dich:
    https://www.br.de/mediathek/video/un...463d001bfd9e0e

  5. #25
    Avatar von cbeham
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    Zitat Zitat von Quarkkuchen Beitrag anzeigen
    Moin!

    ...

    Ich bin mir selbst zu dem Schluß gekommen, daß unsere Hühner das frischluftige Leben der "guten alten Zeit" UND die Versorgungssicherheit des 21.Jahrhunderts genießen können.

    Sehr interessant! Danke, für deine Informationen aus den vielen Büchern.
    Wäre für mich sehr interessant eine kleine Zusammenfassung der Weisheiten von dir aus den alten und neuen Büchern zu lesen.

    lg
    5 Orpington Damen: Rosi (Braun-Schwarz), Chickaletta (Halbweiß-Schwarz), Henrietta (Weiß-Schwarz) -> 112021, Thinka (Braun-Weiß), Marcia (Braun-Weiß) ->10/2022

  6. #26

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    Bei Freunden auf dem Bauernhof leben ein paar Appenzeller Spitzhauben und viele Lohmann weiß genau so. Sie haben allerdings einen richtigen Stall, wo sie einen Mineralpickstein, Legefutter und eingeweichtes Brot bekommen. Sie bekommen auch alle Küchenabfälle. Ansonsten können sie über den ganzen Hof laufen. Die haben aber auch 2 Hunde, Gänse und Ziegen. Verluste durch Raubwild haben die kaum, aber es kommt vor. Sogar der Fuchs im Hühnerstall. Die einzigen die nie einen Verlust hatten, waren die Appenzeller Spitzhauben, die schlafen meistens draußen und sind ganz allgemein eine wilde Rasse. Man sieht die, wenn ich da bin, fast nie, die halten sich den ganzen Tag in Deckung, sind immer in der Nähe von Sträuchern oder anderen Verstecken. Die Weißen dagegen laufen auch ganz ins freie Feld, wenn da mal der Hund abwesend ist und die Ziegen auf der anderen Seite der Weide schnallt das der Habicht sofort. Erst kürzlich wieder.

    Ich hatte zu Beginn 2 Apennzeller Spitzhauben aus deren Brut bekommen, solange die frei waren lief das wirklich gut, aber nachdem einzäunen waren die nicht mehr glücklich, trotz großem Auslauf, die schliefen auch draußen im Zwetschgenbaum. Die hatten immer Angst auch vor mir und sind in den Zaun gerannt, letztlich wurden auch die mir vom Waschbär geholt, hätten sie frei laufen können, so schätze ich, wären sie sicher erhalten geblieben.

    Wie dem auch sei, ich denke so eine Haltung ist problemlos möglich, aber wie einige vor mir bereits sagten, das Raubwild ist heute viel präsenter, weniger scheu und wird auch nicht so sehr (privat gar nicht) bejagt. Vorallem der Waschbär und der ist klug. Also Verluste wird man mehr haben, sicherlich auch mal Komplettverlust. Heute hat man ja auch keinen Hof mehr, wo man ganztägig zu tun hat, keine Hunde die frei laufen, andere Tiere. Es ist einfach anders und dann kommt der Raubwilddruck dazu. Das muss man einfach einkalkulieren.
    Bei mir im Ort ist es auch einfach tagsüber so ruhig, dass die Tiere auch tagsüber ganz einfach kommen. Daher ist bei mir Strom einfach das Mittel der Wahl, mit dem Mobilzaun kann ich auch recht einfach die "Weide" wechseln und kann ihnen so doch möglichst viel Grün bieten und natürlich ein bisschen Abwechslung.

    Das einzige was ich mich Frage ist, warum man nur Körner füttern sollte. Man kann doch einfach ein Komplettfutter nehmen? Grün zufüttern braucht man ja nicht, wenn genug davon zugänglich ist.

    Das andere ist, wenn man keinen Hof hat, wo genug Zeug abfällt und der sowieso bewirtschaftet wird, können Hühner ja recht ordentlich die Flora und Fauna belasten. Die gehen ja überall hin. Ich weiß noch im Sommer, als meine Hühner frei waren, haben die mir mein angelegtes Sumpfbeet gepflügt und die jungen Frösche so stark dezimiert...also das sollte man auch bedenken, vorallem wenn man mehr Hühner hat als nur 5 Stück.

  7. #27

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    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich bin erstaunt, wie viele von euch doch sehr sehr praktisches Wissen teilen können. Aus all dem kann man ja deutlich erkennen, das es möglich ist Hühner ursprünglich zu halten, wenngleich man es an die heutigen Zeit anpassen muss. Ich werde mich also in aller Ruhe auf die Suche nach geeigneten Hühnern machen. Im nächsten Jahr werde ich, so Gott will Rentner und habe dann auch die volle Zeit zur Beobachtung und Anpassung der Bedingungen zur Verfügung. Meinen Hühnern geht es nicht schlecht. Meine jetzigen Küken ernähre ich sehr gut mit hochwertigem Futter. Das wird auch so bleiben, wenn diese nicht für das Vorhaben geeignet sind, dann bekommen sie natürlich was sie brauchen. Trotzdem werde ich weiter suchen und "nebenher" die etwas freieren Hühner aufbauen
    Viele gute Vorschläge kamen ja schon von euch. Da finde ich sicher etwas passendes. Selbst wenn man im Gegensatz zu früher Abstriche machen muss, so wird es doch möglich ein klein wenig "Idylle" zu erhalten. Ich habe hier weit und breit keine Nachbarn (außer 75 Milchkühen die den Misthaufen gut wachsen lassen) sodass ich von dieser Seite keine Befürchtung haben muss. Die Weiden und Felder rund herum werden alle Bio bewirtschaftet, sodass auch ein relativ ausgewogenes, pestizidfreies Futter zur Verfügung steht. Also ganz so schlecht sind die Bedingungen nicht. Ich sehe dem als positiv entgegen.
    Vielen Dank an alle Beteiligten für die vielen, vielen interessanten Gedanken, Tips, Hinweise.

    Gackernde Grüße von der Nordsee
    Lirex
    10,1 Schwedische Blumenhühner (April 23 geschlüpft)

  8. #28
    Avatar von Quarkkuchen
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    Zitat Zitat von cbeham Beitrag anzeigen
    Wäre für mich sehr interessant eine kleine Zusammenfassung der Weisheiten von dir aus den alten und neuen Büchern zu lesen.
    Hui, das sind (die neueren Bücher und gesammelten Dokumente, die nicht im Bild erscheinen) 5000-10000 Seiten Wissenschaftsliteratur - ich lese vieles unter dem Gesichtspunkt mehr eigener praktischer Erfahrung wieder und wieder als Abendlektüre (während mein Weib sich mit bebendem Busen durch die romantische Literatur pflügt ).
    Aaber, so eine klitzekleine Zusammenfassung der historischen Entwicklung hatte ich schonmal hier zusammengetippt:

    https://www.huehner-info.de/forum/sh...=1#post2125185

    Oft lauern die Tücken im Detail - Beispiel: Auf einem in günstiger, sonniger Höhenlage plazierten Hof in (Süd-) Tirol ist die Vitamin-D Versorgung im Winter trotz der generell unwirtlichen Verhältnisse bei geringer Legeleistung vielleicht noch kein Problem, im Norden Deutschlands sieht das anders aus, was sich mit Fischprodukten / Lebertran kompensieren läßt, aber am Ende macht man doch wieder mit Vitaminen (und den damit verbundenen Dosierungsfragen) herum. Ich vermute, daß die alte, lokale Rassenvielfalt auch hier ganz unterschiedliche Anpassungsfähigkeiten hervorgebracht hat.

    In diesen Fragen sind wir, mit unseren eher naturnahen Haltungen, von der heutigen Forschung ziemlich alleingelassen, denn die fokusierte sich lange Zeit zwangsläufig auf weitere Intensivierung, höhere Produktivität und insb. die Minimierung des Futterbedarfs gemessen an der erzeugten Eimasse (was in mancher Hinsicht sogar ökologisch und klimafreundlich ist) - ich bin froh, daß ich den neuen (2019) und den alten (1987) Jeroch besitze, ersterer stellt den aktuellen Stand des modernen Hühnerbedarfs und der Futtermittelbasis dar, letzterer enthielt noch in jedem Kapitel extra-Anweisungen für die Verhältnisse des (DDR-) Kleinerzeugers.
    Die heute erhältlichen Futtermischungen sind generell auf die Anforderungen der modernen Hybridhühner ausgelegt (was nicht unbedingt ein Nachteil sein muß), Haltungsempfehlungen dagegen für uns oft kaum nützlich - wer hier kann etwa das Problem der Fußballenabszesse einfach auf "feuchte Einstreu" reduzieren, denn unsere Hühner verbringen den Tag ja oft ganz anders.
    Ein bißchen ändert sich das alles gerade wieder (heimische Eiweißfuttermittel, Zweinutzungshuhn, Verringerung der Phosphat- und Stickstoffausscheidungen, Tierwohl, Freilandhaltung).

    Deswegen ist das gut und wichtig, daß wir hier unsere Erfahrungen und Beobachtungen austauschen, und auch die Fackel sozusagen weitertragen.

  9. #29

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    Ich denke, es ist so ziemlich alles gesagt worden. Was mir noch einfällt:
    - ich würde zumindest einen Teil des Geländes/ Auslaufs wirklich raubtiersicher machen. Vorteile: Nach erfolgtem Angriff kannst du die Hühner mal für eine Woche sicher wegsperren. Macht man dies nicht, muss man mit einem Dauergast rechnen, der sich jeden Tag aufs Neue ein Huhn holt (ich hatte die Möglichkeit am Anfang nicht und habe es schmerzlichst bereut). Auch wenn man Küken hat, finde ich einen größeren sicheren Bereich sinnvoll, weil gerade bei den kleinen Hühnchen bereits Krähen eine Gefahr sind. Und auch wenn man mal später heim kommt oder im Urlaub ist, hat man einfach ein besseres Gefühl (wir sind bald für ein paar Tage weg, und wenn die Tiere im übernetzten Bereich bleiben, muss unsere Vertretung sich nicht darum kümmern, alle rein zu treiben).
    - bei den Rassen findest du sicher etwas passendes oder du stellst dir im Laufe der Jahre selbst eine bunte Truppe zusammen. Da du die Hühner ja auch für deinen Fleischbedarf halten möchtest, würde ich mich zumindest schon für Zwiehühner entscheiden. Vielleicht kommen ja auch Sundheimer, Mechelner oder Sulmtaler in Frage (sollen einen guten Braten abgeben, leider kann ich nicht aus Erfahrung sprechen). Meiner Meinung nach müssen Hühner für dein Vorhaben gar nicht sooo naturnah und schüchtern sein. Meine beiden Sundheimer Hähne sind sehr zutraulich und warnen trotzdem sehr zuverlässig, selbst wenn nur eine Krähe über die Truppe fliegt. Ich persönlich finde es vorteilhaft, wenn die Tiere zumindest futterzahm sind - gerade wenn man die Hühner (auch mal) alleine versorgen muss, gelegentlich eine Vertretung braucht, oder man (aus welchen Gründen auch immer) nicht mehr hinterhersprinten oder auf Bäume kraxeln kann.
    - aus der Fütterung kann man schon eine Wissenschaft machen (stimmts, Quarkkuchen ?). Wenn man nicht auf Optimierung der Legeleistung aus ist, geht's auch pragmatischer. Ich stelle Körnermix, ein gutes Zufütter-Legefutter und Austernschalen zur unbegrenzten Verfügung (ich habe allerdings auch keine Rassen, die zu Verfettung neigen), Weichfutter je nachdem wie es anfällt, und vertraue da auf den Instinkt meiner Tiere. Ich möchte noch anmerken, dass seit dem zweiten Jahr meiner Geflügelhaltung deutlich (!) weniger Schnecken auf dem Grundstück sind -vermutlich betrifft das auch andere Insekten. Welchen Anteil des Proteinbedarfs ein Huhn so noch decken kann, hängt von Besatzdichhte und Auslaufgröße ab. Ggf musst du halt in der Fütterung auf proteinreichere Futtermittel umstellen.

  10. #30
    Moderator Avatar von sil
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    Zitat Zitat von Lirex Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich bin erstaunt, wie viele von euch doch sehr sehr praktisches Wissen teilen können. Aus all dem kann man ja deutlich erkennen, das es möglich ist Hühner ursprünglich zu halten, wenngleich man es an die heutigen Zeit anpassen muss. Ich werde mich also in aller Ruhe auf die Suche nach geeigneten Hühnern machen.
    Schau Dir mal die Altsteirer an, die haben eine gute Legeleistung, ein vernünftiges Gewicht und gelten als sehr instinktsicher, ohne die Tendenz zur Hektik und Extremscheuheit, wie Appenzeller Spitzhauben oder Buschhühner, die auch oft für "wilde" Haltung empfohlen werden, sie oft zeigen.
    Übrigens ist die gefährlichste Lebensphase für Hühner jeglicher Rassen die Zeit zwischen der Abnabelung von der Glucke und der Geschlechtsreife. In dieser Zeit sind sie völlig auf sich allein gestellt, oft noch sehr unbedarft gegenüber Gefahren und zum einen aufgrund der geringen Größe, zum anderen aufgrund fehlender Lebenserfahrung, leichte Beute für Vierbeinige und auch geflügelte Räuber, und das können auch Katzen, Krähen und sogar Ratten sein.
    "alles zuwider dem Menschen. auf den Äckern wächst das Gras und auf den Wiesen steht nichts." (sagte ein alter Bauer mal)

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