Schwer, da eine hilfreiche Antwort zu geben. Ich denke, vieles hängt auch von der Rasse und der Genetik ab.
Bei uns war es so: wir haben nach etwa einem Jahr Hühnerhaltung einen Araucana-Bielefelder-Mix als Junghahn zu unseren Damen gesetzt. Anfangs wurde er ziemlich von den Mädels umhergescheucht, als er geschlechtsreif war, wurde er von ihnen akzeptiert, hat aber wie aus heiterem Himmel begonnen, uns als Konkurrenz zu sehen. Zunächst hat er meinen Schwiegervater angegriffen, dann mich, schließlich auch unsere noch recht kleinen Kinder und meinen Mann. Ihn ignorieren, fangen, zur Seite drängen usw. - alles mögliche ausprobiert, immer nur mit kurzfristigem Erfolg. Es wurde immer schlimmer, ich bin nur noch ungern zu den Hühnern ins Gehege gegangen, habe noch schnell Bruteier gesammelt und ihn dann zu Tisch gebeten.
In den Kleinanzeigen sind wir dann auf Sundheimer-Althahn Olaf gestoßen. Er ist lieb zu den Hennen, ein wahrer Genteleman, macht seinen Job bestens und hat uns nie attackiert.
Alle Söhne von seinem Vorgänger haben irgendwann in den letzten zwei Monaten begonnen, unsere Kinder, teils auch mich anzuspringen. Kaum hatten wir einen Angreifer geschlachtet, hat ein anderer seine "Rolle" übernommen. Nur der Sundheimer Junghahn (kurz vor den anderen aus fremden Bruteiern geschlüpft) ist nach wie vor ruhig.
Wir behandeln alle unsere Hähne gleich, und doch werden nun nur noch die beiden Sundheimer Hähne bleiben dürfen.
Für unseren Althahn ist es übrigens auch kein Problem, wenn wir seine Damen in seinem Beisein aus der Hand füttern oder hochnehmen.
Ich persönlich habe weder Zeit noch Lust, einen Hahn zu "erziehen" -ich denke auch nicht, dass man da sehr erfolgreich ist. Ist aber auch nicht nötig, wir haben einen absolut tollen Chef gefunden, der lebenslanges Bleiberecht hat.
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